Samstag, 13. März 2010

Do 11.03. & Fr 12.03.2010

Morgens schönes Wetter, tagsüber schön gearbeitet, abends schön viel Kartoffelgulasch. Ich wusste ja noch von nichts.

Nachts wurde ich plötzlich wach. Mir war heiß, und ich trank alles aus, was neben meinem Bett greifbar stand. Das reichte nicht, also trank ich alles aus, was auf der anderen Bettseite stand. Das reichte auch nicht, also ging ich runter. Vor dem Badezimmerspiegel dachte ich noch, komische Gesichtsfarbe, und irgendwie war mir mau, aber alles nur so latent, wie Hintergrundrauschen.
Ins Wohnzimmer gesetzt und die Wand angeguckt. Irgendwie zu nichts zu bewegen. Irgendwann dachte ich, das ich mir ja eigentlich auch mein Plümmo runter holen könnte, dann wäre das rumsitzen wenigstens nicht so kalt.
Dann ging ich hoch, griff nach Plümmo und Mobiltelefon, ging die ersten Stufen runter, die nächsten nahm ich sehr plötzlich sehr doppelt, schmiss das Plümmo auf die Couch und kotzte gegen die Badtür, vor das Klo und dann endlich auch in das Klo.

Netterweise war mir danach erst mal okay, so dass ich gegen halb drei Tür, Boden und Bad putzte. Dann stabile Seitenlage Couch, auf arte lief eine tolle Doku über Wounded Knee. Normalerweise kann man mich nachts wecken, und ich erzähl die komplette Geschichte rund, aber das mit Marlon Brando war mir neu -
Egal, das ging bis vier, und dann ging ich in die zweite Runde.
Der Körper machte indes Geräusche wie eine Waschmaschine mit viel Waschmittel.
Ein Virus also, wie schön.
Gegen sieben rabatzten die Fellchen so laut, dass ich dachte okay, ich versuchs.
Aber Katzenfutter, my ass ...
Nach zwei Klobesuchen Anläufen hatten sie die Näpfe voll, und ich keine Flüssigkeit mehr im Körper. Ich twitterte
"Schon irre, was der Koerper beim Anblick von Katzenfutter noch so alles hervorzaubert...#noro" und rollte mich wieder auf die Couch. Irgendwann stand M. im Raum und schickte mich ins Bett.
Den Tag über rumgelegen und der Geräuschkulisse in meiner Körpermitte fasziniert zugehört. Cola getrunken. 'My name is Earl' geguckt. Dann hat mich der Altkatz angegähnt, und ich hab die Cola ausgekotzt. Dann hat M. unten Schwein und Zwiebeln angebraten und ich hab noch in der Diele auf dem Weg zum Klo (ratet)?
So ein Magen-Darm-Virus ist das spaßbefreiteste und würdeloseste was man sich einfangen kann, aber: Ich kann mir das Frühjahrsfasten jetzt wirklich sparen.
Mein Altkatz, dem meine offen zur Schau getragenen Symptome scheinbar sehr bekannt vorkamen, ist mir ab Nachts nicht von der Seite gewichen (den Gähner allerdings hätte er sich sparen können). Entweder er lag dicht neben mir im Bett, oder er stiefelte tapfer hinterher, wenn ich Richtung Bad rannte. Ich wette, er hätte mir Katzengras ans Bett gebracht, wenn er grad raus dürfte. Dazu kommt, dass es ihm phantastisch ging, so dass ich meine Pflegedinge auch mal einen Tag ruhen lassen konnte.

Irgendwann richtig eingeschlafen, und die ganze Nacht auch nicht mehr aufgewacht. Danke Sandmann.


Donnerstag, 11. März 2010

Mi 10.03.2010

Heute das erste Mal in 2010 mit dem Rad in die Stadt zur Arbeit gefahren. Herrlich, wenn auch kühl. Pralle Sonne, den Rock n Roll Ordner im Pödchen angeschmissen und dann gute 30 Minuten durchs Düsseldorf gefegt. Alles vergessen, die Ampeltakte, der Gestank ab Lierenfeld/Oberbilk, die Autofahrer. Mein Geschimpfe auf Blinde, Bratzen, Belgier und Istanbul. (Man meint es ja nicht, was rein geht, in so eine Tirade.)

Abends zurück dann die volle Packung. Als erstes musste die Arbeit fertig werden, bevor es dunkel wurde, weil ich meine Lampe vergessen hatte. Dann grad noch so ins Haus geschafft, mit der roten Sonne im Nacken. Schockgefrostet, so kalt war das. Noch nicht mal Musik hab ich gehört, nur die ganze Zeit immer 'kaltkaltkalt' in den Schal gebibbert und so schnell wie nur geht fahrend. Die Strecke unter 25 Minuten geschafft, das geht auch nur bei -3 Grad.

Zu Hause den Altkatz aufmoralisieren, weils dem Nachmittags offensichtlich übel wurde. Infusion, Kopfküsse, eine halbe Stunde abwarten. Und siehe da: Pünktlich zu meinem Abendessen steht er parat und haut mir seinen Anteil aus der Hand. Danach Lost S06E07, danach Wärmflasche, danach Morpheus. Gute Nacht, Mittwoch.

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Mittwoch, 10. März 2010

Di 09.03.2010

Kann man bei -3 Grad Frühjahrsmüde sein?
Die Arbeit jedenfalls nur schleppend und zur Hälfte geschafft, das Blech Pizza am Abend leider ganz. Dazu Lost S06E06 und Verwirrung.

An dieser Stelle noch ein Danke an die Götter der fressenden Felle, an die der Sonne, der Mittagspausen noch vor Arbeitsbeginn, und die der Hefeteigerfinder.
(Wir machen weiter mit Mittwoch.)

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Dienstag, 9. März 2010

Mo 08.03.2010

Erst ich, dann die Amsel.
Noch im dunkeln unter die Dusche, das Bad kalt und sofort beschlagen. Bademantel, Heizungen hoch, dem Altkatz seine Infusion gegeben, während er auf dem warmen Fensterbrett S-Bahnen guckt. Danach frisst er mein Frühstück.

Kaffee und die Amseln, ein hellblauer Himmel, Besuch auf dem Fensterbrett. Um halb neun bringe ich ein Päckchen eine Woche zu früh zum Poststand beim Italiener, aber das wußte ich da noch nicht. Die andauernde Eile trägt aktuell seltsame Blüten.
Mir wird der Lebensmittelladen zum Kauf angeboten, und ich überlege mehrfach, ob es nicht das wäre, was ich grad brauche. Ein fester Punkt, und die Menschen kommen zur Abwechslung mal zu mir, und nicht umgekehrt. Es klingt nach Ruhe im Leben, nach einem festen Punkt, aber ach was.
Ich gehe mit einer vollen Tüte und einem roten Apfel aus meinen nicht-Laden.

Den Rest des Tages verarbeitet, spät abends ein Hühnerbein gebraten und mit dem Katz geteilt. Wieder nicht Lost geguckt.


Montag, 8. März 2010

Sa 06.03.2010 & So 07.03.2010

Und plötzlich kam die Sonne raus.

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Was ich an diesem Viertel so liebe, sind die Kleinigkeiten, die in der Luft liegen. Der immer köstliche Duft aus den Pizzaöfen, die Minestrone zum Wochenende, die alten Männer mit Gel-Frisur, die um Espressi Karten zocken. Die anderen, die in den offenen Türen der Eis-Cafés stehen, gucken, zwinkern. Der köstliche Duft von Zirtoneneis, von Eiswaffeln, gerösteten Kaffeebohnen.

Oder auch der Schwall bester italienischer Kernseife in Putzwasser, welcher mir um kurz nach vier aus einem Hauseingang entgegen flog.
Alles in Ordnung hier, alles hat seinen Platz.

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Ich sollte mal wieder in ein Meer tauchen.

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Der traurige Altkatz, wie er morgens in der Dämmerung am Fenster sitzt. Hat in der Nacht auf Sonntag sein liebstes Plümmo vollgekotzt, mau sieht er aus, und trotzdem kommt er mit hinunter und schaut den anderen beim Fressen zu. Päppelarbeit wieder, aber wir kennen das ja schon.

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Mortadella, frisch aufgeschnitten und hauchdünn vom Italiener, da kommt sekündlich die Tatze von der Seite, die mehr möchte.

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Die Schlafstörungen sind neu. Lange nicht mehr da gewesen, vermisst hab ich sie auch nicht. Trotz allem: Wenn iach aufwache, ist es noch still und dunkel.

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Sitze den ganzen Sonntag in der prallen Sonne, bei allem was ich tue. Immer der Sonne nach, am Nachmittag sogar mit den Fellchen.
Leider alles drinnen, der ganze Sonntag fand drinnen statt.
Um 21 Uhr auf der Couch in einen tiefen Schlaf gefallen, ich weiß also nicht, was Jack Sparrow als nächstes tat.


Samstag, 6. März 2010

Fr 05.03.2010

Durchgehend im Dienst. Zwei Patienten im Haus und drei zu erledigende Arbeiten mit rotem Ausrufezeichen, dazwischen bleibt nichts. Dazu stinkt es seit einer Woche aus der Kaminecke im Wohnzimmer (kein offener Kamin, nur die Wandecke) nach Müll / Verwesung, und kaum sitzt man auf der Couch, hat man das Gefühl, neben einem sitzt die graue Tonne und schaut ebenfalls TV.
Irgendwas ist ja immer.

Warte auf den Frühling, und gebe ein meditatives Filmchen zum Wochenende, wo ich Samstag weder schön mit Spaß in den Backen um 13:50 an der Podiums-Diskussion "Food 2.0 - Lebensmittel, Genuss & das Web 2.0" teilnehmen, noch abends mit M. zu der seit langem erwarteten Ausstellungseröffnung von Christoph Worringer im LWL-Landesmuseum in Münster fahren werde. Wer kann, der sollte sich Christophs Bilder ansehen, und zwar unbedingt.

Wir schalten um zum Filmchen, und warum sich ein Leben mit Katzen immer wieder lohnt




Freitag, 5. März 2010

Do 04.03.2010

Kurze Abhandlung, ich bin grad an allen Fronten, mal im Krankenschwester-Dress, mal in der Arbeitsklamotte:

Donnerstag relativ unbeschadet überstanden.
M. habe ich beim Überleben der tödlichen Männergrippe heroisch geholfen, sprich Huhn ausgekocht, ab und an angefragt, wie die Aktien so stehen, Schokolade und Tee ans Bett gebracht und Kissen aufgeschüttelt. Der Altkatz und er liefern sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-armdransein, und ich komme kaum zu was anderem. Zwischendrin zwischen vollgekotzten Plümmos waschen und aufhängen, zwischen Hühnerknochen und Lüften, zwischen fettreichem Essen zerkleinern und frischem Orangensaft in Gläser kippen, zwischen Tonsilgon (Mann) und Cemitidin (Katz) an die noch zu schreibenden Texte denken, an knappe Deadlines, launische Kundschaft und abgesagte Podiumsdiskussionen auf der CeBit, die sicher enorm Spaß und Input gebracht hätten - zwischendrin frage ich mich, wie die Fruchtfolge 2010 im Garten aussehen wird? Und dabei sitze ich im R1 Richtung Köln, weil mich mein Lieblingswinzer von der Mosel anrief und meinte, das wär doch was, und ein paar Tage später schon drück ich ihn ab, probiere seine neuen Jahrgänge leer und denke Mist, kaum was im Magen, weil ich vergess mich in dem ganzen Brass ja ganz gerne mal. Der Burger am Hauptbahnhof Köln musste übrigens nur wegen seines Senf-Ketchup-Gemischs sein. Gnah.

Donnerstag, ich Danke Dir für den Riesling, den Pinot und den Burger in letzter Minute. Und für den schnurrenden Altkatz bei meinem Anblick.

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Montag, 1. März 2010

So 28.02.2010

Xynthia. Stürmische Vollmondbegleiterin, quasi ein natürliches Silvester um diesen Februar zu Verabschieden. Ich bin die meiste
Zeit mit den Fellchen im Plümmo geblieben, nur um Stunde um Stunde in Hose und Pulli zu steigen, runter ins Sturmgebiet Garten und mit den Nachbarn Hab und Gut auszutauschen ("Ist das ihr Handtuch? Ja, und das? Ihre Mülltüte? Oh, ja! undsoweiter.).
Tonnen flogen um, die Lärche direkt rechts hinten hat sich so frei geschüttelt, da haben wir jetzt alle ganz viel vom im Garten. Kaninchen hatten plötzlich offene Türen und hoppelten durch Vorgärten, die Katzen liefen geduckt, und die Wolken - hach.
Meine Wikinger Genetik kommt ab Windstärke 7 so langsam in Fahrt, ich mag das alles. Die Unwetterwarnung zeigte heute, das wir mitten drin waren, bis 120 Km/h, das sah man dem Wald auch an, so schief wie der sich hielt.

Abends das letzte Nudelgelage für länger. Fastenzeit selbst gemacht, Säure-Basen-Fasten für die nächsten Tage, also keine tierischen Produkte, kein Brot, kein Wein. Dafür viel frische Kartoffeln und alles an Gemüse, gutes Oil und bittere Säfte.

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Sonntag, 28. Februar 2010

Sa 27.02.2010

Morgens bin ich aufgestanden, und hab mich dann wieder hingelegt. Mit Freundin auf Facebook rumgetummelt und nach einer Stunde gedacht, dass man sich bei dem Wetter auch direkt treffen könnte. Das den ganzen Tag gemacht bis fünf, es ging viel Kaffee und viel Text drauf. Zu Hause dann so Sachen gemacht und eine Stunde später an den Rand der Welt zu einer Geburtstagsfeier. Da standen viele offene Weinflaschen neben dem Mettberg, und ich hab mal hier und mal da probiert. Irgendwann dachte ich, ich trete hinter mir immer auf etwas drauf, nur war da nichts.
Zu Hause noch Wärmflaschen gefüllt und den Katz angestaunt, der in Abwesenheit zwei komplette Näpfe weggemampft hatte.

Sonntag Vollmond, und dann hört dieser Energiestau hoffentlich einfach so auf.


Freitag, 26. Februar 2010

Di 23.02.-Fr 26.02.2010

Ach Mensch - schon wieder eine Woche weg. Text kann ja auch drücken, kennt das wer? Der drückt dann den ganzen Tag, macht sich bemerkbar, drängelt und nöhlt und tritt nach.
Trotzdem, als Verfasser hat man ja immer noch die Zügel in der Hand, trotzdem man am Ende der Woche blau geprügelt von seinem Text im Hof steht, trotzdem genügt das allein nicht.
Sendebewußtsein muss sein, die Lust am teilen, vor allem am Mitteilen. Was aber, wenn man sich mit ungarem herumschlägt (der kleine feine und sehr private Fight Club, ich und die Schlingel von der Buchstaben-Inkasso), am liebsten aber das fertige Essen serviert? Dann schaut man abends glasigen Blickes in sein Blog und sieht die Tagesdaten immer mehr am hinteren Horizont verschwinden, kleiner werden, und zack: Freitag.

Was WAR denn jetzt diese Woche? Ich sammels mal so:
Viel inneres Gemürbe, Zukunftsdenke, und psychologische Vortrauer. Vortrauer macht man dann, wenn man weiß, das was scheidet, wann auch immer. Auf jeden Fall nah. Und das fühlt sich aktuell so an, Trennungen stehen an, nur weiß ich nicht ob und wann.
Der Katz, der endlich wieder von alleine frisst, stirbt. Irgendwann.
Meine Arbeit, die ich sehr sehr gerne mache, werde ich eventuell aus Energiegründen gegen einen Job als feste tauschen, und war dann alles umsonst? Irgendwann.
Ich werde sterben. Irgendwann.
Noch Fragen?

Dienstag war ausserdem meine Mutter da, brachte Wok zurück (von Weihnachten, noch Fragen?) und ein "Lammkissen" für den Altkatz, weil er Lammfelle so sabbrig liebt. Das Lammkissen aber ist ein Flokati in Kissenform, und alle Katzen erst mal so drauf, und dann diese Synthethikfasern abgeputzt, und dann erst mal würgen und hängen. Ich sag zu Mutter, Mutter, ich glaub ich steck das erst mal in die Wäsche (und koche das auf Lammfelllänge ein), das ist sicher chemisch gereinigt.
Und dann war der Dienstag irgendwie auch rum, und die Kolumne blieb ungeschrieben, das Blog leer und die Steuer setzt lange Staubansätze an.
Dann Mittwoch, da lag ich bei schönstem Frühlingswetter eine Stunde unter meiner Prophylaxefee und ließ mir die jährliche und professionelle Zahnreinigung antun, die den Wert eines neuen Paares schöner Stiefel hat. Danach fühle ich mich oral immer sehr überfordert, und Essen darf man auch nix. Und dann immer der Stress danach, wie wenn man grad alle Fenster geputzt hat, und dann kommt ein Tiefdruckgebiet mit rotem Wüstensand. Tomaten, Kaffee, Wein - alles färbt die Zähne ein, und das Vermögen was man grad wieder, und die Kasse freut sich, weil man ist ja Scheckheftgepflegt, und die geben keinen Cent dazu. Danach direkt noch lila und jungfräulich weiße Tulpen verschenkt und Elvis getroffen und Kaffee, und ratet: Mittwoch um. Ohne Steuer, ohne Kolumne, und das Blog? Leer.
Donnerstag habe ich den ganzen Tag getwittert, was man alles tun kann, um nicht die Dinge zu erledigen, die auf Erledigung warten. War toll, kannten viele. Nachmittags final Sofas platt getestet, rumgesessen und über Stoffmuster abgelästert. Zack:
Abend. Und Freitag?
Der war und ist heute.
In aller Frühe auf, schließlich habe ich die Woche nicht umsonst Gas gegeben und jeden Abend viel Rotwein getrunken.
Der 2jährliche Check-Up stand an, und ich wollte vor nächster Woche (Fastenwoche) sehen, was so eine unterirdische Woche mit Gram und Wein mit meinem Körper macht.
Also nur einen schwarzen Kaffee und eine kalte Dusche, und dann rein ins medizinische Freudenhaus. Die Blutabnahme und meine genanten Venen brachten die Arzthelferin schon mal ans Ackern, aber mit ein bißchen gutem Zuspruch meinerseits inklusive ein DA, stechen sie doch DA, da ist eine, breit wie der Rhein nur tief unten, und so weiter. Alles tiptop, 100% Sauerstoffversorgung im Blut, Lunge, EKG, kein Hautkrebs, kein unbeobachtet gewachsener Buckel, aber, und jetzt werd ich direkt wieder stinkig: Das Blutbild muss man jetzt selbst bezahlen, und genau um dieses ging es mir eigentlich.
Die Kasse zahlt aus wirtschaftlichen Gründen nur den Blutzucker (Gluc) und den Cholesterinwert (Chol) und mehr nicht.
Zwei Parameter bei einer umfassenden Untersuchung in einem Alter, wo man praktisch alles haben könnte. Ich also wieder einen Preis von einem Paar schicker Frühjahrsschuhe hingelegt, um nächste Woche zu erfahren, ob meine Schlappheit von einem immer noch zu niedrigem Eisenwert dank Rauchvergiftung (Indikation, liebe Kasse!) herrührt, oder ob meine Leber rumgiftet und mehr Bitterstoffe in ihrem Leben möchte.
Ob jetzt zu junge oder krüppelige Zellen in meiner Blutbahn fahren, Krebsmarker, Schilddrüsenentgleisungen, whatever - ich werde es nicht erfahren. Danke, Gesundheitssystem.

So, das war der Rant zum Wochenende. Was ich später an die Tierärztin bezahlt habe - neue Markenjeans, aber nun gut.

Heute ist Freitag, nächste Woche ab Montag wird SB-Gefastet, und dazwischen liegt immer noch ein wenig Zeit, Dinge nicht zu
schaffen.

In Liebe,

Ich.

PS: Zu diesem Text passt übrigens gut ein Nero d'Avola und folgendes Lied