Dienstag, 9. März 2010

Mo 08.03.2010

Erst ich, dann die Amsel.
Noch im dunkeln unter die Dusche, das Bad kalt und sofort beschlagen. Bademantel, Heizungen hoch, dem Altkatz seine Infusion gegeben, während er auf dem warmen Fensterbrett S-Bahnen guckt. Danach frisst er mein Frühstück.

Kaffee und die Amseln, ein hellblauer Himmel, Besuch auf dem Fensterbrett. Um halb neun bringe ich ein Päckchen eine Woche zu früh zum Poststand beim Italiener, aber das wußte ich da noch nicht. Die andauernde Eile trägt aktuell seltsame Blüten.
Mir wird der Lebensmittelladen zum Kauf angeboten, und ich überlege mehrfach, ob es nicht das wäre, was ich grad brauche. Ein fester Punkt, und die Menschen kommen zur Abwechslung mal zu mir, und nicht umgekehrt. Es klingt nach Ruhe im Leben, nach einem festen Punkt, aber ach was.
Ich gehe mit einer vollen Tüte und einem roten Apfel aus meinen nicht-Laden.

Den Rest des Tages verarbeitet, spät abends ein Hühnerbein gebraten und mit dem Katz geteilt. Wieder nicht Lost geguckt.


Montag, 8. März 2010

Sa 06.03.2010 & So 07.03.2010

Und plötzlich kam die Sonne raus.

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Was ich an diesem Viertel so liebe, sind die Kleinigkeiten, die in der Luft liegen. Der immer köstliche Duft aus den Pizzaöfen, die Minestrone zum Wochenende, die alten Männer mit Gel-Frisur, die um Espressi Karten zocken. Die anderen, die in den offenen Türen der Eis-Cafés stehen, gucken, zwinkern. Der köstliche Duft von Zirtoneneis, von Eiswaffeln, gerösteten Kaffeebohnen.

Oder auch der Schwall bester italienischer Kernseife in Putzwasser, welcher mir um kurz nach vier aus einem Hauseingang entgegen flog.
Alles in Ordnung hier, alles hat seinen Platz.

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Ich sollte mal wieder in ein Meer tauchen.

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Der traurige Altkatz, wie er morgens in der Dämmerung am Fenster sitzt. Hat in der Nacht auf Sonntag sein liebstes Plümmo vollgekotzt, mau sieht er aus, und trotzdem kommt er mit hinunter und schaut den anderen beim Fressen zu. Päppelarbeit wieder, aber wir kennen das ja schon.

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Mortadella, frisch aufgeschnitten und hauchdünn vom Italiener, da kommt sekündlich die Tatze von der Seite, die mehr möchte.

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Die Schlafstörungen sind neu. Lange nicht mehr da gewesen, vermisst hab ich sie auch nicht. Trotz allem: Wenn iach aufwache, ist es noch still und dunkel.

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Sitze den ganzen Sonntag in der prallen Sonne, bei allem was ich tue. Immer der Sonne nach, am Nachmittag sogar mit den Fellchen.
Leider alles drinnen, der ganze Sonntag fand drinnen statt.
Um 21 Uhr auf der Couch in einen tiefen Schlaf gefallen, ich weiß also nicht, was Jack Sparrow als nächstes tat.


Samstag, 6. März 2010

Fr 05.03.2010

Durchgehend im Dienst. Zwei Patienten im Haus und drei zu erledigende Arbeiten mit rotem Ausrufezeichen, dazwischen bleibt nichts. Dazu stinkt es seit einer Woche aus der Kaminecke im Wohnzimmer (kein offener Kamin, nur die Wandecke) nach Müll / Verwesung, und kaum sitzt man auf der Couch, hat man das Gefühl, neben einem sitzt die graue Tonne und schaut ebenfalls TV.
Irgendwas ist ja immer.

Warte auf den Frühling, und gebe ein meditatives Filmchen zum Wochenende, wo ich Samstag weder schön mit Spaß in den Backen um 13:50 an der Podiums-Diskussion "Food 2.0 - Lebensmittel, Genuss & das Web 2.0" teilnehmen, noch abends mit M. zu der seit langem erwarteten Ausstellungseröffnung von Christoph Worringer im LWL-Landesmuseum in Münster fahren werde. Wer kann, der sollte sich Christophs Bilder ansehen, und zwar unbedingt.

Wir schalten um zum Filmchen, und warum sich ein Leben mit Katzen immer wieder lohnt




Freitag, 5. März 2010

Do 04.03.2010

Kurze Abhandlung, ich bin grad an allen Fronten, mal im Krankenschwester-Dress, mal in der Arbeitsklamotte:

Donnerstag relativ unbeschadet überstanden.
M. habe ich beim Überleben der tödlichen Männergrippe heroisch geholfen, sprich Huhn ausgekocht, ab und an angefragt, wie die Aktien so stehen, Schokolade und Tee ans Bett gebracht und Kissen aufgeschüttelt. Der Altkatz und er liefern sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-armdransein, und ich komme kaum zu was anderem. Zwischendrin zwischen vollgekotzten Plümmos waschen und aufhängen, zwischen Hühnerknochen und Lüften, zwischen fettreichem Essen zerkleinern und frischem Orangensaft in Gläser kippen, zwischen Tonsilgon (Mann) und Cemitidin (Katz) an die noch zu schreibenden Texte denken, an knappe Deadlines, launische Kundschaft und abgesagte Podiumsdiskussionen auf der CeBit, die sicher enorm Spaß und Input gebracht hätten - zwischendrin frage ich mich, wie die Fruchtfolge 2010 im Garten aussehen wird? Und dabei sitze ich im R1 Richtung Köln, weil mich mein Lieblingswinzer von der Mosel anrief und meinte, das wär doch was, und ein paar Tage später schon drück ich ihn ab, probiere seine neuen Jahrgänge leer und denke Mist, kaum was im Magen, weil ich vergess mich in dem ganzen Brass ja ganz gerne mal. Der Burger am Hauptbahnhof Köln musste übrigens nur wegen seines Senf-Ketchup-Gemischs sein. Gnah.

Donnerstag, ich Danke Dir für den Riesling, den Pinot und den Burger in letzter Minute. Und für den schnurrenden Altkatz bei meinem Anblick.

logbuch | © Lu um 21:08h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 4. März 2010

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anker raus | © Lu um 22:22h | keine meldung | meldung machen?

Mi 03.03.2010

Wenn man direkt beim Aufwachen den Gedanken an ein frisches, saftiges und knuspriges Brathähnchen nicht mehr lassen kann, dann trinkt man erst mal ein gutes Glas Heilerde.
Oder?
Man entscheidet sich, dass jetzt mal gut ist, und-
Und?
Ich hab den Mittelweg genommen. Ich wußte, dass dies der letzte Tag ist, nur hatte ich zum Fastenbruch nicht das Material parat, sprich: Kaffee alle, kein frisches Brot für eine stattliche Käsestulle, und überhaupt.
Also Heilerde, dann Sojabananenshake, und dann Schreibtisch.
Draussen pralle Sonne, nebenan ein frisch erkälteter M., und da muss ich natürlich ein Huhn für auskochen. Männer darf man nicht einfach so siechen lassen, und dem Altkatz mit seiner Essstörung kommt so ein gekochtes Huhn sicher auch ganz gut entgegen.

Schnitt, Zeitsprung, es ist Mittag und ich kaufe Huhn, und Zutaten, und sage grad zur Bäckersfrau: Den müssen sie nicht einpacken, den ess ich gleich so. Schnappte mir 'den', ging vor die Tür in die Sonne und biss vollen Genusses in etwas, worauf ich sonst nie Hunger habe:
Ein großer Schokokuss, Fabrikfrisch. (Nom-Nom!)

Danach hatte ich direkt Energie, um den Garten zu entlauben, den Mann zu bekochen, die Arbeit zu beenden und eine schöne Runde an der Düssel entlang zu joggen.
Und zum Essen Abends ein Glas Riesling, genau richtig kalt, genau richtig frisch.

Fazit: Die Säure-Basen-Fastenkur ist vielleicht für richtig übersäuerte, die a) sofort eine Linderung ihrer Beschwerden bemerken und nicht ganz auf Nahrung verzichten möchten, und für ein paar Tage mal eine Auszeit aus ihrem Trott brauchen. Das alles am besten ohne Sportprogramm.

Ich für meine Teil mag es knackiger in Empfinden und Zeit. Wenn ich faste, dann mache ich über zwei Tage Eiweißfasten, was bedeutet, das ich pro Tag fünf spezielle Eiweißshakes trinke, damit der Körper das für ihn sehr wichtige Protein bekommt. Ich habe dabei richtige Fastenerscheinungen, sprich: Müde, Kopfweh, stinken, klarer Blick, glänzendes Fell. Und nach zwei Tagen ist gut.
Aber über neun Tage keine Energie für Bewegung zu haben, keine für mich wichtige Fastenerscheinungen zu verspüren und dann das Fehlen von Dingen, mit denen ich den ganzen Tag zu tun habe, also Essen und Wein, das ist mir im Alltag einfach zu sperrig. Eine Wochenkur woanders, wo man weder funktionieren muss, noch Abgelenkt wird, das mag gut sein, aber so hat das für mich nicht funktioniert und ich kann diese Erfahrung weitergeben, wenn mich wer in Sachen Fasten anfragt.

Letzter Gedanke war: Rieslingschlamm.

testfahrt | © Lu um 12:32h | keine meldung | meldung machen?

Mittwoch, 3. März 2010

Di 02.03.2010

Als ich morgens die Augen aufschlage, fragte ich mich als allererstes, Lu, was zur Hölle hast Du gestern Abend getrunken, und wenn ja, wie viel davon? Bleischwer, müde, matschig. All das hievte ich zwanzig Minuten später aus dem Bett und zur Kaffeeanlage.
(Normalerweise wache ich auf, strecke mich einmal und bin in den Puschen. Egal, was ich am Vorabend wieviel wovon getrunken habe.)
Ein schwarzer verbotener Kaffee, Dusche zum wach werden, und dann wieder Spaß mit Brühen. Der Einfachheit halber schütte ich die Heilerde per Augemass direkt in den Reformhaussaft, der daraufhin hellrot wie falsches Blut wird. Yummie.
Nase zu, Kopf in den Nacken, runter damit. Nachgespült mit fünf mal kräftig am kräftig aufgedrehtem Wasserhahn saugen.
Darauf ist die eiskalte Sojamilch mit Banane wieder ein Spaß, die wissen schon, warum diese Reihenfolge vorgegeben wird. Die Sojamilch habe ich übrigens schön rausgezögert, damit ich meiner Hausärztin nicht vor der Tür verhungere oder einfach im Haus liegende Woyton laufe und losfrühstücke.

Meine Ärztin begrüßt mich strahlend, und meint, alles schnafte.
Ich sag 'zeigen', und sehe keine einzige Entgleisung in meinem Blutbild, Eisen, Leber, Nieren - alle frisch am Werk und keine Beschwerden anzumelden. Lasst die Götter mich strafen, aber der erste Gedanke war 'Fastenbruch!' Der zweite 'Nanana!' Der dritte 'Und jetzt?'
Erst mal nach Hause gefahren, und meine Kartoffelration gemampft. Heilerde vergessen, danach wollte ich auch nicht mehr. Was weggearbeitet und durchgehend an irgendwas mit Käse überbackenes gedacht. Erinnerungsmail bekommen, dass der liebste Moselwinzer grad auf Tour ist, und Donnerstag in Köln, und ich muss ja noch Zu- oder Absagen. Ich geschrieben 'Ich faste, so ein Mist.' und er 'Tja, Gesundheit oder SPASS!', darauf ich 'Okay, ab wann wo?'

Um 15 Uhr wusste ich also, dass meine Blutwerte prächtig sind, das ich am Donnerstag eh unterbrechen werde, warum also nicht direkt losrennen und ein knuspriges Brathähnchen jagen?

Um 18 Uhr eine Pfanne Gemüse gebraten, M. hingegen briet Wildlachs, den gab es auf einem Erbsenpürre auf einem ganz abgefahrenen Butter-Pfeffer-Dill-Schaum. Dazu Rotwein.
Mordgedanken an Rotweingedanken. Darüber wieder die Heilerde-Saft-Kombi vergessen.
Fernsehen an Fencheltee, beides ohne Schaum.


Dienstag, 2. März 2010

Mo 01.03.2010

Neuer Monat, neuer Mond, neuer Selbstversuch.
Nicht zuletzt kam meine Müdigkeit dem entgegen, vielleicht ein niedriger Eisenwert, auch wenn ich 'so etwas' noch nie hatte.
Hatte aber auch noch nie eine Rauchvergiftung, von daher-

Manchmal werde ich ja hellhörig, wenn mir Kunden von 'so Kuren' erzählen, die angebliche Wunder bewirken. Letztes Jahr kam diese Säure-Basen-Kur gleich mehrfach aus unterschiedlichen Ecken, und auf einen 0815-Städter passt die immer, fast jeder hat Stress, trinkt zu viel Kaffee, Alkohol, hat eine tägliche Liaison mit Zucker.
Zu viel Zucker fällt bei mir raus, aber meine Reizgifte Koffein und Äthanol zum Stress, dazu letztes Jahr im letzten 1/4tel diese ganze Medizin, die Müdigkeit - das reicht aus, um die SB-Kur mal gründlich auszutesten.

Planmässig wäre das so:

Fastenzeit: 9 Tage.

1. - 3. Tag täglich 60 ml Artischockensaft (3 x 20 ml), weil: regt die Leber mächtig zur Arbeit an und stärkt selbige. Leberfutter also.

4. - 6. Tag täglich 60 ml Brennnesselsaft (3 x 20 ml) zur Entgiftung des Blutes, entwässert den Körper, also viel trinken.

7. - 9. Tag täglich 60 ml Löwenzahnsaft (3 x 20 ml) zur Blutreinigung (Menschen mit niedrigem Blutdruck aufgepasst, das senkt diesen unter Umständen noch ein wenig weiter)

Frühstück: 1/2 Liter Sojamilch (Bio) mit 1 Banane in den Mixer und schlückchenweise trinken.

Mittagessen: Alle Gemüsesorten inklusive Kartoffeln nach eigenem Gusto zubereitet. Gutes Öl ist erlaubt, frische (oder getrocknete) Kräuter auch, wenig Salz.

Abendessen: Wie das Mittagessen.

Darmreinigung ist wie bei allen anderen Fasten- und Entschlackungskuren ein Muss, ohne ist der Spaß auch nur halb so schlimm. 1 gestrichener TL Heilerde 3 x täglich eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen in ein Glas warmes Wasser oder Tee, löffeln oder langsam trinken.

Auf eine enstsprechende Ernährung sollte geachtet werden, sprich: 70% basenbildende Lebensmittel und 30 % säurebildende Lebensmittel.
Zusätzlich sind basenbildende Ergänzungsprodukte erlaubt.

Getränke: Wasser, Kräutertee, grüner Tee. Kein Kaffee, keine Fruchtsäfte, kein Alkohol!


Mein Plan geht so:

Morgens 300 ml Bio-Soja-Milch (aus dem Kühlschrank, weil so eine Spur leckerer) mit einer super Bio-Banane. In den Zerstörer und so schaumig wie geht, da hat man noch ganz kurz einen Milch-Shake-Effekt zu verbuchen.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus (Artischocke und Co ist in sauer vergorenen Beete/Sauerkraut etc- Säften enthalten, soll schmackhafter sein laut Reformfachkraft)

Mittags: Zwei handvoll Kartoffeln gekocht (Schüttelkartoffeln!) , mit einem kleinen Schwung Fleur de Sel, einem großen Schwung tollstes Olivenöl und frischem Schnittlauch.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus

Abends Ofen- oder Pfannengemüse, je nach Lust drauf.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus

Über den Tag verteilt grüner Tee und Wasser, so viel wie reingeht. Bis auf den kleinen Kaffee morgens absolute Koffein und Weinabstinenz.

Tag 1 von 9 ging so:

Direkt nach dem Aufstehen entschieden, einen heimlichen klitzekleinen Kaffee zu trinken. Schmeckte köstlich da verboten.
Normalerweise trinke ich morgens einen doppelstöckigen in 300 ml warmer Schaummilch versenkt aus meiner Lieblingstasse. Fühle mich also schon vor acht Uhr total geklärt und von allem entsagt. Toll!
Dann fiel mir die Heilerde ein.
"Eine halbe Stunde vor dem Essen 1 gestr. TL i. warmes Wasser / Tee." Ich rühre besagten Löffen in warmes Wasser, trinke und besehe dann den ersten Schluck von oben in meinem Waschbecken. Ausgespuckt wegen 'Ih!' -Moment. Eine traurige, braune Winzpfütze, die geschmacklich an das erinnert, was beim waschen eines potenten Feldsalates (Freilandhaltung) unten rauskommt. Knirscht auch genau so zwischen den Zähnen, die letzte Woche erst poliert und - aber lassen wir das. Den Rest des Glases habe ich wie gemusst in kleinen Schlucken meinen Ösophagus hinunterplatschen lassen. Dann direkt weiter zum Saft, der wird bestimmt toll nach der Erderfahrung.
Gieße ein, denke Wow, was für eine Farbe, denke an leicht süßlichen Saft, wie ein roter Smoothie und bekomme die geschmacklichste Ohrfeige seit Essigwein. Und weiß jetzt, das sich rote Beete -ganz sportlich- geschmacklich über alles legt, was sonst noch nach etwas schmecken könnte.

Mit Mundwasser in den Backen das Frühstück zubereitet. Magen hatte vor lauter Schreck das Knurren eingestellt, und ich versenkte Soja-Milch (eiskalt) und die Banane (dunkelgelb) im Zerstörer und drückte auf H wie HIGH. Raus kam eine schöne schaumige Pfütze, die nach Banane duftete. Nach Erde und Beete war das eine große Wonne.
Das frieren und den bitteren Abgang ignorierte ich großräumig.

Danach habe ich mich mit meinem Koffeinentzug an die Arbeit gesetzt und rumgenöhlt, das ich Koffeinentzug habe. Kopfweh, Müdigkeit, depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit zeichnen einen gängigen Koffeinentzug aus, also nichts wildes, und auch nichts Neues. Vermute aber, dass ich ein paar mal am Notebook eingenuppt bin, anders kann ich mir das winzige Arbeitspensum nicht erklären.

Mittags (endlich!) Kartoffeln. Geschüttelt, köstlich, eine ganze Schale voll. Vor lauter Freude die Heilerde und den Saft vergessen. Habe danach jedes Schnittlauchröllchen noch per Hand aus der Schale getupft und Verschlungen.
Dann erstes Fastentief. Zwischen ein und vier Uhr in stabiler Seitenlage um meine Wärmflasche gerollt auf der Couch Pro7 geguckt. Also nicht wirklich geguckt, aber auch nicht in der Lage, aufzustehen und die Welt zu verändern.
Zwischen vier und fünf immerhin Mails beantwortet, Wärmflasche eng am Mann.
Dann eine halbe Stunde gebraucht, um in alle Laufklamotten zu kommen (6 Minuten) und die Smartphone Apps zur Ortung, Streckenbestimmung, Laufzeit etc zu öffnen (24 Minuten). Das Laufen ging so schnell, dass die Katzen mich noch nicht mal als ausserhäusig wahrgenommen haben, die eine App meinte 24 Minuten, die andere 27. Habe die halbe Strecke geschwänzt, weil keine Energie in der Blutbahn, das Laufshirt war noch nicht mal feucht, geschweige denn Wäschereif.
Das tolle: Direkt Abendessenzeit. Gute gelaunt den mittags marinierten Hokkaido in den Ofen gelegt, Gelage in 20 Minuten.
Zwei Etagen über dem backenden Kürbis Wäsche abgehangen und mit M. diskutiert. Und diskutiert und Wäsche, und diskutiert und da dachte ich, was riecht denn hier so, und als ich in die Küche kam, hörte ich das Piepen des Ofens, aber da war mein Abendglück schon tief schwarz. Wütend und mit Unterzucker eine Zucchino getötet, geviertel und durch die Pfanne gejagt.
Beim Essen die ganze Zeit gedacht, dass so ein kalter Riesling die Situation noch rausreissen könnte, aber ist ja nicht. Und die Heilerde? Vergessen.
So ein Wunder.