Mittwoch, 6. Juni 2007




Dienstag, 22. Mai 2007


Dann sind da die Dinge, die ich lieber täte, als die 1.068ste Kiste zu packen. Zum Beispiel eine Möwe bei Wind füttern. Venedig sehen (und nicht sterben.). Kino am Sonntag Nachmittag bei Herbst. Meloneneis am Rhein. Etwas auf einer Speisekarte bestellen, was man nur Ansatzweise übersetzt bekommt. Dem Kellner klar gestikulieren, dass dafür bitte nichts um die Ecke gebracht werden soll, sonst nehme man doch die Ofenkartoffel.
Überhaupt, einkaufen gehen. In Lebensmitteln mit den Augen wühlen, die beste Ananas.
Das Haus ist eine Festung, die Basis, Höhle, Nest, etwas zum rausgehen.
Mein Nest ist aktuell die Arche, von allem höchstens nur noch zwei, ausser die Fellchen, die bleiben im Rudel.
Noch eine Woche, eine Woche, eine Woche.

Eine Möwe bei Wind füttern. Meloneneis.

anker raus | © Lu um 11:26h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 8. Mai 2007

ich meine,

ist das herrlich?
Gewitter mit Prasselwasser, ich kann meinen noch-Baum vor dem Schlafzimmer förmlich beim Gelage zuhören, wie er säuft und badet. Und ich, eine Mauer und ein Plümmo neben ihm strecke wohlig meine Zehen in die Decke, gähne ausufernd und blogge gleichzeitig mit einem schier herzzerreissendem Donner
'ist das herrlich?'


Freitag, 27. April 2007

der bildergruß für den ausgeschlafenen.



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Hab(t)s fein!


Sonntag, 22. April 2007

wehe, es klingelt das telefon nach acht.

(...) Der neue Fall ist leise in einen der besten Schimanski-Filme gekleidet, dabei helfen Darsteller wie Katharina Schüttler und Matthias Brandt sehr. Es geht um: Menschen in Duisburg, um Schimanskis Seele und rohe Eier.

Schimanski - Tod in der Siedlung, ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.


Dienstag, 17. April 2007


Ich wurde wach von einem Schiffstuten aus angenehmer Ferne. Der ganze Raum war satt mit Wasseraroma, es ging ein Wind rum, das Tuten wiederholte sich.
Vor den Jalousien, die nur zur Hälfte zum Boden gelassen waren, sass einer dieser schwarzen Vögel, welche ich immer Wassergeier nenne. Er spielte Donnervogel, hielt seine Flügel seitlich in die aufgehende Morgensonne, tonlos.
Als ich die Füsse auf die Dielen setzte, kam etwas Schwung ins Haus. Der Boden bewegte sich, ein Schatten des Schiffes, welches diesellastig vorbeifuhr, der Raum lag kurz in Schatten. Die Wellen liefen aus, als ich die Jalousien ganz hochzog, der Donnervogel hüpfte ein paar Meter zurück und machte sich unsichtbar vor der dunklen Wäsche, die auf der Leine hing.
Kaffeeduft und Fellchenfutter, das Leaderfellchen reibt seine Lefzen an meiner blanken Wade, die anderen maunzen hinterrücks, Morgenstund hat noch nichts im Mund.

Während die Fellchen die Köpfe in die Näpfe senken, bewegt sich das Laken plötzlich und verwirrt. Die Möpse sind aus dem Mopsschlaf erwacht, kein Hund schläft so tief wie ein satter Mops, es wird gegähnt, umständlich gestreckt, einer bellt, tatsächlich.
Ich öffne alle Türen, gehe mit dem Kaffeebecher nach draussen, die Planken sind noch kalt von der Nacht, der Rosmarin flutet im Wettstreit mit dem Lavendel aromatisch und schwer die Luft, alle Blumen sind noch zu, schlafen länger als die Möpse. Ich höre unseren Wagen kommen, jedes Auto hat einen eigenen Klang, überall.
M. steigt aus, sehr zufriedenen im Gesicht, drei gefischte im Sack. Männer machen so was, früh raus, fangen und töten, und dann zurück kommen und stolz sein. Frauen braten ein wenig später und müssen loben. Dazu Salat.

Wir sitzen mit Kaffee an der Spitze, alles riecht köstlich,



-aufstehen!
Was?
Hier ist Dein Kaffee, sonst kommst Du ja gar nicht aus den Federn heute.

M. verläßt das Schlafzimmer, es ist nach 7, das Leaderfellchen tunkt begeistert seine Pfote in meinen Milchschaum.
Kein Wasser, keine im Wind wehende Wäsche, keine Möpse, Fisch nur in Dosen. Guten Morgen.


Dienstag, 3. April 2007


Von Hamburg trennt mich nur noch ein Zahnarzttermin um zwei, und drei Arbeits-Termine ab drei, die ich einseitig betäubt und sabbernd bis achtzehndreissig hinter mich bringe.
Abendessen, Dr. House, schlafen und aufwachen, Koffer vollstopfen,
lächeln und den richtigen Zug nehmen, fertig.


Freitag, 30. März 2007

feierabend.

Und dann kam er im Treppenhaus auf mich zu, wie eine Kanonenkugel, zumindest in meinem Universum von heute, 29.März Anno 2oo7, Sternenzeit genau nach Neun, nach genau 14 Stunden gefühltem durcharbeitens mit zwei Tellern Nudeln zum Mittag.
'Ja was denn nu eigentlich. Butter oder Bratfett? Und dann dieses Kokosfett oder die Stangen?'
Und ich dachte Butter und ich sagte so was wie 'Hrnch.' und guckte leer in seinen riesigen Bart der seinen riesigen Bauch umrahmte und bedeckte, und dann riss ich mich noch einmal zusammen und sagte 'Olivenöl, bitte!' wobei das 'Bitte' schon mehr kläglich hinter dem 'Olivenöl hinterherschlingerte, und dann holte er noch mal so richtig aus, quasi zum k.o., er wußte, dass ich nichts mehr in den Handschuhen hatte, heute war ich die am Boden, heute nur geahntes Oberwasser. Er holte tief Luft und sagte
'Das mit dem Vitamin A, dem E und in Verbindung mit B12 ... ich bin unfruchtbar seit 15 Jahren, meinen Sie, das geht jetzt weg, wenn ich diese Kombination in höheren Dosen nehme?'
Mein Hirn ging auf Ausflug, der Rest meldete Unterzucker, Unterzucker macht Frauen gewaltbereit, ich wollte nach Hause, hin zur Butter, weg von Unfruchtbarkeit und Kokosfett in Stangen.
'Lieber Herr (Name)', sagte ich butterweich. 'Unfruchtbarkeit ist bei einem Mann in ihrem gestandenen Alter von 60 kein Thema mehr, sondern eine nützliche Gottesgabe. Sie können laut gackern, und der Stall muss keine Eier mehr legen, ist doch prima, oder?'
1:1, ein 'Schönen Abend noch, tschüss.' hallte im Treppenhaus nach, als ich draussen in diese unglaublich würzige Regenluft kam, dem Donnerstag ein böses Gesicht machte und auf den weißen Schimmel stieg.

Rapunzel hält heute Abend die Zöpfe oben.


lasst hormone statt worte sprechen.

Meine Tugend würde ich übrigens seit 6:45 a.m. geben, bekäme ich dafür eine frisch frittierte Krokette in weichem NL-Brodje.

Mit Senf. Viel Senf.


Dienstag, 27. März 2007

über meer, amselprolls und meine wirkung in freizeitkleidung.

Jetzt aber mal, himmelnocheins.
Immer wenn ich seit gestern mein Blog laut knarzend und Staub verteilend öffne, passiert entweder, dass das Telefon schrillt, ein Fellchen Gewölle (Winterfell, alles muss raus!) auf die Stellen kotzt, wo die Bodenbretter besdonders weite Lücken zeigen, und sich dabei anhört wie eine Espressomaschine oder ich muss eigentlich schon wieder weg, schlimm das.
Mehr sage ich über den Montag nicht, ausser eins noch:
Der Blick aus dem Fenster früh am Morgen hat mich nicht annähernd so reagieren lassen wie gestern am frühen Morgen, dazu an anderer Stelle mehr.

Eines vorab, bevor ich es verdränge:
Ostern 2oo7 fällt mit ziemlicher Sicherheit aus!
Auf dem Weg durch Belgien lagen Samstag in der Herrgottsfrüh sämtliche Körperteile von sämtlichen strammen Meister Lampes am Autobahnrand verteilt, alles locker 10Pfünder, allesamt trainiert für die stressigen Ostertage, und dann so was. Meine Laune sinkt bei so einem Ragout-Anblick ja rapide und konnte auch nur durch diesen wirklich tollen Meerblick wieder ausgeglichen werden, den wir von unserem Hotelzimmer aus hatten. Hotel, nicht die vorgebloggte Villa, die war streng piefig, da steigen nur Jäger in Tweed ab und essen abends die letzten Hasen, so viel ist sicher.

Diesmal nix gescheut, das beste Zimmer im Haus? Her damit, wo muss man unterschreiben? Das beste Restaurant im Ort? Sie sind so freundlich, und reservieren uns einen Tisch gegen halb acht? Danke sehr!
Am Samstag noch stürmisch und Hochnebel, Meilengänge am Meer entlang, Essen und Essen, und dann gestern Morgen ganz leise auf Zehenspitzen zum Balkon, die Vorhänge geöffnet und die Sonne ging auf. Der Clou: Ich sah die Sonne, der Himmel strahlend blau, hier der passende Film dazu, man macht ja gerade bei Sonne gerne Trends mit.



Weiche Luft, Ebbe und der Amselchef sang lauthals einen Meter Luftlinie von mir die Gegend wach.
'Ich glaube, ich könnte mich jetzt langsam erholen!' sagte ich zu M., der langsam wach wurde, ein Jahr älter trotz Zeitumstellung.

Ein Sonntag wo der Name Programm war.

Und dann Montags, Düsseldorf Lierenfeld. Das Gesicht spannt noch ein wenig, die Haare riechen nach frischer Luft, aber der Blick aus dem Fenster ist ein ganz anderer als gestern, die Kamera zeigte beleidigt ‚Akku alle’, als ich den Kontrast filmen wollte. Drei Burka-Frauen, jeweils ein brüllendes Kleinkind im Schraubgriff, jeweils eine Kamps-Tüte in den Händen, die Oma mit verfettetem Kampfhund und die Müllabfuhr, na gute Nacht Matthes.

Der Rest des Tages zerfiel in Sport, Arbeit und meiner Weigerung, mich normal anzuziehen.
M. meinte gegen Mittag, ob ich noch mal zum Sport würde, und ich so ‚Nee, ich bleib heut so, können mich alle mal.’
Auf der Arbeit dann (wo ich mich eh umziehe): ‚Hey Lu, gleich noch Sporteinsatz?’
Ich: ‚Nein, heute reine Verweigerung der Etikette, aber eben neue Zielgruppe aufgetan. Ich bin von einem Golf GTI (tiefer gelegt mit 2-Meter-Profilen in den Reifen)angehupt worden, und ein anderes Auto in Klofliegenschillerlackierung hielt seitlich und der Fahrer winkte fröhlich und rief etwas, was ich mit steinernder Miene konterte. Lag wohl an der Ballonseide.’

Heute Dienstag, die Sonne sitzt immer noch und ich sage:

Diese Beitrag würde Ihnen präsentiert von Hagebaumarkt, Dutch-Mountain-Tours und Hägen Dazs.

PS: Wer ein Hähnchen vermisst, Lebendhöhe ca. 35 cm, der gute Gockel grast an einem Autobahnrastplatz hinter Antwerpen und möchte bitte abgeholt werden und zu seinen Frauen zurück.