Mittwoch, 9. Februar 2005

lauter 3 minuten.

vor lauter übermüdung immer nur drei minuten zusammenhängend denken können, dabei heute auch noch über vierzig mal an frische französische apfeltaschen denken müssen, dabei schien die sonne so schön und die fellchen vergruben ihre zähne und zungen in knackfrischem bambus.
nette dinge, nette leute, nette gedanken, nette zukunft ? wieder das ewige lebensthema, wohin mit der eigenen wurzel ? ein ganz neuer topf, oder reicht dünger und seeluft?
überhaupt, das ding mit der seeluft. lust auf zelt und instantkaffe, egal wie sehr ich nächte in zelten und an den beinen zu engen schlafsäcken auch hassen kann. zelte nehmen mir die weitsicht, alles schmiegt sich so eng an einen dran wie nasse duschvorhänge, die dem eigenen nackten hintern hinterherjagen und sich dann kalt an ihm festhalten.
brrr.
eben mit rotweinroten augen drei mal in folge an unterschiedlichen stellen den satz "ich mag meinen job sehr" gelesen und insgeheim gewünscht, dass ich das auch mal wieder sagen kann, am besten noch bevor sommer ist und flipflop-geräusche den tag süßen.
lauter drei minuten takte im kopf, die nacht rückt näher, fussball im TV. erkenntnisse, wenn auch nicht neu :
wenn ein fellchen kotzt, hört es sich an wie der milchaufschäumer einer espressomaschine; wenn ich loslaufen will, ist die batterie vom mp3-player alle; leser sind nette menschen, und wenn die zahnbürste anders als sonst im waschbecken liegt, hat m. sie mit zahnpasta beschmiert, und ich dann mich, weil ich so nettigkeiten nach null uhr nicht erwarte.

heute harald, morgen ein planet, dazwischen schlaf, vielleicht.
und hier ein punkt und ein französischer song, für die schweinehündin die grad das seelchen als kauknochen rannimmt.


Sonntag, 6. Februar 2005

durch die decke gesprochen ...

karnevalssonntag, und ich liege tief unter decken und verschicke lustige 5 MB große mails an menschen leudde, bei denen ich mich laut meiner total netten arbeitsagentur "zügig" zu melden habe. hurra, der erste eindruck zählt,und das wird morgen ein spass, wenn ich denen die postfächer mit einer monster-PDF zugemacht habe.
aber: ich gewinne zeit, auf die wirklich wichtigen dinge zu warten, und meine unlust zu kultivieren, dass ich es einfach nicht vertragen kann, wenn sich jemand für mich zuständig fühlt. punkt.

karnevalssonntag, und draussen kommen ab und an ein paar sternhagelvolle und lustig hergerichtete karnevalisten ums eck, die undeutlich aber laut karnevalsliedgut im viertel verbreiten. in einem fast komplett türkischen viertel. knallrote gumminasen singen lieder von pferden auf fluren, und im nachbarhaus fällt fast der koran erschüttert aus dem regal, während vorsichtig durch die gardinen geguckt wird. ich kann meine genetische karnevalistin grad noch unter kontrolle halten, nur der drang zu haltlosem alkoholgenuss kommt ein wenig zu stark durch.
sonnenschein, und da muss ich gleich mal rein, mitten in den satten UV-kegel. frau, natur, notebookblind über wiesen taumelnd, völlig übermüdet. danach ins fitnessstudio, ich lasse heute nichts aus.
und in zwei wochen hamburg, und da kann ich mich dann persönlich für den fragebogen bedanken, den mir kerstin in einem unbedachten moment zugesteckt hat, sicherlich unwissend, was ich hier erst vor ein paar wochen vom stapel ließ, in bezug auf ausgefüllte fragebögen und sexmangel. egal, wenn man schon mal so nett aufgefordert wird, dann läßt man die kerle liegen, und kaut statt dessen lange und bedächtig auf nicht vorhandenen bleistiften herum, geht sein iTunes durch, starrt einzelne tasten seines notebooks in grund und boden und weiß ganz genau, dass man am nächsten tag schon wieder ganz anders geantwortet hätte … aber das tut jetzt nichts zur sache.
erst sonne, dann schmerz, und dann als krönung der fragebogen. später.
( und sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. )


Donnerstag, 3. Februar 2005

statt dessen.

an dieser stelle stand noch vor minuten ein unter qualen geborener, mit links gespickter und mit schweiß recherchierter text über die verarmung der deutschen.
es ging um pläne, die schon jahre zuvor an anderer stelle hinter geschlossenen türen geschmiedet wurden, es ging um jorunalistinnen, die sich letztes jahr freiwillig dem hartz 4 versuch aussetzten und mit ihrem errechneten ALG 2 geld für vier abgezählte wochen lebten. es ging um TV berichte, wie dem letzter woche. ich schrieb ellenlang, warum ich das ITM gut finde ( könnte ich ein shirt bekommen ? ), warum ich laut heureka rufe, wenn es um das gefühlte recht des menschen geht, und nicht einzig und allein um das gesetzliche. es ging um menschen und ihre geschichten, real gehört, in echtzeit gesehen oder aus der konserve geguckt. ich wollte loswerden, dass ich die meisten mutig und toll finde, dass sie nicht jammern, sondern das beste aus ihrer situation ziehen. keine sozial-parasiten, welche auf malle feixend in die kamera erzählen, was der staat ihnen alles ermöglicht. pisser.

ich wollte mich über die familie in stern TV schriftlich auslassen, welche mit zwei kindern in bochum leben. beide über mitte dreissig, zwei kinder von 12 und 15 und 90 000 euro schulden. fünfzehn euro für zehn tage, aldi sei noch zu teuer, sagten sie. och, denkt man da erst einmal. aber dann sieht man die filterzigaretten auf dem tisch, in jedem zimmer der wohnung hifi-anlagen, handys liegen rum, playstation zwei, vatti spielt mit sohnemann. die fünfzehn euro verbrät mutti derweil in einem sonderposten-laden für dosenravioli a einen euro, ohne worte. und abgepackte frikadellen, fast hätte ich es vergessen. ich erspare mir jetzt mal den ausführlichen hinweis, dass man ohne faulheit für einen euro zwei packungen spaghetti und eine dose pizzatomaten zu weit aus mehr und gesünderer nahrung verbraten kann, aber mich fragt ja keiner. jedenfalls kamen sie dann ins erzählen. vier handy-verträge, vatti will ja auch das neueste photo-handy rumtragen, in jedem raum DVD player und fernseher, sogar in der küche, dafür kein bett im elternschlafzimmer. die kinder enerviert, vatti qualmt noch eine. sie hätten über die stränge gelebt, falsche möbel gekauft, ein anflug von reue auf den von qualm und vitaminloser nahrung geprägten gesichtern.
die kamera begleitete die beiden dann zur schuldnerberatung, es wurde private insolvenz angemeldet. jeder hatte umgerechnet 45.000 euro auf dem buckel. ich hörte gerade noch, wie der mann von der beratung sagte, sie seien in sechs jahren schuldenfrei, wenn keiner von ihnen einen job bekäme. dann würde es dauern.
tief in der tischkante verbissen spuckte ich blut und galle, rief „verschwörung“ und so dinge, bis m. mich zurück in die couchfalte drückte.
als ich wieder einen klaren blick hatte, bekam die familie gerade ein bett geliefert. 369 euro, endlich. dafür hatten sie nämlich zwei ganze monate gespart.
in sechs jahren schuldenfrei. 90 000 euro getilgt ohne eigenleistung, aber gehen sie bloss nicht arbeiten, dann dauerts länger. danke deutschland.

aber ich verliere sämtliche fäden, ich ribbel förmlich auf. ITM hatte ich, nette und doofe schicksale. hatte ich - ( huch, 11:11 grad, helau, jetzt geht’s förmlich ab hier, dat trömmelche und so.) den oben erwähnten text liest grad mein papierkorb, zu lang, zu alt, zu oft geschraubt, der sollte nicht, der war zu irgendwas. texte, an denen ich drei mal anfange und drei mal umschiebe, die machen mir persönlich keinen spass mehr, und da ich zumindest an dieser stelle nur dinge mache, die mir spass machen, seis drum.

mein ist-zustand : a-sozial.
mein soll-zustand : 5 aufgaben im outlook auf „unerledigt“.
gegengift : auszeit am nachmittag, mit m. ins kino, endlich the incredibles sehen. popcorn und eine mal ganz andere karnevalsflucht, hier geht ja jetzt eh nix mehr.
fernweh im nacken, und die musik im kopfhörer viel zu laut.

die fellchen haaren, die federbälle draussen sitzen im pladder-regen und singen was der schnabel und lunge hergibt, nach karneval kommt der frühling, nach dem zoch kütt die sonne. hurra.
gut, es gibt also auch in den a-sozialen phasen, die ich wie meine tägliche kaffee-ration benötige, highlights … kino, popcorn und einen vollen mp3 player, der mich von einem dilemma ins nächste schunkelt. sophie o. folgt auf bauhaus, sam ragga ( …die welt steht still, ya… ) auf franz ferdinand, eben grad missy elliot, ochjott.

vormittagsmeldung aus meiner couch-delle, und jetzt zurück zur steuererklärung, reinschrift, eintüten, feddich. dreamweaver-buch trifft auf französisch kurs interaktiv, ah, oui, le sac, bonjour , vouz pouvez m’aider, s’il vous plait ?

wir schalten um zum mittag.

merci.
au revoir.


Dienstag, 1. Februar 2005

vom leve jebützt. ( vom leben geküsst. )

ab donnerstag ist wieder ausnahmezustand, und ich habs fast verpasst.
nur glücklichen umständen ( TV-zeitung ) habe ich es zu verdanken, dass auch ich endlich im bilde bin, und mit hoher stimme panik verbeiten kann. nämlich das nicht -wie in meinem kalender in fett und rot notiert- ab 21.02. karneval alles aus den ankern und die löcher aus dem käse hebt, nein, schon ab diesem (!) donnerstag geht das ganze drama wie gewohnt und mit schwung durchs rheinland. de fünnenfte jaahreszeit, fassenaaaach, altweiba und ach ja : helau auch.
kann mir bitte jemand sagen, wie wir so schnell gutes asyl auftreiben können ?
paris, wie immer ? null bis vier grad, also noch ungemütlicher wie letztes jahr.
amsterdam ? ein bis vier grad, regen. na danke.
ratlos starren wir also heute morgen durch die kaffeelatte und ich sag, das geht so nicht, und m. sagt, das geht so nicht, und beide sagen wir "Scheiße", und "es ist doch schon übermorgen."
gepackt und ins auto gerannt ist man ja schnell, aber lohnt der aufwand, wenn es überall kalt und nass wie in der kühltheke ist ? ist das am ende nicht sogar kontraproduktiv an blinder aktivismus?
ein tiefes, unzufriedenes seufzen rutscht mir von den lippen in die wermutsbrühe, während ich diese zeilen tippe.
2005, und ich habe das gefühl, fremdgesteuert und mit einer minderwertigen billigbatterie ausgestattet zu sein.
ich könnte auch schreiben, nichts klappt ohne hinderniss, aber das lasse ich den karnevalisten mal als motto, oder nein, noch besser… ich mache es zu meinem eigenen, höchstpersönlich für mich zurechtgeklöppelten karnevalsmotto 2005 : " et is wie et is, un et kütt wie et will, un klappen tut et sowieso nich "
das kann meine gen-eigene karnevalistin, welche ich tief in meinem unbewußten gefangen und unterdrückt halte, dann ab donnerstag 11:11 laut ins düsseldorf prollen, randvoll mit apfelschnaps und als prinzessin verkleidet.

et is wie et is, un et kütt wie et will, un klappen tut et sowieso nich. *hicks.

helau!


Mittwoch, 26. Januar 2005

gang A - K

"ohtschulldigung", sagte sie, und stieg über meine im gang liegenden beine.
ich lag zwischen den bücherregalen "kunst" und "film", und war mittig in bildbänden platziert, während draussen pfundschwere wasserflocken vom himmel fielen. nasse engel, dachte ich, und suchte nach etwas, was ich selber nicht benennen konnte. rastlos ein buch nach dem anderen, der turm neben mir nannte sich selbst schon babel und ihr, der ohtschulldigung, ihr wäre ich fast zum unfall geworden. sie hatte etwas tragisches, ich denke, es war ihre offensichtliche mangelerscheinung. die tagespresse unter dem arm, die zu kurzen hosen löchrig und durchgesessen. sie sitzt zu lange schon, dachte ich, während ich sie seitlich meiner vorgehaltenen bildbände verfolgte.
sie weckte meine neugier, wie alle menschen, die nicht ins einheitsraster passen. was macht sie, was liest sie, warum ist sie hier ? kommt sie jeden tag, ist sie in den informationsmenschen verliebt, oder ohne haus, herd und gefühlter heimat ?
sie ist zu dünn, sieht ausgezehrt aus. ich tippte auf psychischen dauerstress mit erkrankung, vielleicht eine durchgemachte essstörung damals, die ihr den weg versperrte. wo andere eine ausbildung machten, steckte sie den kopf ins klo und verweigerte das groß werden. jetzt sass sie eine reihe neben mir, ich lächelte sie durch eine reihe brigitte-bardot bände an, sie lächelte zurück und setzte sie mit entschlossenem gesichtsausdruck ebenfalls auf den boden, und studierte danach eine halbe stunde die börsenseiten und aktienkurse.
der himmel draussen wurde bleigrau und schien förmich aus allen nähten zu bersten. ein kleiner donner, und dann ein inferno, welches jedes dach unter dem man sich befindet zum heimeligen ort werden läßt. ich wechselte den gang und hatte bei K den freien ausblick auf die bibliothekseigenen PCs. ein paar schüler sassen still davor und man hörte nur die mäuse hektisch klicken, daneben zwei in ihre briefe vertieften, ein mann mit kaftan und eine frau mit baby. beide hatten unterlagen neben sich, schnellhefter und briefkuverts mit inhalt, und tippten mit zweifelnden gesichtern zeile um zeile.
wie wäre es wohl, zu hause ganz ohne notebook, ohne netz, fragte ich mich. was würde ich mitnehmen, wo würde ich mich hinsetzen, wenn ich hier meine korrespondenz erledigen müsste?
hätte ich einen lieblingsplatz ? trifft man oft auf dieselben menschen? würde ich auch so zweifeln, bei jedem wort welches ich dort schreiben müsste ?
ich ging vorsichtig um die beiden herum, tat, als wenn ich die CDs …
er schrieb seinen lebenslauf und hatte die sonderzeichen eingestellt.
"1998 wurde ich umgeschult zu landschaftsgärtner…" las ich, und ich hätte mich gern dazugesetzt und "und?"-sätze gefragt …"und was passierte dann ? waren sie jemals in paris ? ich könnte sie mir in paris vorstellen, dort in einem bus. haben sie familie ? auf was freuen sie sich heute abend, wenn sie diesen lästigen brief hier in stundenlanger kleinstarbeit fertig haben ? ja, ich mag das wetter auch."

vorbei an der frau. "…würde ich einer scheidung mit unterhaltspf…" und dann sah mich ihr baby an und ich ging schnell weiter, fühlte mich ertappt. immer diese neugier, was hinter den sätzen, hinter den gesichtern steht.
zurück in meiner ecke ist ein fleck auf dem boden. die sonne schickte ein spotlight und plötzlich sass ich mitten im licht. aus einem bildband lachte kinksi mir entgegen, im arm eine nackte frau, geschossen bei dreharbeiten.

ich hatte wieder nicht gefunden, wonach ich nicht suchte, trotzdem fuhr ich nach hause in mein leben, in mein ganz eigenes, welches keinem anderem ähnelt, und doch so einfach sein kann.
nasse, pralle flocken und gleissender sonnenschein.

karma-coinz : 5, alle für tolle gedanken und tauben mit brötchen füttern.


Dienstag, 25. Januar 2005

...

ich verfluche arcor, welcher scheinbar der erste DSL anbieter ist, der eigenmächtig meine online zeit regelt, die eigentlich ungeregelt und 24/7 abgeglichen ist. dann verfluche ich web.de, welcher meine mails eher nach dem zufallsprinzip verteilt, und auch das einkommende mutet gefiltert an. sozial ausgegrenzt und völlig uninformiert werde ich in die geschichte eingehen.
dann verfluche ich noch den busfahrer von eben, der mir einen mittelschweres hup-schleuder-trauma mit auf den weg gab. und die zentralbibliothek verfluche ich für ihre vollgepissten klobrillen und dafür, dass alle bücher gassi waren, in die ich einen kurzen, informativen blick hätte werfen wollen. hätte ich ja vorher wissen können, wäre ich ins netz gekommen, aber neiiiin, dank arcor...und deswegen verfluche ich die jetzt noch ein zweites, ein drittes und ein viertes mal, damit es auch wirklich sitzt.
und die post verfluche ich auch, weil sie mir auch heute wieder das erwartete buch nicht vor die tür warf.

dafür ein hurra auf diesen kleinen, abgewetzten köter von eben, der erst breit grinsend hechelnd an einen kinderwagen pullerte, in dem eine schantall-dingens-laura laut kreischend mit keksbreiklumpen um sich spie, und dann die frisch frisierte rassehündin neben sich besprang, die sichtlich spass hatte. kommentar des besitzers : "un dat bei der kälte, hömma."

eingefahrene karma-coinz heute : 0,0

( wird sich auch nicht mehr ändern heute. und überhaupt... where is my unkymood gone ? )


Montag, 24. Januar 2005

1200 km/h träume im vollmondmodus.

letzte nacht flog ich acht stunden in einem großen flugzeug quer über den erdball. die nächte davor zwei mal sieben stunden und ein paar mal dreistündige strecken. vier nächte in folge. ich habe keine ahnung, wo start und wo ziel lagen, zumindest jetzt in wachem zustand bleibt mir sinn und zweck verborgen, aber ich flog und flog und flog noch mal, und dachte selbst im traum noch, jetzt ist aber mal langsam gut, ich fliege doch nicht gern, aber mit stolzgeschwellter brust stieg ich stunden später wieder in die nächste maschine, handgepäck und einen kaffee in den händen.
ziehe ich nun also aus nächtlichen flugsessions einen verschlüsselten sinn, oder ist mein alter ego weltreisend und just auf tour ? oder reisst es jobs ab von denen ich nichts weiß ? führe ich des nächtens eine zweifelhafte doppelexistenz, und diese im flugzeug, ausgerechnet? ist mein alter ego, mein astralkörper oder mein seelchen am end gar eine stewardess und busy, während mein selig ruhender körper in düsseldorfer nachtschwärze liegt und kein wässerchen eintrübt ? liege ich –umgotteswillen- faul im plümo und reibe meine kalten füssen an schlafenden männern, während mein traum-ich karriere über den wolken macht ?
eine ganz andere theorie wäre der zwangsstillstand der mich mürrisch stimmt. ganz egal was ich letzte woche machen wollte, musste, sollte - es wurde vereitelt. alles. nennt mir ein beispiel, und ich halte dagegen : nix klappte, nix ging, die spassgötter oben waren sich einig, sie lassen mich schmoren, trainieren mich in meinem lebenslangen thema geduld.
stillstand am tage, ausgleich in der nacht, nur die menge der flugmeilen macht mich etwas stutzig.

dann die eigene stimme, kommt und geht wie sie will, sprechen ist also nur temporär, was auch mal ganz nett sein kann. statt dessen lesen und hören, wie in diesem moment. kopfhörer auf, iTunes übermütig auf *zufall eingestellt, was mich beim schreiben durch die white stripes prügelt, bei rockers hifi den imaginären stift im mund ankauen läßt, jet, blumentopf, daft punk läßt die füsse wackeln und das wort "new yorkig" fällt mir wieder ein. wire und marilyn monroe. gewagt. der selbstversuch der lieder, irgendwie bekomme ich die stunden zwischen jetzt und der nachtvorstellung von bonnie & clide noch rum, heiser-stumm ( war das ein voodoopüppchen ?) und randvoll mit flugmeilen und musik. neben mir zetert mein kinski in der tasche und gibt dem schwefelkerl free-acting-stunden, ich seh es nur aus dem augenwinkel. seine hände fuchteln wild in der luft, während er "dummee sssau“ gegen die tapete schreit. groteske situationskomik.

sonntag abend, warten auf godot schnee und film. blixa bargeld liest houellebecq.

logbuch | © Lu um 00:10h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 20. Januar 2005

notizen aus couch.

zuerst mal ein heiseres aber herzlichstes danke ! auf die komplette resonanz meines <gesuch>’s. internetz erstaunt immer wieder.
ich würde ja gerne ein lautes lied anstimmen, oder zumindest die schnapsflasche virtuell leeren und danach eine herzhafte runde flaschendrehen spielen, aber all das muss warten.
ich hab mir nämlich was eingefangen.
der dank einer frau, die sich aufopfernd und meist ambitioniert liebevoll um einen kranken mann sorgt, der sich in seinen fiebrigen momenten seiner sterblichkeit mehr als bewußt wird, also der dank besteht meist darin, dass er eines morgens quietschfidel aus seinem sterbebett springt, seine anfangs tödlich verlaufende erkältung abschüttelt und für nie dagewesen erklärt und quasi von hier auf jetzt weg ist, und die pflegende frau im gleichen moment ein gefühl im hals verspürt, welches sich nach rohem fleisch und beginnendem infekt anfühlt.
ein hoch auf die schon vom dahlmann erwähnten tödlichen männerseuche, die jetzt wie ihre schwester, die hühnergrippe, übertragbar geworden ist.
das passiert den besten unter uns, so also auch mir. ein husten wie ein alterschwacher rottweiler und eine laune, die jenseits von gut und böse liegt, alles meins.
also kein ringelpietz mit anstecken, auch keine begehung der welt, in deren weiten ein paar punkte ihrer erledigung harren. nüscht is, wie meine tante mechthilde aus berlin jetzt sagen würde.

dafür nutze ich die zeit für alles, was man auf der couch hustend so erledigen kann. französisch-sprachkurs geht zum beispiel bestens, so lange ich keine lückentexte nachsprechen muss, weil meine stimme, wenn sie denn nun mal da ist, eher einer russischen hafenhure ähnelt, als meiner. so läuft im fernsehen nachmittagstrash arte vorschau, während ich vokabeltests vergeige, huste, und mit den fellchen tiefe, warme dellen in die couch liege.
zwischen ihren nachmittäglichen nickerchen knallen sie ihre tatze auf das touch-pad des notebooks, ich bekomme fischgähner ins ohr gepustet und gemeine bisse in die zehen, sollte ich mich aus versehen einmal bewegen.
per du mit deinem haustier, oder wie mir der kaffee verschwand.

noch zwei-drei tage in dieser starre, und ich verknall mich in pilawa, und die fellchen schubsen mich von der couch. meine schweinehündin ist in schwesterlicher trauer, hat ein bild von mosis daisy neben ihren napf gestellt und lebt ihre häusliche phase. die strassleine in der diele setzt staub an, während sie schundheftchen liest.
was war noch ?

ach ja, und schmidt war da noch. nach schmidt ist vor schmidt, und ich war gestern so müde gehustet und so randvoll mit wörten wie „le sac“ und „aussi“ und heißer suppe, dass ich mich viertelstündlich an klingelton-werbungen reiben und somit wachhalten musste, damit ich nicht ohne harald ins bett verschwinde. warum ich nachts mit schnappi-liedzeilen im kopf aufwachte ? keine fragen mehr.

nachmittags auf der couch, laptop auf den beinen und eukalyptus-salbe auf dem oberkörper verteilt
… das hält die fellchen und den schwefelkerl zumindest auf zwei meter abstand, und nur das propellerweib hatte eine zündende idee, und die fliegt sie grad herbei :

blair witch vol. 3, das spiel.

na dann.


Sonntag, 16. Januar 2005

freiarbeit.



Dienstag, 11. Januar 2005

zur zeit

den kopf in der couch und den hintern in der luft.
die tage bleiben länger, aber das ist nur am rande.
fragen und noch mal fragen, selten so verunsichert, selten so hart in der meinung.
telefone sind zum ausstöpseln da.
m. steht morgens im zweiten licht in unterhosen auf dem balkon und hisst die piratenflagge.
vier DVDs mit sachverhalten. vier DVDs mit dem leben anderer halten und füllen mich auf.
ein fellchen mit einem küchenhandtuch auf dem kopf läuft vorbei und macht eine stunde.
kein einfluss auf schreibfluss.
reime sind scheiße.
rote blätter, rivers and tides. eiskonstrukte, so vergänglich wie ich.
jeden tag dem tod einen tritt näher.
keine lust auf mainstream, keine idee zur weltrettung.
weltrettung. welt retten kostet geld.
sie haben fünf anrufe in abwesenheit.(na und?)
das essen ist fertig. (na und?)
stimme kratzt. (na und?)
so viel energie, alles unter der couch, in der mein kopf steckt.
die tage bleiben länger, die nacht geht schnell.( jaja ja!)