Freitag, 27. Oktober 2006

über trauer und arbeit.

Am Ende geht es immer um Liebe. Die Liebe zu einem atmenden Wesen, die Liebe zu einem Objekt, Liebe einseitig oder zurück geliebt, ausgelebt oder ganz für sich allein, und in der Nacht ganz arg.
Ist die Liebe weg, ist der Mensch tot, das Tier kalt in der Gartenerde, dann ist man allein. Man starrt, man denkt darüber nach, man wird vernünftig, pathetisch, tief trauig und gefasst.
Aber am Ende, ganz am Ende, da sitzt man allein im Dunkeln und heult, dass es einem das Seelchen zerreisst, und man ist allein, weil es so sein muss, irgendwie und eben irgendwie. Und währenddessen wird irgendwo etwas kalt. Ein Menschenleib, ein Tierkadaver, eine Liebe, gelebt oder ungeliebt, etwas wird immer kalt, wenn man sitzt und aus den tiefen der Seele heult, was der eigene, noch warme Leib, hergibt.
Und man weiß nicht, wie lange es diesmal dauert, bis man darüber hinweg kommt. Es fühlt sich endlos an, meilenweit, ewig, unerreichbar, hart zu erkämpfen, trostlos.
Was denn, wie denn, ohne?
Ohne Liebe und deren Wärme lohnt es nicht. Es lohnt kaum, einen Fuss aus dem Bett zu setzen, wenn da nicht jemand oder etwas ist, das sich freut, dass man diesen ersten Schritt des Tages macht. Ein verschlafener Kuss, eine liebevoll getippte SMS, während das Kaffeewasser kocht, eine Vorfreude auf Etwas, ein Anruf, ein gefüllter Napf, eine warme Kuhle im Bett, in die man fassen kann, ein Blick auf ein Photo. All das hat mit Liebe zu tun, mit Kümmern, mit da sein, mit Leben.
Ist das weg, stirbt gerade, erkaltet, dann drückt der Tag und ängstigt die Nacht, die man alleine bewältigen muss, genau wie die nächsten Tage, Wochen, vielleicht sogar den Rest des eigenen Lebens. Und vielleicht endet es so, das irgendwer weint, auf dem Balkon, auf einer Wiese, Neumond, Vollmond, mit Licht oder ohne, derjenige merkt es nicht. Trauer macht einsam, dunkel und kalt. Ein Vorgeschmack, vielleicht.
Am Ende geht es trotz allem, oder genau deswegen, nur um eins. Liebe.

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Auch zu Beginn.

Schönes Wochenende Dir.

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wie recht du hast
und wie glücklich die liebe doch machen kann, und wie unglücklich

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Ich glaube, dass wir darum hier sind, um zu lieben. Du sprichst mir aus der Seele.

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Doch weint man nur seltenst, wenn man nicht vorher gemeinsam gelacht hat, wenn die Herzen nicht gemeinsam Purzelbäume geschlagen haben, das unsichtbare Band zwischeneinander greifbar gewesen wäre und die Wärme der Gefühle für wohliges Sprudeln im Innern gesorgt hätte. Und die Freude aneinander bleibt ja, auch wenn sie vom Trauerpunkt an nur noch rückwärts besteht und nicht mehr gemeinsam vorwärts gehen kann. Gerade die größten Gefühlshöhen stürzen dann in die tiefsten Täler, der größten Gemeinsamkeit folgt die größte Einsamkeit. Was bleibt, stiften die Erinnerungen. Das tröstet nur unmerklich, ist aber weit mehr als wenn nicht einmal diese blieben.

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