Sonntag, 14. November 2004
inside
sandWeibchen.
Donnerstag, 11. November 2004
do.
dieses neue U2 stück im kopf,"vertigo", iPod-werbung, arafat tot, balkon winterfest, donnerstag, 5°, kalte füsse und warmer bauch, schönes leben, und dieses lied meta-laut im kopf, immer wieder , hello, hello...
Montag, 8. November 2004
wochenend' und sonnenschein, und ich mit mir in mir allein'
auszüge aus dingen die ich tue, wenn ich zeit habe :
filme gucken. kommunizieren. die fellchen anstarren.
pläne ausdenken, was man alles tun kann, wenn zeit ist.
am wochenende getan : alles.
punkt eins: filme gucken.
endlich einmal wieder rundumschlag in der videothek, DVD-nummern in beiden händen und zwischen den zähnen klemmend, bis ich am ende nicht mehr wußte, was was ist, und den ganzen mist aufs neue mit den hüllen vergleichen musste. resultat –
schultze gets the blues
statisch gefilmt, reduziert erzählt, ost-romantik an vereinsglauben.
schultze ist frisch pensioniert und steht mit sich, einer „licht für dunke tage“- salzkristalllampe zur pension und einem leeren leben da, bis ihm eines nachts das radio ein lied vor die füsse wirft, welches ihn innerlich umkrempelt.
schultze macht sich auf seinen letzten weg, in sich hinein und - nach lousiana.
stoisch wie ein fels und liebenswert wie der eigene schultze den jeder von uns mit sich herumträgt.
ich habe den film geliebt bis zur letzten sekunde.
big fish
wun-der-schön ! farben, bilder, geschichtenerzähler.
zum filmende flutete ich höchstpersönlich das heimische wohnzimmer mit 1 a lu'schem tränenmeer.
50 erste dates
jaja, nett. nett. ja.*gähn*
okay, kurzform : aufreisser adam sandler trifft auf mädchen drew berrymore, boy meets girl-shit, nur diesmal, haha, ist die gute ohne kurzzeitgedächtnis. Er muss sich also täglich aufs neue an sie ranwerfen, macht dies auch auf zig verschiedene arten, und hey, ratet was passiert ? genau, sie knutschen, und er macht ihr einen antrag und blabla, und dann blabla, und dann sagt er bla, worauf sie bla…
woyzeck
jaaaa, kinski in bestform. da isser wieder. und er hat mir gefehlt die letzten wochen, mein kinski in der tasche. nachdem ich jetzt eine angemessene pause nach seinen ganzen texten eingelegt habe, mache ich mich jetzt an die filme ran. und das wird echt nervig, weil ich die meisten ( wie kinski selber ) schlicht und ergreifend grottenschlecht finde. die herzog-filme mag ich nicht, weil ich werner herzog nicht mag, die anderen filme sind größtenteils gequirlter mist, die nicht aus liebe, sondern aus geldmangel gedreht wurden.
hiermit werden also ganz offiziell in der hafenversion die nächsten kinski ( und Villon !- ) wochen eingeleitet.
die schweinehündin quietscht vor vergnügen, legt neben ihrem strasshalsband das süßestes gossenlächeln auf, und der schwefelkerl nebst propellerweib machen im ofen eine ecke frei.
kommunizieren, punkt zwei.
(sätze. nicht chronologisch, aber alle frisch vom wochenende.)
liebe wird viel zu häufig völlig unterbewertet und einfach mitgenommen.
---
“Leben heißt also leiden ?“
„nein, leben heißt leben, leiden inklusive. leider.“
---
Kaffee?
Kaffee.
---
"Villon, das bin ich,
welcher groß und grade vor euch steht.
Seht, in meinen Augen spiegeln sich
alle Dinge umgedreht."(…)
(Francois Villon)
---
scheisse göttin, gehts mir gut !
( Lu 2004 )
filme gucken. kommunizieren. die fellchen anstarren.
pläne ausdenken, was man alles tun kann, wenn zeit ist.
am wochenende getan : alles.
punkt eins: filme gucken.
endlich einmal wieder rundumschlag in der videothek, DVD-nummern in beiden händen und zwischen den zähnen klemmend, bis ich am ende nicht mehr wußte, was was ist, und den ganzen mist aufs neue mit den hüllen vergleichen musste. resultat –
schultze gets the blues
statisch gefilmt, reduziert erzählt, ost-romantik an vereinsglauben.
schultze ist frisch pensioniert und steht mit sich, einer „licht für dunke tage“- salzkristalllampe zur pension und einem leeren leben da, bis ihm eines nachts das radio ein lied vor die füsse wirft, welches ihn innerlich umkrempelt.
schultze macht sich auf seinen letzten weg, in sich hinein und - nach lousiana.
stoisch wie ein fels und liebenswert wie der eigene schultze den jeder von uns mit sich herumträgt.
ich habe den film geliebt bis zur letzten sekunde.
big fish
wun-der-schön ! farben, bilder, geschichtenerzähler.
zum filmende flutete ich höchstpersönlich das heimische wohnzimmer mit 1 a lu'schem tränenmeer.
50 erste dates
jaja, nett. nett. ja.*gähn*
okay, kurzform : aufreisser adam sandler trifft auf mädchen drew berrymore, boy meets girl-shit, nur diesmal, haha, ist die gute ohne kurzzeitgedächtnis. Er muss sich also täglich aufs neue an sie ranwerfen, macht dies auch auf zig verschiedene arten, und hey, ratet was passiert ? genau, sie knutschen, und er macht ihr einen antrag und blabla, und dann blabla, und dann sagt er bla, worauf sie bla…
woyzeck
jaaaa, kinski in bestform. da isser wieder. und er hat mir gefehlt die letzten wochen, mein kinski in der tasche. nachdem ich jetzt eine angemessene pause nach seinen ganzen texten eingelegt habe, mache ich mich jetzt an die filme ran. und das wird echt nervig, weil ich die meisten ( wie kinski selber ) schlicht und ergreifend grottenschlecht finde. die herzog-filme mag ich nicht, weil ich werner herzog nicht mag, die anderen filme sind größtenteils gequirlter mist, die nicht aus liebe, sondern aus geldmangel gedreht wurden.
hiermit werden also ganz offiziell in der hafenversion die nächsten kinski ( und Villon !- ) wochen eingeleitet.
die schweinehündin quietscht vor vergnügen, legt neben ihrem strasshalsband das süßestes gossenlächeln auf, und der schwefelkerl nebst propellerweib machen im ofen eine ecke frei.
kommunizieren, punkt zwei.
(sätze. nicht chronologisch, aber alle frisch vom wochenende.)
liebe wird viel zu häufig völlig unterbewertet und einfach mitgenommen.
---
“Leben heißt also leiden ?“
„nein, leben heißt leben, leiden inklusive. leider.“
---
Kaffee?
Kaffee.
---
"Villon, das bin ich,
welcher groß und grade vor euch steht.
Seht, in meinen Augen spiegeln sich
alle Dinge umgedreht."(…)
(Francois Villon)
---
( Lu 2004 )
Freitag, 5. November 2004
nutten, tränen und katholiken
und kaum hatte ich einen lidschlag getan, da sass ich schon in dem bus, der mich normalerweise immer in zusammenarbeit mit dem schlagloch vor unserem schlafzimmerfenster aus den schmutzigen träumen süßen armen morpheus rüttelt, und starrte in den diesigen novemerbermorgen düsseldorfs.
es war ein paar minuten vor 7:00 uhr und scheiße kalt.
im zug dann, genau dem ICE, der einem dank 307 km/h auf seinen eigens dafür gebastelten strecken die schlaf-falten ausbügelt, gab es nur zwei dinge:
wo bleibt der kaffeeschubser mit seinem aufgebrühten, und wo mein persönliches zug-highlight seit kindertagen :
an dem haus mit den nutten vorbeifahren.
und sie waren da, allesamt. im hintergrund rotlicht, oben in der fensterecke die zimmernummer, und mitten drin die schatten der recht gut beleibten ladys. es könnten die gleichen sein wie früher, wenn meine mutter mich auf zugfahrten immer quer über den gang gerissen hat, weil sie sich nie die seite merken konnte, auf der das haus kommt, links oder rechts. wir starrten dann meist angespannt aus den fenstern, die eine links, die andere rechts, und meist stand muttern auf der richtigen seite, und wenn der zug das haus passierte, hielten wir die luft an, kicherten albern und starrten auf … nutten in fenstern.
zimmerschwalben mit gigantischen oberschenkeln in strapsen, und titten so riesig, dass sie den hinterhof in schatten getaucht hätten, wärs im sonnenschein gewesen.
und so sass ich dienstag allein im zug, und als ich an dem haus vorbeikam hibbelte ich fröhlich auf dem sitz herum, dachte an meine mutter und wunderte mich, dass um diese uhrzeit schon so viele rote lampen leuchteten, und es waren dann eher „noch“ so viele, aber bis ich das verinnerlicht hatte, war ich schon in frankfurt, der zug ist wirklich schnell.
schwabenland. idylle. kehrwoche. ich mittendrin, das letzte mal, diesen satz immer im kopf.
essen mit dem einen chef, essen mit dem anderen. ich trinke mittags in schönster schwäbischer nebelsuppe einen riesigen kelch rotwein zur pasta, der mit dem hut auf nimmt ein spezi, und ich finds kurz ein bißchen peinlich, denke dann aber, was solls, und er meinte, ich könnt’s wohl vertragen, auch figurlich, und da bin ich schon angerissen und kicher ihn an und denke an pesto zwischen den zähnen und dann sind wir schon bei firmen-themen, da ist pesto und frohsinn in weiter ferne. ich trinke trotzdem weiter, im glas ist locker ein viertel verschwunden. ich frage ihn nach dem schlimmsten schwäbischen wort welches er kennt, und er sagt so was wie „schmotzerl“ was wohl lolli heißt, und ich bitte ihn noch beim letzten schluck, wohlsein auch, mir doch den satz mit dem schmotzerl per mail zu schicken, weil der wäre mal wirklich gut, aber er hat’s vergessen, er ist schusselig geworden, das alter und die sorgen, die firma, er hat sie schließlich mal gegründet, und ach, ich sei immer ein sonnenschein, ich hätte immer gute laune mitgebracht. wir stossen an, wein an spezi, die zeiten sind komisch, das merkt auch der kellner.
schwabenland, idylle, abendnebel an gestärkter bettwäsche.
hotelzimmer mag ich, weil man versetzt ihnen durch verteilen seiner sieben sachen eine persönliche note, man markiert sein revier, und das tu ich gern. ausserdem machen sie mich köstlich melancholisch, weil ich mich immer so allein fühle, in hotelzimmern, und man kann im fernsehen alles gucken, ohne in erklärungsnot zu geraten, wenn man allein ist, vorausgesetzt.
so hab ich dann abends wie ein gemästeter käfer in gestärkter daunenbettwäsche gelegen, kichernd gerölpst, weil mutterseelenallein, und habe alle üblen sendungen geguckt, welche die sat-schüssel aus den schwäbischen hügeln ziehen konnte. frauentausch und dschungelcamp galore, und lu randvoll mit wein gegen die bettwäsche am kämpfen, idylle meines grundsoliden schwäbischen hotelzimmers, ein letztes mal.
morgens wecken einen dort die katholen, dieses emsige volk.
schwäbische katholen brauchen keine wecker, der rest auch nicht, solange der pastor seinen gestellt hat. der schwäbische katholik an sich wird nämlich von den kirchenglocken geweckt, und um punkt 6 uhr morgens legen alle dorfkirchen gleichzeitig und so was von los, dass die alm wackelt.
da lag ich dann im bett, getaufte protestantin, müde und warm, ohne tatendrang, draussen noch alles nachtdunkel. der frühe schwoab bauts häusle, schrie ich gegen den lärm an, aber gehört hat mich wohl keiner, schmotzerrrrl elende rief ich noch hinterher, und muggesäggele seid ihr alle , und nach fünf minuten war dann auch wieder ruhe, und im ganzen kaff das licht an.
nur bei einer nicht, aber ich bin ja auch von ausserhalb.
schwabenland, arbeitsalltag, ein letztes mal. ich habe alles abgearbeitet, sämtliche leichen aus den kellern gezerrt, bei tageslicht angestaunt und abgerechnet, basta. ein letztes mal, immer wieder der gedanke. mir wird vieles klar, in diesen stunden, mir wird viel erzählt, „ich hau auch in den sack, gleich wenn du später beim chef raus bist, dann geh ich auch rein, ich mag hier nicht mehr“, und ähnliches. mir kann mans ja sagen, ich bin ja aus der stadt, ich versteh ja mehr als die andern, aber das hör ich von den anderen auch.
viele verstehen meine gute laune nicht, ich strahle alles in grund und boden, ich stecke an, und plötzlich ist es nur noch eine stunde, und ich bin mit allem fertig, die verhandlungen stehen still, und ich schaue auf meine reisetasche, die unter dem schreibtisch steht. neben ihr liegt meine schweinehündin und bekommt dicke augen, und ich denke au weia und mir fällt plötzlich ein, dass ich mich von ganz vielen menschen verabschieden muss in der nächsten stunde, und ich bin nicht gut im verabschieden, und ich denk noch darüber nach, dass es mal wieder ungerecht ist, weil die müssen nur einer person tschüß sagen, und ich so vielen, da kommt mein admin aus dem keller und schiebt mir eine gebrannte CD über den tisch, wo meine persönlichen bilder drauf sind, die er mir eben noch gerettet hat, bevor mein rechner gelöscht wird, ich hatte ja keine zeit zum aufräumen, und in dem moment heult die schweinehündin laut auf und bekommt einen eldenden gesichtsausdruck.
„da müssen wir jetzt durch“ ranze ich sie an, und mache mich auf den weg zum tschüß sagen, und es dauert drei leute, und beim vierten sind alle schleusen auf, und ab da wird nur noch geflennt. in der nächsten halben stunde stehe ich drei mal in irgendwelchen ecken des treppenhauses und wedel mir mit den händen luft in die augen, und ich werde von den alten haudegen gedrückt, und sie sagen sachen wie „ach mädchen, ach mädchen, du wirst uns fehlen“ und es ist, als wenn alte gestandene hafenarbeiter heulen, weil das wär das selbe, und das rührt mich noch mehr, und ich vergrabe meine nase in fleece-pullis und werde auf den rücken geklopft, während ich sie schniefen höre und dann bin ich raus, und alles ist vorbei und ich drehe mich noch mal zu den hügeln um, denke zum 100. mal „ein letztes mal“, und dann sitze ich im zug und flenne bis stuttgart, und im ICE dann habe ich zeit zum nachdenken, zum runter kommen, und als der zug ein paar stunden später in düsseldorf einfährt ist es nach halb neun am abend, stockenduster, und die nutten stehen im rotlicht und hinterlassen gigantische silhouetten, und ich muss lächeln, weil ich mich ab diesem moment immer wieder zu hause fühle, angekommen, und diesmal frei, und ich strahle die 30er fensterreihe an, auch wenn das eh keine sieht.
es war ein paar minuten vor 7:00 uhr und scheiße kalt.
im zug dann, genau dem ICE, der einem dank 307 km/h auf seinen eigens dafür gebastelten strecken die schlaf-falten ausbügelt, gab es nur zwei dinge:
wo bleibt der kaffeeschubser mit seinem aufgebrühten, und wo mein persönliches zug-highlight seit kindertagen :
an dem haus mit den nutten vorbeifahren.
und sie waren da, allesamt. im hintergrund rotlicht, oben in der fensterecke die zimmernummer, und mitten drin die schatten der recht gut beleibten ladys. es könnten die gleichen sein wie früher, wenn meine mutter mich auf zugfahrten immer quer über den gang gerissen hat, weil sie sich nie die seite merken konnte, auf der das haus kommt, links oder rechts. wir starrten dann meist angespannt aus den fenstern, die eine links, die andere rechts, und meist stand muttern auf der richtigen seite, und wenn der zug das haus passierte, hielten wir die luft an, kicherten albern und starrten auf … nutten in fenstern.
zimmerschwalben mit gigantischen oberschenkeln in strapsen, und titten so riesig, dass sie den hinterhof in schatten getaucht hätten, wärs im sonnenschein gewesen.
und so sass ich dienstag allein im zug, und als ich an dem haus vorbeikam hibbelte ich fröhlich auf dem sitz herum, dachte an meine mutter und wunderte mich, dass um diese uhrzeit schon so viele rote lampen leuchteten, und es waren dann eher „noch“ so viele, aber bis ich das verinnerlicht hatte, war ich schon in frankfurt, der zug ist wirklich schnell.
schwabenland. idylle. kehrwoche. ich mittendrin, das letzte mal, diesen satz immer im kopf.
essen mit dem einen chef, essen mit dem anderen. ich trinke mittags in schönster schwäbischer nebelsuppe einen riesigen kelch rotwein zur pasta, der mit dem hut auf nimmt ein spezi, und ich finds kurz ein bißchen peinlich, denke dann aber, was solls, und er meinte, ich könnt’s wohl vertragen, auch figurlich, und da bin ich schon angerissen und kicher ihn an und denke an pesto zwischen den zähnen und dann sind wir schon bei firmen-themen, da ist pesto und frohsinn in weiter ferne. ich trinke trotzdem weiter, im glas ist locker ein viertel verschwunden. ich frage ihn nach dem schlimmsten schwäbischen wort welches er kennt, und er sagt so was wie „schmotzerl“ was wohl lolli heißt, und ich bitte ihn noch beim letzten schluck, wohlsein auch, mir doch den satz mit dem schmotzerl per mail zu schicken, weil der wäre mal wirklich gut, aber er hat’s vergessen, er ist schusselig geworden, das alter und die sorgen, die firma, er hat sie schließlich mal gegründet, und ach, ich sei immer ein sonnenschein, ich hätte immer gute laune mitgebracht. wir stossen an, wein an spezi, die zeiten sind komisch, das merkt auch der kellner.
schwabenland, idylle, abendnebel an gestärkter bettwäsche.
hotelzimmer mag ich, weil man versetzt ihnen durch verteilen seiner sieben sachen eine persönliche note, man markiert sein revier, und das tu ich gern. ausserdem machen sie mich köstlich melancholisch, weil ich mich immer so allein fühle, in hotelzimmern, und man kann im fernsehen alles gucken, ohne in erklärungsnot zu geraten, wenn man allein ist, vorausgesetzt.
so hab ich dann abends wie ein gemästeter käfer in gestärkter daunenbettwäsche gelegen, kichernd gerölpst, weil mutterseelenallein, und habe alle üblen sendungen geguckt, welche die sat-schüssel aus den schwäbischen hügeln ziehen konnte. frauentausch und dschungelcamp galore, und lu randvoll mit wein gegen die bettwäsche am kämpfen, idylle meines grundsoliden schwäbischen hotelzimmers, ein letztes mal.
morgens wecken einen dort die katholen, dieses emsige volk.
schwäbische katholen brauchen keine wecker, der rest auch nicht, solange der pastor seinen gestellt hat. der schwäbische katholik an sich wird nämlich von den kirchenglocken geweckt, und um punkt 6 uhr morgens legen alle dorfkirchen gleichzeitig und so was von los, dass die alm wackelt.
da lag ich dann im bett, getaufte protestantin, müde und warm, ohne tatendrang, draussen noch alles nachtdunkel. der frühe schwoab bauts häusle, schrie ich gegen den lärm an, aber gehört hat mich wohl keiner, schmotzerrrrl elende rief ich noch hinterher, und muggesäggele seid ihr alle , und nach fünf minuten war dann auch wieder ruhe, und im ganzen kaff das licht an.
nur bei einer nicht, aber ich bin ja auch von ausserhalb.
schwabenland, arbeitsalltag, ein letztes mal. ich habe alles abgearbeitet, sämtliche leichen aus den kellern gezerrt, bei tageslicht angestaunt und abgerechnet, basta. ein letztes mal, immer wieder der gedanke. mir wird vieles klar, in diesen stunden, mir wird viel erzählt, „ich hau auch in den sack, gleich wenn du später beim chef raus bist, dann geh ich auch rein, ich mag hier nicht mehr“, und ähnliches. mir kann mans ja sagen, ich bin ja aus der stadt, ich versteh ja mehr als die andern, aber das hör ich von den anderen auch.
viele verstehen meine gute laune nicht, ich strahle alles in grund und boden, ich stecke an, und plötzlich ist es nur noch eine stunde, und ich bin mit allem fertig, die verhandlungen stehen still, und ich schaue auf meine reisetasche, die unter dem schreibtisch steht. neben ihr liegt meine schweinehündin und bekommt dicke augen, und ich denke au weia und mir fällt plötzlich ein, dass ich mich von ganz vielen menschen verabschieden muss in der nächsten stunde, und ich bin nicht gut im verabschieden, und ich denk noch darüber nach, dass es mal wieder ungerecht ist, weil die müssen nur einer person tschüß sagen, und ich so vielen, da kommt mein admin aus dem keller und schiebt mir eine gebrannte CD über den tisch, wo meine persönlichen bilder drauf sind, die er mir eben noch gerettet hat, bevor mein rechner gelöscht wird, ich hatte ja keine zeit zum aufräumen, und in dem moment heult die schweinehündin laut auf und bekommt einen eldenden gesichtsausdruck.
„da müssen wir jetzt durch“ ranze ich sie an, und mache mich auf den weg zum tschüß sagen, und es dauert drei leute, und beim vierten sind alle schleusen auf, und ab da wird nur noch geflennt. in der nächsten halben stunde stehe ich drei mal in irgendwelchen ecken des treppenhauses und wedel mir mit den händen luft in die augen, und ich werde von den alten haudegen gedrückt, und sie sagen sachen wie „ach mädchen, ach mädchen, du wirst uns fehlen“ und es ist, als wenn alte gestandene hafenarbeiter heulen, weil das wär das selbe, und das rührt mich noch mehr, und ich vergrabe meine nase in fleece-pullis und werde auf den rücken geklopft, während ich sie schniefen höre und dann bin ich raus, und alles ist vorbei und ich drehe mich noch mal zu den hügeln um, denke zum 100. mal „ein letztes mal“, und dann sitze ich im zug und flenne bis stuttgart, und im ICE dann habe ich zeit zum nachdenken, zum runter kommen, und als der zug ein paar stunden später in düsseldorf einfährt ist es nach halb neun am abend, stockenduster, und die nutten stehen im rotlicht und hinterlassen gigantische silhouetten, und ich muss lächeln, weil ich mich ab diesem moment immer wieder zu hause fühle, angekommen, und diesmal frei, und ich strahle die 30er fensterreihe an, auch wenn das eh keine sieht.
Freitag, 29. Oktober 2004
süsses leben, oder ich und in ruhe
eine tür geschlossen, und zwei fenster weit offen, so schmeckt mir das leben.
und was macht frau, wenn sie morgens in stiller dunkelheit erwacht ?
dem wecker und seiner uhrzeit entnehmen, dass es jetzt eigentlich genau die zeit ist, wo frau ansonsten wie von einer horde gnome mit schiefen gesichtern und stumpfen beilen gehetzt zur uBahn-station rannte, genüssliche geräusche produzieren, ins plümo einrollen, die singenden fellchen mit knurrendem magen (m.: ist da grad eine von den vieren verstorben, oder hat die sich was eingeklemmt ?) ignorieren, derweil mit den füssen die wärmflaschen am bettende suchen, statt einer wohlig warmen eine leichenkalte wärmflasche in hüfthohe finden und mit weniger zartem geräusch aus dem bett kicken, erneut einrollen und m. die eiskalten füssen unterjubeln. in stille und stiller dankbarkeit weiterdösen, bis die stille vom 721.er- düsseldorf flughafen terminal A/B endgültig beendet wird.
eine tür geschlossen, und zwei fenster weit offen, so beginnt doch mal ein tag.
und was macht frau, wenn sie freitags, also quasi mitten in der arbeitswoche, plötzlich nicht mehr uBahnen jagen und zeit-pläne einhalten muss ?
sie setzt sich in gemütlichen klamotten ( m.: sind das meine unterhosen? ) gegen vier hungrige schlünder durch, stopft die rosa höhlen mit teuerstem premium food, auf dem sachen wie „ mature 28, slim-line, adult +10, anti-haarballen, nieren, leber und blasen, gut für kastraten geeignet, low phosphor, soft croc – 4kg euro 53,59 – thunfisch „ stehen (m.: das mischen wir aber bald mal mit ein bißchen was vom ALDI ! ) , macht milchkaffe, brät wiesenchampions und eier, lacht in den regen und freut sich des lotterlebens, während sie pläne für den freien tag schmiedet.
nach drei minuten nachdenken sieht die liste wie folgt aus :
- mal so richtig die wohnung schrubben, mit fenster putzen
- zum sport gehen, und diesmal länger als nur zur mittagspause wie sonst.
- die fellchen nachmittags auch mal jagen, katzen-sport gegen volle hüften
- mal in den keller gehen, und gucken, wie es dort mittlerweile aussieht
- in der stadt bummeln
- baden mit buch und kaffee
- schwimmen gehen
- ins kino gehen
- nachmittags um vier in der stadt eine aktionsgruppe angucken, die aktionen gegen rassismus, globalen kapitalismus, augrenzung machen, generell eigentlich gegen alles sind, gut bekannt aus dem TV von sämtlichen gipfeltreffen, aber vorher noch mal schnell bei starbucks einen coffee2go holen.
- den balkon machen
- bücherei plündern
- arbeitsamt, papiere ausfüllen
bis dato geschafft : frühstücken, stundenlang in der stadtteilbibliothek zwischen den unteren regalreihen herumkriechen (m: hast du was verloren ? ), weil die guten stehen da unten, 13 minuten nach zapfenstreich um 12:43 beim arbeitsamt vor der geschlossenen türe stehen, erahnen, was da auf einen zukommt, an sämtliche dustere geschichten erinnern, bis hin zu demütigungen von PR-managerInnen, egal denken, arschlöcher denken, mit dem handy die öffnungszeiten abfotografieren und wieder nach hause fahren. über die bücher freuen. zu hause nachsehen, wie viele gemütliche klamotten man noch so besitzt. an aktionsgruppe erinnert werden,(m.: luuhuuu! ) am bauch kratzen, sich über die bräune wundern, an den urlaub denken, der grad zwei wochen her ist, noch mal den bauch kratzen, und sich darüber klar werden, dass das gar nicht so einfach ist, das mit der zeit, unterkapitel : freizeit.
einsehen, dass man ab heute, und gefühlt vielleicht viel zu kurz, nicht alles auf einen tag legen muss, dass morgen der nächste kommt und dann noch einer.
noch mal den bauch kratzen, ausgedehnt gähnen, grinsen und dann den text, den man grad getippt hat durch einen dämlichen vertipper löschen. fünf minuten toben, KI-atmen, kaffee kochen, und neu schreiben. dran gewöhnen, das man da ja jetzt zeit zu hat.
eine tür geschlossen, zwei fenster weit geöffnet, so ists gut.
und was macht frau, wenn sie morgens in stiller dunkelheit erwacht ?
dem wecker und seiner uhrzeit entnehmen, dass es jetzt eigentlich genau die zeit ist, wo frau ansonsten wie von einer horde gnome mit schiefen gesichtern und stumpfen beilen gehetzt zur uBahn-station rannte, genüssliche geräusche produzieren, ins plümo einrollen, die singenden fellchen mit knurrendem magen (m.: ist da grad eine von den vieren verstorben, oder hat die sich was eingeklemmt ?) ignorieren, derweil mit den füssen die wärmflaschen am bettende suchen, statt einer wohlig warmen eine leichenkalte wärmflasche in hüfthohe finden und mit weniger zartem geräusch aus dem bett kicken, erneut einrollen und m. die eiskalten füssen unterjubeln. in stille und stiller dankbarkeit weiterdösen, bis die stille vom 721.er- düsseldorf flughafen terminal A/B endgültig beendet wird.
eine tür geschlossen, und zwei fenster weit offen, so beginnt doch mal ein tag.
und was macht frau, wenn sie freitags, also quasi mitten in der arbeitswoche, plötzlich nicht mehr uBahnen jagen und zeit-pläne einhalten muss ?
sie setzt sich in gemütlichen klamotten ( m.: sind das meine unterhosen? ) gegen vier hungrige schlünder durch, stopft die rosa höhlen mit teuerstem premium food, auf dem sachen wie „ mature 28, slim-line, adult +10, anti-haarballen, nieren, leber und blasen, gut für kastraten geeignet, low phosphor, soft croc – 4kg euro 53,59 – thunfisch „ stehen (m.: das mischen wir aber bald mal mit ein bißchen was vom ALDI ! ) , macht milchkaffe, brät wiesenchampions und eier, lacht in den regen und freut sich des lotterlebens, während sie pläne für den freien tag schmiedet.
nach drei minuten nachdenken sieht die liste wie folgt aus :
- mal so richtig die wohnung schrubben, mit fenster putzen
- zum sport gehen, und diesmal länger als nur zur mittagspause wie sonst.
- die fellchen nachmittags auch mal jagen, katzen-sport gegen volle hüften
- mal in den keller gehen, und gucken, wie es dort mittlerweile aussieht
- in der stadt bummeln
- baden mit buch und kaffee
- schwimmen gehen
- ins kino gehen
- nachmittags um vier in der stadt eine aktionsgruppe angucken, die aktionen gegen rassismus, globalen kapitalismus, augrenzung machen, generell eigentlich gegen alles sind, gut bekannt aus dem TV von sämtlichen gipfeltreffen, aber vorher noch mal schnell bei starbucks einen coffee2go holen.
- den balkon machen
- bücherei plündern
- arbeitsamt, papiere ausfüllen
bis dato geschafft : frühstücken, stundenlang in der stadtteilbibliothek zwischen den unteren regalreihen herumkriechen (m: hast du was verloren ? ), weil die guten stehen da unten, 13 minuten nach zapfenstreich um 12:43 beim arbeitsamt vor der geschlossenen türe stehen, erahnen, was da auf einen zukommt, an sämtliche dustere geschichten erinnern, bis hin zu demütigungen von PR-managerInnen, egal denken, arschlöcher denken, mit dem handy die öffnungszeiten abfotografieren und wieder nach hause fahren. über die bücher freuen. zu hause nachsehen, wie viele gemütliche klamotten man noch so besitzt. an aktionsgruppe erinnert werden,(m.: luuhuuu! ) am bauch kratzen, sich über die bräune wundern, an den urlaub denken, der grad zwei wochen her ist, noch mal den bauch kratzen, und sich darüber klar werden, dass das gar nicht so einfach ist, das mit der zeit, unterkapitel : freizeit.
einsehen, dass man ab heute, und gefühlt vielleicht viel zu kurz, nicht alles auf einen tag legen muss, dass morgen der nächste kommt und dann noch einer.
noch mal den bauch kratzen, ausgedehnt gähnen, grinsen und dann den text, den man grad getippt hat durch einen dämlichen vertipper löschen. fünf minuten toben, KI-atmen, kaffee kochen, und neu schreiben. dran gewöhnen, das man da ja jetzt zeit zu hat.
eine tür geschlossen, zwei fenster weit geöffnet, so ists gut.
Donnerstag, 28. Oktober 2004
</ ...>
am ende blieb ein haufen altpapier, bei dem ich mir noch gedanken um die ganzen klebereste machte, eine angebrochene flasche evian, vier pizzakartons, und eine rufumleitung.
ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man einen anruf bekommt, in dem eine unflüssige stimme sagt, das ja morgen alles rausgeholt werden würde. nur ordner, oder auch direkt die möbel?, fragte ich noch, ungläubig, aber dann doch nicht wirklich.
alles, kam es als antwort, und dann betretenes schweigen, was will man auch sagen als kollege.
kaum zeit bei allem „zum letzten mal“ zu denken, die anrufe der kunden sind dunkel, es wird um den heißen brei geredet, ich spüre zwei maulkörbe auf blanker gesichtshaut.
ein paar mal tränen im aufmarsch, ein paar mal kräftig geschluckt, umgedreht, weggedreht. wir haben uns heute alle zu oft weggedreht, vor allem wenn wir uns vorher angeschaut haben. wir haben uns auch oft verabschiedet, zu oft die letzten tage.
es könnte so weitergehen, in ein paar wochen vielleicht. es kommen andeutungen aus anderen richtungen, meld dich doch mal, nächste woche, wenn alles rum ist. klar, sage ich wie ein papagei, klar, klar, mache ich, ganz sicher.
ganz sicher ist aber auch, dass ich nächste woche, wenn diese woche rum ist, und ich von meiner letzten mission aus dem schwabenland zurück komme, dass ich dann sitzen will, ruhe will, endlich ruhe im kopf um nachzudenken.
oups,o-oh, falscher ansatz merke ich grad. die logik lass ich mal flott weg, die bringt mir in solchen fällen wenig, der bauch muss ran, meine beste waffe im arsenal. ich muss es aussitzen und schauen, was da so hochkommt an bedürfnissen, die richtung muss stimmen, der weg ist so wichtig, wichtiger als das ziel, hab ich mal im kino gelesen.
der nach-hause-weg war seltsam, die stadt, die alte schlampe zeigte sich von ihrer schoko-seite. ich zuckelte mit der uBahn über die brücke, über den fluss, und der himmel war rosa, die wolken fluffig, der rhein fast blau, alles gaukelte über der stadt, der vollmond mitten in der butbahn.
immer im kopf, dieses letzte mal, fühlt sich immer wieder seltsam an, und ich verfluche die tatsache, dass ich meine kamera nicht dabei habe. ich will das alles festhalten, nicht nur im kopf.
alles riecht nach umbruch, und ich schmecke es auf der zunge, und ich freue mich und ich bin todtraurig im gleichen moment.
vier tage frei ab jetzt, endlich.
körpergefühl wie ein sack reis, der gleich in china umkippt.
ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man einen anruf bekommt, in dem eine unflüssige stimme sagt, das ja morgen alles rausgeholt werden würde. nur ordner, oder auch direkt die möbel?, fragte ich noch, ungläubig, aber dann doch nicht wirklich.
alles, kam es als antwort, und dann betretenes schweigen, was will man auch sagen als kollege.
kaum zeit bei allem „zum letzten mal“ zu denken, die anrufe der kunden sind dunkel, es wird um den heißen brei geredet, ich spüre zwei maulkörbe auf blanker gesichtshaut.
ein paar mal tränen im aufmarsch, ein paar mal kräftig geschluckt, umgedreht, weggedreht. wir haben uns heute alle zu oft weggedreht, vor allem wenn wir uns vorher angeschaut haben. wir haben uns auch oft verabschiedet, zu oft die letzten tage.
es könnte so weitergehen, in ein paar wochen vielleicht. es kommen andeutungen aus anderen richtungen, meld dich doch mal, nächste woche, wenn alles rum ist. klar, sage ich wie ein papagei, klar, klar, mache ich, ganz sicher.
ganz sicher ist aber auch, dass ich nächste woche, wenn diese woche rum ist, und ich von meiner letzten mission aus dem schwabenland zurück komme, dass ich dann sitzen will, ruhe will, endlich ruhe im kopf um nachzudenken.
oups,o-oh, falscher ansatz merke ich grad. die logik lass ich mal flott weg, die bringt mir in solchen fällen wenig, der bauch muss ran, meine beste waffe im arsenal. ich muss es aussitzen und schauen, was da so hochkommt an bedürfnissen, die richtung muss stimmen, der weg ist so wichtig, wichtiger als das ziel, hab ich mal im kino gelesen.
der nach-hause-weg war seltsam, die stadt, die alte schlampe zeigte sich von ihrer schoko-seite. ich zuckelte mit der uBahn über die brücke, über den fluss, und der himmel war rosa, die wolken fluffig, der rhein fast blau, alles gaukelte über der stadt, der vollmond mitten in der butbahn.
immer im kopf, dieses letzte mal, fühlt sich immer wieder seltsam an, und ich verfluche die tatsache, dass ich meine kamera nicht dabei habe. ich will das alles festhalten, nicht nur im kopf.
alles riecht nach umbruch, und ich schmecke es auf der zunge, und ich freue mich und ich bin todtraurig im gleichen moment.
vier tage frei ab jetzt, endlich.
körpergefühl wie ein sack reis, der gleich in china umkippt.
Samstag, 25. September 2004
abgeschlossen, abgezuckert, weggebrannt und abgetuckert.
gestern den ganzen tag komplett dem arbeitsfleiss verfallen, immer nur „urlaub-urlaub-urlaub“ gedacht, und dann, ganz erwartet war es soweit. dieser kleine moment des glücks. dieser gottverdammte süße moment.
während sich draussen im herbststurm die bäume bogen, löschte ich 1 mio cookies und kehrte den browser frisch, ließ mich ein letztes mal vom besten chef von allen feste herzen, hauchte noch einmal quer über tisch und display, und weg war ich. urlaub- endlich!
endlich zeit. aber endlich zeit wofür ? zuerst rüde rettungsaktion in sachen balkonbotanik, die sich dank sintflut unbemerkt in ein kleines sumpfgelände gewandelt hatte.
dann eine wirklich miese weil blasshelle pizza geliefert bekommen, auf die man sich – zur feier des tages bleibt die küche kalt- anlass - richtig gefreut hatte. grauenvolles tv-programm, blasse gesichtsfarbe dank enormer urlaubsreife und dauergähnen richtung TV-apparat – ende des abends 23:08 im heimischen plümo. beim einschlafen noch „endlich bist du vorbei,du scheiß-tag“ gedacht, das wars.
was fehlte waren die reiseunterlagen für nächste woche, und die briefwahlunterlagen für sonntag. vermute, unser postbote ist unterwegsverstorben ertrunken, wer weiß.
heute morgen beim aufwachen zwei seltsame dinge bemerkt : a) die schlechte laune hat die nacht ebenfalls überstanden, und b) ein enormer heißhunger auf eine fleischkrokette.
beides im milchkaffee ersäuft, dafür kurze zeit später eine entdeckung gemacht : die stadtteilbücherei ist ein verkappter lesbentreff kleinod im viertel. statt –wie vorgehabt- nur noch schnell vor dem urlaub den kinski-berg wegzubringen, schleppte ich perlen an hörbüchern ( für den unglaublich langen flug bis griechenland ) und drei 4kilo-hardcover-schinken zurück, glücklich und ruhig gestellt.
aber ach kinski. jetzt, wo ich mich exzessiv durch sein leben gelesen habe, bildbände und filmlisten angestarrt und antipathien gegenüber herzog ausdiskutiert habe, jetzt hinterläßt er eine klaffende lücke auf dem nachttisch. what’s next klaus ?
17:50. das erste mal gluckert im hintergrund die heizung, und mein bikini hängt auf der leine zum trocknen. zum abendessen hat sich japanischer besuch angekündigt. zur feier des tages und mit gastgebern, die das selbstexperiment lieben, gibt es also richtige deutsche küche.
gulasch nach mutterns art mit kartoffelklößen und rotkohl. alles selbst gemacht. ich bin mir sicher, das wird sie umbringen, aber hey… wenn ich in japan zu besuch wäre, würde ich auch auf heimische küche pochen. bin gespannt, wie sie mit dem wein zurechtkommen. ( und wenn sie abgefüllt sind, mache ich lustige photos, ha! )
was ich vergessen habe : über uns zieht heute eine polnische familie mit geschätzten 64 mitgliedern ein. und alle haben eine bohrmaschine dabei.
während sich draussen im herbststurm die bäume bogen, löschte ich 1 mio cookies und kehrte den browser frisch, ließ mich ein letztes mal vom besten chef von allen feste herzen, hauchte noch einmal quer über tisch und display, und weg war ich. urlaub- endlich!
endlich zeit. aber endlich zeit wofür ? zuerst rüde rettungsaktion in sachen balkonbotanik, die sich dank sintflut unbemerkt in ein kleines sumpfgelände gewandelt hatte.
dann eine wirklich miese weil blasshelle pizza geliefert bekommen, auf die man sich – zur feier des tages bleibt die küche kalt- anlass - richtig gefreut hatte. grauenvolles tv-programm, blasse gesichtsfarbe dank enormer urlaubsreife und dauergähnen richtung TV-apparat – ende des abends 23:08 im heimischen plümo. beim einschlafen noch „endlich bist du vorbei,du scheiß-tag“ gedacht, das wars.
was fehlte waren die reiseunterlagen für nächste woche, und die briefwahlunterlagen für sonntag. vermute, unser postbote ist unterwegs
heute morgen beim aufwachen zwei seltsame dinge bemerkt : a) die schlechte laune hat die nacht ebenfalls überstanden, und b) ein enormer heißhunger auf eine fleischkrokette.
beides im milchkaffee ersäuft, dafür kurze zeit später eine entdeckung gemacht : die stadtteilbücherei ist ein
aber ach kinski. jetzt, wo ich mich exzessiv durch sein leben gelesen habe, bildbände und filmlisten angestarrt und antipathien gegenüber herzog ausdiskutiert habe, jetzt hinterläßt er eine klaffende lücke auf dem nachttisch. what’s next klaus ?
17:50. das erste mal gluckert im hintergrund die heizung, und mein bikini hängt auf der leine zum trocknen. zum abendessen hat sich japanischer besuch angekündigt. zur feier des tages und mit gastgebern, die das selbstexperiment lieben, gibt es also richtige deutsche küche.
gulasch nach mutterns art mit kartoffelklößen und rotkohl. alles selbst gemacht. ich bin mir sicher, das wird sie umbringen, aber hey… wenn ich in japan zu besuch wäre, würde ich auch auf heimische küche pochen. bin gespannt, wie sie mit dem wein zurechtkommen. ( und wenn sie abgefüllt sind, mache ich lustige photos, ha! )
was ich vergessen habe : über uns zieht heute eine polnische familie mit geschätzten 64 mitgliedern ein. und alle haben eine bohrmaschine dabei.
Donnerstag, 23. September 2004
früher war alles genau so.
okay, es ist zwar schon 16-18 einige wenige jahre her, aber gut zu wissen, dass ich immer noch stil-treu wäre. ha!
Cutesy Goth
What Kind of Goth Are You?
brought to you by Quizilla
Cutesy Goth
What Kind of Goth Are You?
brought to you by Quizilla
Samstag, 18. September 2004
'in da city'
ein raum mit fünf qm platz, zwei turntables, schumacher bier und nerds in trainingsjacken. ein paar frauen, zwischen marusha+50 und der kleinen schwester vom freund des dj's, die sich in tarnhosen verkleidet am prosecco festhält. dauergrinsen, nervöse blicke, zu laute gespräche wegen zu engem raum.
eröffung. prosecco, durchsichtige majonaise auf angedörrten häppchen. um zehn uhr sind die meisten leute vor der tür wo noch luft ist. ein kleines mädchen knipst die anwesenden digital.
shit,eine bloggerin, die mich outet raune ich frisch abgelichtet m. ins ohr.
die party-people-fotografin der rheinischen post kontert er grinsend.
die musik ist gut, der grund unserer anwesenheit. die angekündigen illuminationen rollen sich um ein paar neonröhren. röntgenaufnahmen.
das machen wir auch sagt m. zu hause, und lassen nur einen besucher zur ausstellung.
der designer in dir ist stracken-blau, m. , aber wir nehmen kerzen statt neonröhren. meine LWS gegen deine HWS, nächste woche, wir brauchen zeit für die webseite.
mehr musik, elektro-geräusche die sich bin in die darmzotten wühlen, ich träume von meinem bett und musik mit ein tick mehr seele.
der laden ist mittlerweile leer, bis auf den dj und seine freundin, m. und ich, und unsere beiden japanischen freunde, die sich am laufenden meter schlapp lachen. die geschichte mit der therorie von kneipenerdnüssen und quasi-blowjobs kommt auch bei japanern gut an.
ja, und noch drei typen.
einer tanzt seit geraumer zeit in einer gefliesten ecke allein, hat spass, macht spass. der andere in trainingsjacke zuckt immer heftiger, bis auch er denkt "ach egal" und in der anderen ecke anfängt zu hoppeln. bleibt einer übrig.
ein steifer geselle mit grauer anzughose, wirrem blick und komischen vibes. ihm hängt ein key.band mit HIPHOPaufschrift aus der tasche, und insgsamt macht er einen verschobenen eindruck.
ich bobachte aus den augenwinkeln, wie er die beiden tänzer fixiert. er passt sich dem rhythmus an, zuckt, eins-zwo-drei, putzt nervös die brille, tappt mit einem fuss gegen den takt, setzt die brille auf und bekommt einen sehr entschlossenen ausdruck, reisst sich die strickjacke runter ... und rennt raus.
kennst du den moment, wo die nerds ihre selbstbeherrschung verlieren, sich die trainingsjacke vom leib reissen und zu elektronischen knack-geräuschen die tanzfläche stürmen ? das grad war so einer. sag ich, und wünsch mich in eine erdhöhle, menschenleer, kühl und mit meerblick.
mit nach hause genommen : "bloggt hier jemand ?" auf shirt als idee,
und culcha candela's homie im kopf, hinternwackelnd.
eröffung. prosecco, durchsichtige majonaise auf angedörrten häppchen. um zehn uhr sind die meisten leute vor der tür wo noch luft ist. ein kleines mädchen knipst die anwesenden digital.
shit,eine bloggerin, die mich outet raune ich frisch abgelichtet m. ins ohr.
die party-people-fotografin der rheinischen post kontert er grinsend.
die musik ist gut, der grund unserer anwesenheit. die angekündigen illuminationen rollen sich um ein paar neonröhren. röntgenaufnahmen.
das machen wir auch sagt m. zu hause, und lassen nur einen besucher zur ausstellung.
der designer in dir ist stracken-blau, m. , aber wir nehmen kerzen statt neonröhren. meine LWS gegen deine HWS, nächste woche, wir brauchen zeit für die webseite.
mehr musik, elektro-geräusche die sich bin in die darmzotten wühlen, ich träume von meinem bett und musik mit ein tick mehr seele.
der laden ist mittlerweile leer, bis auf den dj und seine freundin, m. und ich, und unsere beiden japanischen freunde, die sich am laufenden meter schlapp lachen. die geschichte mit der therorie von kneipenerdnüssen und quasi-blowjobs kommt auch bei japanern gut an.
ja, und noch drei typen.
einer tanzt seit geraumer zeit in einer gefliesten ecke allein, hat spass, macht spass. der andere in trainingsjacke zuckt immer heftiger, bis auch er denkt "ach egal" und in der anderen ecke anfängt zu hoppeln. bleibt einer übrig.
ein steifer geselle mit grauer anzughose, wirrem blick und komischen vibes. ihm hängt ein key.band mit HIPHOPaufschrift aus der tasche, und insgsamt macht er einen verschobenen eindruck.
ich bobachte aus den augenwinkeln, wie er die beiden tänzer fixiert. er passt sich dem rhythmus an, zuckt, eins-zwo-drei, putzt nervös die brille, tappt mit einem fuss gegen den takt, setzt die brille auf und bekommt einen sehr entschlossenen ausdruck, reisst sich die strickjacke runter ... und rennt raus.
kennst du den moment, wo die nerds ihre selbstbeherrschung verlieren, sich die trainingsjacke vom leib reissen und zu elektronischen knack-geräuschen die tanzfläche stürmen ? das grad war so einer. sag ich, und wünsch mich in eine erdhöhle, menschenleer, kühl und mit meerblick.
mit nach hause genommen : "bloggt hier jemand ?" auf shirt als idee,
und culcha candela's homie im kopf, hinternwackelnd.
Dienstag, 14. September 2004
lesepflicht.
(...) Und so genoß ich es - zum Zeichen meiner Manneskraft mit einem ungefähr drei Meter langen Baguette bewaffnet - wie ein junger Faun durch die Heide zu gaukeln und allerlei Unsinn auszuhecken. Leider war an diesem Tag auch Schwarmtag der Ameisen. In dichten grauen Wolken hatten sich hunderttausende flügge gewordener Prinzessinnen über ihren Nestern versammelt, bereit, sich mit jedem Ameiserich der Umgebung zu paaren. Die Hormone schienen den rolligen Biestern gehörig die Sinne vernebelt zu haben. (...)
letztes jahr um diese zeit, da kämpfte ich ebenfalls an vorderster bretonischer front mit einem flip-flop in der erhobenen hand gegen millionen von legionen von brutwütigen mücken-weibern, verteidigte haus, kamin, mann und leib gegen stechwütige, ließ meine karmapunkte laut hörbar in den keller rauschen.
( und in diesen stunden übernimmt das hamburger restaurant die klatsche.
wir wünschen ihm viel glück ! )
letztes jahr um diese zeit, da kämpfte ich ebenfalls an vorderster bretonischer front mit einem flip-flop in der erhobenen hand gegen millionen von legionen von brutwütigen mücken-weibern, verteidigte haus, kamin, mann und leib gegen stechwütige, ließ meine karmapunkte laut hörbar in den keller rauschen.
( und in diesen stunden übernimmt das hamburger restaurant die klatsche.
wir wünschen ihm viel glück ! )
... nächste Seite