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Samstag, 24. Dezember 2005
ein abgesang.
drei anläufe, diesen letzten eintrag unter 2005 zu beginnen, alle mist weil völlig depremierend.
aber so bin ich heute - depremiert bis an die haarwurzeln. depremiert, weil völlig zerstresst, depremiert, weil der komplette druck der letzten sieben monate hoch kommt, depremiert, weil ich nicht da sein kann, wo ich will :
in den tiefen meines bettes.
( ich sitze im auto und denke, vor einem jahr hat er mich abgeholt, am bahnhof in bingen.
"schön das du da bist, spatz. mutti hat magen-darm."
nachmittags gingen wir im wald spazieren, wie wir an heilig abend immer gemeinsam der wohnung verwiesen wurden, um spazieren zu gehen, während meine mutter zwischen baumschmuck und küche hin und her rannte. den obligatorischen krach gab es meist am frühen nachmittag, passend zur frühen dämmerung, danach war ruhe. und spaziergangszeit.
letztes jahr sprachen wir über das jahr davor, wo heilig abend ein paar tage vor seiner ersten operation lag. er hätte angst gehabt, sagte er. sehr große angst. aber jetzt, jetzt wäre ja alles gut, es ginge ihm phantastisch.
heute, wieder ein jahr später, reicht ihm ein 80x80 cm stück erde. in der küche liegen auf einem haufen drei eingepackte geschenke, und eine kerze. meiner mutter was zum auspacken,
für den den kleinen haufen asche, zu dem sie immer noch "ich geh jetzt zu deinem vater" sagt, gibt es eine kerze vom drogeriemarkt, und einen keks. )
im bett würde ich verwahrlosen. ich würde alles lesen, was die letzten monate daneben liegen blieb. ich würde selber liegen bleiben und staub ansetzen. vollbäder, alte filme, keksdosen leer essen, ein glas milch ans bett holen und mit den fellchen teilen. musik, schlaf, wald. warme socken, schwimmbad mit beheiztem aussenbecken, herrenschokolade im kino.
gestern abend mit lieben freunden und 1,5 liter rotwein. ich weiß jetzt, wie jägermeister mit baileys schmeckt, und an die
andere mischung kann ich mich leider nicht mehr erinnern. auf dem nachhauseweg gemerkt, dass ich meinen normal-zustand, also gelassen, mittig und fröhlich, aktuell nur mit extremer körperlicher anstrengung und darauf folgender enstpannung hinbekomme, oder eben mit alkohol. ob ich mir da jetzt einen gedanken zu machen muss ? nein. der ist-zustand gezeichnet wäre ein teekessel mit schrillender pfeife. mache ich die augen zu, falle ich gefühlt ins bodenlose. ich hoffe, der druck läßt nach, mit den tagen, die das jahr beenden.
noch ein paar stunden weiter, und wir sind auf der autobahn. prag, über neujahr, kafka in frosterklima, m. hat heimweh, und das schon seit monaten. mir fehlt die energie, mich -wie normal- zu freuen und die tage verbringend zu sehen. ich kann stundenlangen ausflügen nichts entgegenhalten, heute jedenfalls noch nicht. vielleicht haben wir schnee, vielleicht auch ruhe.
gerupft aus 2005 in 2006. ich wünsche mir nicht viel, nur das es etwas ruhiger wird. bitte keine toten, bitte etwas mehr zeit zum reisen, und gesundheit für alle, wie pathetisch das auch klingt. das letzte jahr war wenig zuckerbrot und viel peitsche. aber die schönen stunden unter freunden, jede einzelne begegnung, ob mit bekannten oder unbekannten menschen, jede geschichte und jedes lachen, jeder tratsch und jedes geteilte glas wein, das kann einem keiner nehmen, und ich hab alles genossen.
ich wünsche euch allen eine schöne zeit, egal wie ihr sie verbringt.
habt euch lieb, denkt auch an die, an die jetzt vielleicht wenige denken, bringt euren überfluss unters volk und rutscht gut und flüssig rüber nach 2006.
danke für eure zeit mit mir, hier wie dort,
Lu.
aber so bin ich heute - depremiert bis an die haarwurzeln. depremiert, weil völlig zerstresst, depremiert, weil der komplette druck der letzten sieben monate hoch kommt, depremiert, weil ich nicht da sein kann, wo ich will :
in den tiefen meines bettes.
( ich sitze im auto und denke, vor einem jahr hat er mich abgeholt, am bahnhof in bingen.
"schön das du da bist, spatz. mutti hat magen-darm."
nachmittags gingen wir im wald spazieren, wie wir an heilig abend immer gemeinsam der wohnung verwiesen wurden, um spazieren zu gehen, während meine mutter zwischen baumschmuck und küche hin und her rannte. den obligatorischen krach gab es meist am frühen nachmittag, passend zur frühen dämmerung, danach war ruhe. und spaziergangszeit.
letztes jahr sprachen wir über das jahr davor, wo heilig abend ein paar tage vor seiner ersten operation lag. er hätte angst gehabt, sagte er. sehr große angst. aber jetzt, jetzt wäre ja alles gut, es ginge ihm phantastisch.
heute, wieder ein jahr später, reicht ihm ein 80x80 cm stück erde. in der küche liegen auf einem haufen drei eingepackte geschenke, und eine kerze. meiner mutter was zum auspacken,
für den den kleinen haufen asche, zu dem sie immer noch "ich geh jetzt zu deinem vater" sagt, gibt es eine kerze vom drogeriemarkt, und einen keks. )
im bett würde ich verwahrlosen. ich würde alles lesen, was die letzten monate daneben liegen blieb. ich würde selber liegen bleiben und staub ansetzen. vollbäder, alte filme, keksdosen leer essen, ein glas milch ans bett holen und mit den fellchen teilen. musik, schlaf, wald. warme socken, schwimmbad mit beheiztem aussenbecken, herrenschokolade im kino.
gestern abend mit lieben freunden und 1,5 liter rotwein. ich weiß jetzt, wie jägermeister mit baileys schmeckt, und an die
andere mischung kann ich mich leider nicht mehr erinnern. auf dem nachhauseweg gemerkt, dass ich meinen normal-zustand, also gelassen, mittig und fröhlich, aktuell nur mit extremer körperlicher anstrengung und darauf folgender enstpannung hinbekomme, oder eben mit alkohol. ob ich mir da jetzt einen gedanken zu machen muss ? nein. der ist-zustand gezeichnet wäre ein teekessel mit schrillender pfeife. mache ich die augen zu, falle ich gefühlt ins bodenlose. ich hoffe, der druck läßt nach, mit den tagen, die das jahr beenden.
noch ein paar stunden weiter, und wir sind auf der autobahn. prag, über neujahr, kafka in frosterklima, m. hat heimweh, und das schon seit monaten. mir fehlt die energie, mich -wie normal- zu freuen und die tage verbringend zu sehen. ich kann stundenlangen ausflügen nichts entgegenhalten, heute jedenfalls noch nicht. vielleicht haben wir schnee, vielleicht auch ruhe.
gerupft aus 2005 in 2006. ich wünsche mir nicht viel, nur das es etwas ruhiger wird. bitte keine toten, bitte etwas mehr zeit zum reisen, und gesundheit für alle, wie pathetisch das auch klingt. das letzte jahr war wenig zuckerbrot und viel peitsche. aber die schönen stunden unter freunden, jede einzelne begegnung, ob mit bekannten oder unbekannten menschen, jede geschichte und jedes lachen, jeder tratsch und jedes geteilte glas wein, das kann einem keiner nehmen, und ich hab alles genossen.
ich wünsche euch allen eine schöne zeit, egal wie ihr sie verbringt.
habt euch lieb, denkt auch an die, an die jetzt vielleicht wenige denken, bringt euren überfluss unters volk und rutscht gut und flüssig rüber nach 2006.
danke für eure zeit mit mir, hier wie dort,
Lu.
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