Samstag, 16. August 2008

ein und aus.

Umschalten, Tasche packen, morgen in aller Frühe geht es nach München und ein Stück weiter. Der letzte Teil des Sommelier-Kurses steht an, und der wackelte letzte Woche für mich sehr mit der Aussicht, eine frisch operierte Katze auf die Beine bringen zu müssen.
Pralles Leben. Dazu passen pralle Trauben perfekt, Ablenkung tut gut und wer eine Reise macht, der kann was erzählen. Das hat mein Ur-Opa Malte immer lauthals durchs Telefon gerufen, weil wir ja schließlich weit weg wohnten, da muss man sehr laut und deutlich durch den Apparat brüllen.

Was ich morgen Abend leider verpassen werde, ist meine geliebte und gefilmte Tierärztin, welche in der WDR-Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" das Underdog-Projekt vorstellt, welches noch einzigartig hier in NRW ist. Sie, Katja Beyer, und zwei Kollegen machen neben ihrem Praxisbetrieb an verschiedenen Orten in Düsseldorf Sprechstunde für die Tiere von Obdachlosen, und zwar umsonst.
Schaut Mal rein, macht nach oder findet die Ärztin einfach nur gnadenlos nett, wie ich und die Fellchen auch.
Ich hoffe, ich kann es nächste Woche nach meiner Rückkehr online nachholen.

Wo war noch gleich mein Ticket?


was am ende bleibt-

ist ein Häufchen Asche, ein Händedruck, und das Gefühl, dass es beim ersten Mal schwieriger war.
Heute bin ich nicht aus dem Raum gegangen, als der Ofen geöffnet und Katze Janis hineingeworfen wurde. Aber ich habe mich weggedreht.
Heute war auch nicht die Frau vor Ort, die im Dezember das Leaderfellchen in Empfang genommen hatte, sondern ein Mann, der nicht fragte, sondern seiner Arbeit nachging. Das machte die Sache zwar unemotionaler weil keiner fragte woran und warum, und auch der Wurf in den Ofen war mehr wie ein Brikett, aber ich nehme da keinem etwas übel. Sie war so, und er ist so, und es machte mir die Sache ein wenig einfacher. Ich bin dankbar, dass es so etwas gibt, fertig.
Sterben ist so, verbrennen geht so, draußen schien die Sonne und das Leben macht sowieso weiter.
Nach einer Stunde konnten wir die noch warme Dose in Empfang nehmen.

Was am Ende bleibt, ist ein Häufchen Asche und sehr viel vergangene schöne Zeit.

16august2008