Montag, 14. März 2005

hackepeter.

und da sind sie plötzlich alle on screen, die jungs in baggy und schlappen shirts, bushido sido eko savage bla. man sieht sie in farbe, die xxl-shirts flattern an dünnen ärmchen und alle sprechen nur von battlen und flashen und mit wem sie eben grad beef hätten, und das eko ja nicht flasht sondern disst, und dass sido ja überhaupt nichr real ist, und nackte ärsche drehen sich durch die s/w videos, und die jungs in weiten hosen sitzen mit ketten behangen in viel zu großen autos, und wer grad wen disst wissen sie bald auch nicht mehr.
am ende wird sich immer brav entschuldigt, und grad der junge mit der maske sieht so richtig albern aus, als er in voller montur busse tut, und sagt, das blafasels mutter nun wirklich nichts damit zu tun hätte und ‚tschulldigung, das sagt er auch noch. er sagt nicht, dass er sie wirklich nicht ficken wollte, da auf der bühne, das ist ihm wohl zu peinlich.

ich finde, sie hatten ein wenig den überblick verloren und gedisst wird offen und nicht auf CDs dachte ich, und so jungs wie die wollen verbaltäter sein ? so richtige textgangster ?
die sitzen dort in den interviews und haben nur wortgrütze im kopf und unter uns:

die können nicht sprechen!

am laufenden meter kommt nur eine „eyweißtewasichmein’? raus, und ab und an noch ein „weißealta?“ je nach stadt und plattenbau, aber auf inhalt wartet man da lange und am ende umsonst.
ich diss dich wenn du noch mal meine mutter disst und wenn der beef mit dem hat, dann klatsch ich den beim der nächsten bravo-superparty.

yo digger!

meiner meinung nach ist diese ganze mischpoke, schwerpunkt berlin, die fördergruppe des deutschen hiphop, die soup der bravo-gangster, das letzte aufbäumen der, die so gar nichts mehr zu sagen haben, ausser „ey äh“.

beef haben. neee is klar!

( Lu, kurz vor frühling, nach einer halben stunde VIVA.)


TVtipp.

"Familienkrieg - Mein Sohn der Nazi"

Eine Familiengeschichte

(...)"Die dreiteilige Dokumentation erzählt eine Familiengeschichte und sie beschreibt gleichzeitig einen Zustand. Nach intensiver Beschäftigung mit der Familie für ein Hörfunkfeature hat der Autor sich für Radio Bremen nochmals nach Vilshofen begeben. Reinhard Schneider hat die Familie mit der Kamera und einem kleinen Team ein Jahr lang beobachtet; hat sich das Vertrauen der Personen erhalten, dringt ein in eine Konstellation, in der sich Liebe, Zuneigung und Hass zu einer scheinbar ausweglosen Hölle verdichten. Sein Film beschreibt die Szenerie einer unscheinbaren Kleinfamilie, die einen Leidensdruck offenbart, der nur wenige Entwicklungsmöglichkeiten offen lässt. Für Simon war dies der Rechtsradikalismus.

Der Autor unterstellt keine allgemeingültige Gesetzmäßigkeit, behauptet keinen übertragbaren Psychomechanismus, der zu extremem Verhalten führt. In der von ihm begleiteten Familie jedoch stehen Liebe und Hass in einem sehr engen Zusammenhang.

Im Mittelpunkt der Dokumentation steht die Mutter Susanne, ihre Söhne Marius und Simon aus erster Ehe, Simons Freundin Sandra und Susannes jetziger Ehemann Franz. Bis auf den letzten Teil konzentrieren sich die Ereignisse auf die niederbayerische Stadt Vilshofen und deren nähere Umgebung in den Jahren 2001 und 2002.


sämtliche infos, streams und protokolle hier.

ausstrahlung auf 3sat:

Mo, 14. März 2005, 20.15 - 21.00 Uhr | 3sat , folge 1
Mi, 16. März 2005, 20.15 - 21.00 Uhr | 3sat , folge 2
Fr, 18. März 2005, 20.15 - 21.00 Uhr | 3sat , folge 3

funkspruch | © Lu um 13:35h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 13. März 2005

sätze.

" er ging nach frankreich und schloss sich dem widerstand an."

"DAS hört sich mal richtig toll an !", sage ich zu m. und wir gucken beide stumm auf die mattscheibe, die doku läuft unbeeindruckt weiter.
"das würde ich auch machen, gott wie gut würde sich das im lebenslauf machen ?!" sage ich.
m. nickte, grinste still und sah nach revolte aus, im schwachen licht der wohnzimmerlampe.

... lu ging dann im jahre bla nach frankreich und schloss sich dem widerstand an, als blabla ...

( ja genau, und heiraten nur auf einem schiff und wenn ich über fuffzich bin singe ich die ganzen schmutzigen lieder von brecht. )


raum.

wohnraum in innsbruck gesucht.
bitte lesen, bitte nachdenken, bitte melden.


Samstag, 12. März 2005

firefighters.

und da vegetierte ich in guter und gelassener samstagslaune in der couchdelle, wärmte mich am notebooklüfter und fütterte iTunes mit empees, wollte grad das blog aufmachen, um was über marilyn manson zu notieren, wollte sagen, guckt euch hier unter news mal das video "the nobodies" an, da schellt es plötzlich an der tür.
ich, im angekündigten samstagsdress zur haustür, mache auf und habe meine versammelte polnische familie von oben vor mir stehen, allesamt in jogging/schnellficker/airobic-hosen, allesamt kippe im mund, allesamt, und das fand ich dann doch anders als sonst : allesamt äußerst ausser sich !

allesamt : "äh hi, sag mal, brennts bei dir ???"
ich : "wie bitte ? "
allesamt : "hier stinkts überall nach rauch und feuer und so, reichst du nich ?"
ich : "ich kann ja mal eben gucken - obwohl, blödsinn, da hätten die fellchen schon alarm geschlagen."

flugs alle schlüssel vom nagel gerupft und so sah man fünf jogginghosentragende hausbewohner hurtig in den keller rennen. nun ist der keller an sich zu nass, als das es dort brennen könnte, aber man weiß ja nie, und ich sagte so was wie, am ende wäre dann polen offen, hätte man nicht auch im feuchten keller geguckt.
ich hätte gerne bilder von uns, wie wir mit den nasen an den wänden entlang sind, diese kollektiv zwischen kellerbretter stopften und auch im kasten der sicherungen schnieften wie die dollen. und uns einig waren : es stinkt, aber wir wissen immer noch nicht, woher es kommt.

"kabelbrand !", sagte ich fachkundig und ein wenig genervt, weil das auch rückwärts gesprochen und umgedreht, also von keiner seite aus betrachtet a) lustig ist, und b) man das an einem samstag abend, der komplett anders geplant war, nicht braucht.

"ich geh mal eben hoch und rufe die feuerwehr an, und frage, was man da jetzt so machen könnte." sprachs, und verschwand. ich kam mir ja schon ein wenig komisch vor, wie flugs mir die 112 von der hand ging, dachte daran, dass ich doch erst kürzlich die polizei, wegen des VAJM, und irgendwie dachte ich, ob sich das jetzt einbürgert, dass ich am wochenende immer freunde und helfer in der wohnung habe, aber all das nützte ja nix, eine frau muss tun was eine frau tun muss.

der mann am telefon war nett. ich erzählte ihm kurz was passiert war, das wir alle keine offene feuerstelle gefunden hätten und was man denn jetzt in so einer situation machen soll. abwarten oder hopp oder top ?
er sagte, da solle man nicht mit spassen und ich nickte, während ich unseren holzboden ansah, und sagte stimmt wohl, und er, o-ton : "ich schick ihnen da mal jemanden raus, der soll sich das mal genauer anschauen."
ich: "gut, danke, tschüss dann."

ich wollte m. kurz auf der arbeit bescheid geben, dass er unter umständen keine wohnung mehr hat, wenn er später nach beendetem tageswerk gen heimat fahren würde, und das unser abend, den wir ganz anders geplant hätten, also das der vielleicht nicht ganz so aussehen würde. und während ich meine witze machte, er solle eine burger king-tüte mitbringen, wenn er käme, er fände die fellchen und mich am bürgersteig sitzend, im regen und nur das wichtigste in den hosentaschen, während hinter uns die flammenhölle und so, da hörte ich plötzlich ein martinshorn.
"och", sag ich, "da brennts wohl noch irgendwo."
dann hörte ich das nächste, und während ich mit offenem mund am fenster erstarrte, hielten vor unserem haus eine ganze kompanie von feuerwehrautos und, durften ja auch nicht fehlen, meine freunde von der polizei.



"ich, ähm, ich glaub ich muss da mal hin", sagte ich zu m., legte auf und rannte auf hauspuschen mit tigerdruck den hausflur runter, machte die tür auf und stand vor drei feuerwehrleuten, komplett in montur mit blökenden funkgeräten und taschenlampen.
"das ist nicht ihr ernst, oder ? hallo auch", sagte ich.
"ihr kollege am telefon sagte so was wie : ich schick ihnen mal einen mann rum."
"jaaa, wir kommen immer im rudel", lachte der anführer und schon wuselten sie durchs ganze haus, leuchteten in briefkästen, sagten sachen wie, dass sie schon pferde kotzen und generell die wildesten dinger erlebt hätten.
ich immer hinterher, die schlüsselkeeperin in tigerpuschen, schloss kellertüren auf und staunte auch sonst nicht schlecht, und dann plötzlich die entwarnung . sie blökte aus einem der funkgeräte und hallte an den hausflurkacheln ab, als ich grad mit einem feuerwehrmann die nasen in des nachbars keller steckte, obs da unter umständen kokelte. "nebenan hätte es gebrannt", und alle lachten, und ich dann auch, und als wir draussen im regen standen und alle meine daten aufgenommen wurden, da sagte ich noch : "und da schicken sie mir dann nächste woche die 12.000 euro-rechnung hin, ja ? "
"neeneee", sagte der feuerwehrmann, "das ist der dienst am bürger, dafür bezahlen sie ja auch ihre steuern."
"ja, aber sie sind so viele", und da kamen noch die zwei polizisten dazu, und ich sagte "sehen se, die auch noch. ich setz mal eben meine vier fellchen in den baum, dann sind sie wenigstens nicht ganz umsonst", und lachend verschwanden alle im regen, und ich konnte es mir nicht verkneifen, noch schnell hinter der privaten botanik versteckt zwei photos der schönen, großen autos zu machen.



yeeeezzzz !

12.5 %

My weblog owns 12.5 % of me.
Does your weblog own you?
via mek


Freitag, 11. März 2005

fin.

morgen werde ich zum mentalen ausgleich der letzten zwei wochen den ganzen tag eine jogginghose tragen, egal wohin es mich verschlägt, hauptsache non-gestylt und extrem bequem.
der heutige letzte tag war, wie letzte tage bis auf weiteres nun mal sind: komisch.
ich hatte die ganze zeit das gefühl, als würde ich in kürze verreisen. an dies musste noch gedacht werden, dann noch ein blick in den kühlschrank, ob nicht irgendwo eine vergessene frühstücksstulle vor sich hinvegetiert. ein brief an die sekretärin, was ich am ende alles umgestellt und optimiert habe, eine outlook anleitung für sie, eine word anleitung für ihn.

morgens kam er schon mit dem blick unterm hut, dass das ja heute der letzte sei, vorerst, und dass er nachmittags vom meeting ein stück kuchen mitbringen wollte, ob es mir recht sei ?
na und ob.
und ein buch hatte er in seiner aktentasche, ein kochbuch für vegetarier.
vegetarier ? kannte er mich von früher.
oh, ich dachte, kam er ins stottern, fragen sie mich nicht warum, aber ich dachte einfach sie seien vegetariern, die ganzen äpfel und so.
haha. hihi.
sehr nettes geschenk, habe ich mich wirklich drüber gefreut und artig einen knicks gemacht.
zum kuchen gabs dann am nachmittag das abschließende gespräch.

er : "frrrrau luuuu. ich muss ihnen sagen, und ich deutete es ja die vergangene woche schon mehrfach an, also ich muss ihnen vor allem eins sagen : sie waren erfrischend unkonventionell, und dabei auf den punkt sehr professionell. es war mir eine freude."
ich : ähm, danke. aber jetzt hören sie mal auf, ich werd ja gleich ganz furchtbar verlegen und rot, und dann verschluck ich mich bestimmt noch an ihrem kuchen, und kippe beim husten die gute teetasse von ihrer großmutter um und … was ich eigentlich meine ist : mich machen komplimente die über kuchen ausgesprochen werden ziemlich verlegen. und meine antwort ist JA, wenn sie in zukunft bedarf haben und ich zeit habe, dann springe ich gerne wieder ein.

so war das. und so sassen wir noch eine ganze stunde mit kuchen und tee vom gutem geschirr an seinem runden, guten tisch und sprachen über meine pläne, seine mutter und die nachbarn von oben. am ende fragte er, was denn für mich das schlimmste in den zwei wochen gewesen sei, und ich antwortete : "ein kleiner prozentsatz ihres klientels. genauer die, die selbst zu hause eine durchwahl haben und ansonsten einen gewaltigen stock im po."
da musste er lachen. er musste sogar so sehr lachen, er wackelte richtig in seinem anzug, und meinte, das wäre schon wahr, es seien fach-idioten, nett gemeint. fachlich kompetent, ansonsten lebensunfähig was das zwischenmenschliche anginge.
und so ging sie dahin, die letzte stunde mit dem LAC und der urlaubsvertretung. händeschütteln, ein blick in ein wirklich offenes gesicht und ein war mir eine freude, und raus war ich.

zu hause dann lag der nächste brief von der a-agentur neben dem frischen brot und den orangen.
"Vereinbaren sie umgehend einen Vorstellungstermin. Wenn sie sich bei obengenanntem …" seufz.


Donnerstag, 10. März 2005

lehrgeld.

heute morgen habe ich etwas gelernt.
ich ging beschwingt richtung arbeit durchs viertel, zog die noch schlafende schweinehündin hinter mir her und machte von hier und dort ein photo.
die sonne schien, über allem lag gefrorener nebel und die welt war gut, denn es war donnerstag, und ich, ich brauchte nur noch eben schnell eine fahrkarte.

einen druckfrischen 10euro-schein in der kalten hand stand ich also an einem organge-farbenen fahrkartenkasten und gab entsprechende drücker auf entsprechende tasten, steckte vertrauensvoll meinen schein in den schlitz und es machte knarks und wusch und das ding kam retour raus, während mich hektisch und böse ein rotes lämpchen anblaffte.
ja was denn?, fragte ich die kabel, die schweinehündin bekam spontan einen PMS-anfall und ich wurde es dann nicht müde, diesen schein immer wieder aufs neue in den schlitz zu packen, schließlich brauchte ich doch ein ticket herrgott.
nach vier mal scheinrein-scheinraus hatte ich die nase voll, ließ die schweinehündin einen xxl- bach an den automaten strullern und zog von dannen, einen unheilschwangeren gedanken im kopf tragend, der in etwa so ging: ach was solls, in der bahn sind ja auch ticket-automaten, und die sind auch moderner. genau.
sprachs und stand ein paar minuten später an besagtem automaten, den schein schlaff in der hand hängend. denn so viel ich auch guckte, die augen bluteten förmlich aus allen poren, so wenig konnte ich einen schlitz ausmachen, in dem der schein verschwinden konnte. dieser ticketautomat verfügte einzig über einen münzgeldschlitz, und genau das hatte ich nicht. nur den schein. die schweinehündin jaulte laut auf, als sie sich der gesamtsituation bewusst wurde, und ich fragte so ein bißchen halblaut in die mürrische runde meiner mitreisenden : "ähm … und was macht man, wenn man keine münzen hat ? "
betretenes schweigen aus allen reihen, dafür sensationslüsterne blicke mit der überschrift: was macht sie jetzt ?
ich versuchte also die direkte ansprache, ich bin ja geschult was krisensituationen angeht. man muss nur jemanden das gefühl der verantwortung oder der weltweisheit geben und schon …
und schon hat man wie ich den erstbesten am wickel, der sich leider schwerhörig als hörbehindert herausstellt.
blöde lage, da kam ich nicht raus. ich konnte den ja jetzt nicht einfach so fallen lassen wie eine heiße kartoffel, die ganze bahn schaute ja zu, also schrie ich ihm klar formuliert ins mir zugewandte ohr : "WAS MACHT MAN DENN WENN MAN KEIN KLEINGELD *lufthol* HAT ?"
er : "HÄ ?"
ich : "haben …äh …HABEN SIE KLEINGELD ?"

sein gesichtsausdruck veränderte sich in der selben sekunde, er sagte in etwa : wieso schnorrt die mich jetzt an ? so mittellos sieht die gar nicht aus. komisch.

ich gabs auf, scheiß auf die soziale kompetenz, ich brauchte flugs ein ticket, und da der rest der mitfahrenden nicht wirklich nach rettung aussah, besann ich mich auf mein krisenmanagement und beschloss, direkt an die wurzel des übels zu packen und ging nach vorne. zum fahrer.
er sass hinter eine panzerglasscheibe, die auf tittenhöhe brustbeinhöhe etwa 15 kleine löcher aufwies, und durch die brüllte ich ihn so charmant wie möglich mit: "hallo ? hören sie mich ?" an
er: "ja, laut und deutlich, danke."
ich: "sagen sie …was muss ich tun, wenn ich ein ticket brauche, aber statt münzgeld nur einen schein besitze ?"
er dreht sich um, grinst gemein und sagt leise mit dem ton einer rasierklinge in der stimme: "dann müssen sie die anderen fahrgäste bitten, ihnen den schein zu wechseln."

die schweinehündin wurde auf der stelle nass unter den achseln und mir entfleuchte so was wie ein gewimmertes natoll.
ich drehte mich um, dachte kurz daran, ein photo zu knipsen, die optik brach förmlich über mich herein, denn vor mir breitete sich die bahn aus, die die stadt "silberpfeil" nennt, gerammelt voll und alle guckten auf, tataaa, mich.
sing oder stirb dachte ich, und fragte entschlossen " kann mir hier …"
genau in diesem moment gab es eine betäubende rückkopplung aus den lautsprechern, der fahrer schaltete sich dazu.
"kann der jungen dame hier vielleicht jemand geld wechseln?", bellte es aus den boxen, und jetzt hatte ich den groll mal so richtig gegen mich. aber immerhin : der schwerhörige hatte das zeichen des "jetzt habbichs verstanden" im gesicht, und zückte sein portemonnaie. mit ihm noch ein paar andere, und alle guckten ganz angestrengt, und so wurde aus meinem zehner erst zwei fünfer und aus einem der fünfer dann münzgeld. von den drei münzen wollte der automat keine einzige haben, also gruben nochmal alle ihre portmonnaies um, und endlich kamen die technischen peristaltikgeräusche aus dem ticketautomaten mit auswurf. ich hatte mein ticket, halleluja.
"ey, dat musste noch entwerten", steckte mir ein schüler hinter mir, ich also mit ultraschwerer, gnadenlos überladener laptoptasche durch die bahn wie ein kegel, den automaten fest im blick, rein mit dem papier, zackratter, fertig. als ich endlich sass, hatte ich gefühlt einen kampf hinter mir, und da war die fahrt auch schon wieder vorbei, ich war am ziel, aussteigen bitte.

man lernt sachen erst so richtig zu schätzen, wenn man sie mal missen muss, so heißt es doch, richtig ? ich habe seit heute morgen mein abo-ticket ganz dolle lieb, aber das gilt momentan erst ab neun, und somit bin ich zwar um zwei euro ärmer aber dafür um eine erfahrung reicher.


wieso

kann ich diese beiden nicht aus meinen refs löschen, wie die anderen spermer auch ?

7 http://adultactioncam.com/?r=aac77188&s=geolist----...
5 http://www.adultactioncam.com/r=aac77188----...


danke :)

netz-welt | © Lu um 19:59h | keine meldung | meldung machen?

Mittwoch, 9. März 2005

schmidt.zeit

ZEIT: Und Joschka Fischer? Übersteht er die Visa-Affäre?

Schmidt: Nicht nur das. Er wird stärker sein als vorher. Ohne ihn sind die Grünen wie Queen ohne Freddie Mercury. Bei der Tsunami-Katastrophe haben wir Joschka in seiner neuen Lieblingsrolle erlebt: Schwarzer Krisenstabs-Rolli, keine Zeit für Interviews und nur noch betroffen gucken. Da sind er und der Kanzler ein perfektes Team: Wenn es irgendwo rumst, sind die beiden so menschlich. Da hat die CDU keine Chance. Allein die Meldung: »Der Kanzler hat extra seinen Urlaub in Hannover unterbrochen.« Als Zyniker höre ich schon die Gattin keifen: »Jetzt hast du wieder einen Grund wegzugehen!« Überhaupt ist der Kanzler in großer Form, er hat es ja sogar geschafft zu erklären, dass HartzIV funktioniert. Das Tolle an der neuen Arbeitslosen-Statistik ist, hat er gesagt, jetzt kennen wir wenigstens mal die richtigen Zahlen, um die Details kümmert sich der Wolfgang. So, liebe Freunde und Freundinnen, jetzt gehe ich aber zum 75.Geburtstag von Erich Böhme.

komplettes interview


freizwänge oder zwangsfrei ?

" Freiheit ist nämlich, wenn man sich morgens fragt, was man wohl tun wird.
Zwang ist, wenn man es weiß. "

( Harry Rowohlt )

(( noch zwei mal schlafen und aufstehen ))


Dienstag, 8. März 2005

heute is frauentach, da legn wir alle frauen flach!



so geht der refrain einer düsseldorfer band, deren name mir grad nicht einfällt. erinnert mich auch an so sponti-sprüche wie damals, als bernd, der größte physik-depp der schule, laut wiehernd vor der klasse gröhlte -vielleicht war schnaps mit im spiel- " ich bin für die frauenbewegung. frauen bewegt euch, auf und nieder !"
bernd war 16 und ist sicherlich bis heute noch auf dem sexuellem stand einer steinlaus.

frauentag, und ich komm schon fast zu spät, weil mein frauentag mit gleichberechtigung ausgefüllt war, aber nicht mit online-zeit.
ich bin so gleichberechtigt arbeiten zu gehen, was mich noch vor sieben uhr am morgen aus dem bett brachte. dann bin ich so dolle emanzipiert, dass ich mir nicht nur einen mann halte ( sorry m., just for the style ), sondern auch vier fellchen mein eigen nenne, und alle wollen im grunde das selbe : essen und zuwendung, wenns geht beides mit liebe. also stand ich um sieben mit vier näpfen knusper allerlei und einer espressokanne in der küche, und überlegte, ob die männer in der zone ihren frauen früher blumen oder frühstück zum frauentag ans bett brachten.

nach acht war ich dann in meiner gleichberechtigten bürohaft, wir müssen ja alle ran, so oder so.
aber dann, der LAC in allen ehren, er kam rein, stürzte auf meinen tisch zu, schüttelte meine hand lange und schwungvoll, und ich denke fast, er ruft jetzt "genossIN, alles gute !" oder so, aber er sagt "aaah, guten morgen. da geht ja direkt die SONNE auf, so wie sie strahlen. haben sie mich vermisst ?"
gut, ich hätte da jetzt ganz viele dinge kontern können, aber ich bin weib genug, um auf jegliche art von netten komplimenten reinzufallen, und so sagte ich blumig "ja, quasi."

den ganzen tag riss weder seine gute laune, noch seine kette der komplimente ab, aber ich war auch richtig gut.
ich strahlte nämlich fortan noch greller, so zahnarztfraumäßig, und selbst sein gestern am flughafen vor langeweile software-zerschossenes handy konnte ich wieder in seinen ursprünglichen, klingelnden zustand reanimieren.
ich göttin der benutzerführung, ha!
als später seine gattin auf einen kaffee vorbei kam, um mich mal zu bewundern gucken, und ihre drallen einkaufstaschen von der kö zu deponieren, da wollte ich schon fast schwesterlich raunen : gut erzogen, er ist den ganzen frauentag schon so was von zuvorkommend, sie glückspilzIN.
ließ ich aber, weil ich kam auch zu nix. in den höchsten tönen schwärmte er von meinem technischen verständnis, sein handy wäre ja sozusagen fast tot gewesen, und was ich in der kurzen zeit, es wäre ja alles so unglaublich komplex, aber ich, aber aber - genau, es war mir fast peinlich.
aber nur fast, der rest ging runter wie flüssige schokolade, und ich verzieh im grosszügig seine fast neurotische pingeligkeit etc.
als er dann am ende den tag mit "sie können jetzt gehen. einen wunderschönen feierabend wünsche ich." beendete, dieses vier minuten vor dem sechs-uhr-gong, da platzte es aus mir heraus, endlich befreit, hurra.
ich : "sie sind wirklich vorbildlich. aber eine frage habe ich doch - musste ihre frau sie an diesen tag erinnern ?"
er : "was für einen tag ?"
ich: "na, den weltfrauentag ."
er : "ach, ist der heute ? oh, muss ich da irgendwas machen, blumen kaufen oder so ?"


ah, ich habs. swamp millions hießen sie, also die band, die mit dem refrain welcher jetzt meine überschrift ist.