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Donnerstag, 15. Oktober 2009
#125
(...)"Ich habe neulich mal nachgerechnet. Ich habe insgesamt fünf Jobs, die jeder für sich Hobbycharakter haben, aber alle zusammen erfordern doch den ganzen Menschen. Ich bin nicht schwindelfrei, aber keiner der fünf Jobs erfordert das. Deshalb werde ich wahrscheinlich doch ein bisschen länger mitmachen, obwohl Polyneuropathie in den Extremitäten beginnt und sich langsam zum Zentrum vorarbeitet. Leider gehört auch der Kopf zu den Extremitäten. Ich werde also im Schnelldurchlauf so dumm, wie die meisten Menschen bereits sind. Und dann wird's endlich schön."
Harry Rowohlt in der taz über sich.
Das ganze Interview hier.
Harry Rowohlt in der taz über sich.
Das ganze Interview hier.
Mittwoch, 14. Oktober 2009
#124
generell ist dieses dasein ja völlig überbeschrieben.
man steht auf, isst obst, produziert irgendwas, singt elvis und fällt ins bett, mal vorwärts, mal steuerbord. dazwischen edeka und ungeschriebenes. dann hört man ein lied, das passt dann so doll, das man es noch sechs mal hört, dann nie wieder für ein paar wochen, und dann passt es nicht mehr und ist eh egal.
ich träume die ganzen nächte nur von wasser, dann von meiner mutter, die ich im traum so anschreie, dass ich im wachsein unbedingt anrufen muss, um nett zu sein. irgendwie ausgleichen, man weiß ja nicht.
dann durch den wald, steten fusses, immer gegen oder eher für das leben? jedenfalls in bewegung, einfach die tage durch, die nächte schlafen, das eine wird schon das andere und am ende dann sonnenschein.
wer noch nie eine katze in der sonne liegend abgeküsst, der weiss nicht, wie lecker die riechen.
bald ist der kanada-bilder-ordner sortiert, dann gibts auf die augen.
der rest: keine übung. wir werden alle (freitext).
man steht auf, isst obst, produziert irgendwas, singt elvis und fällt ins bett, mal vorwärts, mal steuerbord. dazwischen edeka und ungeschriebenes. dann hört man ein lied, das passt dann so doll, das man es noch sechs mal hört, dann nie wieder für ein paar wochen, und dann passt es nicht mehr und ist eh egal.
ich träume die ganzen nächte nur von wasser, dann von meiner mutter, die ich im traum so anschreie, dass ich im wachsein unbedingt anrufen muss, um nett zu sein. irgendwie ausgleichen, man weiß ja nicht.
dann durch den wald, steten fusses, immer gegen oder eher für das leben? jedenfalls in bewegung, einfach die tage durch, die nächte schlafen, das eine wird schon das andere und am ende dann sonnenschein.
wer noch nie eine katze in der sonne liegend abgeküsst, der weiss nicht, wie lecker die riechen.
bald ist der kanada-bilder-ordner sortiert, dann gibts auf die augen.
der rest: keine übung. wir werden alle (freitext).
Mittwoch, 14. Oktober 2009
#123
Und immer ab Nacht bellt der einsame Hund, der auf der anderen Schienenseite auf diese Berge von Reifen aufpassen muss. Und ich sitze am Fenster und denke über das stete Dasein meiner Wärmflasche nach. Sichere Hitze über, die ganze Nacht. Dazu ein proppevoller Kopf, ein Buch, ein proppevoller Bilderordner, ein Buch, der Hund, das Bellen, die Hitze.
(Dies ist keine Lyric.)
Mein g ist übriens immer noch abtrünni wie man sieht.
Moren nehme ich den Staubsauer.
(Dies ist keine Lyric.)
Mein g ist übriens immer noch abtrünni wie man sieht.
Moren nehme ich den Staubsauer.
Sonntag, 11. Oktober 2009
#122
Donnerstag, 8. Oktober 2009
#121
Und zack, ist eine Woche genau so schnell weg, wie die Lebensdauer des G auf meiner Tastatur. Man glaubt kaum, wie oft man in Texten, Gesprächen und überhaupt das G in groß und klein dringend benötigt.
Anfangs gab ich mir noch Mühe, Ersatzwörter zu suchen. Gabs die nicht, musste eine Ersatzmeinung her, und war die auch nicht so wie gewollt, -
mir blieb nichts anderes mehr übrig, als mitten in einer Mail mit zusammengekniffenen Augen quasi den Thorax zu öffnen. Ich nahm einen Bleistift, spitzte ihn kräftig an, nur um ihn dann zwischen das V und das B anzusetzen und mit einem Ruck unter das G zu schieben. Dann mit linkem Daumen und Zeigefinger die Ecke erwischt, kurz ins Straucheln gekommen, auch mit demMut, und dann einfach angeknapst.
Ein prüfender Blick, dann relativ zügig erst mal ein Pfund Katzenhaare aus der Lücke gegriffen und in die Tonne damit. Dann die Taste wieder drauf, eMail aufgeklappt und dort wo ein G hinsollte nur leere Lücken hinterlassen.
Das zweite Mal brauchte es keinen Mut mehr, eher ein wenig Wut und ein 'Was denn noch?'. Kräftig auf die Lücke gepustet, damit sicher schon die Vorarbeit für das Absterben der obrigen Buchstaben und Zahlen geleistet, das G wieder drauf und man sieht: Es hat sich gelohnt.
Die Woche ist trotzdem weg.
Wir haben übrigens alle überlebt, nur die Kondition und der Schlaf haben ein paar Federn gelassen. Seit gestern wieder Leben, immerhin äußerlich.
Der Rest -ich könnte es auch aufmalen- wie ein gigantischer Haufen Knäuel. Ich immer drumherum, Tags wie Nachts, und suche den Ausgangsfaden. Dazwischen Glitzer und Staub, und mitten auf meinen Beinen schläft Katze Irma und schert sich um nichts.
Das Wetter macht mich so, dass ich über Stunden am Fluss stehen möchte, mitten im Wind und Sachen einfangen. Ausgerechnet heute läuft die ArtCard aus und der Kompost muss umgeschichtet werden. Man kommt ja zu nichts.
Aber kleine große Momente wie letzte Nacht. Aufwachen vom prasselnden Regen, direkt eine Wand weiter. 4Uhr22. Runtergehen, warme Katzenkörper überall, die Tür zum Garten öffnen und eine ganze Ladung warme, nasse Luft abbekommen. Wieder zurück in die Bettkuhle, und die nassen Füsse ins Plümmo gewickelt. Unter einer Minute nahtlos weitergeträumt.
Schenke mir heute den Nachmittag für Dinge.
Anfangs gab ich mir noch Mühe, Ersatzwörter zu suchen. Gabs die nicht, musste eine Ersatzmeinung her, und war die auch nicht so wie gewollt, -
mir blieb nichts anderes mehr übrig, als mitten in einer Mail mit zusammengekniffenen Augen quasi den Thorax zu öffnen. Ich nahm einen Bleistift, spitzte ihn kräftig an, nur um ihn dann zwischen das V und das B anzusetzen und mit einem Ruck unter das G zu schieben. Dann mit linkem Daumen und Zeigefinger die Ecke erwischt, kurz ins Straucheln gekommen, auch mit demMut, und dann einfach angeknapst.
Ein prüfender Blick, dann relativ zügig erst mal ein Pfund Katzenhaare aus der Lücke gegriffen und in die Tonne damit. Dann die Taste wieder drauf, eMail aufgeklappt und dort wo ein G hinsollte nur leere Lücken hinterlassen.
Das zweite Mal brauchte es keinen Mut mehr, eher ein wenig Wut und ein 'Was denn noch?'. Kräftig auf die Lücke gepustet, damit sicher schon die Vorarbeit für das Absterben der obrigen Buchstaben und Zahlen geleistet, das G wieder drauf und man sieht: Es hat sich gelohnt.
Die Woche ist trotzdem weg.
Wir haben übrigens alle überlebt, nur die Kondition und der Schlaf haben ein paar Federn gelassen. Seit gestern wieder Leben, immerhin äußerlich.
Der Rest -ich könnte es auch aufmalen- wie ein gigantischer Haufen Knäuel. Ich immer drumherum, Tags wie Nachts, und suche den Ausgangsfaden. Dazwischen Glitzer und Staub, und mitten auf meinen Beinen schläft Katze Irma und schert sich um nichts.
Das Wetter macht mich so, dass ich über Stunden am Fluss stehen möchte, mitten im Wind und Sachen einfangen. Ausgerechnet heute läuft die ArtCard aus und der Kompost muss umgeschichtet werden. Man kommt ja zu nichts.
Aber kleine große Momente wie letzte Nacht. Aufwachen vom prasselnden Regen, direkt eine Wand weiter. 4Uhr22. Runtergehen, warme Katzenkörper überall, die Tür zum Garten öffnen und eine ganze Ladung warme, nasse Luft abbekommen. Wieder zurück in die Bettkuhle, und die nassen Füsse ins Plümmo gewickelt. Unter einer Minute nahtlos weitergeträumt.
Schenke mir heute den Nachmittag für Dinge.
Freitag, 2. Oktober 2009
#120
Gestern früh, inklusive Katzenjammer bei der Autofahrt.

Allesamt auf dem Weg der Besserung. Ich verteile Spritzen, die Felle verteilen Fausthiebe, und zwischendurch gibt es Vitaminpaste.

Allesamt auf dem Weg der Besserung. Ich verteile Spritzen, die Felle verteilen Fausthiebe, und zwischendurch gibt es Vitaminpaste.
#119
I wish (...)
(ich hätte die Zeit. den Tritt. den Grund.)
Später sicher, und mitten drin höre ich mir fremde Stücke an, drei oder vier, die Seite steht in meinem Mobilen als Notiz, und was folgt? Monologe und der dritte Tag Antibiose und Askese.
(ich hätte die Zeit. den Tritt. den Grund.)
Später sicher, und mitten drin höre ich mir fremde Stücke an, drei oder vier, die Seite steht in meinem Mobilen als Notiz, und was folgt? Monologe und der dritte Tag Antibiose und Askese.
Dienstag, 29. September 2009
#118
Katerkerl Hugo hat Herpesviren, hustet und hatte gestern in der zigjährlichfachen Karriereleiter seiner Tierärztin den ersten Langzeitschluckauf ihrer Wirkungszeit, und das war so:
Nachmittags wegen besagter Viren zur Untersuchung, inklusive Thermometer und Vaseline. Rachen rot, Kater schluckt schwer und hustet einmal pro Stunde wie adulter, alter Ochse. So. Drei Spritzen (ohne Klagen), ein Kopfkuss der Doktorin (mit Augenaufschlag, also er), und abends neben dem Husten plötzlich diese Untöne mit Körperwallung, eben wie Hicksen nur anders.
Ab 20 Uhr Unruhe im Haus, was wenn Katz ab Mitternacht anfängt, schlecht Luft zu bekommen? Also Doktorin angerufen und Symptome geschildert. Schwer zu sagen alles, aber Katz wäre ja durch die drei Spritzen und Kopfkuss komplett abgesichert, also Ruhe bewahren. Eine weitere Stunde durchgehend und immer schlimmer tönende Katz gepackt und Doktorin angerufen. Gemeldet mit "Ich noch mal und besser jetzt als um Mitternacht!", und hickenden Katz an die Muschel gehalten. Lachen unterdrückt, alles schlimm genug. Doktorin im akustischen Bilde und sagt, ich solle ihn erneut füttern und in 30 Minuten nochmal anrufen, mal sehen was passiert. Ich also Katz vom Rest getrennt und unter von Husten unterbrochenen Jubelbekenntnissen ein zweites Abendmahl eingenapft. Kater Hugo in aller Ruhe Napf leer gemacht, mit einem Seufzer meine Sitzposition geortet, rübergewankt, auf die Beine gelegt und leise schnurrend eingeschlafen, ohne Hickser und Huster.
Flüsternd Doktorin angerufen, dass wir uns alle entspannen können, Kater Hugo schläft und der Rest jetzt egal. Und das ich seit 30 Jahren Katzen als Mitbewohner habe und so etwas- und sie so 'ich auch nicht!' und dann war Ruhe.
#
Stand heute: Kater Hugo bekommt weiterhin Antibiose und anderes, und ich darf ebenfalls die nächsten sieben Tage Antibiotika für mein Urlaubsmitbringsel (nasse Hosen beim Kajaken, sie verstehen) schlucken und Askese üben.
#
Ab morgen. Heute nur noch dieser eine Wein.
#
Eine Woche zurück, und dann eben dieser Moment im dunklen Garten mit den wild rumtösenden Bäumen allerorts.
Herbst, dachte ich. Herbst, und keine Ahnung, was kommt.
Nachmittags wegen besagter Viren zur Untersuchung, inklusive Thermometer und Vaseline. Rachen rot, Kater schluckt schwer und hustet einmal pro Stunde wie adulter, alter Ochse. So. Drei Spritzen (ohne Klagen), ein Kopfkuss der Doktorin (mit Augenaufschlag, also er), und abends neben dem Husten plötzlich diese Untöne mit Körperwallung, eben wie Hicksen nur anders.
Ab 20 Uhr Unruhe im Haus, was wenn Katz ab Mitternacht anfängt, schlecht Luft zu bekommen? Also Doktorin angerufen und Symptome geschildert. Schwer zu sagen alles, aber Katz wäre ja durch die drei Spritzen und Kopfkuss komplett abgesichert, also Ruhe bewahren. Eine weitere Stunde durchgehend und immer schlimmer tönende Katz gepackt und Doktorin angerufen. Gemeldet mit "Ich noch mal und besser jetzt als um Mitternacht!", und hickenden Katz an die Muschel gehalten. Lachen unterdrückt, alles schlimm genug. Doktorin im akustischen Bilde und sagt, ich solle ihn erneut füttern und in 30 Minuten nochmal anrufen, mal sehen was passiert. Ich also Katz vom Rest getrennt und unter von Husten unterbrochenen Jubelbekenntnissen ein zweites Abendmahl eingenapft. Kater Hugo in aller Ruhe Napf leer gemacht, mit einem Seufzer meine Sitzposition geortet, rübergewankt, auf die Beine gelegt und leise schnurrend eingeschlafen, ohne Hickser und Huster.
Flüsternd Doktorin angerufen, dass wir uns alle entspannen können, Kater Hugo schläft und der Rest jetzt egal. Und das ich seit 30 Jahren Katzen als Mitbewohner habe und so etwas- und sie so 'ich auch nicht!' und dann war Ruhe.
#
Stand heute: Kater Hugo bekommt weiterhin Antibiose und anderes, und ich darf ebenfalls die nächsten sieben Tage Antibiotika für mein Urlaubsmitbringsel (nasse Hosen beim Kajaken, sie verstehen) schlucken und Askese üben.
#
Ab morgen. Heute nur noch dieser eine Wein.
#
Eine Woche zurück, und dann eben dieser Moment im dunklen Garten mit den wild rumtösenden Bäumen allerorts.
Herbst, dachte ich. Herbst, und keine Ahnung, was kommt.
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