Mittwoch, 18. Februar 2004
op platt
in zeiten des prä-karnevals gehen mir rheinischer frohnatur gelegentlich mal die gäule durch.
ich hasse karneval, nur noch einmal für das karmische protokoll. aber trotzdem, und das macht nicht nur mir zwischendurch angst, trotzdem rutschen mir in solchen zeiten unvorhersehbar dinge raus wie liedzeilen, nur als beispiel. gestern abend beim kartoffelschälen ... ich hantiere wortkarg mit dem küchenmesser, gucke konzentriert und trenne schale von kartoffel, da passiert es ... " die karawanäää zieht weitaaa, dä sullltan hätt duuurscht, ..." .laut, deutlich und gesungen aus meinem mund.
die fellchen, alle viere auf der fensterbank naturfutter anschauend, gingen vorsichtshalber leicht in deckung und wechselten nervöse blicke.
herr m. ruft aus dem bad " was ? "
ich : "nix, schon guhuuut " und summe den rest, peinlich berührt.
später beim duschen dann die nächste rheinische frohsinnsattacke. diesmal mit mehr schmackes, zwischen dove und lady shave :" ... isch hab drei haare auffa brust, isch bin än bäääär ". kneife sofort die lippen fest zusammen, aber umsonst. herr m. hatte das dilemma im nebenraum mehr wie deutlich vernommen, dank kachelakustik.
" du hast WAS ? " kam es auf dem arbeitszimmer . " nix, herr m. alles bestens, echt " gebe ich bemüht ohne jeglichen singsang in der stimme zurück, mit schamesröte auf den wangen. den rest des abends konnte ich mich beherrschen, abzüglich einer wirklich albernen laune mit tiefladerhumor.
heute morgen dann endlich einer, mit dem ich es auf umwegen ausleben konnte, das rhein-gen. mein kollege, gebürtiger nicht-düsseldorfer aber wahl-karnevaler, mußte von meiner verspätung in kenntnis gesetzt werden. und ich konnte nicht anders, ich sms' te ihm auf platt :
" ich stonn hier blöd inna jegänd rumm, de zoch kütt nich, un zu fooß träcke is och nit drin "
" wat isset ? hasse jestern zu vill jebützt, oda wat " kams zurück.
" nickes, de zoch kütt nich weila wohl platt irjendswo römmstonnt doo. "
" mach disch kinn kappes, küttste halt nen stung späta, doo lecker määädschen doo "
bin ich froh, wenn ich hier ab freitag entführt werde. das kann einem ja angst machen, so rheinische aussetzer.
ich hasse karneval, nur noch einmal für das karmische protokoll. aber trotzdem, und das macht nicht nur mir zwischendurch angst, trotzdem rutschen mir in solchen zeiten unvorhersehbar dinge raus wie liedzeilen, nur als beispiel. gestern abend beim kartoffelschälen ... ich hantiere wortkarg mit dem küchenmesser, gucke konzentriert und trenne schale von kartoffel, da passiert es ... " die karawanäää zieht weitaaa, dä sullltan hätt duuurscht, ..." .laut, deutlich und gesungen aus meinem mund.
die fellchen, alle viere auf der fensterbank naturfutter anschauend, gingen vorsichtshalber leicht in deckung und wechselten nervöse blicke.
herr m. ruft aus dem bad " was ? "
ich : "nix, schon guhuuut " und summe den rest, peinlich berührt.
später beim duschen dann die nächste rheinische frohsinnsattacke. diesmal mit mehr schmackes, zwischen dove und lady shave :" ... isch hab drei haare auffa brust, isch bin än bäääär ". kneife sofort die lippen fest zusammen, aber umsonst. herr m. hatte das dilemma im nebenraum mehr wie deutlich vernommen, dank kachelakustik.
" du hast WAS ? " kam es auf dem arbeitszimmer . " nix, herr m. alles bestens, echt " gebe ich bemüht ohne jeglichen singsang in der stimme zurück, mit schamesröte auf den wangen. den rest des abends konnte ich mich beherrschen, abzüglich einer wirklich albernen laune mit tiefladerhumor.
heute morgen dann endlich einer, mit dem ich es auf umwegen ausleben konnte, das rhein-gen. mein kollege, gebürtiger nicht-düsseldorfer aber wahl-karnevaler, mußte von meiner verspätung in kenntnis gesetzt werden. und ich konnte nicht anders, ich sms' te ihm auf platt :
" ich stonn hier blöd inna jegänd rumm, de zoch kütt nich, un zu fooß träcke is och nit drin "
" wat isset ? hasse jestern zu vill jebützt, oda wat " kams zurück.
" nickes, de zoch kütt nich weila wohl platt irjendswo römmstonnt doo. "
" mach disch kinn kappes, küttste halt nen stung späta, doo lecker määädschen doo "
bin ich froh, wenn ich hier ab freitag entführt werde. das kann einem ja angst machen, so rheinische aussetzer.
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emily,
Donnerstag, 19. Februar 2004, 10:51
Un wenn et...
.. Trömmelsche jeeeht, dann stommer all parat unn mer trecke dorsch die Stadt denn jeder hätt jesaaaht: Köööölle alaaaaf, alaaaaf. Kööö.. Oh. Falsche Stadt. Sorry, ich bin in D. noch nicht karnevalistisch sozialisiert.
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emily,
Donnerstag, 19. Februar 2004, 15:13
Wahnsinn.
Heute bringt mich jedes Blog zum Auf-die-Tastatur-Weinen. Wenngleich auch immer aus diversen Gründen.
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kid37,
Freitag, 20. Februar 2004, 03:19
Ach was
"ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, mahatma ghandi
man weiß ja vorher nicht so ganz genau, wat kann die..."
Ich sitz hier in der Hamburger Diaspora. Was hab ich Karneval früher GEHASSST! Da wohnte ich ja auch gleich nebenan, da war's einfach. Aber gezz, sieben, acht Jahre Hanseatik später... schnief...
man weiß ja vorher nicht so ganz genau, wat kann die..."
Ich sitz hier in der Hamburger Diaspora. Was hab ich Karneval früher GEHASSST! Da wohnte ich ja auch gleich nebenan, da war's einfach. Aber gezz, sieben, acht Jahre Hanseatik später... schnief...
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Lu,
Dienstag, 24. Februar 2004, 11:59
schlage vor
nächstes jahr wohnungstausch. 400 km abstand sind grad genug.
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kid37,
Dienstag, 24. Februar 2004, 23:53
Dät wär eenz ma
'ne jute Idee! Hier gibt es ja auch "Fasching", aber diese kargen Heringsfeste würden selbst Ihnen als Karnevalsablehnerin mitleidige und irgendwie wehmütige Tränen der Rührung quer über die ungebützten Wangen treiben.
Also: Wir reden nächstes Jahr noch mal darüber! Bleiben Sie ihrem Veedel treu!
Also: Wir reden nächstes Jahr noch mal darüber! Bleiben Sie ihrem Veedel treu!
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