Dienstag, 18. März 2008
auszug.
"Gibt es Tiffany's und K-Mart unter den Samenbanken?" fragte Ruth.
Wenn es unter den Samenbanken etwas wie Tiffany's geben sollte, dann würde sie dort einkaufen, soviel stand fest. Sie würde gern Sperma kaufen, das prall und gesund aussah. Sie würde kein Sperma wollen, das unter Minderwertigkeitsgefühlen litt oder leicht zu entmutigen war oder sich schnell langweilte. Sie würde Sperma kaufen wollen, das neugierig war und seelisch ausgeglichen. Sie würde kein depressives Sperma wollen.
Oder Sperma, das dauernd nörgelte.
(Lily Brett, 'Chuzpe')
Wenn es unter den Samenbanken etwas wie Tiffany's geben sollte, dann würde sie dort einkaufen, soviel stand fest. Sie würde gern Sperma kaufen, das prall und gesund aussah. Sie würde kein Sperma wollen, das unter Minderwertigkeitsgefühlen litt oder leicht zu entmutigen war oder sich schnell langweilte. Sie würde Sperma kaufen wollen, das neugierig war und seelisch ausgeglichen. Sie würde kein depressives Sperma wollen.
Oder Sperma, das dauernd nörgelte.
(Lily Brett, 'Chuzpe')
Freitag, 15. Februar 2008
zum feierabend einen studio braun. (2:13)
Dienstag, 12. Februar 2008
ein paar minuten mit charles.
Montag, 28. Januar 2008
filme.
Filme die mit Bob Marley Songs beginnen sind meist in s/w und zu 87% bis zum Ende durchgehend anstrengend. Dann stirbt ein Kind, dann der Abspann, dann Musik von Marley oder Rage against the Machine.
#
Könnte ich mir genau jetzt einen Film auswählen, ich würde diesen hier wählen
Sie sind ein schöner Mann
#
ich liebe trailer.
#
Überhaupt. Diese Liebe zu französischen Filmen. Aber auch die italienischen. Deutschen. Tschechischen.
(Ende)
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Oder der hier. Da ist sogar mein Job drin versteckt.
Shoppen
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Gestern gesehen. Alles drin. Drei ganze Tränen verdrückt.
Leergut
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Könnte ich mir genau jetzt einen Film auswählen, ich würde diesen hier wählen
Sie sind ein schöner Mann
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ich liebe trailer.
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Überhaupt. Diese Liebe zu französischen Filmen. Aber auch die italienischen. Deutschen. Tschechischen.
(Ende)
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Oder der hier. Da ist sogar mein Job drin versteckt.
Shoppen
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Gestern gesehen. Alles drin. Drei ganze Tränen verdrückt.
Leergut
Mittwoch, 28. November 2007
buchauszug.
(...) "Das ist sie", sagte mein Bruder knapp. "Hallöchen", sagte die Frau, die zu meiner Überraschung nicht Sabine war. Mutter rang sich ein "Herzlich willkommen" ab. Vater fragte, ob sie auch einen Namen habe.
"ich bin die Beate, Freunde nennen mich Beatchen." Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Beatchen war mindestens zehn Jahre älter als mein Bruder, und das Schlimme war, man sah es ihr auch an.
Niemand von uns hatte eine reele Chance, ihre Brüste zu übersehen. Wenn sie lachte, hüpften Beatchens riesige Brüste so stark, dass man befürchten musste, sie würden sich nicht mehr lange in Beatchens geräumigem Sonnentop aufhalten. Spätestens als Beate sich zum Boden beugte, um am Esstisch ihre Schuhe auszuziehen, kam die ganze Wahrheit zum Vorschein.
Sie trug keinen BH.
Meine Mutter riss die Augen auf. Mein Vater, der aufgrund seiner Sitzposition keine Möglichkeit hatte, Beatchens wuchtigem Dekolleté auszuweichen, drohte augenblicklich zu erblinden vor Scham. Da war es fast schon nebensächlich, dass Beates Ohrringe aus zwanzig Zentimeter langem indianischem Federschmuck von den unterdrückten Thekawada-Indianern bestanden, deren Überleben sie durch den Kauf dieser Schmuckstücke zu erhalten hoffte."
aus "Ferien bei den Hottentotten" von Manuela Golz
"ich bin die Beate, Freunde nennen mich Beatchen." Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Beatchen war mindestens zehn Jahre älter als mein Bruder, und das Schlimme war, man sah es ihr auch an.
Niemand von uns hatte eine reele Chance, ihre Brüste zu übersehen. Wenn sie lachte, hüpften Beatchens riesige Brüste so stark, dass man befürchten musste, sie würden sich nicht mehr lange in Beatchens geräumigem Sonnentop aufhalten. Spätestens als Beate sich zum Boden beugte, um am Esstisch ihre Schuhe auszuziehen, kam die ganze Wahrheit zum Vorschein.
Sie trug keinen BH.
Meine Mutter riss die Augen auf. Mein Vater, der aufgrund seiner Sitzposition keine Möglichkeit hatte, Beatchens wuchtigem Dekolleté auszuweichen, drohte augenblicklich zu erblinden vor Scham. Da war es fast schon nebensächlich, dass Beates Ohrringe aus zwanzig Zentimeter langem indianischem Federschmuck von den unterdrückten Thekawada-Indianern bestanden, deren Überleben sie durch den Kauf dieser Schmuckstücke zu erhalten hoffte."
aus "Ferien bei den Hottentotten" von Manuela Golz
Donnerstag, 11. Oktober 2007
"Hello, my name is John Peel and here is some of my music"
Mittwoch, 10. Oktober 2007
'papier, dir allein bin ich gewachsen', ein auszug.
(...)"Das Tagebuchschreiben ist für Walser das 'Unwillkürliche, es lebt von seiner nicht redigierbaren 'Hingeschriebenheit', ist unmittelbares Organ des Lebens, des jeweiligen Existenzmoments. Das macht seine 'mögliche Unschuld' aus.
'Schreiben als Lebensart', die sich keiner wie auch immer gearteten Zensur unterwerfen muss. Deshalb ist ein Tagebuch wie dieses eigentlich auch nicht rezensierbar, entzieht sich zumindest ebenso ästhetischen Werturteilen wie Schlaf-, Trink- oder Frühstücksgewohnheiten. Im Tagebuch gewinnt selbst der literarische Lebensfeind Thomas Mann für Walser die Unschuld des Schreibens zurück: 'Kein bißchen die beherrschbare Manier des virtuos in allen Dimensionen tanzenden wie tänzelnden Erzählers', sondern über Jahrzehnte hinweg der gleiche 'lakonisch konstatierende Stil'.
Freilich herrscht die Unschuld des Schreibens nur in einem Tagebuch, das -wie dasjenige Goethes, Kierkegaards, Kafkas,Thomas Manns und eben Walsers- keine 'literarische Gattung' sein will, das nicht '*geschrieben wird, um gedruckt zu werden'. Die Paradoxie, dass es dennoch gedruckt wird, ist die Folge der Tatsache, dass die Sprache nun mal ein 'öffentliches Medium' ist."
(aus SZ # 231, Seite 14.)
'Schreiben als Lebensart', die sich keiner wie auch immer gearteten Zensur unterwerfen muss. Deshalb ist ein Tagebuch wie dieses eigentlich auch nicht rezensierbar, entzieht sich zumindest ebenso ästhetischen Werturteilen wie Schlaf-, Trink- oder Frühstücksgewohnheiten. Im Tagebuch gewinnt selbst der literarische Lebensfeind Thomas Mann für Walser die Unschuld des Schreibens zurück: 'Kein bißchen die beherrschbare Manier des virtuos in allen Dimensionen tanzenden wie tänzelnden Erzählers', sondern über Jahrzehnte hinweg der gleiche 'lakonisch konstatierende Stil'.
Freilich herrscht die Unschuld des Schreibens nur in einem Tagebuch, das -wie dasjenige Goethes, Kierkegaards, Kafkas,Thomas Manns und eben Walsers- keine 'literarische Gattung' sein will, das nicht '*geschrieben wird, um gedruckt zu werden'. Die Paradoxie, dass es dennoch gedruckt wird, ist die Folge der Tatsache, dass die Sprache nun mal ein 'öffentliches Medium' ist."
(aus SZ # 231, Seite 14.)
Samstag, 18. August 2007
kunstpunkte tag 1.
eindrücke tag 1 hier.
offizielle seite, und ein
Montag, 25. Juni 2007
macht pause für eine filmlänge ...
... und schaut euch '2 tage in paris' an.
ich habe ihn freitag zum zweiten mal in zwei wochen gesehen und liebe ihn!
Sonntag, 6. Mai 2007
ausschnitt zwo, lasst herrn weiler sprechen:
(...) "Befinde mich auf Nahrungssuche. Auf dem Gehweg stoße ich auf ein Schild mit folgender Menüempfehlung: 'Großes Mittags-Buffet (32 Gänge) mit Ente nur € 6,80.' Zweiunddreißig Gänge! Es handelt sich natürlich um ein chinesisches Lokal.
Der letzte Chinese, dem ich einen Besuch abgestattet habe, war jener in Jena, wo das Essen derart apokalyptisch heiß auf den furnierten Tisch kam, dass das Pfannengemüse schäumte und spritzte. Der Kellner deckte das ganze Essen mit dem Sportteil der BILD ab, bis sich das Gemüse einigermaßen beruhigt hatte. Dann hob er das versiffte Papier ab wie eine Glosche, zerknüllte es, und ich musste zehn Minuten warten, bis das Essen so weit abgekühlt war, dass es mir kein Loch mehr in den Gaumen brennen konnte. Nee, heute ist mir nicht nach zweiunddreißig Gängen, Ente hin oder her.
Bald stehe ich vor einem sogenannten In- oder sogar Szene-Lokal. Die erkennt man sofort, schon an den dicken Kerzen und dem indirekten Licht und der gleitenden Typographie, in der der Name des Lokals auf Fensterscheiben und Speisekarten sein Unwesen treibt. Die Gäste sitzen auf lederbezogenen Bänken oder lehnen an Stehhilfen und hören Lounge-Musik. Das war mal eine Zeit lang sehr populär, dieses Buddha-Bar-Café-Costas-del-Mar-Gedudel.
Ich bestelle aus Gründen, die mir im Nachhinein völlig rätselhaft sind, da ich ja eben noch beschlossen habe, nicht chinesisch zu essen, eine Riesenfrühlingsrolle mit knackigem Wokgemüse. Fehler. Schlimmer Fehler. Die Riesenfrühlingsrolle ist ein mächtiger Blätterteigapparat mit im Schummerlicht schwer zu definierendem Innenleben, und das knackige Wokgemüse klebt in einer schweren süßsauren Pampe an einem Berg Reis. Meine Sozialisation gebietet mir leider, alles aufzuessen. Diese ewige Aufesserei. Schrecklich. Ich stoße beherzt auf und zahle.
In den Grundfesten meiner vegetativen Stabilität erschüttert, wanke ich durch die Innenstadt zu meiner Lesung."
(Jan Weiler - In meinem kleinen Land )
Der letzte Chinese, dem ich einen Besuch abgestattet habe, war jener in Jena, wo das Essen derart apokalyptisch heiß auf den furnierten Tisch kam, dass das Pfannengemüse schäumte und spritzte. Der Kellner deckte das ganze Essen mit dem Sportteil der BILD ab, bis sich das Gemüse einigermaßen beruhigt hatte. Dann hob er das versiffte Papier ab wie eine Glosche, zerknüllte es, und ich musste zehn Minuten warten, bis das Essen so weit abgekühlt war, dass es mir kein Loch mehr in den Gaumen brennen konnte. Nee, heute ist mir nicht nach zweiunddreißig Gängen, Ente hin oder her.
Bald stehe ich vor einem sogenannten In- oder sogar Szene-Lokal. Die erkennt man sofort, schon an den dicken Kerzen und dem indirekten Licht und der gleitenden Typographie, in der der Name des Lokals auf Fensterscheiben und Speisekarten sein Unwesen treibt. Die Gäste sitzen auf lederbezogenen Bänken oder lehnen an Stehhilfen und hören Lounge-Musik. Das war mal eine Zeit lang sehr populär, dieses Buddha-Bar-Café-Costas-del-Mar-Gedudel.
Ich bestelle aus Gründen, die mir im Nachhinein völlig rätselhaft sind, da ich ja eben noch beschlossen habe, nicht chinesisch zu essen, eine Riesenfrühlingsrolle mit knackigem Wokgemüse. Fehler. Schlimmer Fehler. Die Riesenfrühlingsrolle ist ein mächtiger Blätterteigapparat mit im Schummerlicht schwer zu definierendem Innenleben, und das knackige Wokgemüse klebt in einer schweren süßsauren Pampe an einem Berg Reis. Meine Sozialisation gebietet mir leider, alles aufzuessen. Diese ewige Aufesserei. Schrecklich. Ich stoße beherzt auf und zahle.
In den Grundfesten meiner vegetativen Stabilität erschüttert, wanke ich durch die Innenstadt zu meiner Lesung."
(Jan Weiler - In meinem kleinen Land )
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