Montag, 19. Dezember 2005
gedanken in schräglage.
"denkt an die plätzchen und die schokolade, uuuund die kiste noch ein stück tiiieeefer, und das ganze noch zehn mal in wie_der_hol_ung, neun, acht ..."
" und das alles freiwillig, unglaublich" kommt es zischend von meiner nachbarin auf dem stück boden neben mir. auf ihrem shirt steht frontal in leuchtendem weiß auf babyblau "do anything you wanna do" mit einem "!" , und ihr rinnt genau wie mir der schweiß den nacken hinunter, während wir versuchen im takt zu "born to be alive" unsere hintere oberschenkelmuskulatur zu shreddern. ich wollte ihr was nettes sagen, so was wie "ist ja nicht mehr lang, nur noch 20 minuten" oder ähnlich aufmunterndes, aber genau da floss mir ein schwung schweiß in die augen, und die uhr, riesig und tickend, verschwamm an der wand.
nettigkeiten gibt’s heute woanders, wir sind schließlich nicht zur unterhaltung hier. wieder bei puste und mit freier sicht mache ich mir ein bild der mitkeuchenden. durch die reihe weg gemischt fitte frauen, zwei männer, davon steht einer auf den trainer und macht deshalb ganz vorne und ganz aufgeregt mit. als die bauchmuskeln dran sind, verbeisst er sich schmerzgeplagt in sein D&G handtuch, et hülft ja nischt. der andere, couch-hete mit bierbauch, hat sich in die letzte reihe versteckt und mogelt wo er kann.
was macht es, das man sich montags morgens früh aus dem bett pellt, wo man liegen bleiben könnte, weil die arbeit erst ab mittags ruft, um dann im schneeregen noch vor neun aus dem haus zu rennen, der uBahn nacheilen, wo man nett frühstücken könnte, um dann eine stunde jeden muskel seines körpers einmal so richtig flitschen zu hören ?
ich fands raus. es ist das licht, und es ist die musik. in der großzügigen halle herrschen warme braun und orange-töne vor, während draussen die LKWs durch den matsch donnern und die schneewolken greifbar direkt über dem parkplatz hängen, es gibt mitstreiter, und ("uuuund die plautze rein, noch ein stück mehr in die knie, spürt das ziehen und genießt die be_we_gung. noch acht mal laaaaangsaaaam ...") : es gibt den trainer und seine CDs.
wenn ich müde und kalt den gang zur halle gehe und mir dröhnt fröhlich sister sledge entgegen, dann werde ich wach.
don't go, nobody loves me better, car wash, und nach einer stunde bin ich geläutert, auf meinem bauch könnte man spiegeleier braten und ich bekomme dieses satte grinsen im gesicht, wie mein leaderfellchen, als er eben den teller mit geriebenen parmesan entdeckte und plünderte. den ganzen.
mit einem lied im sinn, einem kilo nudeln auf dem teller und dem katz unterm arm, den ich das nächste mal inkl. seiner parmesan-plautze mitnehmen könnte, ziehe ich von dannen, die welt retten. jobzeit ist kein wunschkonzert, ahoi.
" und das alles freiwillig, unglaublich" kommt es zischend von meiner nachbarin auf dem stück boden neben mir. auf ihrem shirt steht frontal in leuchtendem weiß auf babyblau "do anything you wanna do" mit einem "!" , und ihr rinnt genau wie mir der schweiß den nacken hinunter, während wir versuchen im takt zu "born to be alive" unsere hintere oberschenkelmuskulatur zu shreddern. ich wollte ihr was nettes sagen, so was wie "ist ja nicht mehr lang, nur noch 20 minuten" oder ähnlich aufmunterndes, aber genau da floss mir ein schwung schweiß in die augen, und die uhr, riesig und tickend, verschwamm an der wand.
nettigkeiten gibt’s heute woanders, wir sind schließlich nicht zur unterhaltung hier. wieder bei puste und mit freier sicht mache ich mir ein bild der mitkeuchenden. durch die reihe weg gemischt fitte frauen, zwei männer, davon steht einer auf den trainer und macht deshalb ganz vorne und ganz aufgeregt mit. als die bauchmuskeln dran sind, verbeisst er sich schmerzgeplagt in sein D&G handtuch, et hülft ja nischt. der andere, couch-hete mit bierbauch, hat sich in die letzte reihe versteckt und mogelt wo er kann.
was macht es, das man sich montags morgens früh aus dem bett pellt, wo man liegen bleiben könnte, weil die arbeit erst ab mittags ruft, um dann im schneeregen noch vor neun aus dem haus zu rennen, der uBahn nacheilen, wo man nett frühstücken könnte, um dann eine stunde jeden muskel seines körpers einmal so richtig flitschen zu hören ?
ich fands raus. es ist das licht, und es ist die musik. in der großzügigen halle herrschen warme braun und orange-töne vor, während draussen die LKWs durch den matsch donnern und die schneewolken greifbar direkt über dem parkplatz hängen, es gibt mitstreiter, und ("uuuund die plautze rein, noch ein stück mehr in die knie, spürt das ziehen und genießt die be_we_gung. noch acht mal laaaaangsaaaam ...") : es gibt den trainer und seine CDs.
wenn ich müde und kalt den gang zur halle gehe und mir dröhnt fröhlich sister sledge entgegen, dann werde ich wach.
don't go, nobody loves me better, car wash, und nach einer stunde bin ich geläutert, auf meinem bauch könnte man spiegeleier braten und ich bekomme dieses satte grinsen im gesicht, wie mein leaderfellchen, als er eben den teller mit geriebenen parmesan entdeckte und plünderte. den ganzen.
mit einem lied im sinn, einem kilo nudeln auf dem teller und dem katz unterm arm, den ich das nächste mal inkl. seiner parmesan-plautze mitnehmen könnte, ziehe ich von dannen, die welt retten. jobzeit ist kein wunschkonzert, ahoi.
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sylvie,
Mittwoch, 21. Dezember 2005, 14:07
ach, das mit den weihnachtsplätzchen lernen die fitness-trainer auch alle in der ausbildung. meine pilates-trainerin sagt das auch immer
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Lu,
Donnerstag, 22. Dezember 2005, 11:09
wieso ? wo er recht hat, hat er recht. ich selber hatte noch einen auf dem weg zum kurs. ;-)
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