Sonntag, 2. Dezember 2007

bester mail-betreff heute:

Amazon.de empfiehlt "Dicke Dödel 1. Bullenklöten!" und mehr


(worüber amüsierte man sich noch gleich vor internetz und mail?)

boots-gelage | © Lu um 15:49h | keine meldung | meldung machen?

† Elly Beinhorn


© FLIGHT-DEPOT.com

"Ich habe doch diese herrlichen, unabhängigen Zeiten erlebt, als man am Himmel ganz für sich alleine war! Ich hatte das Glück, in einer Zeit fliegen zu dürfen, als das wirklich noch ein Abenteuer war."
(Elly Beinhorn)

Elly Beinhorn und ihr wirklich rasantes Leben.
Und über 100 Jahre davon, da kann man nicht meckern.


Freitag, 30. November 2007

nur für die düsseldorfer:

Kurz in städtischer Sache, weil Versprochen und für das gute, alte Karma. Es geht um den Verkauf des Jan-Wellem-Platzes im Herzen der Stadt inklusive der geplanten Bauvorhaben, die man sich hier ganz gut ansehen und vorstellen kann.
Doch, man kann etwas tun, und zwar seine Unterschrift leisten. Es gibt sehr engagierte Menschen, die schon sämtliche Arbeit getan haben, und was noch bleibt ist: Unterschreiben.
Leider ist eine Online-Unterschrift nicht gültig, deswegen ist auf dieser Seite rechts die Liste zum Ausdrucken bereit gestellt, man kann direkt noch seine Familie und Nachbarschaft unterschreiben lassen und dann den Rest des Lebens ein gutes Gefühl im Bauch haben, wenn man über den Platz geht, seinem Enkel eine Bio-Möhre kauft und zum x-ten Male die Geschichte erzählt, dass man da ja nicht ganz unschuldig dran sei, weil als damals ... das ist dann der Punkt, wo der Enkel laufen geht und der Partner milde lächelt, aber was solls.
All das ginge nicht in den geplanten Klötzen.

Danke für die Aufmerksamkeit :)


?

Überlege seit zwei Tagen, was dieser Zettel auf meinen Tisch bedeutet. Dort steht in fliegender Handschrift mit Bleistift

'Orni Kern Hähnchen Goldhähnchen'

Jetzt hab ichs!
Ornithologe bei Kerner, der so spannend über unsere kleinen Zugvögel gesprochen hat, dass ich mir auf der Stelle sein Buch zulegen wollte, um noch mehr über Goldhähnchen zu lesen, welche, laut Gedächtnis, die kleinsten Vögel hier im Raum sind, aber mal eben die Ostsee überqueren. Es wurde schon von Seemännern beobachtet, dass sich so ein Goldhähnchen mal auf einem größeren Vogel kurz ausgeruht hätte.

Wenn mir jetzt noch der Name des Ornithologen einfallen würde.
(Ich und Namen. Das ist eine so klägliche Sache, da sag ich gar nichts drüber.)


Freitag, 30. November 2007

gestern.

Sie trafen einander in einer langen Gasse, vor einer Bäckerstür.
Endlich einer, der aussieht wie ich, sie.
Endlich eine aus Fleisch und Blut, er.
Hach, beide.
Sie drehten sich im Kreise, rannten ein Stück, so weit sie kamen,
geiferten fast und dachten Hach, alle beide. In der Luft der Geruch von Brot und Glühwein, Mandarinen und Wurst. Die Sonne schien für eine volle Minute und gerade als sie sich gegenseitig wollten, sagte eine Stimme von oben
‚Komm, Nemo.’
Und Püppi sah ihm hinterher, als auch ihre Leine stramm wurde.

Zwei Möpse trafen einander vor einer Bäckerstür.
In dieser kurzen Zeit lag eine Spur von Liebe gut in der Luft.


Mittwoch, 28. November 2007

buchauszug.

(...) "Das ist sie", sagte mein Bruder knapp. "Hallöchen", sagte die Frau, die zu meiner Überraschung nicht Sabine war. Mutter rang sich ein "Herzlich willkommen" ab. Vater fragte, ob sie auch einen Namen habe.
"ich bin die Beate, Freunde nennen mich Beatchen." Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Beatchen war mindestens zehn Jahre älter als mein Bruder, und das Schlimme war, man sah es ihr auch an.
Niemand von uns hatte eine reele Chance, ihre Brüste zu übersehen. Wenn sie lachte, hüpften Beatchens riesige Brüste so stark, dass man befürchten musste, sie würden sich nicht mehr lange in Beatchens geräumigem Sonnentop aufhalten. Spätestens als Beate sich zum Boden beugte, um am Esstisch ihre Schuhe auszuziehen, kam die ganze Wahrheit zum Vorschein.
Sie trug keinen BH.
Meine Mutter riss die Augen auf. Mein Vater, der aufgrund seiner Sitzposition keine Möglichkeit hatte, Beatchens wuchtigem Dekolleté auszuweichen, drohte augenblicklich zu erblinden vor Scham. Da war es fast schon nebensächlich, dass Beates Ohrringe aus zwanzig Zentimeter langem indianischem Federschmuck von den unterdrückten Thekawada-Indianern bestanden, deren Überleben sie durch den Kauf dieser Schmuckstücke zu erhalten hoffte."

aus "Ferien bei den Hottentotten" von Manuela Golz

hafen-kultur | © Lu um 09:41h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 26. November 2007

apollo, oder 'hoffentlich hält sie die dauerwelle'.

Ich fange jetzt einmal von hinten an und sage, was wir gesagt haben, als wir gegen Mitternacht (Samstag, Vollmond, Platzregen) aus Auto 'Ügo' stiegen und zur Haustür rannten:
'Wenn wir das selbst gezahlt hätten, wäre unsere Kasse jetzt 220 Euro leichter.'
Bitte diesen Satz immer zur Hand haben, wenn es gleich um Inhalt und Spaß geht, sie wissen schon.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und einem fast vergessenen schon mal gar nicht. Bis Samstag zum späten Nachmittag dachten wir nämlich noch, wir müssten da ja erst am nächsten Tag hin, und fingen nach einem langen Nahkampftag in der Innenstadt mit dem zusammensuchen der Essensdinge für Abends an, als M. plötzlich -schockschwerenot-
dem gemütlichen Samstagabend mit einem 'DAS IST HEUTE!' eine akustische Note hinzufügte, die so klang, wie wenn man den Arm des Plattenspielers von selbiger reißt.
Hektik, Strumpfhosen suchen, Laufmaschen verfluchen, wo ist das dunkle Hemd, wo sind die schicken Schuhe?

Pünktlich im Apollo Theater angekommen, quasi auf Gongschlag. Viele um uns herum im gemütlichen Fleece und Knitterjeans. Ich sag jetzt mal nix, außer: Man geht doch aus dem Haus. Da zieht man sich doch was über!
Egal, wir hatten Karten für die erste Reihe, und die wusste noch, wie Etikette geht und machte diesen herrlich plüschroten Variete-Charme nicht mit Bärchen-Pulli tot.

Unsere Karten wussten 'Show & Dine', drei Gänge. Vorspeise vor der Show, Hauptgang in der Pause, und das Dessert im zweiten Teil. Das sind lange Zeiten, wenn eine Show um neun beginnt, und wir befinden uns immer noch in Deutschland im November, und nicht in Frankreich im Hochsommer. Der Deutsche hat im November Hunger am Stück, da kann man nicht auf jeden Happen eine Stunde, aber nun gut.

Die Vorspeise sass eher als wir, sie kam gleichzeitig mit uns, und ihm Halbdunkel ging das Raten los, was ist wohl was. Kleine, kalte Hügel auf weißem Teller, ach, der geräucherte Heilbutt, Hallöchen, aber wie nennt man diesen salzigen Glibber auf cirka 11Uhr des Tellers? Ah, feste Sojasauce, na gut.

Dann ging die Show los. Ich fasse zusammen:
Mann und Frau in 80er-Blitzkostümen machen Verrenkungen. Sieht aus wie Tanz mit Überschlag ohne Tanz.
Dann Mann mit guter Ahnung von Schwerkraft. Macht erst mit zwei, dann mit fünf Bällen rum, lässt sie alle im Kreis über sich kullern, dazu laute Musik. Dann Frau in Fähnchen, will meinen, Artistin klettert in Reihe eins an zwei Tüchern rauf zur Decke und wieder runter. Frau hat schöne, muskulöse Arme, aber schreckliche blonde Dauerwelle, deswegen schaue ich lieber ihrem Schatten auf der Bühne zu, sieht aus wie kletterndes Vögelchen mit Frisur und Körperspannung.
Zwischendrin immer Anmoderation. Mann sagt, wir sollen uns amüsieren und macht alle runter, die nicht lachen. Alle lachen.
Dann ein Paar in schwarzem Samt, die ein Ringel-Shirt zum Leben erwecken und es als Hähnchen über eine Stange tanzen lassen. Die mag ich.
Vor der Pause vier Männer in grob genähten Kartoffelsäcken, mimen eine wogende Wiese oder ähnliches. Ich finde es auch nicht mehr heraus, sondern gehe auf Klo. Entdecke dort Laufmasche, die mich bis zum Pausengong beschäftigt.

Hauptgang: knusprige Gänsekeule mit glasierten Maronen an Kloß und Rotkohl. Schwamm drüber. Trotz Hunger ging der Teller halbvoll zurück. Wein und Wasser macht in rauhen Mengen auch satt.

Zauberkünstler aus Paris. Klein und verzweifelter Gesichtsausdruck, rennt die ganze Zeit über die Bühne und verliert rote Papierschnipsel und Karten, die über die Auftrittslänge immer größer werden. ich frage mich, wer das alles gleich aufräumen muss, bin also richtig gefesselt vom Geschehen.
Der Mann mit den Bällen wieder. Sieht jetzt aus wie 'The Crow', und macht erst mit zwei, dann mit fünf Tonnen rum, die kreiseln. Erste Reihe kann emotional anstrengend sein, wenn man eine plötzliche Abneigung gegen aus der Bahn brechende Tonnen entwickelt. Showeinlage dauert das ganze Marilyn Manson Stück 'Sweet Dreams', danach frenetischer Applaus. Ich glaube, die Arztgattinnen stehen auf den Jungen im verschwitzten Netzshirt.
Das Dessert wird aufgetischt. Irgendwas höllisch süßes im weichen Format, darum Haufenweise Krümel.
Die Frau mit der Dauerwelle kommt mit Mann auf die Bühne, beide auf Rollschuhen in knappen silber-metallic Dress. Aus dem hinteren Teil schlängeln sich bei beiden Arschgeweihäste.
Ich ahne Böses. Direkt am Rand steht ein Podest. Ein kleines, rundes Podest auf das beide gut gelaunt springen und zu Kirmes-Techno wie irre kreiseln. Das geht dann immer so: Mann hält strahlend Frau an einem beliebigen Körperteil fest (hier der Verweis zur ansonsten unverständlichen Überschrift) und schleudert sie durch die Luft, während er weiter im Kreis fährt. Ich ziehe sämtliche Körperteile ein, falls die Haare der Dame nicht halten, und schreie M. gegen die Techno-Mucke ins Ohr, dass das da oben auf der Bühne genau so aussähe wie auf der Erotik-Messe.
Es folgen noch einmal Tischtenniseinsatz mit dem Schwerkraftgenie und dem Ansager, beide fangen die Bälle mit dem Mund, was bei Bühnenlicht sehr unhygienisch aussieht, weil man die Spucke nur so spritzen sieht im Scheinwerferlicht. Die Arztgattinnen finden es wieder hinreißend, ich halte meine Hand über mein Weinglas, man weiß ja nicht.
Als die Show dann zu Ende ist, kommen alle noch einmal auf die Bühne, machen was nettes und wünschen 'Alles Gute, was mich dann sehr Milde stimmt. Ich bin in diesem Fall das Problem, nicht die Artisten dort auf der Bühne. Ich habe mich nicht verzaubern lassen, ich bin da wohl etwas schwer zu knacken, oder störrisch. Aber den Koch, den hätte ich gerne mal unter vier Augen gesprochen.
Als das Licht angeht, erkenne ich die Krümel auf dem Teller als gehackte Pistazien, zumindest optisch.


Freitag, 23. November 2007

zeit für super-cat-content!

Herr Sixtus twitterte mir die Tage dieses kleine Video zu:

("act like a cat" - "meouw.")




Und hier, aus den Tiefen von Youtube gehoben, das Original:



obwohl...


das eigene ich kapern. | © Lu um 13:44h | keine meldung | meldung machen?

lieber leser.

Das war aber eine blöde Woche. Ich schleppte mich durch, mir selbst hinterher, kochte dabei Suppe und zählte die Linsen einzeln.
Zweihundertfünfundsechzig, Zweihundersechsundsechzig, Zweihundert...
Ich kann gerade gar nicht sagen, was passiert, aber ich habe mich auf eine Art Reise begeben, die sehr anstrengend ist. Hohe Berge, enge Täler und Meere, die weit und tief sind. Und wo fiese Fische drin wohnen.
Ich habe einen Reiseführer bei der Hand, mit dem ich das (DAS!) Thema des Lebens durchquere. Es geht um Sterben und Loslassen, um die eigene Endlichkeit mit allen Abers, es geht am Ende um alles. Und nebenbei mache ich meinen eigenen Laden auf, salopp gesagt.

Das sind so zwei Sachen, die enorm viel Energie und Aufmerksamkeit wollen, wie zwei Kinder im besten Flegelalter. Kaum meint man, jetzt hätte mal eine halbe Stunde Ruhe, hat eins Hunger, und das andere in die Bux gemacht. Zum gemütlichen bloggen komme ich deswegen gerade jetzt kaum, auch wenn genug zu sagen wäre.

Heute ist zum Beispiel Kinskis Todestag. Super, passt ja zum Thema, aber was mache ich? Sitze mit leerem Kopf vor dem Rechner und denke 'ach' und 'och' und das ich schon genug Bilder von Klaus ins Blog geklebt habe. Alles nicht wichtig, denke ich dann, das alles interessiert niemanden.

Und so bleibe ich still, nicht wirklich glücklich damit, versuche meine Hausaufgaben zu machen, und zur Ruhe zu kommen. Und zu warten.
Alles was hochkommt in der Stille, will jetzt gehört werden. Alles was hochkommt, macht traurig. Traurig macht still.
Undsoweiter.


Dienstag, 20. November 2007

heutiger ohrwurm since 19:55 til jetze.



saint tropez.

Auf der Messe habe ich mich verliebt.
Nicht in eine Flasche Öl, nicht in Johann und auch nicht in einen Klops Trüffel, sondern in ein Kissen.



Alle Informationen und Bestellmöglichkeiten hier (bei eBay gibt es die Schlingel auch günstiger), und glaubt mir, die sind so was von gemütlich, man möchte nie wieder aufstehen.
(Geht ohne Hilfe ab dem 35. Lebensjahr eh nicht mehr ganz so leicht.)