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Montag, 12. September 2011
10 Jahre 9/11
Und da dachte ich, ich steh da mittlerweile drüber. Ich hatte keine Lust mehr, was über den 9.11. zu twittern. Meine angestaubte Betroffenheit zu verbreiten, zu teilen, rauszuposaunen, so schien es mir. Guckt, wie betroffen ich immer noch bin, und sieh, dass ich den Termin (!) nicht verpasst habe, und auf allen online-Kanälen darauf posaune.
Bullshit.
Es hat gedauert, ein paar Stunden, bis ich den Fernseher an hatte. Und da liefen sie, die Bilder des 9/11, die verstaubten und verstörten Menschen in den Straßen rund um das WTC. Und da sprangen sie, die Menschen in den oberen Stockwerken. Und da riefen sie bei der Feuerwehr an, und fragten, ob die sterben würden. Müssen.
Und da waren sie wieder. Die klatschnassen Augen, der verstopfte Hals, das Mitgefühl für das, was die alle dort grad erleben.
Und da starb dieses "ich stehe da zehn Jahre danach drüber und reite diese angestaubte Soli-Welle nicht mit"-Gefühl so was von auf der Stelle.
Danke für die Backpfeife, pralles Leben. So Sachen verjähren nicht!
#
PS: Ich sass zu der Zeit in einem Büro an einem Hafen,war fest angestellt, und tief entsetzt, als ich die ersten Nachrichten im Netz und im Radio hörte.
Wir verfolgten das Geschehen fortan sekündlich, und als ich abends spät zu Hause war, Essen kochte und im TV die Bilder zu den Nachrichten sah, da hielt ich es kaum aus, und schaltete irgendwann den Fernseher aus. Ratlos, fassungslos, und schier traurig. Das Essen wanderte kalt vom Teller ins Klo.
Bullshit.
Es hat gedauert, ein paar Stunden, bis ich den Fernseher an hatte. Und da liefen sie, die Bilder des 9/11, die verstaubten und verstörten Menschen in den Straßen rund um das WTC. Und da sprangen sie, die Menschen in den oberen Stockwerken. Und da riefen sie bei der Feuerwehr an, und fragten, ob die sterben würden. Müssen.
Und da waren sie wieder. Die klatschnassen Augen, der verstopfte Hals, das Mitgefühl für das, was die alle dort grad erleben.
Und da starb dieses "ich stehe da zehn Jahre danach drüber und reite diese angestaubte Soli-Welle nicht mit"-Gefühl so was von auf der Stelle.
Danke für die Backpfeife, pralles Leben. So Sachen verjähren nicht!
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PS: Ich sass zu der Zeit in einem Büro an einem Hafen,war fest angestellt, und tief entsetzt, als ich die ersten Nachrichten im Netz und im Radio hörte.
Wir verfolgten das Geschehen fortan sekündlich, und als ich abends spät zu Hause war, Essen kochte und im TV die Bilder zu den Nachrichten sah, da hielt ich es kaum aus, und schaltete irgendwann den Fernseher aus. Ratlos, fassungslos, und schier traurig. Das Essen wanderte kalt vom Teller ins Klo.
11.09.2009 – From Coast to Coast
Alma -> St.John -> St.Andrews (alles in New Brunswick)
18°, Sonne, teils bewölkt
Was mich –abgesehen von diesem Dauergebrumme- an dem Parkview Inn Hotel in Alma echt genervt hat: Das die komplette Wäsche wie Bubblegum roch. Bettbezüge voll parfümiert, Handtücher wie eine Süßigkeit. Sehe vor meinem inneren Auge förmlich die Commercials dazu. Bubblige Handtücher springen aus Weichspüler in knallbunten Flaschen in der Form von gigantischen Cakes, im Hintergrund geht leisedie Natur vor die Hunde.
Dazu, also nur falls ihr mal in Alma landet (der Nationalpark ist der Hammer, das als Grund reicht): Alma ist ein Ort mit gefühlt 18 Einwohnern, scheint aber auf der Main Street, also direkt vor unserem Hotel, die beste Kaffeebutze in der Gegend zu haben. Ab 5:45 hält ein Truck hinter dem nächsten, und die Fahrer tanken sich selbst mit Coffee und Muffins auf.
Die Trucks lassen sie natürlich so lange laufen.
Super Überleitung zum Frühstück, weil: Wäre das Hotel klug, oder menschenfreundlich, dann würde es ihr Frühstück für die Gäste besser auch mal von gegenüber holen, vom HarbourViewMarket. Das ist natürlich auch heute so mies wie gestern (Bilder drüben bei den FoodPrints), wir mümmeln im Rudel mit missmutigen Gesichtern an geschmacklosem Obst und ertränken aus Frust und Unterzucker die Loops in geschmacksneutraler und fettfreier Milch. Erzähle M. zur Aufmunterung meinen Traum von letzter Nacht, wo ich mit Kat von D Wasserrutschbahn gefahren bin. TLC-Overdose!
Schnell weg da.
Mitten auf der Strecke machen wir einen Stopp in St. Johns, weil es dort schön aussieht. Wir stürmen ein Subway (passiert mir in Deutschland nie, aber hier ging es um knurrende Mägen und Koffeindruck), ich bestehe die eh schon quälende Bestellprozedur auch in St.John’isch mit Bravour und wir schlendern danach zur Attraktion von St. John, dem Market Place.
Ich sag’s mal so: einem Europäer, der gute Marktplätze und abwechslungsreiche Lebensmittel gewohnt ist, den reißt das
da jetzt nicht vom Hocker. Die laut aufquietschen, das sind die amerikanischen Touristen, welche die französischen Einflüsse der kanadischen Ostküste awsomnisiert.
Dann noch eine lütte Weinbar namens "happinez - little bar with lots of wine" von außen fotografiert, weil so nett, da kam direkt der Inhaber raus, und zog uns dann rein, und was soll ich sagen?
Ein Mann aus Amsterdam, Peter, und wir erzählen locker eine halbe Stunde über Weinbeschaffung in einem Staat, der alles vorgibt, und über Essen, und Europa und überhaupt. Peter meinte, wir sollen unbedingt ins Opera Bistro gehen, Mittag machen. Deutsche Inhaber.
Getan. Gefreut. Endlich mal wieder gekochtes Essen, nicht deep fried.
Gerettet und beseelt die letzten hundert Kilometer nach St.Andrew gefahren, ein schönes Knusperhaus im Seaside Beach Resort bekommen, Supermarkt geplündert, Liquor-Store (NSLC-Nova Scotia Liquor Corporation) gefunden, gekocht, getrunken, den Seeblick genossen und gegen dackelgroße Mücken gewonnen. Trick: Einfach mit der leeren Weinflasche um sich schlagen und auf das DONG! warten.
Morgen Reisepause.
#
Bilder zum Tag hier, der Food-Report hier.
18°, Sonne, teils bewölkt
Was mich –abgesehen von diesem Dauergebrumme- an dem Parkview Inn Hotel in Alma echt genervt hat: Das die komplette Wäsche wie Bubblegum roch. Bettbezüge voll parfümiert, Handtücher wie eine Süßigkeit. Sehe vor meinem inneren Auge förmlich die Commercials dazu. Bubblige Handtücher springen aus Weichspüler in knallbunten Flaschen in der Form von gigantischen Cakes, im Hintergrund geht leisedie Natur vor die Hunde.
Dazu, also nur falls ihr mal in Alma landet (der Nationalpark ist der Hammer, das als Grund reicht): Alma ist ein Ort mit gefühlt 18 Einwohnern, scheint aber auf der Main Street, also direkt vor unserem Hotel, die beste Kaffeebutze in der Gegend zu haben. Ab 5:45 hält ein Truck hinter dem nächsten, und die Fahrer tanken sich selbst mit Coffee und Muffins auf.
Die Trucks lassen sie natürlich so lange laufen.
Super Überleitung zum Frühstück, weil: Wäre das Hotel klug, oder menschenfreundlich, dann würde es ihr Frühstück für die Gäste besser auch mal von gegenüber holen, vom HarbourViewMarket. Das ist natürlich auch heute so mies wie gestern (Bilder drüben bei den FoodPrints), wir mümmeln im Rudel mit missmutigen Gesichtern an geschmacklosem Obst und ertränken aus Frust und Unterzucker die Loops in geschmacksneutraler und fettfreier Milch. Erzähle M. zur Aufmunterung meinen Traum von letzter Nacht, wo ich mit Kat von D Wasserrutschbahn gefahren bin. TLC-Overdose!
Schnell weg da.
Mitten auf der Strecke machen wir einen Stopp in St. Johns, weil es dort schön aussieht. Wir stürmen ein Subway (passiert mir in Deutschland nie, aber hier ging es um knurrende Mägen und Koffeindruck), ich bestehe die eh schon quälende Bestellprozedur auch in St.John’isch mit Bravour und wir schlendern danach zur Attraktion von St. John, dem Market Place.
Ich sag’s mal so: einem Europäer, der gute Marktplätze und abwechslungsreiche Lebensmittel gewohnt ist, den reißt das
da jetzt nicht vom Hocker. Die laut aufquietschen, das sind die amerikanischen Touristen, welche die französischen Einflüsse der kanadischen Ostküste awsomnisiert.
Dann noch eine lütte Weinbar namens "happinez - little bar with lots of wine" von außen fotografiert, weil so nett, da kam direkt der Inhaber raus, und zog uns dann rein, und was soll ich sagen?
Ein Mann aus Amsterdam, Peter, und wir erzählen locker eine halbe Stunde über Weinbeschaffung in einem Staat, der alles vorgibt, und über Essen, und Europa und überhaupt. Peter meinte, wir sollen unbedingt ins Opera Bistro gehen, Mittag machen. Deutsche Inhaber.
Getan. Gefreut. Endlich mal wieder gekochtes Essen, nicht deep fried.
Gerettet und beseelt die letzten hundert Kilometer nach St.Andrew gefahren, ein schönes Knusperhaus im Seaside Beach Resort bekommen, Supermarkt geplündert, Liquor-Store (NSLC-Nova Scotia Liquor Corporation) gefunden, gekocht, getrunken, den Seeblick genossen und gegen dackelgroße Mücken gewonnen. Trick: Einfach mit der leeren Weinflasche um sich schlagen und auf das DONG! warten.
Morgen Reisepause.
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Bilder zum Tag hier, der Food-Report hier.
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