Dienstag, 21. August 2007
Altes Lied, mach ich direkt aus. Spannender finde ich meine mittägliche Reaktion auf Fernsehen. Viel kann man tun, möchte man sich vom wesentlichen ablenken, zum Beispiel zu einer knochenharten Schwarzbrotstulle ein Mittagsmagazin einschalten, hat man sich ja verdient. Durch Strassen getriebene Stiere, das es so was immer noch gibt. Selbst meine früheren Jubelschreie, wenn ein Stier einen dieser dumpfen Menschen auf die Hörner nahm, kommen nicht mehr. Viel zu trist die ganze Szenerie, wie kann man so etwa eigentlich entschuldigen, erklären, machen? Direkt darauf richtiges Betroffenheitsfernsehen, Thema: Frühchen.
Damit bekommt man mich. Beim Thema Frühgeborene bin ich immer sehr berührt, weil mich ein dermaßen starker Gluckenimpuls überfällt, den ich sonst nur bei Tierbabys entwickeln kann. Diese winzigen Menschen machen auf mich einen so viel willensstärkeren Eindruck als die auf den Tag ausgetragenen, und dann dieses Klitzekleine, die ganzen Geräte, die Eltern, trotz Größe genau so zerbrechlich wie das Frühchen. Ist eigentlich mal wem aufgefallen, wie plump und träge ein Menschenbaby neben einem Affenbaby wirkt? (Jetzt gibts Haue.)
Weiter ging nicht, ich hab den Fernseher ausgedreht, mir hat die Nacht schon gereicht. Erst werde ich -quasi- von Dr. House aufgerissen, dann singen die Felle versammelt vor der Schlafzimmertür, und das um kurz vor sechs, und dann eben noch diese Wetternörgler. Sollen ihren Fokus mal nach Mexico richten, vielleicht haben sie dann kein Problem mehr mit ihrem Schirm. Oder wie wäre es mit etwas Diskussionsstoff zum Abendbrot, vielleicht 'Warum geht das immer noch, dass Ausländer durch eine Stadt gejagt werden, und alle gucken zu?'
Ich hab heut Deutschland auf (und Spanien auch), und keine Zeit für das gehabt, was ich eigentlich machen wollte, seht es mir nach.
Werde nun auf der Stelle die Küche beleben, und beim Gemüse umbringen 'Sieben Fässer Wein
Wird schon.
Bester Vertipper des Tages: Brechtreiz
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