Freitag, 29. April 2005

gefesselt

von dieser unglaublichen lust auf weiche nordseeluft.



barfuss durch sand, gischt auf dem ganzen körper, gänsehaut und eine muschel in der tasche.
nur drei stunden weit weg, unbezwingbar.
freitag, wie schaff ich dich.

?

rückenwind | © Lu um 14:12h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 24. März 2005

up and wech.



akkus aufladen
kabel einpacken
herbergsmutter bis 13 uhr anrufen
staumeldungen gucken
mutter anrufen, dad an ebay erinnern
CDs einpacken !!!
laptop + filme einpacken
überlebenstüte schmieren
fellchenfutter beschriften für catsitterin
staubsaugen
dicken pulli
tropfen + salbe + bücher einpacken
telefon umleiten
beine rasieren


blog abschließen, ans meer fahren.


Samstag, 15. Januar 2005

<sunset>



21.



</sunset>


Montag, 13. Dezember 2004

braindamage.



( parkplatz Globus einkaufsmall, prag. )


Samstag, 4. Dezember 2004

ahoj, oder wie ich morgens aufwachte und wegflog.

draussen hängt der nebel schwer an den letzten blättern, tropfen um tropfen fällt er ab von den bäumen. die unterschiede zwischen erfrierendem wasser und feuchtem fall scheinen gering im dezember. ich liege warm unter decken, schaue dem nebel beim fallen zu. es knackt, wenn der tropfen aufprallt.
"tropfen sterben knackend", denke ich, und versuche im kopf meine tasche für prag vorzupacken.
in ein paar stunden wieder fliegen, welt von oben, miese zeitungen, dumpfe geräuschkulisse. die nächsten tage in drei lagen klamotten leben, bier, knödel und beim atmen dampf vor dem mund.

prag im winter, wunderschön. ich habe es mir früher immer nur kalt gedacht, kalt und schwarz-weiss. in büchern war das so, in filmen vielleicht, in meinem kopf immer. sah ich die carlsbrücke, waren die menschen dick eingemummelt in daunen und mützen, die handschuhe mit händen drin, nah am hauchenden mund, zwischendurch klatschten sie zusammen, die hände. dann wieder warmer atem.
es gibt würstchen an allen strassenrändern und ecken, und kurz vor dem weihnachtsfest werden karpfen auf der strasse verkauft. sie schwimmen majestätisch in großen plastikbottichen, und während man bezahlt, wird er geköpft und ausgenommen. man bekommt den kopf mit, wenn man will. ich wollte das alles nicht. ich ließ ein paar tränen in meinem schal zurück, es war früh am morgen, letztes jahr, und wir wollten hörnchen zum frühstück kaufen. karpfen sind alte freunde für mich, kindheitsfreunde. ich habe ihre moosbewachsenen rücken gestreichelt, während mein kleid sich mit seewasser vollsog, und ich bäuchlings auf dem steg lag. sie kamen immer, ich hatte butterkekse, die ich erst ins wasser bröselte, und dann, nach einer weile, direkt in ihre schnappenden mäuler legen durfte. früher. eine gefühlte ewigkeit weit weg.

prag im winter. geht man duch die innenstadt, schlüpft man in die gassen, dann fühlt man sich mitten in der geschichte, wandelt durch einen expressionalistischen stummfilm, jeder ein statist, die stadt der kern des bildes. man hört die unruhen, man schmeckt die revolution, der kommunismus ist noch da, lebt in den nischen, ist in den köpfen abgelegt. wachwechsel in der hradschin wird mit stillem wundern besehen, disziplin scheint wichtig, vergesst damals nicht.
ich freue mich auf das morbide, auf die alten mauern, auf das erdige der bewohner. arbeiterviertel, arbeiterkneipen, knoblauchsuppe, bier in 0,5 gläsern und ost-blonde bedienungen mit kniestrümpfen. laute gespräche in fremder sprache, noch mehr bier und anschauen, aufsaugen, (unter der kapuze lungert die lu, schaut den tschechen beim saufen zu),mitnehmen. steile uBahntreppen, mörderisch schnell, viele becherowka-selige augen in kalten ubahnhöfen, autos mit lenkradschlössern, undurchsichtige blicke.
kafkaesk nach sonnenuntergang, holzkohlenduft aus den schornsteinen, der jüdische friedhof, golem, für all das möchte ich diesmal mehr zeit haben, es passt so gut zu meinem augenblick. dunkel, schwarz-weiss, schnee vielleicht.

“"As Gregor Samsa awoke one morning from uneasy dreams he found himself transformed in his bed into a gigantic insect" (…)

Franz Kafka, Metamorphosis, 1757 ?


knacks. wieder ein tropfen gestorben, ein stück runder nebel. strumpfhosen einpacken. m.’s opas freuen sich, es ist schon geschlachtet worden.
morbide, tod, schwarz-weiss, roschenka kocht für uns, sprachenknäuel.
ein tier ist ein tier. jetzt bekomm ich die strafe für die hühnermägen, denke ich.
ich sollte mein laptop mitnehmen. vielleicht bekomme ich die eingebung, und muss dringend notieren :

“ als lu eines morgens aus unruhigen träumen erwachte, fand sie sich in ihrem bett zu einem ungeheuren hühnermagen verwandelt (…)

lu, die eingebung, 2004


Montag, 1. November 2004

zwischen den hügeln

werde ich morgen abend um diese zeit sein, eine letzte tour, die so sein wird wie immer, in meinem immer gleichen hotelzimmer mit wandteppich und gestärkter bettwäsche, gegen die man stunde um stunde kämpft, bis der mond hinter den schwäbischen hügeln versinkt.

ich bin die, die ihr spät abends im frotteeschlafanzug mit notebook in den händen haltend laut fluchend durch die gässle stolpern seht, auf der suche nach einem soliden schwäbischen hotspot oder einer buchse zum einpluggen meiner stecker.
sollte es klappen, sehen wir uns vor freitag alle wieder, sollte es nicht ... dann gnade den schwaben ein gott, der grad frei ist.
guts nächtle.


Freitag, 22. Oktober 2004

dazwischen leuchtet es

die sonne, grell. die luft, satt.
himmel stahlblau, elvis aus den lautsprechern, der alte bmw.
ich starre seine rosa sonnenbrille an, und frage mich, warum man sich immer schützt, vor dem licht.
beim italiener, beim besten, mit dem besten der kein chef mehr ist. rosso casa, alte geschichten die mit "weißte noch, vor vier, fünf jahren..." anfangen, dazwischen erklärungen an den dritten im bunde, der bald der zweite im team sein wird. bei saitta werden oft dinge geregelt, haben wir alles gehabt, die letzten jahre, denke ich zwischen jedem griff zum wein, bis ich mein essen in die hände bekomme, und die gedanken unter den tisch werfe.
laute kellner, pralles leben, vergilbte fotos an den wänden. zukunftsgedanken sind schwammig, rosso und schön, wer weiß, denke ich.
wer weiß, sagt der ex-chef. der beste.
alles ist in herbstfarben, leuchtet, seelchen baumelt ein wenig angerissen vom ganzen wein der letzten 24 stunden, ich strahle, woraus und warum auch immer.
wo ist das ufer, ich komm dann hin.


aussichten


rückenwind | © Lu um 13:21h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 19. Oktober 2004

dienstag, öder

tag zwei im chaos, willkommen im alltag.
der beste ex-chef von allen genießt seine freiheit und steht abends mit headset in der küche und wirft spätzle ins kochende wasser, während wir telefonieren.
ich bin mit dem gedanken „wohin und warum und wann“ eingeschlafen und heute morgen wieder aufgewacht. die laune ist ein wenig hyper.
ich mag ja herausforderungen, aber muss es schon wieder dieses leidige arbeitsthema sein ?
dieser stillstand heute, die ruhe, während ich mich durch die zähe arbeitsmenge gearbeitet habe, die passte mir dann auch wieder nicht. die schweinehündin lag quer über dem schreibtisch und starrte mich permanent mit hochgezogenen augenbrauen an, aber was sollte ich tun ? nichts steht fest, und ich hab grad keine idee. allein schon der gedanke der bewerbungsprostitution geht mir auf die noch urlaubsgetoastete laune, und so erledigte ich alles stoisch mit dem hintergedanken, dass die, welche sich unter umständen demnächst durch meine arbeitsordner ackern und unterlagen archivieren müssen, doch den durchblick behalten, erziehung, da machste nix. das ist genau wie mit dem frischen schlüpfer, den meine mutter früher immer mit drohendem zeigefinger forderte, weil es könnte ja was passieren, ein schlimmer unfall, und dann würde ich allein ( hallo erziehungstherapeuten ? ) im krankenhaus liegen mit dem schlüpper vom vortag, himmel aber auch. ängste einer 6jährigen.
egal, es geht hier um die zukunft, ob mit oder ohne slip.

in der bahn habe ich nicht – wie gewohnt- gelesen, sondern mich über meine musikalische borderline-mischung im mp3-player gewundert. marilyn manson gab sich mit baby bash die klinke in die hand, und beide sangen was von suga während die uBahn durch die tube zuckelte.
die komische stimmung der letzten wochen hält also an. bin ich nicht unter leuten, bin ich im unfallgefärdet. ich gehe über die strasse, sehe eine kondompackung und denke „brav“ und eine sekunde später der gedanke an marilyn manson auf MTV und das ich in der ersten sekunde dachte „oh, boy george“ . und dann das hirn, welches jede kleinigkeit, jeden gedanken direkt in text umwandelt. text, text, text. lust auf zeit haben, lust auf zu ende denken, lust auf langeweile, telefonieren, rumkommen, etwas länger als dreißig minuten am stück tun, was nichts mit dem eigentlichen job zu tun hat.
dann die fragen in der inbox, ob ich nach berlin gehe nächste woche, lu- kommst ? lu- liest du ?
ich denke, leider nein. kein kopf, weit weg alles, jetzt nach urlaub fragen ? ich hätte lust auf die leute, den don mal schütteln, die elfe treffen, mit der gröner um die wette tonleitern rauf und runter jubeln, argh! , kutter und wer sonst noch alles den weg findet live und in farbe sehen, inkl. der besucher und after-lese-gelage. aber ich denke, leider nein. und es ist sicher nicht die letzte station, von daher freue ich mich auf die nächste gelegenheit.
aber ach… abend, ruhe, zeit. der rotwein schmeckt zu gut, die füsse sind kalt, und das diesmal nicht symbolisch, ich liege jetzt eine delle in die couch und schaue anderen beim leben zu.
alles hat seine zeit, und später denke ich beim einschlafen vielleicht mal über diese sache nach. diese sache mit den unfällen und der frischen unterwäsche, und unter umständen sollte ich meine mutter morgen mal anrufen und fragen, wen bitte meine höschen interessieren, wenn ich von einem getunten golf gti an der schlesischen strasse umgenietet werde.

rückenwind | © Lu um 23:17h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 30. September 2004

kurz vor abreise

an dieser stelle sollte ein schmucker text stehen.
ein langer text.
er sollte von meinem montag handeln, der nicht wie mein erster richtiger urlaubstag wurde, sondern eher wie eine geschichte aus einem dieser beschissenen frauenbücher, wo „die frau in der gesellschaft“ auf dem buchrücken unter dem kleingedruckten steht. er sollte handeln von kranken fellchen, und von tierärzten, die sagen “dann bringen sie mir doch morgen früh einfach eine urin-probe von ihrem kleinen tiger vorbei“, und die dabei so seltsam lächeln weil sie genau wissen, was das für mehrfachkatzenbesitzer bedeuten kann. urin-probe. nee, klar.

des weiteren dachte ich über einen langen absatz nach, der mit meinem 1,5 stunden-termin bei meinem geschätzten zahnarzt beginnt, und auch dieser hatte seinen satz.
und der ging in etwa so “sag mal, hast du schon mal was mit einem koffer-damm gemacht bekommen ?“ ob er dabei wie der tiearzt grinste konnte ich nicht genau sagen, weil er einen mundschutz umhatte, aber nach meinem leicht angeschmutzt dahingegrinsten „äh, nö.“ hatte ich 5 sekunden später ein grünes gummituch ( hallo fetisch-liebhaber !) quer über das gesicht gespannt, welches gleichzeitig meinen mund gewaltsam und weit ( hallo fetisch-liebhaber !) öffnete, und halbwegs geräuschintensives schlucken ermöglichte und auch sonst richtig toll aussah. der nächste zahnarzttermin wird nur noch mit digitaler kamera wahrgenommen.

aber ich war beim text vom montag, den ich dann auch am dienstag nicht schaffte, weil ich glückstrunken und hundemüde ( hallo 2. urlaubstag ) früh am morgen mit einem miesgelaunten fellchen in der einen, und einem vollgepinkelten becher mit 1a- mittelstrahlurin in der anderen hand des tierarztes praxis betrat. das „wie“ und „wann“ und „wow“ der uringewinnung lass ich jetzt mal aus, weil sonst könnt’ ich ja direkt den langen text zum montag, und dafür ist keine zeit mehr.
wäscheberge, hektik, kühlschrank leer essen und zwischendurch immer der leicht triste blick richtung laptop, welches sich willig und lüstern auf dem tisch fleezte. vergangenheit.
„Not time for love, dr. jones.“ ( the clerks )

ich habe nicht die geringste ahnung, wie es jetzt schon mittwoch abend nach 22 uhr sein kann.
die koffer haben wir eben zum late-check-in gebracht, mein taxi-freund ist auf 4:20 a.m. (sic!sic!sic!) bestellt, um 6:oo a.m. machts „wuuuusch“ und ich komme das erste mal in meinem leben bei meinem 11. flug in den genuss eines großen fliegers. ade ihr „100plätze-inkl- personal“ -hopper, morgen reise ich 3-reihig.
der mp3-player ist prall geladen, houellebecq’s Elementarteilchen gelsen von blixa bargeld und lena stolze, sedaris Ich ein tag sprechen hübsch gelesen von harry rowohlt, die neue hives und ein berg rockers hi-fi –songs werden mich schon schaukeln.

aber ich gerate ins schwafeln, kann mich noch nicht wirklich trennen, und ich hab doch keine zeit. das propellerweib und der schwefelkerl sind schon fest im handgepäck verschnürt, die schweinehündin ist um die häuser und legt die ghetto-rüden aufs kreuz, und ich, ich mache jetzt mein blog dicht und feg’ noch mal eben durch.

insel-leben, zimmer mit meerblick und sünde unter olivenbäumen.
ich muss.
m. sagt, griechenland wartet.