Mittwoch, 16. Januar 2008

miagolare unterstützt umwelt-piraterie.

Eben in den Nachrichten ein kurzer Bericht, dass die beiden von der japanischen Fischereibehörde gefangenen 'Greenpeace'-Aktivisten der Sea-Shepherd immer noch als 'Gefangene' auf dem Walfänger verbleiben, kein Funkkontakt, kein Einlenken.
Greenpeace und Sea-Shepherd? Danke Privatsender, aber da wurde wieder einmal etwas bunt in die Boulliabese gekippt, ohne gründlich das Rezept zu übersetzen. Nachsitzen im Archiv.

Der Stern weiß zu bebildern:



Es mag sein, dass Paul Watson den ein oder anderen Anruf dank rauher See nicht direkt gehört hat, aber ganz ehrlich und pur meine Meinung: Der japanischen Fischereibehörde glaube ich dank jährlichem Aktivismus ("... fangen hunderte von Walen jährlich aus wissenschaftlichen Gründen ...") schon mal kein einziges Wort, und Watson von 100 ganze 98, was für mich viel ist.
Die beiden Sea-Shepherd Aktivisten sind an Bord des Walfängers gegangen, um eine frische Petition zur Einstellung des Walfangs zu überreichen. Gute Lösung, wenn bei den Japanern keiner ans Telefon geht. In Gefangenschaft sind die beiden Männer seit gestern, die "Yushin Maru Nr. 2" dürfte derweil nicht zum vollen Einsatz in Sachen Walfang kommen. Immerhin.
Die Japaner fordern zur Freilassung der beiden Männer die sofortige Einstellung der Protestaktionen, Filmen und Fotografieren soll ebenfalls umgehend eingestellt werden.

Ich finde es possierlich, das da überhaupt Forderungen seitens der Japaner gestellt werden. Man mag von der Splittergruppe rund um Paul Watson und deren Aktionen halten was man will, ich für meinen Teil bin absolut für mitten aufs Knie bei ignorantem Verhalten, ebenso wenn es um das Leben von Wehrlosen geht. Wie zum Beispiel Walen.
Als langjähriger Fan von Umwelt-Piraterie, Schiffe rammen, und Buttersäure schmeißen fühle ich mich in Paul Watsons Kampf um die Weltmeere sehr zu Hause und verfolge sämtliche Arbeit rund um den Mann meist laut jubelnd.
Ich habe Frauen gehört, die seinem Charme erlegen sind, die Wimperntusche in den Müll entsorgt haben und seitdem Seite an Seite tonnenschwere Tierbabys retten. Ich habe Journalisten mit Sensationslust gesehen, wie sie mit auf eins von Watsons Schiffe gingen, und mitten in der Mission am liebsten von Bord gesprungen wäre (Umwelt-Aktivisten hatten sie daraufhin beherzt an einen Mast gefesselt und beruhigend auf sie eingeredet), weil sie anfangs nicht geglaubt hatten, dass die Watson-Crew tatsächlich andere Schiffe auf hoher See rammt. Und so weiter.

Paul Watson ist einer der Mitbegründer der Greenpeace'schen Vorläufergruppe, trennte sich aber in den 70ern, weil ihm die Aktionen zu lasch erschienen. Im Gegensatz zu anderen Umweltschützern greift Watson auch gerne zu militanten Mitteln, bleibt aber stets seinem obersten gebot treu, keinen Menschen ein Haar zu krümmen.
Im Laufe der Jahrzehnte versenkte er fröhlich ein paar Walfängerschiffe, warf früher mit Torten, jetzt mit Buttersäure.

Sollte ich je richtig im Lotto gewinnen, dann bekommt Paul Watson von mir einen Scheck, der sich gewaschen hat.
Für diese Aussage gibt es Zeugen.



und This is Sea Shepherd (Achtung, hier fließt Blut)



Und da alle guten Dinge oft drei sind, ein Interview mit Paul Watson, in voller Länge hier.

funkspruch | © Lu um 22:25h | keine meldung | meldung machen?

insomnia.

Für meine Statistik: Licht aus um 23:45, wach von 2:16 bis 5:45 (letztes mal Wecker angucken), Tiefschlaf mit wirrem Traum* danach bis 7:03.
Wichtige Termine heute: Finanzamt/IH-Kammer und Dings.
Körperlicher Status: verhuscht und schreckhaft.
Geist macht natürlich mit.

Toll.

(* plötzlich in einer unüberschaubaren WG irgendwo in einem störfreien Gebiet gewohnt. Anke Groener auch. Sehr viel Lärm, New Age Kiddies und Alkopops. Überall Alkopops. Vor Schreck direkt wieder aufgewacht. Nächster Traum: Messebesuch, Landwirtschaft. Ruhiger.)