Mittwoch, 29. November 2006

vom ringen, verlieren und schimpfwörter für engel.

Eigentlich wollte ich heute Nachmittag mal so richtig ein paar Stunden verschreiben. Mir den Nachmittag verschreiben.
Equipment ist vorhanden, Kaffeepulver sowieso, Bio-Milch, Filtertüten bis nächsten Monat. Strom gibts, Klapprechner ist erfunden, Obstschale, Fussboden, vier Wände, alles da.
Sogar ich, aber genau bei mir liegt ein Hase im Pfeffer. Nicht irgendeiner, sondern genau der Hase, der für meinen heutigen Nachmittag eingeteilt war.
Da kann alles parat stehen wie es will, wenn der Rest von mir, der den kreativen Ofen mit Brennholz füllt, also wenn der mal eben austreten geht, dann wird das nichts, da kann das hier vorbereitet sein wie es will, inklusive Fellchen-Blockade auf den Beinen.
Worüber auch. Passiert ja seit Tagen nix, ausser Husten, jeden Tag rötere Augen bekommen und generell der Verdacht, das mein 8-mal-Ur-Großvater doch kein Wikinger war, wie mir mein Ur-Oppa Malte einst auf einem Deich verklickerte, sonder Hamster.
Nahrungsaufnahme, dicker werden und generell mit vollen Backen im Nest liegen und die anderen Hamster mal -mist, jetzt hab ich mich vestrickt, dieses blöde Sprichwort muss ich jetzt noch zu Ende wegübersetzen- gute Goldhamster sein lassen. So.

Was sich über den Vormittag verteilt im heimischen Ofen abspielte, da kann ich auch noch einen Satz zu lassen.
Das Propellerweib und der Schwefelkerl, die hatten sich so lauthals in den Haaren, das die Ofenscheibe vibrierte und das alles wegen einer Packung Antibiotika, die knapp über ihnen auf der Anrichte lag.

Ella Propella so: "SIE muss dass nehmen, der Arzt sagte ausdrücklich, wenn es heute nicht besser ist."
Schwefler: "Nix muss se, sterben muss se, sonst nix."
Ella P.:"Mach uns nicht arbeitslos vor Ablauf unseres Arbeitsvertrages, hier gehts uns prima. Also ich flieg jetzt eben rüber und setz ihr das ins Ohr."
Schwefler: "Kannst Du damit nicht warten, bis sie Abends ihren Rotwein hatte? Mir ist nicht nach Abstinenz. Und überhaupt ... wenn sie noch ein paar Tage durchhält, geht das auch von alleine wieder weg. Ein paar Liter Tee, Hustenmedizin, Schlaf, und, tadaaa, Rotwein."
Ella P.: "Egoist!"
Schwefler: "Langweilerin! Aufarzthörerin! NICHTSCHWIMMERIN!"
Ella verließ darauf hin mit einem lauten Knall den Backofen und setzte Lu einen Floh ins Ohr. Dieser wiederum dirigierte sie zur Packung mit dem Antibiotikum und sang aus vollem Flohleib wie eine verzaubernde Sirene: "Issssss miiiiich, ich tueee guuuuuut."
Nach fünf Minuten ein böses Fluchen, nur einen Raum weiter.

Schwefelkerl, quasi zeitgleich: "ELLA! Ich habs Dir doch gesagt, ich hatte Recht."
Propellerweib: "Wasn?"
Der Schwefelkerl deut Ella den frisch aufgegangenen Heiligenschein zur Seite und zischt: "Unserer Menschin ist gerade aufgegangen, dass sie jetzt fünf Tage keinen Wein trinken kann, und Du bist das Schuld, sauber gemacht, Du Federschnepfe!"

Wir verlassen den Ort des Zanks und gehen zurück zur Autorin, die gerade leeren Blickes und mit voller Kaffeetasse neben ihrem Klapprechner sitzt und angestrengt wenigstens einen Einkaufszettel gnadenlos überfüllt, Text ist schließlich Text!

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Ich finde, Antibiotika wirken gemeinsam mit Rotwein erst richtig. Sie haben sich da aber etwas hartnäckiges eingefangen. Ich schätze, daß hätte auch so einen rotbärtigen Leif Erikson flachgelegt.

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Der Haus-Arzt
(was etwas anderes ist, als ein Hausarzt) hat mal erklaert, dass Antibiotika bei grippalen Infekten Quatsch sind.

Dass Leute behaupten, ihnen huelfe das, liege daran, dass sich ueber das grippal geschwaechte Opfer meistens auch noch der eine oder andere bakterielle Infekt hermacht und dem Kranksein noch eins draufsetzt.

_Die_ lassen sich dann durch die Antibiotika beeindrucken, sodass man dann nur noch den puren grippalen Spass hat. Was sich durchaus besser anfuehlen kann, als vorher. Den Viren ist das Wurst.

Aber wenn der Arzt das gesagt hat...

Aufdenarzthoererin... wie gemein.

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beh, das ist absolut richtig, und zur feier des tages erklär ich noch mal eben den virus hier weg, der grad grassiert:
es gibt von hier auf gleich böse halsschmerzen, und ein paar stunden später fängt man an zu husten, und das dann im medizinischem slang "sehr produktiv", und was dann dabei herauskommt ist das, wogegen das antibiotika eigesetzt wird. mit viel zeit (10 tage ruhen) könnte man das mit zig anderen dingen in den griff bekommen, aber ich hab noch nicht mal zwei am stück, um was auszuliegen, statt dessen quäle ich mich jetzt mit den nebenwirkungen der antibiose rum, weil, und das sagte mein medizinmann gestern auch, weil ich das nicht so gut verpacke.
und dann noch nicht mal rotwein trinken dürfen.
was sagte mein ur-oppa malte da immer?
"et nützt die beste krankheit nix."

recht hatteste, opa.
und du auch, beh. :)

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Federschnepfe.........
....... *kicher* - herrlich, die Beiden! *grins*
Schade, dass sie sich raustrauen, weil es Dir nicht gut geht! Bei besserer Befindlichkeit hätten sie sich aber bestimmt nicht so "schön" gezankt ...... *kichertimmernoch*
Was sagt denn "Metavirulent" dazu - gar nix? :(

Gute Besserung jedenfalls von hier und das immerhin MAL VIER!

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Puh... immernoch nicht besser? Ich rotze auch noch rum. Aber mein Kopp ist nimmer so dösig und denken geht wieder einigermaßen. Aber Sie hat's ja mal richtig erwischt. So ein Mist.
Ja, nehmen Sie den Hasen aus dem Pfeffer, schicken ihn nach Ostern und genießen Sie die Wände und all das. Und werden Sie mal gesund. Ist ja nicht auszuhalten.

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Sehr schön geschrieben. Sehr schön.

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