Montag, 1. Juni 2009

#69

Übrigens. Mit meinem Fernweh, aktuell, da könnte man Hallen mit tapezieren, und mit meinen Kullertränen ein paar Meere füllen. Also kleine.

Noch eine MMS mit Meer, Sand oder Dings von Wo, und ich tätige einen grimmigen Schrei.


Dienstag, 16. Dezember 2008

fröhliches zum vorfest.

Jetzt auch noch Derrick. Der kann sich mit Bettie da oben eine flotte Zeit machen, ich hoffe das wenigstens dort das ist, was allerorts posaunt wird aus lauten, güldenen Engeln.
Weihnachtszeit, lalalala-

Ich könnte drauf verzichten. Falsche Idylle, und selten im Jahr hat man die Gelegenheit, alle Familienangehörigen noch falscher lächelnd Harmonie zu heucheln.
Geschenke. Wollte man ja auch schon immer mal abschaffen, also meine Eltern so ab da, wo ich alt genug wurde, um mir "richtig was" zu wünschen, nicht nur eine warme Decke und ein Puppenbett ohne Puppe, weil ich mit Puppen nichts am Hut hatte. Trotzdem bekam ich nie meine Ameisenfarm oder das Chemiekraftwerk, welches ein heißer Wunschkandidat für die tristen Tage war. "Das Kind ist komisch" sagte meine Mutter manchmal, wenn ich Stunden damit verbracht habe, mit Kellerasseln zu spielen oder ein Käferparadies einzurichten. So richtig mit süß gammelnden Obstresten und Bungalows aus Streichholzschachteln zum Schlafen.
Warum hat sich eigentlich nie ein Elternteil gefragt, warum ich die Gesellschaft von friedlichen Insekten der meiner streitenden Eltern vorgezogen habe?
Geschenke jedenfalls. "Ganz ohne ist doch trist" sagt meine Mutter beharrlich, und "nur eine Kleinigkeit". Dann wird ein Betrag über den Daumen gepeilt, und da liegt mein Hase tief im Pfeffer, weil:
Ich schenke gern. Ich schenke für mein Leben gern jemanden etwas. Aber wenn im Vorfeld der genaue Tag, die Uhrzeit, die Person und der Betrag festgelegt sind, wie soll ich da meiner Schenkenslust noch Zunder geben?
Also bekommt meine Mutter das, was sie verdient. Irgendwas.

Hugo hat immer noch den Doppelzahn. Vielleicht hebt er sich den ollen Stumpen ja für den Weihnachtsmann auf, und hat irgendwie die Sache mit der Zahnfee für Katzen verwechselt.
Kann ja jedem mal passieren.
Draußen Hochnebel, zäh wie Blei über der Stadt, innen eine Unlust, wie ich sie nur ganz ganz selten Entwickeln kann.

Wärme wär toll. Liebe Menschen um einen herum. Freiwillige.
Statt dessen: Weihnachten... und jetzt auch noch Derrick.

PS: Ich halte den Kopf über Wasser, weil: Ich habe Therapeuten mit nassen Zungen um mich, die Fotografieversuche mit Gewalt und Wackeln unterbinden.

10dezember2008


Dienstag, 9. Dezember 2008

post mortem.

Der Tag gestern war schlimm, und das beste an ihm: er ist rum.
Ein Aschebehältnis mehr in der Wohnung, Dizzy und Janis haben nun Luna bei sich, Skat wäre möglich, wäre Skat bei Katzes ein Thema.
Luna ging unschön. Luna ging schmerzvoll. Luna ging wohl Dank einer falsch gesetzten Spritze (Diazepam) einer Vertretungsärztin am Samstag Mittag.
Sie hatte ein paar Tage eine Magen-Darm-Sache, bekam B-Vitamine und Infusion unter die Haut, damit die Nieren diesen Infekt unbeschadet überstehen. Sie bekam Blut abgenommen, eine Innenaufnahme via Röntgen und Ultraschall. Freitag Abend wussten wir um des Lünchens Gesundheit, die völlig in Ordnung war, bis auf das alte Herz welches seit einem Jahr Unterstützung bekam.
Samstag dann die Vertretungsärztin und ihre sportliche, schulmedizinische Auffassung, das Tiere ja nun mal fressen müssen. Und ihre Spritze, die mit unserer Tierärztin nicht abgesprochen war.
Zwei und eine halbe Stunde später starb Luna an einer Herzattacke, richtig bei sich war sie seit der Spritze mit dem Sedativum nicht mehr.

Man kann wütend sein.
Man kann die Ärztin am Telefon zur Schnecke machen.
Man kann mit seiner Tierärztin eine halbe Stunde telefonieren und die Sprachlosigkeit an allen Enden spüren.
Es tut allen leid, auch besagter Vertretungsärztin.
Ich bin mittlerweile in der Lage, nicht mehr voll mit Zorn zu sein. Ich denke, eine Seele geht, wenn sie will, und die Umstände die sie dazu nutzt können drastisch sein.
Das wäre eine Art der Sichtweise.
Betroffenheit geht mir dabei wirklich von links nach rechts, der Restzorn gegen mich selbst, den kann mir keiner nehmen, der muss sich von allein abbauen.

Luna ist jetzt woanders. Irgendwo.
Es ist nicht mehr und nicht weniger, und es tut natürlich weh, aber es ist in Ordnung.
Heute jährt sich des Leaderfellchens Todestag. Er machte heute vor einem Jahr den Anfang und nun sind von den ursprünglichen vier Fellchen drei woanders und noch einer bei uns. Irma und Hugo zahnen und ich genoss heute im nieseligen Morgen die Normalität eines Dienstags im Dezember.

Diese Trauer und der Abschied haben in diesem Jahr eine Art eigene Dynamik entwickelt, in deren Bugwasser ich gelernt habe, wie man mit persönlichen Verlusten umgeht. Wie ich mit persönlichen Verlusten umgehe. Umgehen sollte.
Ich hoffe, ich bin mit dem Thema für mich durch, weil ich nicht noch den letzten, Tin-Tin, an die anderen drei abgeben möchte. Noch nicht. Es waren und sind alles meine Flaschenkinder, es tut immer weh, wenn auch immer anders.

Ich habe gelernt, gehen zu lassen. Ohne ein wenn und ein aber und ein willichnicht. Wer gehen will, der geht, der Weg ist vielleicht nur für uns zurück gebliebenen gefühlt ein ungerechter, ein schmerzhafter, und ein zu früh eingeschlagener.
Das letzte Geheimnis, das wissen wir am Ende dann doch erst dann, wenn wir es keinem anderen mehr stecken können.

Ich schalte mich zurück in den Alltag, ich hab auch nur den einen.


Samstag, 18. Oktober 2008

back in town. (yeahyeahyeah!)

Ich in tatsächlich zurück.
In einem Stück (scheints verblödet, wie man liest).

Das Einzige was unschmerzig mit an Bord ist: mein rechter Zeigefinger.

Der Rest, aber fragen sie nicht.

Bald mehr. Muss ja.


Mittwoch, 10. September 2008

bumm. (?)

LHC-Ticker.


Donnerstag, 19. Juni 2008

haken dran.

Vollmond geschafft, "The Dirt" durchgehechelt, Fenster alle blitzeblank und, und das ist das Eigentliche: Erkältung fast durch. Kostet heute ja auch alles. Insgesamt um die 80 Euro in der Apotheke gelassen, in zwei Etappen, da tut s nicht ganz so weh, und ausserdem habe ich den Mann erfolgreich angeniest, meine Erreger sich dort gemütlich eingenistet und zack, niest und rotzt er auch. Ein jeder weiß: beim tödlichen Männerschnupfen darf man weder die Zeit verlieren, noch mit den Euros geizen, da ist alles von Nöten, damit Mann nicht über Bord geht.
Und jetzt? Sommerloch ausliegen könnte man meinen, wenn es intern nicht so unglaublich brodeln würde. Sieht man mich von außen einfach so an, dann liegt da eine Frau auf dem Sofa, der man beim Lesen die Schuhe besohlen könnte durch die Haare streichen möchte. Immer dort, wo sonnenstandsbedingt die 8 Zentimeter Sonne hineinscheinen, da liegt sie mit zwei bis drei Katzen im Gefolge und suhlt sich lesend nach vollbrachter Arbeit.
Innerlich aber immer einen Blick auf die Uhr. Wann steht das nächste an, wann ist Zeit zum Essen, wann muss die Katze die nächste Tablette, wann ist es gesellschaftlich völlig in Ordnung den Rotwein zu köpfen und wann geht das nächste Spiel los? Wann werde ich das nächste Mal in ein Meer tunken, wann kommt die nächste wirklich reizvolle Aufgabe, wann das nächste Gehalt, und wann war ich eigentlich das letzte Mal am Stück eine Woche lang glücklich?
Wann habe ich das nächste Mal Lust, mit meiner Mutter zu telefonieren, wann küsst mich die Muse in zwei wichtigen Belangen und wieso eigentlich Muse?
Wann wird die Katze die Tablette wieder einfach nur so fressen, was wird das nächste Buch sein was ich lese, was war das letzte noch gleich, und wie wird das Wetter am Wochenende? Wird es bei dem Essen nur Fleisch geben und haben Feigen vielleicht Schmerzen wenn man sie aufreißt und mit Balsamico übergießt, und werde ich je einen Zitronenbaum haben? Wie lange leben die drei restlichen Fellchen wohl noch, und welche wird die nächste sein, nach deren Vorlage ich eine Urne töpfere? Habe ich das Fenster im hinteren Zimmer jetzt eigentlich geschlossen, und was passiert, wenn die beiden Tauben dort tatsächlich beginnen zu brüten? Werde ich beim nächsten Sturm mit ansehen müssen, wie die geliebte und umsorgte Brut erst vom Sims fällt und im Anschluss bei lebendigem leib von Elstern gefressen wird? Und wie wird Deutschland heute spielen? Und ist Löw jetzt abkömmlich oder eben nicht?
Und wie geht gleich noch einmal diese eine Suppe, die mit den weißen Bohnen und den Tomaten?

Äußerlich liegt man einfach so da und erweckt einen Anschein von Ruhe und Ausgeglichenheit. Innerlich aber versalzene Hirnsuppe und aus dem Ruder geratene Laune.

Vollmond geschafft, der Rest sorgt für sich selbst.
Wir schalten um zum Mittagsjournal.


Mittwoch, 18. Juni 2008

befindlichkeit, aktuell.

Metal & Mikrofaser.

(Fensterputzen in totaler Retrolaune, dazu 'Too fast for love', und zwar das komplette Album. Und laut.)

2:0

(Die Flasche Villa Dorata auf die Erkältungsglobulis hat nicht nur bei mir gewirkt. Sonntag, Herr Toni.)

Lebt Watte im Kopf eigentlich ein schönes Leben, so mit Vorgarten, Waldorfgedanken und freundlichen Haustieren?

(Wollte meinen, dass an dieser Stelle ganz anderes sollte, aber Kopf gibt nichts her, ausser: )

Metal & Mikrofaser.
Und ein launiges Husten.


Mittwoch, 11. Juni 2008

magen und die basis von tiramisu.

Einmal im Jahr hab ich einen Pips, und ausgerechnet Montag musste ich den mit nach Bad Sobernheim nehmen.

In Kürze: Wein heilt für Stunden!

In Länge gibt es mich, sobald ich eine Magnum-Flasche Iberogast schlückchenweise geleert und dazu meine eiserne Reserve Löffelbiskuits zerkaut habe. Im Gepäck ein sehr seltener Vogel und was mit nackigen Omas unter altem Baumbestand.


Samstag, 16. Februar 2008

besucher, testlauf oder morgenillusion?

Im Traum. Ich stehe auf einer Veranstaltung, einer Messe, viel Geek-Zeug, neben mir Sixtus, dem ich die peinliche Geschichte mit dem Prinzen aus Indien erzähle, den ich falsch grüßte, weil ich mit zwei eingeschlafenen Beinen nicht aufstehen konnte. Plötzlich und wie aus dem Nichts steht mein Vater vor mir. Kurz sehe ich ihn an, verdutzt, dann erfreut. Er sieht so aus wie immer, Jeans, ein gestreiftes, dunkles Hemd, die Ärmel hochgekrempelt. Er steht so nah vor mir, dass ich nur die Arme ausbreiten muss und ihm um den Hals falle. Mir ist wieder bewusst, dass das so nicht sein kann, auch im Traum weiß ich mittlerweile, das er tot ist, das er ein seltener Besucher ist.
Als ich ihn ansehe, fällt mir sein besorgter Blick aus, die Tränen in den blauen Augen. 'Was ist los?' frage ich schnell. Er wirkt angestrengt und antwortet diese paar Worte:
'Gleich, in ein paar Minuten. Wir haben nie darüber geredet...'
Ich sehe in seine Tränen und wache auf, sitze senkrecht im Bett, mein Herz rast.
WAS in ein paar Minuten?
Wer?
Es dauert keine weiteren Minuten, da bin ich aus dem Bett, laufe durch die Wohnung und schalte alle Telefone ein.
Ich?
Jemand anderes?
Alles nur ein Traum? Aber warum dann mitten in dieser Szenerie, deplatziert und plötzlich?
Ich fülle den Fellchen die Näpfe, mache mir Kaffee, warte ab.
Nach einer Viertelstunde werde ich ruhiger. Kein Anruf und auch mir geht es gut.
Ich habe seit seinem Tod nur drei mal von ihm geträumt, und in jedem Traum stand er mit einer Botschaft da.
Diese Dringlichkeit, mich und meinen Verstand dort aufzusuchen wo wir uns gerade aufhalten, hat mich verstört.

Hätte ich gehen müssen, wäre es für einen Moment in Ordnung gewesen. Ich hätte daran glauben können, dass ich dann nicht alleine bin.


Freitag, 25. Januar 2008

morgenstund, heut mit fernweh im mund.

Würde ich jetzt, wie eigentlich angedacht, im Zug Richtung Hamburg sitzen, würde ich, wie immer, gutgelaunt prahlen, dass ich rheinisches Gutwetter mitbringe.