... newer stories
Samstag, 11. Dezember 2004
praha
oben.

unten links frankfurt, - 57° aussentemperatur.
( weiter in den kommentaren)

unten links frankfurt, - 57° aussentemperatur.
( weiter in den kommentaren)
Mittwoch, 8. Dezember 2004
...
" sollte dieses verdammte luftloch noch ein paar hundert meter tiefer sein, dann sind wir alle schwerelos. "
Samstag, 4. Dezember 2004
ahoj, oder wie ich morgens aufwachte und wegflog.
draussen hängt der nebel schwer an den letzten blättern, tropfen um tropfen fällt er ab von den bäumen. die unterschiede zwischen erfrierendem wasser und feuchtem fall scheinen gering im dezember. ich liege warm unter decken, schaue dem nebel beim fallen zu. es knackt, wenn der tropfen aufprallt.
"tropfen sterben knackend", denke ich, und versuche im kopf meine tasche für prag vorzupacken.
in ein paar stunden wieder fliegen, welt von oben, miese zeitungen, dumpfe geräuschkulisse. die nächsten tage in drei lagen klamotten leben, bier, knödel und beim atmen dampf vor dem mund.

prag im winter, wunderschön. ich habe es mir früher immer nur kalt gedacht, kalt und schwarz-weiss. in büchern war das so, in filmen vielleicht, in meinem kopf immer. sah ich die carlsbrücke, waren die menschen dick eingemummelt in daunen und mützen, die handschuhe mit händen drin, nah am hauchenden mund, zwischendurch klatschten sie zusammen, die hände. dann wieder warmer atem.
es gibt würstchen an allen strassenrändern und ecken, und kurz vor dem weihnachtsfest werden karpfen auf der strasse verkauft. sie schwimmen majestätisch in großen plastikbottichen, und während man bezahlt, wird er geköpft und ausgenommen. man bekommt den kopf mit, wenn man will. ich wollte das alles nicht. ich ließ ein paar tränen in meinem schal zurück, es war früh am morgen, letztes jahr, und wir wollten hörnchen zum frühstück kaufen. karpfen sind alte freunde für mich, kindheitsfreunde. ich habe ihre moosbewachsenen rücken gestreichelt, während mein kleid sich mit seewasser vollsog, und ich bäuchlings auf dem steg lag. sie kamen immer, ich hatte butterkekse, die ich erst ins wasser bröselte, und dann, nach einer weile, direkt in ihre schnappenden mäuler legen durfte. früher. eine gefühlte ewigkeit weit weg.

prag im winter. geht man duch die innenstadt, schlüpft man in die gassen, dann fühlt man sich mitten in der geschichte, wandelt durch einen expressionalistischen stummfilm, jeder ein statist, die stadt der kern des bildes. man hört die unruhen, man schmeckt die revolution, der kommunismus ist noch da, lebt in den nischen, ist in den köpfen abgelegt. wachwechsel in der hradschin wird mit stillem wundern besehen, disziplin scheint wichtig, vergesst damals nicht.
ich freue mich auf das morbide, auf die alten mauern, auf das erdige der bewohner. arbeiterviertel, arbeiterkneipen, knoblauchsuppe, bier in 0,5 gläsern und ost-blonde bedienungen mit kniestrümpfen. laute gespräche in fremder sprache, noch mehr bier und anschauen, aufsaugen, (unter der kapuze lungert die lu, schaut den tschechen beim saufen zu),mitnehmen. steile uBahntreppen, mörderisch schnell, viele becherowka-selige augen in kalten ubahnhöfen, autos mit lenkradschlössern, undurchsichtige blicke.
kafkaesk nach sonnenuntergang, holzkohlenduft aus den schornsteinen, der jüdische friedhof, golem, für all das möchte ich diesmal mehr zeit haben, es passt so gut zu meinem augenblick. dunkel, schwarz-weiss, schnee vielleicht.
“"As Gregor Samsa awoke one morning from uneasy dreams he found himself transformed in his bed into a gigantic insect" (…)
Franz Kafka, Metamorphosis,1757 ?
knacks. wieder ein tropfen gestorben, ein stück runder nebel. strumpfhosen einpacken. m.’s opas freuen sich, es ist schon geschlachtet worden.
morbide, tod, schwarz-weiss, roschenka kocht für uns, sprachenknäuel.
ein tier ist ein tier. jetzt bekomm ich die strafe für die hühnermägen, denke ich.
ich sollte mein laptop mitnehmen. vielleicht bekomme ich die eingebung, und muss dringend notieren :
“ als lu eines morgens aus unruhigen träumen erwachte, fand sie sich in ihrem bett zu einem ungeheuren hühnermagen verwandelt (…)
lu, die eingebung, 2004
"tropfen sterben knackend", denke ich, und versuche im kopf meine tasche für prag vorzupacken.
in ein paar stunden wieder fliegen, welt von oben, miese zeitungen, dumpfe geräuschkulisse. die nächsten tage in drei lagen klamotten leben, bier, knödel und beim atmen dampf vor dem mund.

prag im winter, wunderschön. ich habe es mir früher immer nur kalt gedacht, kalt und schwarz-weiss. in büchern war das so, in filmen vielleicht, in meinem kopf immer. sah ich die carlsbrücke, waren die menschen dick eingemummelt in daunen und mützen, die handschuhe mit händen drin, nah am hauchenden mund, zwischendurch klatschten sie zusammen, die hände. dann wieder warmer atem.
es gibt würstchen an allen strassenrändern und ecken, und kurz vor dem weihnachtsfest werden karpfen auf der strasse verkauft. sie schwimmen majestätisch in großen plastikbottichen, und während man bezahlt, wird er geköpft und ausgenommen. man bekommt den kopf mit, wenn man will. ich wollte das alles nicht. ich ließ ein paar tränen in meinem schal zurück, es war früh am morgen, letztes jahr, und wir wollten hörnchen zum frühstück kaufen. karpfen sind alte freunde für mich, kindheitsfreunde. ich habe ihre moosbewachsenen rücken gestreichelt, während mein kleid sich mit seewasser vollsog, und ich bäuchlings auf dem steg lag. sie kamen immer, ich hatte butterkekse, die ich erst ins wasser bröselte, und dann, nach einer weile, direkt in ihre schnappenden mäuler legen durfte. früher. eine gefühlte ewigkeit weit weg.

prag im winter. geht man duch die innenstadt, schlüpft man in die gassen, dann fühlt man sich mitten in der geschichte, wandelt durch einen expressionalistischen stummfilm, jeder ein statist, die stadt der kern des bildes. man hört die unruhen, man schmeckt die revolution, der kommunismus ist noch da, lebt in den nischen, ist in den köpfen abgelegt. wachwechsel in der hradschin wird mit stillem wundern besehen, disziplin scheint wichtig, vergesst damals nicht.
ich freue mich auf das morbide, auf die alten mauern, auf das erdige der bewohner. arbeiterviertel, arbeiterkneipen, knoblauchsuppe, bier in 0,5 gläsern und ost-blonde bedienungen mit kniestrümpfen. laute gespräche in fremder sprache, noch mehr bier und anschauen, aufsaugen, (unter der kapuze lungert die lu, schaut den tschechen beim saufen zu),mitnehmen. steile uBahntreppen, mörderisch schnell, viele becherowka-selige augen in kalten ubahnhöfen, autos mit lenkradschlössern, undurchsichtige blicke.
kafkaesk nach sonnenuntergang, holzkohlenduft aus den schornsteinen, der jüdische friedhof, golem, für all das möchte ich diesmal mehr zeit haben, es passt so gut zu meinem augenblick. dunkel, schwarz-weiss, schnee vielleicht.
“"As Gregor Samsa awoke one morning from uneasy dreams he found himself transformed in his bed into a gigantic insect" (…)
Franz Kafka, Metamorphosis,
knacks. wieder ein tropfen gestorben, ein stück runder nebel. strumpfhosen einpacken. m.’s opas freuen sich, es ist schon geschlachtet worden.
morbide, tod, schwarz-weiss, roschenka kocht für uns, sprachenknäuel.
ein tier ist ein tier. jetzt bekomm ich die strafe für die hühnermägen, denke ich.
ich sollte mein laptop mitnehmen. vielleicht bekomme ich die eingebung, und muss dringend notieren :
“ als lu eines morgens aus unruhigen träumen erwachte, fand sie sich in ihrem bett zu einem ungeheuren hühnermagen verwandelt (…)
lu, die eingebung, 2004
Freitag, 3. Dezember 2004
katzenfutter-content
man nehme hühnermägen, beine und möhren ...

man sperre weg...

koche ab, schneide klein, richtevöllig abgenervt und angeekelt
lecker und individuell an ...

und topfe es ein ...

warum ? weil mir grad danach war, weil die armen viecher immer völlig denaturierten scheiß bekommen, weil auch ich immer alles richtig machen will und deshalb alles durch habe. von getrockneten fischen ( die widerlich unter der heizung müffeln, wenn sie an orten wie diesen versteckt werden ), über dosen, deren inhalt teurer ist als wenn ich essen gehe, bis wir uns jetzt neulich zu premium trocken-food hochgefuttert haben, das ja absolut und unglaublich und generell das beste blableblubb.
ein sack 30 euro.
trockenfutter.
gestern dann entnervt resumee gezogen. katzen essen es, es ist einfach, es ist simpel, es soll der knaller sein. geht das ? gepresster wunderstaub, der sowohl die haarballbildung im bauch entschärft, wie auch die nieren links liegen läßt und sowieso für fellchen ab zehn lenzen das gnadenbrot delux darstellt ? trockenfutter ? jeden tag, morgens und abends ?
auch wenn es den vieren geschmeckt hat, mir hat es überhaupt nicht geschmeckt, immer das gleiche in die näpfe zu verteilen, mit dumpfen klimpern ( die sind extra geröstet, damit die ein knackiges gefühl bei der katz erzeugen ).
das resumee gestern hieß also : du hast zwei adipöse, ein kleines blasenkrankes und einfrettchenähnliches normales katerwesen auf der couch liegen, was machst du jetzt mit denen ( ich war ja eh grad mitten im umbruch, setzte sinupret und krankheit zugunsten hans albers und alkohol ab, siehe unten ) ?
gebeine auskochen, sagte das propellerweib, brummte zur kreidetafel und schrieb nervös flatternd
- huhnteile
- möhren
- innereien
- schokolinsen
auf die tafel.
ihr wollt fleisch abkochen ? ihr mädchen! gebt diesen dämlichen viechern das zeug doch roh, dann haben wir vielleicht endlich bald ruhe vor denen. und engelchen ... wenn du dir schon selber das hüftgold da mit aufschreibst, dann vergess deinen geliebten gegenspieler hier nicht, und schreib mal schön eine flasche fusel dazu. da-n-ke.
-wein
fügte das propellerweib auf die liste hinzu und flog dahin. mich ließ sie mit dem eingeimpften vorhaben, ab sofort innereien und hühnerteile auf meinen einaufszettel zu setzen, zurück. resultat siehe oben.

man sperre weg...

koche ab, schneide klein, richte
lecker und individuell an ...

und topfe es ein ...

warum ? weil mir grad danach war, weil die armen viecher immer völlig denaturierten scheiß bekommen, weil auch ich immer alles richtig machen will und deshalb alles durch habe. von getrockneten fischen ( die widerlich unter der heizung müffeln, wenn sie an orten wie diesen versteckt werden ), über dosen, deren inhalt teurer ist als wenn ich essen gehe, bis wir uns jetzt neulich zu premium trocken-food hochgefuttert haben, das ja absolut und unglaublich und generell das beste blableblubb.
ein sack 30 euro.
trockenfutter.
gestern dann entnervt resumee gezogen. katzen essen es, es ist einfach, es ist simpel, es soll der knaller sein. geht das ? gepresster wunderstaub, der sowohl die haarballbildung im bauch entschärft, wie auch die nieren links liegen läßt und sowieso für fellchen ab zehn lenzen das gnadenbrot delux darstellt ? trockenfutter ? jeden tag, morgens und abends ?
auch wenn es den vieren geschmeckt hat, mir hat es überhaupt nicht geschmeckt, immer das gleiche in die näpfe zu verteilen, mit dumpfen klimpern ( die sind extra geröstet, damit die ein knackiges gefühl bei der katz erzeugen ).
das resumee gestern hieß also : du hast zwei adipöse, ein kleines blasenkrankes und ein
gebeine auskochen, sagte das propellerweib, brummte zur kreidetafel und schrieb nervös flatternd
- huhnteile
- möhren
- innereien
- schokolinsen
auf die tafel.
ihr wollt fleisch abkochen ? ihr mädchen! gebt diesen dämlichen viechern das zeug doch roh, dann haben wir vielleicht endlich bald ruhe vor denen. und engelchen ... wenn du dir schon selber das hüftgold da mit aufschreibst, dann vergess deinen geliebten gegenspieler hier nicht, und schreib mal schön eine flasche fusel dazu. da-n-ke.
-wein
fügte das propellerweib auf die liste hinzu und flog dahin. mich ließ sie mit dem eingeimpften vorhaben, ab sofort innereien und hühnerteile auf meinen einaufszettel zu setzen, zurück. resultat siehe oben.
gelage mit hans
so, es hat gereicht. ich habe seit gestern meine gesundung komplett umgestellt, das sinupret in die medizinecke geschubst und mir statt dessen eine flasche klosterfrau melissengeist gekauft, und eine ordentliche schüssel meerwasser angerührt, während im selben moment eine hans albers CD in meinen briefkasten gesteckt wurde.
also erst einmal einen zünftigen tee mit schuss klosterfroillein, dann die nase stündlich mit dem meerwasser gespült, während im hintergrund der hans die küche in grund und boden sang. ( war der eigentlich immer völlig stramm wenn der aufgenommen hat ? )
dann habe ich dank meines elenden aussehens schon einmal vorab meine weihnachtsgeschenke von m. umgewickelt bekommen, und so sass ich abends mit melissengeist-glühenden wangen auf der couch, meine füsse und mein hals in edelste wolle gehüllt, und sang lauthals "einmal noch nach bombay,*hicks*
wer heilt hat recht, und ihr dürft das gerne nachmachen !
"Ein Wind weht von Süd und zieht mich hinaus auf See,
mein Kind, sei nicht traurig, tut auch der Abschied weh.
Mein Herz geht an Bord und fort muß die Reise gehn,
dein Schmerz wird vergehn und schön wird das Wiedersehn.
Mich trägt die Sehnsucht fort in die blauer Ferne,
unter mir Meer und über mir Nacht und Sterne.
Vor mir die Welt, so treibt mich der Wind des Lebens,
wein' nicht, mein Kind, die Tränen, die sind vergebens.
Auf, Matrosen, ohé, einmal muß es vorbei sein,
nur Erinnerung an Stunden der Liebe bleibt noch an Land zurück
Seemanns Braut ist die See, und nur ihr kann er treu sein,
wenn der Sturmwind sein Lied singt, dann winkt mir der großen Freiheit Glück.
(... La Paloma )

( und wenn mir mal bitte jemand sagen könnte, warum ich bei "Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise" zu spontanen heulanfällen neige ? )
also erst einmal einen zünftigen tee mit schuss klosterfroillein, dann die nase stündlich mit dem meerwasser gespült, während im hintergrund der hans die küche in grund und boden sang. ( war der eigentlich immer völlig stramm wenn der aufgenommen hat ? )
dann habe ich dank meines elenden aussehens schon einmal vorab meine weihnachtsgeschenke von m. umgewickelt bekommen, und so sass ich abends mit melissengeist-glühenden wangen auf der couch, meine füsse und mein hals in edelste wolle gehüllt, und sang lauthals "einmal noch nach bombay,*hicks*
wer heilt hat recht, und ihr dürft das gerne nachmachen !
"Ein Wind weht von Süd und zieht mich hinaus auf See,
mein Kind, sei nicht traurig, tut auch der Abschied weh.
Mein Herz geht an Bord und fort muß die Reise gehn,
dein Schmerz wird vergehn und schön wird das Wiedersehn.
Mich trägt die Sehnsucht fort in die blauer Ferne,
unter mir Meer und über mir Nacht und Sterne.
Vor mir die Welt, so treibt mich der Wind des Lebens,
wein' nicht, mein Kind, die Tränen, die sind vergebens.
Auf, Matrosen, ohé, einmal muß es vorbei sein,
nur Erinnerung an Stunden der Liebe bleibt noch an Land zurück
Seemanns Braut ist die See, und nur ihr kann er treu sein,
wenn der Sturmwind sein Lied singt, dann winkt mir der großen Freiheit Glück.
(... La Paloma )

( und wenn mir mal bitte jemand sagen könnte, warum ich bei "Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise" zu spontanen heulanfällen neige ? )
Donnerstag, 2. Dezember 2004
couch-koller
drei decken, zwölf kissen unterschiedlicher größe und farbe, vier fellchen, ebenfalls unterschiedlicher größe und farbe, notebook, drei fernbedienungen, ein mobiles, ein schnurloses, zwei notizzettel, ein buch über beraterjobs, zwei mandarinen, ein paar erledigte telefonate und mittig in der fläche der zwei zusammengeschobenen couch-teile liege ich eine erhitzte delle in die sofas.
alle DVDs geguckt, die kinski-doku sogar zwei mal ( was meinen kinski in der tasche zu wahren schwärmereien hinriß, wie epochal, wie monumentals mein werrrrk doch war’. janu. ), alle schokopuddings im liegen weggelöffelt, alle jobanzeigen milde lächelnd ignoriert, an die lebensdauer der abfindung gedacht, und dann doch noch einen anruf erledigt. kontakte und tipps soll man warm halten, zu schnell kühlen sie ab und schmecken schal.
“ mensch, du hörst dich aber scheiße an.“ kommts aus dem hörer.
“ ja, ich hab jetzt auch ein drogenproblem, geht auf die stimme, aber ich komm dann nächste woche mal vorbei, vielleicht braucht ihr ja eine freie wie mich.“
fröhliches lachen auf beiden seiten, mein humorverständnis trifft bei denen auf offene ohren, selbst bei der jobgewinnung, unter umständen.
willenlos, eigentlich.
eigentlich will ich etwas anderes, aber das scheint zu dauern, und man muss sich doch kümmern, wenigstens einen kleinen joker in der tasche behalten, besser als die arschkarte. ich werde so tun, als wenn ich das will, nächste woche. un_be_dingt.
im hinterkopf dann das seltsame wissen, dass mein gegenüber vor ein paar jahren gerne abends bei mir privat angerufen hat, ich habe seine stimme erkannt, damals. er dachte, ich merke das nicht, oder mir wärs egal, und ich springe auf ihn an. er senkte seine stimme extra tief, vielleicht hatte das mal eine gemocht. er fragte, ob ich mich nicht ein wenig verwöhnen lassen möchte, er täte das echt gern. ich sagte danke, nein, und da wußte er dann auch nicht weiter, sagte tschüß, und legte auf. eine woche später der nächste versuch, die selbe sonore einleitung, er hatte sich das bestimmt zurecht gelegt. ich sagte wieder nein, danke, und er solle nicht immer anrufen, wenn harald schmidt läuft, da hat man bei mir generell schlechte karten, wenn man mich da mit einem anruf aus dem bett holen würde. er entschuldigte sich, und legte auf.
es kam noch ein letzter versuch, irgendwann während eines kurz darauf folgenden urlaubes, mittags. ich sagte ihm, dass es noch hell ist draussen, und ob er jemals einen film gesehen hätte, wo leute am hellichten tag um die mittagszeit ziemlich guten telefonsex hätten ? er musste verneinen, so was gibt’s ja auch nicht, nur nachts.
eben, sagte ich, tschüß, sagten wir beide und dann war endlich ruhe.
ich habe bei der obigen aufzählung der dinge eine sache vergessen : 68 vollgeschneuzte taschentücher.
errungene karma-coinz für heute ( bis jetzt ) : 0.
erledigte telefonate : 5
positiv gedachte momente : 0,0
wo gehts noch mal aufwärts ?
alle DVDs geguckt, die kinski-doku sogar zwei mal ( was meinen kinski in der tasche zu wahren schwärmereien hinriß, wie epochal, wie monumental
“ mensch, du hörst dich aber scheiße an.“ kommts aus dem hörer.
“ ja, ich hab jetzt auch ein drogenproblem, geht auf die stimme, aber ich komm dann nächste woche mal vorbei, vielleicht braucht ihr ja eine freie wie mich.“
fröhliches lachen auf beiden seiten, mein humorverständnis trifft bei denen auf offene ohren, selbst bei der jobgewinnung, unter umständen.
willenlos, eigentlich.
eigentlich will ich etwas anderes, aber das scheint zu dauern, und man muss sich doch kümmern, wenigstens einen kleinen joker in der tasche behalten, besser als die arschkarte. ich werde so tun, als wenn ich das will, nächste woche. un_be_dingt.
im hinterkopf dann das seltsame wissen, dass mein gegenüber vor ein paar jahren gerne abends bei mir privat angerufen hat, ich habe seine stimme erkannt, damals. er dachte, ich merke das nicht, oder mir wärs egal, und ich springe auf ihn an. er senkte seine stimme extra tief, vielleicht hatte das mal eine gemocht. er fragte, ob ich mich nicht ein wenig verwöhnen lassen möchte, er täte das echt gern. ich sagte danke, nein, und da wußte er dann auch nicht weiter, sagte tschüß, und legte auf. eine woche später der nächste versuch, die selbe sonore einleitung, er hatte sich das bestimmt zurecht gelegt. ich sagte wieder nein, danke, und er solle nicht immer anrufen, wenn harald schmidt läuft, da hat man bei mir generell schlechte karten, wenn man mich da mit einem anruf aus dem bett holen würde. er entschuldigte sich, und legte auf.
es kam noch ein letzter versuch, irgendwann während eines kurz darauf folgenden urlaubes, mittags. ich sagte ihm, dass es noch hell ist draussen, und ob er jemals einen film gesehen hätte, wo leute am hellichten tag um die mittagszeit ziemlich guten telefonsex hätten ? er musste verneinen, so was gibt’s ja auch nicht, nur nachts.
eben, sagte ich, tschüß, sagten wir beide und dann war endlich ruhe.
ich habe bei der obigen aufzählung der dinge eine sache vergessen : 68 vollgeschneuzte taschentücher.
errungene karma-coinz für heute ( bis jetzt ) : 0.
erledigte telefonate : 5
positiv gedachte momente : 0,0
wo gehts noch mal aufwärts ?
Mittwoch, 1. Dezember 2004
angedacht

01.12. weltAIDStag
Dienstag, 30. November 2004
37,3° um 22:32 h
einleitung.
eisbärweibchen sind im winter schwanger. sie dösen bei schwangerschaft fünf monate, essen nicht, trinken nicht, geben weder kot noch urin von sich ( vergiften dabei aber nicht, sondern spalten seelenruhig abfallmoleküle und nutzen diese erneut , sie recyceln quasi ), und bringen das junge im schlaf zur welt.
hauptteil.
ich bin krank. ich habe mir die gemeine november-frust-erkältung ( im volksmund auch „trauerkloßschnupfen“ gennant ) eingefangen.
sonntag noch rannte ich wie ein verscheuchtes kind durch den dichten forst, bleischwer und keuchend, kurzatmig zu m. unkend, da läge mir doch etwas in den knochen. und seitdem, also ein paar stunden später, liege ich eine tiefe furche in die couch, in trauter gesellschaft von einem weiblichen fellchen mit harnwegsinfekt. wir rangeln mies gelaunt um die beste position auf dem heizkissen, winseln zwischendurch ein wenig in den leeren raum, fühlen uns von aller welt ungeliebt, und das fellchen bekam auch noch von einem doc in weiß ein thermometer in den hintern gesteckt.
tage des taschentuch-elends. ich schlucke stündlich globulis und tropfen mit einem alkoholgehalt jenseits von gut und ost-schnaps, werde aber weder betrunken, noch stellt sich ausgelassene feierlaune ein. statt dessen knallhartes couchprogramm. und jede frau weiß: wer einen mann alskrankenschwester sanitäter sein eigen nennt, der benötigt des weiteren keinen einzigen feind mehr. es gibt weder mehr platz in der ruhestätte, noch ein zartes wecken mit blumen und kaffee. den bitter benötigten kaffee muss ich mir hart erstreiten, wenn ich nicht mit kamille-tee meinen tag beginnen möchte, argusaugen überwachen jeden bissen der appetitlos hinuntergewürgt wird, und selbst das laptop wird mit argusaugen überwacht, kaum suche ich zerstreuung , mitleid und shopping-möglichkeiten.
“drei tage kommt se, drei tage bleibte se, und drei tage geht se“, pflegte mein ur-großvater malte bei erkältungen immer zu sagen.
ilse bilse, keiner will se, kam der koch, nahm se doch“ sag ich. basta.
das ende.
morgen ist der 1.
morgen ist mein 1. offizieller tag als arbeitslose.
morgen ist winterbeginn.
morgen bin ich immer noch krank.
morgen weiß ich immer noch nicht, ob ich das kranke fellchen bis sonntag davon überzeugt habe werde, einfach so ihr sauteures, sauneues, angeblich sauleckeres fleisch-flavoured antibiotika zu schlucken, statt das zwei ausgewachsene menschen ein 3,2 kilogramm wiegendes diven-fell mit einer winzigen tablette malträtieren, dass den nachbarn der koran aus dem regal fällt. tut sie es, dann breche ich spontan in jubel aus und erfahre eine spontanheilung und kann sonntag in den flieger nach prag steigen. tut sie es nicht … dann ist das halt so, und ich ich kann mir prag auf der wetterkarte im fernsehen angucken.
morgen ist der 1.
ein mittwoch.
eisbärweibchen sind im winter schwanger. sie dösen bei schwangerschaft fünf monate, essen nicht, trinken nicht, geben weder kot noch urin von sich ( vergiften dabei aber nicht, sondern spalten seelenruhig abfallmoleküle und nutzen diese erneut , sie recyceln quasi ), und bringen das junge im schlaf zur welt.
hauptteil.
ich bin krank. ich habe mir die gemeine november-frust-erkältung ( im volksmund auch „trauerkloßschnupfen“ gennant ) eingefangen.
sonntag noch rannte ich wie ein verscheuchtes kind durch den dichten forst, bleischwer und keuchend, kurzatmig zu m. unkend, da läge mir doch etwas in den knochen. und seitdem, also ein paar stunden später, liege ich eine tiefe furche in die couch, in trauter gesellschaft von einem weiblichen fellchen mit harnwegsinfekt. wir rangeln mies gelaunt um die beste position auf dem heizkissen, winseln zwischendurch ein wenig in den leeren raum, fühlen uns von aller welt ungeliebt, und das fellchen bekam auch noch von einem doc in weiß ein thermometer in den hintern gesteckt.
tage des taschentuch-elends. ich schlucke stündlich globulis und tropfen mit einem alkoholgehalt jenseits von gut und ost-schnaps, werde aber weder betrunken, noch stellt sich ausgelassene feierlaune ein. statt dessen knallhartes couchprogramm. und jede frau weiß: wer einen mann als
“drei tage kommt se, drei tage bleibte se, und drei tage geht se“, pflegte mein ur-großvater malte bei erkältungen immer zu sagen.
ilse bilse, keiner will se, kam der koch, nahm se doch“ sag ich. basta.
das ende.
morgen ist der 1.
morgen ist mein 1. offizieller tag als arbeitslose.
morgen ist winterbeginn.
morgen bin ich immer noch krank.
morgen weiß ich immer noch nicht, ob ich das kranke fellchen bis sonntag davon überzeugt habe werde, einfach so ihr sauteures, sauneues, angeblich sauleckeres fleisch-flavoured antibiotika zu schlucken, statt das zwei ausgewachsene menschen ein 3,2 kilogramm wiegendes diven-fell mit einer winzigen tablette malträtieren, dass den nachbarn der koran aus dem regal fällt. tut sie es, dann breche ich spontan in jubel aus und erfahre eine spontanheilung und kann sonntag in den flieger nach prag steigen. tut sie es nicht … dann ist das halt so, und ich ich kann mir prag auf der wetterkarte im fernsehen angucken.
morgen ist der 1.
ein mittwoch.
... older stories