Dienstag, 19. Februar 2008


"Alle haben Magen-Darm oder Schnupfen. Nur ich bekomm natürlich wieder die 36-stunden Depression ohne Auswurf."


herr schmidt.

Kurz vor dem Dämmerungsdurchbruch ist kurz bevor meine Ersatzhühner in die weite Welt (Eisenbahnbrücke um die Ecke / Pommes Bude um die Ecke) fliegen. Das nahm Herr Schmidt zum Anlass, laut brummend auf meinem rechten Ohr zu landen, dem einzigen Körperteil, der um diese Uhrzeit schon aus dem Plümmo darf.
Herr Schmidt, nur zur kurzen Erklärung, lebt seit zweikommafünf (2,5) Wochen in unserem Haushalt. Er kam durch das Fenster meines Arbeitszimmers geprescht, als es draußen sehr ungemütlich und sehr nass war. Ein Freitag, glaube ich. Herr Schmidt ist eine verschmuste wie anhängliche Stubenfliege, dunkelgrau und 1,2 Zentimeter lang. Ich kann das behaupten, ich habe ihn ausgemessen, wo er auf meiner Displayoberkante seine Abenteuer ausschlief.
Das seltsame an Herrn Schmidt ist: Die Fellchen lassen ihn in Ruhe. Bekommen sie ihre Näpfe voll, lässt Herr Schmidt sich natürlich nicht lumpen und ist mitten drin im Geschehen, aber mehr als ein wegwischen seiner 1,2 Zentimeter mit einer sanften Pfote passiert da nicht. Neulich, da schlief er sogar auf dem schlafenden Kopf von Fellchen #2, er mit im Traum zuckenden Stempel, das Fellchen mit gefletschten Zähnen.

Da stört man als Mensch nicht. Da lässt man Sein.

Heute Morgen dann er also brummend auf meinem Ohr, und ich dachte, ach, der Herr Schmidt ist auch schon rege, da mach ich doch mal Kaffee für uns alle. Und während ich aufstand und die Horde Fellchen vor mir die Diele entlang joggten, da dachte ich, das ich Herrn Schmidt einmal ins Internet stellen muss.
Sagt man ja heute so: ins Internet stellen.

(Später dann ein Bild "Herr Schmidt beim Kaffee")