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Mittwoch, 25. April 2007
Ökostrom heißt jetzt Naturrhein-Strom, oder ‚Das Meer in mir’
Naturrhein-Strom: 100 Prozent regenerative Energie für Nordrhein-Westfalen
Immer mehr Menschen entscheiden sich für erneuerbare Energiequellen. Mit jeder bestellten Kilowattstunde Naturrhein-Strom leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Der Umstieg auf regenerativ erzeugten Strom reduziert den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxid. Mit einem Verbrauch von 1.000 kWh/Jahr Naturrhein-Strom ersparen Sie der Umwelt bereits
ca. 580 kg/CO2 im Jahr.*
Wir müssen mal kurz über mich reden.
Ich halte mich momentan in etwa für so kreativ wie mein aus einem Steckling hochgezogener Rosmarin, der kleinste in der Runde, der etwas ziellos in die Gegend wächst und auch nicht so recht weiß. Schreibblockade. Was soll, bleibt lieber drin, und so geht das alles nicht.
Einkaufszettel bekommen dafür mehr Schwung, irgendwo kommts dann ja doch raus.
Mein Arzt sagte letzte Woche, mein Bauchnabel ist ein Meer, und es wäre undenkbar, in dieses Meer auch nur die kleinste Nadel zu stecken. Nun trage ich aber seit vierzehn Jahren, jetzt mal übertragen gesehen, das Pferd von Troja in meinem Meer spazieren, und er könne mir nur eindringlich raten, mich davon zu trennen, für einen geregelten Energiefluss von oben nach unten und retour. Ginge mir ja nicht so doll. Müssen ja alle mitarbeiten, und das Meer darf nicht austrocknen. Da lag ich dann da auf der Liege, genadelt an Fuss, Bein, Hals und Kopf und piddelte mir in Gedanken an meinem Nabelschmuck.
Es brauchte drei volle Tage und einen Abend bis ich still seufzend die Kugel löste, den Anhänger herausnahm und am Ende den ganzen Ring mit einer Bewegung aus mir herauszog. Und dann guckte ich die nächsten fünf Minuten auf meinen sehr nackten Bauchnabel und fand ihn so fremd, dass ich ihn sofort Siezte.
Meine Ersatzfriseurin, der ich mich in einem knappen Anfall von bedingungslosem Vertrauen in die Hände begab, hat zwei der drei knappen Bitten (Spitzen ab, nach vorn hin länger, mehr Pony) nicht verstanden, so dass ich jetzt zwar tatsächlich noch mehr Pony besitze, aber der Rest --- Meine Friseurin, also die Richtige (Ruckeldiekoo) stand daneben und konnte nichts mehr tun. Ich werde ihr nächste Woche die Lackschürze vollheulen und sie machen lassen, Hauptsache die Kuh ist dann vom Eis und ich kann an einem Spiegel vorbei gehen ohne lauthals 'OH MEIN GOTT!' zu rufen.
Dabeisollte wollte ich mir einen schönen Tussinachmittag machen. Mal frei und so. Das Beste an dem Nchmittag war dann der spontane Sex des Friseurladenhundes, seines Zeichens ein etwas angedicktes Mopsweibchen mit chronischer Bronchitis vom ganzen Haarspray und Mikrostaub. Eine junge Frau mit durchtrainiertem Trend-Terrier betrat den Laden, sprach kurz an der Theke, was gemacht werden soll, und diese Zeit nutzte der Terrier, um einmal kurz am Po des Mopses zu schnüffelnd und dann gezielt aufzuspringen. Der Laden war voll und hielt kollektiv die Luft an. Das Mopsweibchen hustete und riss gleichzeitig die Augen auf, Mopsfrauchen brüllte vom Waschbecken so was wie 'Pfui, EY! weg da!' und der Terrier ackerte wie ein Duracellhase. Am Ende konnten aber alle wieder aufatmen und diese idiotischen Bilder von Mopskörpern mit Terrierköpfen aus den eigenen Verbannen, weil die Terrier-Inhaberin meinte, der sei ja kastriert, da kommt nix mehr.
Na gut.
Was noch?
Ach ja, im Viertel riecht es momentan gegen Abend, als wenn ein ganzer Mensch gegrillt würde. Das kann kein Kebab sein, und ich sehe schon die Express-Headline nächste Woche am Zeitungsautomaten flattern. Ich konnte aber den Herd der Verbrennung noch nicht ausmachen, fahre nur immer nach der Arbeit direkt durch diese Wolke hindurch. Für die Stadtkundigen ist die Ortung 'Posener Strasse, so ca.' Vielleicht gabs auch nur wieder Bauchspeckangebot bei penny, das wird hier von der Handvoll von Schweinefleischgrillern immer ganz gern angenommen.
Weiter mit Ökostrom. Ich glaube, Frau Crow meinte die Tage, man könne die Welt retten, wenn man pro Klogang immer nur ein Blatt verwenden würde.
Finde ich einen genialen Ansatz, weil da kann eigentlich jeder mitmachen, und die, die kein Klopapier nutzen, die tun entweder von Natur aus schon genug für den Naturschutz oder haben ganz andere Probleme und dürfen sich an dieser Stelle einfach mal zurücklehnen.
Jeder pro Gang nur ein Blatt, das kann man doch mal machen. Und wenn man für einen Gang dann doch mal zwei braucht, setzt man bei einem anderen halt mal aus und sitzt mal etwas länger zum trocknen.
Ich soll eh mal ruhiger machen, sagt mein Arzt.
Immer mehr Menschen entscheiden sich für erneuerbare Energiequellen. Mit jeder bestellten Kilowattstunde Naturrhein-Strom leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Der Umstieg auf regenerativ erzeugten Strom reduziert den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxid. Mit einem Verbrauch von 1.000 kWh/Jahr Naturrhein-Strom ersparen Sie der Umwelt bereits
ca. 580 kg/CO2 im Jahr.*
Wir müssen mal kurz über mich reden.
Ich halte mich momentan in etwa für so kreativ wie mein aus einem Steckling hochgezogener Rosmarin, der kleinste in der Runde, der etwas ziellos in die Gegend wächst und auch nicht so recht weiß. Schreibblockade. Was soll, bleibt lieber drin, und so geht das alles nicht.
Einkaufszettel bekommen dafür mehr Schwung, irgendwo kommts dann ja doch raus.
Mein Arzt sagte letzte Woche, mein Bauchnabel ist ein Meer, und es wäre undenkbar, in dieses Meer auch nur die kleinste Nadel zu stecken. Nun trage ich aber seit vierzehn Jahren, jetzt mal übertragen gesehen, das Pferd von Troja in meinem Meer spazieren, und er könne mir nur eindringlich raten, mich davon zu trennen, für einen geregelten Energiefluss von oben nach unten und retour. Ginge mir ja nicht so doll. Müssen ja alle mitarbeiten, und das Meer darf nicht austrocknen. Da lag ich dann da auf der Liege, genadelt an Fuss, Bein, Hals und Kopf und piddelte mir in Gedanken an meinem Nabelschmuck.
Es brauchte drei volle Tage und einen Abend bis ich still seufzend die Kugel löste, den Anhänger herausnahm und am Ende den ganzen Ring mit einer Bewegung aus mir herauszog. Und dann guckte ich die nächsten fünf Minuten auf meinen sehr nackten Bauchnabel und fand ihn so fremd, dass ich ihn sofort Siezte.
Meine Ersatzfriseurin, der ich mich in einem knappen Anfall von bedingungslosem Vertrauen in die Hände begab, hat zwei der drei knappen Bitten (Spitzen ab, nach vorn hin länger, mehr Pony) nicht verstanden, so dass ich jetzt zwar tatsächlich noch mehr Pony besitze, aber der Rest --- Meine Friseurin, also die Richtige (Ruckeldiekoo) stand daneben und konnte nichts mehr tun. Ich werde ihr nächste Woche die Lackschürze vollheulen und sie machen lassen, Hauptsache die Kuh ist dann vom Eis und ich kann an einem Spiegel vorbei gehen ohne lauthals 'OH MEIN GOTT!' zu rufen.
Dabei
Na gut.
Was noch?
Ach ja, im Viertel riecht es momentan gegen Abend, als wenn ein ganzer Mensch gegrillt würde. Das kann kein Kebab sein, und ich sehe schon die Express-Headline nächste Woche am Zeitungsautomaten flattern. Ich konnte aber den Herd der Verbrennung noch nicht ausmachen, fahre nur immer nach der Arbeit direkt durch diese Wolke hindurch. Für die Stadtkundigen ist die Ortung 'Posener Strasse, so ca.' Vielleicht gabs auch nur wieder Bauchspeckangebot bei penny, das wird hier von der Handvoll von Schweinefleischgrillern immer ganz gern angenommen.
Weiter mit Ökostrom. Ich glaube, Frau Crow meinte die Tage, man könne die Welt retten, wenn man pro Klogang immer nur ein Blatt verwenden würde.
Finde ich einen genialen Ansatz, weil da kann eigentlich jeder mitmachen, und die, die kein Klopapier nutzen, die tun entweder von Natur aus schon genug für den Naturschutz oder haben ganz andere Probleme und dürfen sich an dieser Stelle einfach mal zurücklehnen.
Jeder pro Gang nur ein Blatt, das kann man doch mal machen. Und wenn man für einen Gang dann doch mal zwei braucht, setzt man bei einem anderen halt mal aus und sitzt mal etwas länger zum trocknen.
Ich soll eh mal ruhiger machen, sagt mein Arzt.
Dienstag, 24. April 2007
"Ich verachte alle mit der offenen Seite nach unten fallenden Frischkäsetöpfchen.
Weil das machen die Extra."
Weil das machen die Extra."
ausschnitt.
(...) "So muss er sich anfühlen, Vatis erster Tag im Heim. Wird es so sein, wenn mich meine Kinder eines Tages abschieben und dann wöchentlich eine Tüte Spritzgebäck schicken, damit ich mein Taschengeld für Cognacbohnen sparen kann? Wird so meine letzte Wohnung aussehen, in die dann und wann eine mittelalte Pflegerin eintritt und sagt: 'So, Herr Weiler, hast du denn schon was in die Pfanne gemacht?' In meinem Zivildienst habe ich das öfter gehört. Die Pflegeleute sagten zwar 'Herr' oder 'Frau', duzten dann aber ihre Schutzbefohlenen, was ich immer respektlos fand. Ich stelle mir vor, wie meine Pflegerin die Tablettendose prüft, in der farbige Pillen unterschiedlicher Größe und Farbe in den Fächern 'morgens','mittags' und 'abends' auf die Einnahme warten. Sie sagt 'Heute gibt es Kartoffelpürree, Herr Weiler, das magst du doch? Was guckst'n so? Is dir wohl zu klein hier, was?' Ich deute schweigend auf den Fussnagel, und meine Pflegerin hebt ihn auf und sagt: 'Ach so, der. Der ist von deinem Vorgänger, dem Herrn Schmittmann. Der arme Herr Schmittmann. Es riecht noch richtig nach ihm. Na dann woll'n wa mal lüften, nicht wahr, Herr Weiler?'
Dann gehe ich zu den Gleichaltrigen im Speiseraum. Die Frauen haben verknitterte Tätowierungen über dem Steiß, aber die kann man nicht sehen, weil sie einen Pullover und den Morgenrock darüber tragen. Manche Achtzigjährige tragen Piercings in den Augenbrauen, und einer redet immerzu von der Love-Parade 1997."
(Jan Weiler - In meinem kleinen Land )
Dann gehe ich zu den Gleichaltrigen im Speiseraum. Die Frauen haben verknitterte Tätowierungen über dem Steiß, aber die kann man nicht sehen, weil sie einen Pullover und den Morgenrock darüber tragen. Manche Achtzigjährige tragen Piercings in den Augenbrauen, und einer redet immerzu von der Love-Parade 1997."
(Jan Weiler - In meinem kleinen Land )
Morgenstund'.
Als ich mit dem Leaderfell den Balkon stürmte, wir quasi Schulter an Schulter ob der Ungeduld im Türrahmen einen kurzen Stau verursachten, da schlug die Stunde noch nicht die volle 7.
Prompt wohliges Innehalten, Nasen hoch, Augen zu.
Hinter uns kommen Fell 2-4, gähnen hörbar, strecken sich.
'Ob wir das in der neuen Wohnung auch noch so haben werden?' frag ich den Katz, und er guckt mich lange und bedeutend und sehr meergrün an und -
putzt sich den Hintern.
Selbst in unserem urbanen Industrieviertel ist am Morgen alles herrlich frisch. Der schwere Kebabduft vom Vorabend ist verflogen, sämtliche Mercedesse gestartet und zum städtischen Automobilhersteller weggefahren, es duftet nach Erde, Wasser, meinem Lavendel unten vor der Tür, nach frisch im Morgentau gebrausten Spinnen und nach viel Luft. Das Leaderfell und ich, wir sind süchtig danach, und den ersten Kaffee nehmen wir oft auf dem Boden des Balkons, beschwipst von der Morgenluft.
Woanders geht das übrigens auch super, vor allem in Nähe von Wasser, vor allem (und jetzt sag ichs) AM MEER!
Ich zähle zu den frühen Bettflüchtern, um bloss nichts von der besten Tageszeit zu verpassen. Ich bin die, die freiwillig den 20minütigen Fussmarsch am Strand in Kauf nimmt, um warmes Brot zu holen zu Zeiten, wo selbst der Bäckermeister noch gähnt. Hauptsache hell. Hauptsache Brot warm.
Nur Gleichgesinnte sind um diese Zeit unterwegs, atmen die Morgenenergie eines Tages und essen nebenher: warmes Brot.
Als das Fernweh zu dick wurde, und das Leaderfell meinen kompletten Milchschaum verdrückt hatte, ging ich zurück in die Küche und warf einen kurzen Blick auf die Europakarte neben dem Kühlschrank. Ein kleiner Klecks wurde größer, bekam ein Dach, ein Grundstück drumherum, die vier Felle lagen in warmer Morgensonne auf dem Steinboden vor dem Haus, ich und ein halbes warmes Brot biegen um die Ecke, und die Tür geht für mich auf.
Prompt wohliges Innehalten, Nasen hoch, Augen zu.
Hinter uns kommen Fell 2-4, gähnen hörbar, strecken sich.
'Ob wir das in der neuen Wohnung auch noch so haben werden?' frag ich den Katz, und er guckt mich lange und bedeutend und sehr meergrün an und -
putzt sich den Hintern.
Selbst in unserem urbanen Industrieviertel ist am Morgen alles herrlich frisch. Der schwere Kebabduft vom Vorabend ist verflogen, sämtliche Mercedesse gestartet und zum städtischen Automobilhersteller weggefahren, es duftet nach Erde, Wasser, meinem Lavendel unten vor der Tür, nach frisch im Morgentau gebrausten Spinnen und nach viel Luft. Das Leaderfell und ich, wir sind süchtig danach, und den ersten Kaffee nehmen wir oft auf dem Boden des Balkons, beschwipst von der Morgenluft.
Woanders geht das übrigens auch super, vor allem in Nähe von Wasser, vor allem (und jetzt sag ichs) AM MEER!
Ich zähle zu den frühen Bettflüchtern, um bloss nichts von der besten Tageszeit zu verpassen. Ich bin die, die freiwillig den 20minütigen Fussmarsch am Strand in Kauf nimmt, um warmes Brot zu holen zu Zeiten, wo selbst der Bäckermeister noch gähnt. Hauptsache hell. Hauptsache Brot warm.
Nur Gleichgesinnte sind um diese Zeit unterwegs, atmen die Morgenenergie eines Tages und essen nebenher: warmes Brot.
Als das Fernweh zu dick wurde, und das Leaderfell meinen kompletten Milchschaum verdrückt hatte, ging ich zurück in die Küche und warf einen kurzen Blick auf die Europakarte neben dem Kühlschrank. Ein kleiner Klecks wurde größer, bekam ein Dach, ein Grundstück drumherum, die vier Felle lagen in warmer Morgensonne auf dem Steinboden vor dem Haus, ich und ein halbes warmes Brot biegen um die Ecke, und die Tür geht für mich auf.
Montag, 23. April 2007
zwischen Zicken, Bio-Weinen und Nadeln.
Im Gym heute neue eine Spezies entdeckt, frisch zum schönen Wetter:
Die Zickigen und die Seltsamen.
Die Zickigen sind Frauen um die Mitte Fünfzig, die einem schon in der Umkleide widerwillig und bösartig beim ausziehen zuschauen, keinen Millimeter Platz in der Distanzzone frei lassen und später in der Stunde kleine, grelle Blitze über die Spiegelwand schicken, grundlos und einfach nur so, zum Montag.
Dann die Tchiboisten, grad in voller Breitseite.
Und dann der Club der alten Kerle, die wohlinformiert und gutbeobachtet plötzlich Einzug in die Pussykurse halten, letzte Reihe und mit gutem Ausblick dank Spiegelwand.
Der heute hinter mir trug ein 'Parental Advisory'-Shirt, war um die Mitte 90 und machte mich erst einmal dadurch gut Freund, als er noch vor Beginn der Stunde einen kräftigen PräAnstrengungsschluck von seiner VitalBrause nahm, das Zeug ihm direkt in die Nase schoss und daraus auf direktem Weg auf mich, auf den Boden, auf meine Nachbarin, er besprühte einfach al_les mit seinem Isogetränk vom ALDI.
Die Zicke vor mir schoss Blitze über die Spiegelwand, diesmal auf meine sehr trainingsbewußte schwangere Platznachbarin, die äußerst Vital anzusehen war, mit ihrer strammen Kugel und ihren rosigen Wangen.
ich schwor mir, mich auf der Stelle zu erschießen, sollte ich jemals so mißgünstig in Tchibo-Wear in einer verspiegelten Halle schlechte Laune sprühen und begann mich zu dehnen und zu geißeln.
Und da diese Sache hier kein Ende hat, ich grad auf schweren homöopathischen Mitteln hänge, in der Mittagssonne prompt verknallt einem kleinen, roten Marienkäfer hinterhergaffte, und bei jedem Looping des kleinen Kameraden bedröhnt an meiner Espressomilch nippte, lass ich das alles mal so offen, verspreche nichts (nix) (niks) für die nächsten Tage, und begebe mich jetzt, nach einer schmerzvollen Akupunktur und einer galaktisch leckeren halben Flasche Bio-Corbieres von Delinat in die stabile Seitenlage auf der Couch, ganz ohne auch nur homöopathische Dosen vom Tchibofasern, und fröhne dem Programm, welches ich an dieser Stelle eisern verschweige.
Aus der Couchdelle,
eure Lu - genadelt und beschwipst.
(Dieser Text wurde nur getippt, nicht Fehlergelesen. Wir entschuldigen uns schon jetzt für Augenkrebs Dank Rechtschreibgaus.)
Die Zickigen und die Seltsamen.
Die Zickigen sind Frauen um die Mitte Fünfzig, die einem schon in der Umkleide widerwillig und bösartig beim ausziehen zuschauen, keinen Millimeter Platz in der Distanzzone frei lassen und später in der Stunde kleine, grelle Blitze über die Spiegelwand schicken, grundlos und einfach nur so, zum Montag.
Dann die Tchiboisten, grad in voller Breitseite.
Und dann der Club der alten Kerle, die wohlinformiert und gutbeobachtet plötzlich Einzug in die Pussykurse halten, letzte Reihe und mit gutem Ausblick dank Spiegelwand.
Der heute hinter mir trug ein 'Parental Advisory'-Shirt, war um die Mitte 90 und machte mich erst einmal dadurch gut Freund, als er noch vor Beginn der Stunde einen kräftigen PräAnstrengungsschluck von seiner VitalBrause nahm, das Zeug ihm direkt in die Nase schoss und daraus auf direktem Weg auf mich, auf den Boden, auf meine Nachbarin, er besprühte einfach al_les mit seinem Isogetränk vom ALDI.
Die Zicke vor mir schoss Blitze über die Spiegelwand, diesmal auf meine sehr trainingsbewußte schwangere Platznachbarin, die äußerst Vital anzusehen war, mit ihrer strammen Kugel und ihren rosigen Wangen.
ich schwor mir, mich auf der Stelle zu erschießen, sollte ich jemals so mißgünstig in Tchibo-Wear in einer verspiegelten Halle schlechte Laune sprühen und begann mich zu dehnen und zu geißeln.
Und da diese Sache hier kein Ende hat, ich grad auf schweren homöopathischen Mitteln hänge, in der Mittagssonne prompt verknallt einem kleinen, roten Marienkäfer hinterhergaffte, und bei jedem Looping des kleinen Kameraden bedröhnt an meiner Espressomilch nippte, lass ich das alles mal so offen, verspreche nichts (nix) (niks) für die nächsten Tage, und begebe mich jetzt, nach einer schmerzvollen Akupunktur und einer galaktisch leckeren halben Flasche Bio-Corbieres von Delinat in die stabile Seitenlage auf der Couch, ganz ohne auch nur homöopathische Dosen vom Tchibofasern, und fröhne dem Programm, welches ich an dieser Stelle eisern verschweige.
Aus der Couchdelle,
eure Lu - genadelt und beschwipst.
(Dieser Text wurde nur getippt, nicht Fehlergelesen. Wir entschuldigen uns schon jetzt für Augenkrebs Dank Rechtschreibgaus.)
'nicht jetzt'
Sonntag, 22. April 2007
wehe, es klingelt das telefon nach acht.
(...) Der neue Fall ist leise in einen der besten Schimanski-Filme gekleidet, dabei helfen Darsteller wie Katharina Schüttler und Matthias Brandt sehr. Es geht um: Menschen in Duisburg, um Schimanskis Seele und rohe Eier.
Schimanski - Tod in der Siedlung, ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.
Schimanski - Tod in der Siedlung, ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.
Donnerstag, 19. April 2007
Einladung zum Stammtisch 2.0 sein 1. Geburtstag.
Möchtest Du
... mal so richtig super Fotos machen?
... mit anderen Bloggern
... oder Deinen eigenen Gedanken nachhängen, während Dein Nachbar in Bänden spricht?
... Salat essen?
Dann komm doch einfach zum 1jährigen Geburtstag von Stammtisch 2.0 vorbei, der einzig Echte und nur mit dem
Wo denn?
Im "Freiligrath" Neusser Str. 133 in Düsseldorf, direkt an der Bilker Kirche, erreichbar mit der 708, 709, sowie der S-Bahn (Völklinger Str.).
Natürlich im Séparée.
Wann denn?
Am kommenden Samstag, den 21.April 2oo7 ab 20 Uhr
Ja wie, und jetzt?
Entscheide Dich für 'Okay, geh ich hin', presse den Mail-Button der Organisatorin da links ganz forsch und tippe Deinen (Nick)Namen in die Eingabemaske, und das Du kommst, und dann ist die Kuh vom Eis und Du hast am Samstag was vor.
Nein, Du musst nicht aus Düsseldorf sein, kein A-Blogger sein, keinen Werbevertrag haben. Leser sein reicht auch, eine gewisse Kontaktfreude wäre positiv, Deckel zahlst Du selber.
Eure
Mittwoch, 18. April 2007
elfriede jelineks 'privatroman' online.
Eben im Supermarkt, an der Kasse. Der Typ, der schon die ganze Zeit überbordend kontaktfreudig in meinen Einkauf quatschte ('Der Spargel sieht aber komisch aus'; Die Milch ist ja nur noch einen Tag'; 'Hach, hier hat man ja die Qual der Wahl. Oder?') stand natürlich an der Kasse hinter mir. Brennende Blicke im Rücken, bloss keinen Anlass zu weiterem Antexten geben, ausserdem hatte er ein Homer Simpson Shirt an.
Ich wuchte meinen Frischkram und die Flasche Weißwein ('Ist der trocken?') in meinen Sportsack, denke nach über erhitzte Frauen und die fatale Wirkung auf Männer im Supermarkt, gebe der ebenfalls schon genervten Kassierin meine EC-Karte, die zickt kurz, also die Karte, nicht die Kassierin, ich gebe den Pin ein, alles eine Sache von knapp 20 Sekunden, und er so:
'Bargeld lacht.'
Ich ignoriere.
Er: 'Die überwachen einen, vor allem in Kaiserlauthern, da ist der Sitz, die sehen alles, gläserner Mensch und so.'
Ich gucke böse, holte tief Luft, schaue Kassiererin an. Kassierin hat keinen Bock auf Stress, steckt mir mit einem verschwörerischem Blick Kassenzettel zu und zerrt sein Kakaopulver, den Eistee und das Weißbrot über das Band.
Ich: 'Hast du ein Handy?'
Er: 'Nein, ich Medientechniker.' und guckt triumphierend.
Die Kassierin guckt mich fragend an, ich hole noch einmal Luft und:
Möglichkeit 1.
Ich: 'Ja, aber bei dem Scheiss in deiner Tasche nicht mehr lange.'
Möglichkeit 2.
Ich: 'Na und? Was soll mir das jetzt ungemein wichtiges vermitteln?'
Er: 'Na, ich kenn mich da aus, ich lass mich nicht überwachen, ich bin Medientechniker.'
Ich: 'Das hat für mich das gleiche Gewicht, als wenn du Bäckereifachverkäufer bei Kamps wärst. Dummerweise hatte ich sechs Jahre lang beruflich mit Medientechnikern zu tun, und die waren intelligent genug, ihr Mobiles auf den Baustellen an zu haben, weil es zum Job gehörte, das kommunizieren. Wenn man so etwas total ablehnt, was ich überhaupt nicht doof oder zu verurteilen finde, dann ist Medientechniker der falsche Job. Oder?'
Möglichkeit 3.
Ich: 'Na dann ist ja gut.' Ansonsten einfach mal die Klappe halten und auf die Dusche zu Hause freuen, die schönen frisch erkämpften Körperdrogen pflegen, so halt.
Ich entschied mich für Möglichkeit 3. Als ich draussen mit dem Rad an ihm vorbeifuhr hörte ich nach einem gebührenden Sicherheitsabstand, wie er noch einmal ausholte. Um den Satz zu verstehen, hätte ich noch mal umdrehen müssen, was mich Möglichkeit 2. zu nahe gebracht hätte, so dass dieser Satz jetzt auf ewig in der Luft hängt, unbeachtet.
Was meine Liste "Dinge, die Männer ins Aus bringen' wieder um einen Punkt erweitert, die schon Elefantenkopf-Höschen beinhaltet, ins Bett eingebaute Radiowecker inkl. Wetterstationen und Jennifer Rush Platten. Homer-Shirts.
Ich wuchte meinen Frischkram und die Flasche Weißwein ('Ist der trocken?') in meinen Sportsack, denke nach über erhitzte Frauen und die fatale Wirkung auf Männer im Supermarkt, gebe der ebenfalls schon genervten Kassierin meine EC-Karte, die zickt kurz, also die Karte, nicht die Kassierin, ich gebe den Pin ein, alles eine Sache von knapp 20 Sekunden, und er so:
'Bargeld lacht.'
Ich ignoriere.
Er: 'Die überwachen einen, vor allem in Kaiserlauthern, da ist der Sitz, die sehen alles, gläserner Mensch und so.'
Ich gucke böse, holte tief Luft, schaue Kassiererin an. Kassierin hat keinen Bock auf Stress, steckt mir mit einem verschwörerischem Blick Kassenzettel zu und zerrt sein Kakaopulver, den Eistee und das Weißbrot über das Band.
Ich: 'Hast du ein Handy?'
Er: 'Nein, ich Medientechniker.' und guckt triumphierend.
Die Kassierin guckt mich fragend an, ich hole noch einmal Luft und:
Möglichkeit 1.
Ich: 'Ja, aber bei dem Scheiss in deiner Tasche nicht mehr lange.'
Möglichkeit 2.
Ich: 'Na und? Was soll mir das jetzt ungemein wichtiges vermitteln?'
Er: 'Na, ich kenn mich da aus, ich lass mich nicht überwachen, ich bin Medientechniker.'
Ich: 'Das hat für mich das gleiche Gewicht, als wenn du Bäckereifachverkäufer bei Kamps wärst. Dummerweise hatte ich sechs Jahre lang beruflich mit Medientechnikern zu tun, und die waren intelligent genug, ihr Mobiles auf den Baustellen an zu haben, weil es zum Job gehörte, das kommunizieren. Wenn man so etwas total ablehnt, was ich überhaupt nicht doof oder zu verurteilen finde, dann ist Medientechniker der falsche Job. Oder?'
Möglichkeit 3.
Ich: 'Na dann ist ja gut.' Ansonsten einfach mal die Klappe halten und auf die Dusche zu Hause freuen, die schönen frisch erkämpften Körperdrogen pflegen, so halt.
Ich entschied mich für Möglichkeit 3. Als ich draussen mit dem Rad an ihm vorbeifuhr hörte ich nach einem gebührenden Sicherheitsabstand, wie er noch einmal ausholte. Um den Satz zu verstehen, hätte ich noch mal umdrehen müssen, was mich Möglichkeit 2. zu nahe gebracht hätte, so dass dieser Satz jetzt auf ewig in der Luft hängt, unbeachtet.
Was meine Liste "Dinge, die Männer ins Aus bringen' wieder um einen Punkt erweitert, die schon Elefantenkopf-Höschen beinhaltet, ins Bett eingebaute Radiowecker inkl. Wetterstationen und Jennifer Rush Platten. Homer-Shirts.
"Superlativen. Danach kommen doch eh nur noch die Exzessiven.
Wenn ich denen einen Körper geben würde, hätten die Superlativen einen runden, weiblichen, wären mit zu großem Schmuck überhangen, viel Parfüm, viele französische Einwürfe. Die Exzessiven eher Männer, Männer in schwarz, Augenringe, souverän aber schwitzig, in s/w-Filmen der 50er am besten anzusehen."
Wenn ich denen einen Körper geben würde, hätten die Superlativen einen runden, weiblichen, wären mit zu großem Schmuck überhangen, viel Parfüm, viele französische Einwürfe. Die Exzessiven eher Männer, Männer in schwarz, Augenringe, souverän aber schwitzig, in s/w-Filmen der 50er am besten anzusehen."
"Eigentlich malte Edvard seinen Schrei ein Jahrhundert und ein Dutzend Jahre zu früh. Hätte er etwas Geduld gehabt, hätte er mich super als Vorlage haben können."
Dienstag, 17. April 2007
Ich wurde wach von einem Schiffstuten aus angenehmer Ferne. Der ganze Raum war satt mit Wasseraroma, es ging ein Wind rum, das Tuten wiederholte sich.
Vor den Jalousien, die nur zur Hälfte zum Boden gelassen waren, sass einer dieser schwarzen Vögel, welche ich immer Wassergeier nenne. Er spielte Donnervogel, hielt seine Flügel seitlich in die aufgehende Morgensonne, tonlos.
Als ich die Füsse auf die Dielen setzte, kam etwas Schwung ins Haus. Der Boden bewegte sich, ein Schatten des Schiffes, welches diesellastig vorbeifuhr, der Raum lag kurz in Schatten. Die Wellen liefen aus, als ich die Jalousien ganz hochzog, der Donnervogel hüpfte ein paar Meter zurück und machte sich unsichtbar vor der dunklen Wäsche, die auf der Leine hing.
Kaffeeduft und Fellchenfutter, das Leaderfellchen reibt seine Lefzen an meiner blanken Wade, die anderen maunzen hinterrücks, Morgenstund hat noch nichts im Mund.
Während die Fellchen die Köpfe in die Näpfe senken, bewegt sich das Laken plötzlich und verwirrt. Die Möpse sind aus dem Mopsschlaf erwacht, kein Hund schläft so tief wie ein satter Mops, es wird gegähnt, umständlich gestreckt, einer bellt, tatsächlich.
Ich öffne alle Türen, gehe mit dem Kaffeebecher nach draussen, die Planken sind noch kalt von der Nacht, der Rosmarin flutet im Wettstreit mit dem Lavendel aromatisch und schwer die Luft, alle Blumen sind noch zu, schlafen länger als die Möpse. Ich höre unseren Wagen kommen, jedes Auto hat einen eigenen Klang, überall.
M. steigt aus, sehr zufriedenen im Gesicht, drei gefischte im Sack. Männer machen so was, früh raus, fangen und töten, und dann zurück kommen und stolz sein. Frauen braten ein wenig später und müssen loben. Dazu Salat.
Wir sitzen mit Kaffee an der Spitze, alles riecht köstlich,
-aufstehen!
Was?
Hier ist Dein Kaffee, sonst kommst Du ja gar nicht aus den Federn heute.
M. verläßt das Schlafzimmer, es ist nach 7, das Leaderfellchen tunkt begeistert seine Pfote in meinen Milchschaum.
Kein Wasser, keine im Wind wehende Wäsche, keine Möpse, Fisch nur in Dosen. Guten Morgen.
Vor den Jalousien, die nur zur Hälfte zum Boden gelassen waren, sass einer dieser schwarzen Vögel, welche ich immer Wassergeier nenne. Er spielte Donnervogel, hielt seine Flügel seitlich in die aufgehende Morgensonne, tonlos.
Als ich die Füsse auf die Dielen setzte, kam etwas Schwung ins Haus. Der Boden bewegte sich, ein Schatten des Schiffes, welches diesellastig vorbeifuhr, der Raum lag kurz in Schatten. Die Wellen liefen aus, als ich die Jalousien ganz hochzog, der Donnervogel hüpfte ein paar Meter zurück und machte sich unsichtbar vor der dunklen Wäsche, die auf der Leine hing.
Kaffeeduft und Fellchenfutter, das Leaderfellchen reibt seine Lefzen an meiner blanken Wade, die anderen maunzen hinterrücks, Morgenstund hat noch nichts im Mund.
Während die Fellchen die Köpfe in die Näpfe senken, bewegt sich das Laken plötzlich und verwirrt. Die Möpse sind aus dem Mopsschlaf erwacht, kein Hund schläft so tief wie ein satter Mops, es wird gegähnt, umständlich gestreckt, einer bellt, tatsächlich.
Ich öffne alle Türen, gehe mit dem Kaffeebecher nach draussen, die Planken sind noch kalt von der Nacht, der Rosmarin flutet im Wettstreit mit dem Lavendel aromatisch und schwer die Luft, alle Blumen sind noch zu, schlafen länger als die Möpse. Ich höre unseren Wagen kommen, jedes Auto hat einen eigenen Klang, überall.
M. steigt aus, sehr zufriedenen im Gesicht, drei gefischte im Sack. Männer machen so was, früh raus, fangen und töten, und dann zurück kommen und stolz sein. Frauen braten ein wenig später und müssen loben. Dazu Salat.
Wir sitzen mit Kaffee an der Spitze, alles riecht köstlich,
-aufstehen!
Was?
Hier ist Dein Kaffee, sonst kommst Du ja gar nicht aus den Federn heute.
M. verläßt das Schlafzimmer, es ist nach 7, das Leaderfellchen tunkt begeistert seine Pfote in meinen Milchschaum.
Kein Wasser, keine im Wind wehende Wäsche, keine Möpse, Fisch nur in Dosen. Guten Morgen.
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