Montag, 1. März 2010

So 28.02.2010

Xynthia. Stürmische Vollmondbegleiterin, quasi ein natürliches Silvester um diesen Februar zu Verabschieden. Ich bin die meiste
Zeit mit den Fellchen im Plümmo geblieben, nur um Stunde um Stunde in Hose und Pulli zu steigen, runter ins Sturmgebiet Garten und mit den Nachbarn Hab und Gut auszutauschen ("Ist das ihr Handtuch? Ja, und das? Ihre Mülltüte? Oh, ja! undsoweiter.).
Tonnen flogen um, die Lärche direkt rechts hinten hat sich so frei geschüttelt, da haben wir jetzt alle ganz viel vom im Garten. Kaninchen hatten plötzlich offene Türen und hoppelten durch Vorgärten, die Katzen liefen geduckt, und die Wolken - hach.
Meine Wikinger Genetik kommt ab Windstärke 7 so langsam in Fahrt, ich mag das alles. Die Unwetterwarnung zeigte heute, das wir mitten drin waren, bis 120 Km/h, das sah man dem Wald auch an, so schief wie der sich hielt.

Abends das letzte Nudelgelage für länger. Fastenzeit selbst gemacht, Säure-Basen-Fasten für die nächsten Tage, also keine tierischen Produkte, kein Brot, kein Wein. Dafür viel frische Kartoffeln und alles an Gemüse, gutes Oil und bittere Säfte.

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Sonntag, 28. Februar 2010

Sa 27.02.2010

Morgens bin ich aufgestanden, und hab mich dann wieder hingelegt. Mit Freundin auf Facebook rumgetummelt und nach einer Stunde gedacht, dass man sich bei dem Wetter auch direkt treffen könnte. Das den ganzen Tag gemacht bis fünf, es ging viel Kaffee und viel Text drauf. Zu Hause dann so Sachen gemacht und eine Stunde später an den Rand der Welt zu einer Geburtstagsfeier. Da standen viele offene Weinflaschen neben dem Mettberg, und ich hab mal hier und mal da probiert. Irgendwann dachte ich, ich trete hinter mir immer auf etwas drauf, nur war da nichts.
Zu Hause noch Wärmflaschen gefüllt und den Katz angestaunt, der in Abwesenheit zwei komplette Näpfe weggemampft hatte.

Sonntag Vollmond, und dann hört dieser Energiestau hoffentlich einfach so auf.


Freitag, 26. Februar 2010

Di 23.02.-Fr 26.02.2010

Ach Mensch - schon wieder eine Woche weg. Text kann ja auch drücken, kennt das wer? Der drückt dann den ganzen Tag, macht sich bemerkbar, drängelt und nöhlt und tritt nach.
Trotzdem, als Verfasser hat man ja immer noch die Zügel in der Hand, trotzdem man am Ende der Woche blau geprügelt von seinem Text im Hof steht, trotzdem genügt das allein nicht.
Sendebewußtsein muss sein, die Lust am teilen, vor allem am Mitteilen. Was aber, wenn man sich mit ungarem herumschlägt (der kleine feine und sehr private Fight Club, ich und die Schlingel von der Buchstaben-Inkasso), am liebsten aber das fertige Essen serviert? Dann schaut man abends glasigen Blickes in sein Blog und sieht die Tagesdaten immer mehr am hinteren Horizont verschwinden, kleiner werden, und zack: Freitag.

Was WAR denn jetzt diese Woche? Ich sammels mal so:
Viel inneres Gemürbe, Zukunftsdenke, und psychologische Vortrauer. Vortrauer macht man dann, wenn man weiß, das was scheidet, wann auch immer. Auf jeden Fall nah. Und das fühlt sich aktuell so an, Trennungen stehen an, nur weiß ich nicht ob und wann.
Der Katz, der endlich wieder von alleine frisst, stirbt. Irgendwann.
Meine Arbeit, die ich sehr sehr gerne mache, werde ich eventuell aus Energiegründen gegen einen Job als feste tauschen, und war dann alles umsonst? Irgendwann.
Ich werde sterben. Irgendwann.
Noch Fragen?

Dienstag war ausserdem meine Mutter da, brachte Wok zurück (von Weihnachten, noch Fragen?) und ein "Lammkissen" für den Altkatz, weil er Lammfelle so sabbrig liebt. Das Lammkissen aber ist ein Flokati in Kissenform, und alle Katzen erst mal so drauf, und dann diese Synthethikfasern abgeputzt, und dann erst mal würgen und hängen. Ich sag zu Mutter, Mutter, ich glaub ich steck das erst mal in die Wäsche (und koche das auf Lammfelllänge ein), das ist sicher chemisch gereinigt.
Und dann war der Dienstag irgendwie auch rum, und die Kolumne blieb ungeschrieben, das Blog leer und die Steuer setzt lange Staubansätze an.
Dann Mittwoch, da lag ich bei schönstem Frühlingswetter eine Stunde unter meiner Prophylaxefee und ließ mir die jährliche und professionelle Zahnreinigung antun, die den Wert eines neuen Paares schöner Stiefel hat. Danach fühle ich mich oral immer sehr überfordert, und Essen darf man auch nix. Und dann immer der Stress danach, wie wenn man grad alle Fenster geputzt hat, und dann kommt ein Tiefdruckgebiet mit rotem Wüstensand. Tomaten, Kaffee, Wein - alles färbt die Zähne ein, und das Vermögen was man grad wieder, und die Kasse freut sich, weil man ist ja Scheckheftgepflegt, und die geben keinen Cent dazu. Danach direkt noch lila und jungfräulich weiße Tulpen verschenkt und Elvis getroffen und Kaffee, und ratet: Mittwoch um. Ohne Steuer, ohne Kolumne, und das Blog? Leer.
Donnerstag habe ich den ganzen Tag getwittert, was man alles tun kann, um nicht die Dinge zu erledigen, die auf Erledigung warten. War toll, kannten viele. Nachmittags final Sofas platt getestet, rumgesessen und über Stoffmuster abgelästert. Zack:
Abend. Und Freitag?
Der war und ist heute.
In aller Frühe auf, schließlich habe ich die Woche nicht umsonst Gas gegeben und jeden Abend viel Rotwein getrunken.
Der 2jährliche Check-Up stand an, und ich wollte vor nächster Woche (Fastenwoche) sehen, was so eine unterirdische Woche mit Gram und Wein mit meinem Körper macht.
Also nur einen schwarzen Kaffee und eine kalte Dusche, und dann rein ins medizinische Freudenhaus. Die Blutabnahme und meine genanten Venen brachten die Arzthelferin schon mal ans Ackern, aber mit ein bißchen gutem Zuspruch meinerseits inklusive ein DA, stechen sie doch DA, da ist eine, breit wie der Rhein nur tief unten, und so weiter. Alles tiptop, 100% Sauerstoffversorgung im Blut, Lunge, EKG, kein Hautkrebs, kein unbeobachtet gewachsener Buckel, aber, und jetzt werd ich direkt wieder stinkig: Das Blutbild muss man jetzt selbst bezahlen, und genau um dieses ging es mir eigentlich.
Die Kasse zahlt aus wirtschaftlichen Gründen nur den Blutzucker (Gluc) und den Cholesterinwert (Chol) und mehr nicht.
Zwei Parameter bei einer umfassenden Untersuchung in einem Alter, wo man praktisch alles haben könnte. Ich also wieder einen Preis von einem Paar schicker Frühjahrsschuhe hingelegt, um nächste Woche zu erfahren, ob meine Schlappheit von einem immer noch zu niedrigem Eisenwert dank Rauchvergiftung (Indikation, liebe Kasse!) herrührt, oder ob meine Leber rumgiftet und mehr Bitterstoffe in ihrem Leben möchte.
Ob jetzt zu junge oder krüppelige Zellen in meiner Blutbahn fahren, Krebsmarker, Schilddrüsenentgleisungen, whatever - ich werde es nicht erfahren. Danke, Gesundheitssystem.

So, das war der Rant zum Wochenende. Was ich später an die Tierärztin bezahlt habe - neue Markenjeans, aber nun gut.

Heute ist Freitag, nächste Woche ab Montag wird SB-Gefastet, und dazwischen liegt immer noch ein wenig Zeit, Dinge nicht zu
schaffen.

In Liebe,

Ich.

PS: Zu diesem Text passt übrigens gut ein Nero d'Avola und folgendes Lied



Dienstag, 23. Februar 2010

Mo 22.02.2010

Kann getrost als gelebt und abgehakt angesehen werden.
Nur beschrieben, das wird der nicht.

Text bin ich hier losgeworden.


Montag, 22. Februar 2010

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Bild weg, Boxen auf:



So 21.02.2010

Ein Stöckchen zum Sonntag, der an sich nur in einer tiefen Pfütze meiner Seele passierte, die mich Abends über eine bestimmte Unfähigkeit meiner Selbst hat verzweifeln lassen. Passt also:


1# Auf welche Art wirst du am liebsten verletzt?

Durch Katzentatzen.

2# Und auf welche am leichtesten?

Durch Ungerechtigkeit.

3# Was wirfst du deinen Eltern bis heute vor?

Meine früh offensichtlichen Talente einfach ungefördert gelassen zu haben, inkl. Chancenstoppung durch
Informationen wie Anrufe nicht weitergeben. („Wir wollten ja nur, dass Du was ordentliches machst.“)

4# Was ist der größte Irrtum anderer über dich?

Ich wäre eine durchgehende Frohnatur mit endlosen Energieressourcen.

5# Was tust du, damit er bestehen bleibt?

Humor ausüben, nie schwach sein.

6# Was braucht es zum Unglücklichsein?

Lieblosigkeit, Bereich variabel.

7# Wann nimmst du dich ernst?

Wenn mein Körper muckt und Bedürfnisse anmeldet.

8# Und wann die anderen?

Wann ich andere ernst nehme? Immer.
Wann andere mich ernst nehmen? Weiß nicht,
hoffe zu 90%.

9# Was hältst du für die beste Art zu leben?

Natürlich und ungestört nach eigenen Bedürfnissen.
Bei mir bedeutet das aktuell eine Mischung aus Land mit Stadtanschluß,
natürliches Essen, biologischer Wein und ohne Wecker aufwachen.
Dazu eigenbestimmte Arbeit, Vierbeiner und Zeit für andere.
In Zukunft sollte ein Meer erreichbar sein, noch mehr Vierbeiner, noch
mehr Reisen und noch mehr selbst produziertes Essen. Eventuell auch
für andere.

10# Und was für die schönste?

s. # 9, ohne Geldmuss.

11# Wer willst du sein?

Ich in toll (= 100% zufrieden und ZEN)

12# Warum bist du es nicht?

Eben.

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Dieses Stöckchen wurde mir freundlich aufs Auge gedrückt von Jens the Scholz.
Wer möchte, darfs gerne aufnehmen und mitmachen.

logbuch | © Lu um 14:53h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 21. Februar 2010

Sa 20.02.2010

Der glücklichste Moment des Tages war der, als ich gegen 18 Uhr neben dem Altkatz am geöffneten Fenster im Wohnzimmer saß, er sich den Wamst vollschlug, draußen ein Amselkerl seine Abendarie aus voller Federbrust sang und ich mit einen vollmundigen Schluck Tempranillo die interne Sonne noch mal kurz über dem Horizont ein paar Sekunden am Sinken hindern konnte.
Ja.

(Der Tag davor spielte sich zur Hälfte in der Kälte draußen ab, und danach im Bett drinnen. Das ging gut.)

logbuch | © Lu um 17:43h | keine meldung | meldung machen?

Samstag, 20. Februar 2010

Fr 19.02.2010

Heute Früh stand auf meinem Tischassistenten:
"Haus, 1. Besichtigung heute vor einem Jahr"

Hach.

Und heute Abend eine zweite Notiz:
"Tin-Tin seit genau einem Monat vielleicht wieder zurück in seinem alten Sein."

Weil: Er hat nicht nur an seinem alten Platz auf dem Wohnzimmertisch von allein gefressen, nein, er hat auch den Abend bei uns unten verbracht, und auf seinem alten Platz am Fenster einen ausgedehnten Verdauungsschlaf genossen.
Und ich erst.

Ansonsten erst Arbeit, dann das vor einem Jahr erstmalig besichtigte Haus geschrubbt, dann eingekauft, dabei gefroren, und den Abend einfach so plätschern lassen.
(Anders wäre auch gar nicht gegangen, weil ich meine gefürchteten Kürbis-Ricotta-Spinat-Cannelloni gemacht habe. Alles Handarbeit, alles andere als leicht.)


logbuch | © Lu um 19:02h | keine meldung | meldung machen?