Mittwoch, 17. März 2004

warum ?

renne ich bei diesen 22° frühlingslüften nicht leicht beschürzt und durchgehend jubelnd durch noch nicht gewachsene maisfelder, sitze nicht mit einem riesigen milchshake bei vatti rhein und lasse seelchen und zöpfe baumeln, während schmatzend wellen und schafe meine geräuschkulisse bilden, bin ich nicht mit den worten " i am what i am" sondern mit " warum bin ich nur so wie ich bin ?" aufgestanden ?
warum ?
weil das heute so ist. und gestern auch so war.
egal ob draussen die sonne scheint, das brot fällt auf die nutella-seite, da macht man nix, da guckt man hin und sagt "scheiße" und "danke auch", und stippt den finger noch mal in den süßen klecks, wenns sonst nichts gibt, was einem diesen moment versüßen könnte.

alles hausgemacht und schriftlich festgehalten, jaja.
ich lasse mich nämlich beeinflussen. von wörtern.
ich lese nämlich seit wochen immer irgendwie nur dramatische sachen, habe ich festgestellt. alles handelt von verstrickungen und von betrügern und von betrogenen und von betrügern die dann auch betrügen, und von lieben die unerfüllt waren und auch immer bleiben, und von beziehungen die sich perfekt lesen, aber nur perfekt gespielt sind. lug, trug und scheinwelten.

womit wir beim kern des übels angekommen wären.
man liest ja nicht einfach so, man geht ja ein stück mit, mit denen, die da im buch sind. man läßt sich ja in gewisser weise auf eine reise ein, im besten falle nimmt einen die geschichte des autors gefangen, hält einen fest, bis man überhaupt nicht mehr herauskommt. und ist das eine tragische geschichte, dann muss man da wohl durch.

so wie ich. auch wenn die sonne scheint.
ich las mich durch dieses und jenes, und bin nun zum zweiten mal in meinem leben bei kundera's die unerträgliche leichtigkeit des seins angekommen. das erste mal war ich keine zwanzig, und es war das erste buch, bei dem ich weinte. nein, ich weinte nicht nur, ich heulte, und zwar so lange, bis ich rote flecken im gesicht hatte. und das habe ich nie vergessen. das erste buch, welches mich zum weinen brachte. als der hund karenin starb und begraben wurde. an der stelle bin ich jetzt noch nicht, und mir graust es schon gewaltig, da könnt ihr einen drauf lassen, auch wenn nun über 15 jahre seit der letzten träne für karenin und seinen tod vergangen sind.

diese bücher, die einen an orte mitnehmen, wo man gar nicht hinwollte, zumindest jetzt gerade nicht. mal kann man sie weglegen, nach ein paar seiten, mit den worten " ist grad nix, ein andermal". und dann gibt es bücher wie dieses, wo ich, ich ganz allein und für mich gesprochen, also ich unbedingt und trotz aller miesen launentäler durch die ich gehe, wissen muss, wie es ausgeht, dieses buch. ich kann es nicht einfach nach der hälfte wieder weglegen, links ins bücherregal. ich muss es wissen, und zwar richtig. und so sitze ich morgen für morgen mit einer kleinen sorgenfalte auf der stirn und ernstem gesicht in der bahn und lese, seite für seite. lege es auf die beine, das buch, starre ein wenig aus dem fenster wenn die bahn über die rheinbrücke fährt, blinzle mit den augen und gehe weiter ein stück mit, seite für seite, lebenslüge für liebeslüge. und bis jetzt hoffe ich auf ein happy end, irgendeins, egal. es darf nicht immer so tragisch sein, das leben, auch bei kundera nicht.
und ich, wo ich gerade schon einmal bei mir bin, ich brauche dringend ein neues buch, welches mich wieder auf knallgelbe gedanken bringt, und diese kleine sorgenfalte von der stirn nimmt.

logbuch | © Lu um 18:03h | keine meldung | meldung machen?

rheinische frühlingsluft im jpeg

für euch alle.


kajütenblick | © Lu um 13:14h | keine meldung | meldung machen?

triebsinn oder unsinn ?

zielgehemmte, libidonöse beziehung

netz-welt | © Lu um 11:07h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 16. März 2004

10 sekunden

starrte meine ärztin auf meine füsse, als ich mich meiner schuhe entledigt hatte. sie besah einen rot-schwarz geringelten kniestrumpf ( was sie allerdings nicht wußte, da er heruntergerutscht und in voller länge nicht auszumachen war ), und einen schwarzen, flauschigen wintersocken ( das mit dem flauschig wußte auch nur ich, da die flauschseite innen ist ), und fragte dann mit sing-sang in der stimme, ob es mir denn heute besser ginge ?!

s.o.s. | © Lu um 17:44h | keine meldung | meldung machen?

und dann war da noch

die oma, in der ubahn-station.
während auf den info-screens die neuesten news liefen, stand sie regungslos davor, las politisches ebenso ungerührt wie die wetteraussichten.
aber dann kam die boulevardneuigkeit, dass der prinz von anhalt ins big brother haus geht. und da bog sie sich vor lachen, die oma mit dem lila hut.

seemannsgarn | © Lu um 16:17h | keine meldung | meldung machen?

whatever

happened to the flash-mob ?

fiel mir eben im zusammenhang mit etwas anderem wieder ... ähm ... ein.

netz-welt | © Lu um 16:13h | keine meldung | meldung machen?

lau(t)er morgen auch

zwischen mir und zwei von vier hellwachen fellchen lagen eine kleine diele und eine sperrholzplatte, welche die frühaufsteher rein körperlich daran hindern soll, nach 5 unsere schlafzimmertür einzurennen oder durch kratzgeräusche auf sich aufmerksam zu machen, die an kreide und tafeln erinnern, entfernt.
nein, die völlig genügsamen, immer schlafenden und völlig denaturierten fellchen, die haben nur andere. die, die immer genau so lange schlafen, wie ihre dosenöffner.
meine im rudel aufgezogenen, die sind wild. die sind jahrelang in gebüschen gemacht worden, aus liebe in mondnächten und so. nein, meine stehen auf, wann es sich für wildviecher gehört, nämlich im dunkeln.
ich lasse jetzt mal sämtliche flüche aus, die ich auf direktem wege ins kissen maulte, ich lasse auch den zustand und die fashion-angabe aus, in dem ich noch vor sechs laut zeternd und mit hinweisen auf sämtliche uhren in der küche vor der sperrholzplatte stand, die mir bis zu den augen geht.
als ich danach wieder ins plümo sank, da fiel mir dann das liebliche konzert der piepmätze auf, draussen, auf der strasse. es hörte sich an, als hätte die gesamte walt disney- posse den verstand verloren.
aber ausser mir interessierte das keinen, noch nicht mal die kalte wärmflasche an meinen füssen.


Montag, 15. März 2004

der frühling, der dann noch mal um die ecke ging.

ein vorgeschmack war es, aber hallo. sonntag morgen die augen aufmachen, und den sonnenschein durchs jalousien-holz erahnen, da kann man schon mal mit anlauf aus dem plümo hüpfen. in der küche angekommen, da lagen schon die vier fellchen, wie aufgefädelt in dem strahl sonne, der durch die balkontür auf die holzdielen brannte, und ich schwöre, die biester grinsten sich einen ab.
nach frühlingstischerücken und "wäre es nicht besser, die couch da rüber, das bücherregal ab- und die zimmerwände allgemein umzubauen ?"-gesprächen dann am rhein entlag, immer am rhein entlang, ganz lang, bis eine sauerstoffüberdosis die worte "couch" in unser stammhirn tackerte, und somit die zwei filmchen dran kamen, die leider leider viel viel langweiliger waren, als gedacht. "fluch der karibik", achjeh, ich mußte nach der ersten halben stunde auch die ganze zeit ganz doll kämpfen, und zwar gegen den schlaf. und bei "jackass-the movie", einen tag später, da passierte mir etwas, was schon lange nicht mehr vorkam. ich sass, nein, ich kauerte mit angezogenen beinen in der linken couchecke, und schrie und quiekte wie angestochen ins schlammfarbene ikea-sofakissen.
der grund, fragt ihr euch? der grund war eine jackass-szene, und zwar *krümmt schon wieder alle zehen und finger und formuliert einen spitzen schrei auf der zungenspitze* die, wo die jungs sich mit papier papierschnittwunden zuzogen.
"öde" sagt ihr ? neee, klar, ihr kennt ja die stellen noch nicht : zwischen den fingern, zwischen den ZEHEN und die zunge, das waren die favorisierten stellen. es war so ...so ... bekannt. jeder kennt dieses widerliche gefühl, das fast schon ein ton ist, wenn mans ich an papier schneidet. jeder. oder ?


für m.



die friday 5 am montag

1. What was the last song you heard?

wovon lebt denn nun peter ? LAUT!

2. What were the last two movies you saw?
fluch der karibik und jackass - the movie.

3. What were the last three things you purchased?

ähm ...drei kilo orangen, ein kilo gurken und ein six pack becks. *hüstel*

4. What four things do you need to do this weekend?

in vergangenheit vorgenommen UND dann doch anders gemacht :

1. ausschlafen (nicht geklappt)
2. gesund werden ( nicht geklappt )
3. warhol ausstellung gucken (nicht geklappt )
4. nicht big brother gucken (nicht geklappt )

5. Who are the last five people you talked to?

herr m., freundin, chef, kollege2, freundin

netz-welt | © Lu um 14:13h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 12. März 2004

toxi-loges, oder wie kommt denn der freitag daher ?

okay, ich gebe es zu. dem fieber erlegen, abgefüllt mit homöopathischen tropfen, welche 38% alkohol enthalten und auch sonst in keine salatsauce passen, habe ich mich gestern nach erfolglosem arbeitsversuch ab mittags hingelegt. tee, tempos, drei fernbedienungen und auch sonst recht willenlos ging der tag an mir vorbei, und mit ihm stundenlanges big brother zugucken.
heute selbstekel, aber richtig. und der blick auf die uhr, ob es schon 19:00 uhr ist. sobald die toxi-loges pulle leer ist, hört das hoffentlich auf !


Donnerstag, 11. März 2004

schlimm, peinlich, widerlich !

und nun öffentlich :

als ich gestern abend um 18:54 aus dem erkältungsbad sprang, mit dem gedanken "oh, gleich kommt big brother" im hinterkopf.

ich schiebe es auf die erkältung. ja.

edit: nein, ich finde BB nicht toll. im gegenteil. ich sitze eine stunde vor dem TV und maule, und zwar durchgehend. wobei "hohlfritten, ALLE " noch die netteste aussage ist.


37,5 °

und während ich so zwischen den kissen vor mich hinlag, träge die fellchen beobachtete, die ein ums andere mal nach mir sahen, kurz an mir schnupperten, und sich dann wieder ihrem tagewerk widmeten, als ich also einfach so eine warme kuhle in die plümos lag und draussen dieser vermaledeite schnee fiel, da hatte ich mal zeit nachzudenken. so richtig am stück, ohne unterbrechungen alle paar minuten.
ich dachte an meinen ur-großvater malte, an mein erstes haustier, kalinka, die schildkröte, dieses arme geschöpf, welches eine cherry-tomate ass, einmal kackte, und dann den panzer abgab, und dass ich als 6jährige eine kleine welt verlor, nach fünf tagen und mit kalinka, und ich dachte über das internetz nach, genauer über blog-awards, über kommentarfunktionen und über wellen, die nun in immer kürzeren abständen durchs netz rollen.
ja, genau, ich dachte über don dahlmann und belle de jour nach. nachmittags, mit fieber.

als die gerüchteküche viele köche um den eintopf versammelte, und diese anschuldigung ihre runden zog, da lachte ich in erster reaktion laut auf, mit einem "hab ichs mir doch gedacht".
ich habe den dahlmann'schen don ab und an gelesen, belle de jour nur 2-3 mal, fand ihre geschichten zu sehr auf "traffic" getrimmt ( wenn frau übers ficken oder ungefickt sein tippt, dann rauchen die statistiken ), hatte ein unbestimmtes "irgendwas ist da nicht gerade"-gefühl, und ging lieber zur "echten" belle de jour lesen. persönlicher geschmack, ohne hintergedanken. "jeder wie er will" eben.

meine zweite reaktion die folgenden tage war ein schmunzeln, "soll er doch endlich butter bei die fische tun und sich zu wort melden" hab ich mir so gedacht.
weißte, hab ich zu fellchen 3 gesagt, im prinzip hat er doch was tolles geschafft. ein schriftsteller ist nur ein guter schreiber, wenn er personen mit leben ausfüllen kann, wenn der leser ihm die fiktion abnehmen kann, und somit seinen lesespass hat.

angenommen, der don d. ist anne, so hat er doch nicht wirklich was schlimmes gemacht. die leute haben ihn doch gerne gelesen. er hat doch die sache mit dem schreiben gut gemacht. also "hätte", wenn er denn anne wäre.
er verneint, öffentlich. und anne ist plötzlich aus einem urlaub zurück, in dem sie zwar ihre zugangsdaten zum blog ändern kann, aber nix zu allem schreibt. und so.
mein persönliches happy end ? der don ist anne, und würde es sagen, alle entspannen sich ( was dringend nötig wäre ! ), es wäre eine anekdote unter vielen auf bloggertreffen, und morgen kräht da doch eh kein hahn mehr nach, weil nichts ist vergänglicher als das letzte posting ?!

netz-welt | © Lu um 12:05h | keine meldung | meldung machen?

Mittwoch, 10. März 2004

"sic, tired and lonely"

singe ich seit heute morgen, und die taschentücher wippen im takt.
ohrenschmerzen, halsweh, rote nase und völlig verschnupft.
und unleidlich.
und nix im fernsehn.
und kein laptop im bett,
...hach. *niest zum 368sten mal*


Dienstag, 9. März 2004

unterwegs

und es schneit wieder, permanent den kopf in der kapuze vergraben, permanent den nass-kalten schnee ins gesicht, auf dem weg in die innenstadt. märz, du schlampe, mach die sonne an!
auf dem rückweg, frisch akupunktiert, da führte mein weg wie gewohnt durch die innenstadt, vorbei an den üblich verdächtigen, an der obdachlosen, die mit klammen händen die fifty-fifty anbietet, und ich stehe neben ihren sachen, und sehe, dass sie auf alle taschen kleine katzen gemalt hat, oder der andere obdachlose, der immer am kö-graben sitzt, mit seinem pappschild, der hat's heute umgedreht und "scheiß-wetter" drauf geschrieben, und der biblische irre im weißen kittel, der hatte sein stelldichein schon, war gerade im begriff wegzulaufen, immer eilig, immer hat er einen gezückten schlüssel in der hand, wo so ein lederbeutelchen mit reißverschluß dran baumelt, und wenn er so dahin rennt, sich unters volk mischt, dann denkt man, er wäre auf dem weg zu seinem laufenden lieferwagen, dieser prophet des jan-wellem-platzes, und als ich dann in der bahn saß, da sah ich einen schäferhund, einen alten, mit deckchen auf dem rücken, und während alle anderen um ihn herum rannten, und hektisch taten, ging, nein, latschte er gemütlich mit herrchen an der leine von baum zu baum, und schnupperte mit bebender nase die neuesten infos aus den markierungen. "hunde-blogs" dachte ich mir, und "das mache ich gleich auch", dachte ich mir noch dazu, mit kaffee in der hand eine gemütliche blogrunde drehen und feste durchschnufen, was im revier so vor sich geht.


zickig

präsentiert sich litauen, holprig unsere ersten ansätze der "wie, verdammt, kommen wir dahin ?" -frage.

fliegen könnten wir, meiner flugangst trotzend, welche sich eh nur darin äussert, dass ich auf sämtlichen flughafentoiletten meine route markiere, mich im flieger niemals abschnalle, nie den sitz verlasse und mir immer die komplette "was sie tun müssen, wenn: " - arie der stewardessen anschaue ... als einzige.
ebenfalls falle ich während des fluges nie in tiefschlaf, lese keine zeitung und esse alles, was mir vorgesetzt wird. so ist sie, meine flugangst.
aber ich würde all das ja auf mich nehmen, herrn m. ists fliegen wurscht, das macht der mit links auf einer backe, aber die wollen doch tatsächlich 1400 euros pro seele haben, und dann wären wir noch nicht mal genau da, wo wir hinwollen.
mit dem auto quer durch polen ? neeee, klar.
der seeweg, der könnte es werden. aber so wild-romantisch
( abends den sonnenuntergang auf deck gucken, wehende haare im wind, etc. und so ) wird dieser mit sicherheit nicht. insgesamt hieße das nämlich zug-bus-fähre-bus-zug-bus. in etwa.
vorab müßten wir mitsamt gepäck nach kiel oder travemünde kommen ( ca. 4,5 bis 6 stunden zugfahrt ), von dort aus um die 25 stunden (!) mit der fähre nach litauen ziel-hafen, und von dort aus mit dem zug richtung pampa, wo unser persönlicher zielort liegen könnte.
ich, die auf reisen immer so voller vorfreude ist, mache niemals auch nur ein auge zu, bis ich da bin. somit dürfte litauen mich zum ersten mal mit schaum vor dem mund und leicht irrem blick kennenlernen, hurra.
aber was tut man nicht alles für einen lecker muckefuck -kaffee in einer kantine der kolchose ( gott, wie ich dieses wort liebe ! ).
wir werden sehen.

rückenwind | © Lu um 12:00h | keine meldung | meldung machen?