Dienstag, 3. Januar 2006

öffentlich für alle.

Sie sagte, er hätte die ganze Abteilung unter sich, inklusive Teichpflanzen. Stolz sah sie aus dem Busfenster, ihre Zuhörerin fing die Richtung auf und guckte auch.
Als der Bus das Pflanzencenter passierte, goss er tatsächlich grad die Kakteen. Beide winkten wild, aber er sah sie nicht, setzte derweil alles unter Wasser.
Die ganze Abteilung, betonte sie noch einmal. Die andere schwieg beeindruckt.

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"Wieso fährt der denn nicht, dieser Vollidiot ? Ein Arschloch ist das ... fährt einfach nicht, dieser Vollarsch."
Ich liess mein Buch sinken, wunderte mich etwas, weil der Bus nur kurz stand, und das auch noch an einer Haltestelle. Das Fluchen nahm kein Ende, und es kam so innig und so voller Hass, das ich mich nicht auf den Text konzentrieren konnte. Zwei weitere Haltestellen lang hatte ich diesen Hass im Rücken, bis ich merkte, dass er Aufstand und zur Tür ging. Er sah ganz normal aus, ein Mann Anfang bis Mitte sechzig, gut gekleidet, launische Physiognomie. Ich sah ihm so lange beim Strasse überqueren zu, bis der Bus ihn überholt hatte, wartete auf tätliche Angriffe seinerseits auf die Fahrerseite, aber es kam nichts. Er ging einfach so weg, kein Blick mehr für Bus und Fahrer, den er über Minuten hinweg für sich zur Schnecke machte. Ich konnte mich den restlichen Weg nicht mehr auf Buch und Text konzentrieren, zu versunken war ich in Mensch und sein Sein. Schräg.

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"Hundert Euro du Pissnelke" keifte die Frau mit dem kleinen Pinscher auf dem Arm zu dem jungen Ding in Hüfthosen, welche eine Kippe auf die Strasse schmiss. "Und die brennt auch noch. Pissnelke. IN KÖLN HUNDERT EURO !" - dann ging die Bustür zu.