Sonntag, 5. August 2007

Urlaubstage, 18.

Dann immer diese Erkenntnisse. Die sind ja so am Meter zäh wie Rindsalappen.
Salappen? Das ist doch mal ein Patzer, der lass ich direkt so stehen.
Rindsalappen.
Aber ich war bei Erkenntnissen. Die kommen in meinem Alter bei mir ja hauptsächlich im Rudel im Urlaub vorbei, weil die Schlingel wissen, dass ich dann ein Ohr für sie habe.
Komm mir doch mal so eine Erkenntnis im Alltag, wo ich grad zwischen drei Tätigkeiten steh, da sag ich nur 'hej' und schreib sie im Notfall noch schnell weg, für später zum drauf rumdenken, aber stehts einmal bei mir im Moleskine, dann kann ichs auch direkt in die Tonne. Ich freu mich jetzt schon auf die Jahre 2037-2038, das ist mein Jahr Rente, in dem ich nach meinem Glück direkt ins Gras beiße (heute Optimistentag, schon gemerkt, oder?). Zwischen 2037 und 2038 werde ich dann meine gesammelten Moleskines 2003-2036 durchlesen, jede Nacht eins, und dann denken, wow, da ist aber einiges liegen geblieben, an tollen Erkenntnissen, die brat ich direkt mal an, bevor die schlecht werden, den Rest frier ich ein. Und wenn ich dann in einer schicken Vollmondnacht in meiner Küche stehe und eine Erkenntnis nach der anderen in den Bräter wuchte, dann überfällt mich auf einmal so ein komisches Gefühl, ich huste noch einmal trocken und dann, zack, lieg ich da im Blümchenkittel, eine besonders altbackene Erkenntnis noch quer im Hals stecken, und auf meinem Stein, der dann natürlich schon digital und online ist, werden PowerPoint- Strecken meiner 2do-Listen laufen, und einsame alte Herren werden Dinge abhaken, oder mir ein Glas Rotwein über den Stein gießen, und Katzen werden auf meinem Stein schlafen, weil er so schön warm ...
Moment, ich glaube, ich bin vom Thema ab!
Was ist übrig im Kopf, der heute schon heiß geheult war, vor lauter 'das muss noch, und das vorher, und und ... und?'
Nichts, ausser die Erkenntnis, dass Seelchen noch Urlaub macht, während der Körper schon vor ein paar Tagen quasi gegen seinen Willen in ein Auto gesetzt und nach Deutschland gebracht wurde. Alles ist jetzt umgekehrt. Draußen Sonne und Sommer, Körper drinnen und mürrisch.
Seele ruft an und sagt 'Hier alles töfte. War schon schwimmen, Bierchen ist kalt und später wird gegrillt. Meer ist blau, Möwen weiß, alles wie es soll.'
Ruft der Körper natürlich sofort zurück und sagt 'Hier alles doof. Draußen der verkackte Sommer, drin zu viel Papier. Haben immerhin das Chaos in Wohnung zufriedenstellend beseitigt, abends gibts was aus dem Ofen. Die Strassen sind grau, die Luft zu dick, alle Möwen am Rhein, Pommes essen.'
Hat die Seele direkt aufgelegt, vor lauter Schreck.

Bleiben am Ende des Tages die Fragen

1/ was macht Sinn?
2/reicht das Olivenöl für das Hühnchen?

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ad 1) ich stehe noch immer auf dem Standpunkt: es kann nichts Sinn "machen".

ad 2) wenn du sparsam damit umgehst, gerade mal so.

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1/ doch, bei mir muss, es sei denn, es ist heilloser spass. und selbst der!
2/ wenn ich mit einem nicht spare, dann ist das olivenöl.

es bleibt also pikant.

(vielleicht mal 'sinn' so richtig in olivenöl tränken, dann hält er sich auch besser.)

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ad Klammer) Du meinst quasi so auf der esoterischen Ebene?

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niemals! obwohl: man soll ja morgens mit öl kräftig spülen und gurgeln, um dem körper gifte zu entziehen. vielleicht sollte der sinn das mal machen, mal so richtig fesch entschlacken?!

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Ja genau, das sollten wir dem Sinn mal machen lassen, aber nicht mit Olivenöl, viel zu schade, da verwendet man doch meines Wissens ganz andere Öle. Sinn mir nur gerade aus dem Gedächtnis geflutscht.

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