Donnerstag, 15. September 2011

15.09.2009 – Poison Ivy, my ass.

Kempt
18°, Sonne an Gewittersturm

Dinge, die man sich als Frau unbedingt mal gefragt haben sollte:

1. Ist es okay oder mehr so Lebensmüde, mit Periode in ein Bärengebiet zu gehen? (Oder lockt so was keine Stechmücke aus dem Teich…)
2. Wie lange dauert ein ausgewachsener Zuckerschock nach Pancakes mit Sirup?


Im Visitor Center der Region wird die aktuelle und jeweilige Bärenabwehrstrategie ernsten Blickes erklärt.
Heute: hau ihm eine rein. Wenn Du gut bist, zwischen die Augen, dann steigen die Chancen ungemein. Das mag er nicht.
Sehr beruhigend. Dann drücken sie uns noch einen Flyer in die Hand, zum nachschlagen, falls wir was vergessen haben, und unterschreiben irgendwas, falls was passiert. Damit sie aus dem Schneider sind, wenn uns im Frühling die Ameisen auf den Kompost werfen.
Draußen derweil richtig Stimmung durch Gewitter. Wir gucken einen 12-Minuten-Film über die Mi’kmaq Indianer, die in dieser Region schon immer beheimatet waren, und stapfen danach durch den dampfenden Wald.
Den Kejimkujik National Park kann man per Pedes, auf dem Rad und im Kanu erleben.

15.09.2009 (reisenotizen)

Wir entschließen uns heute, wegen des Wetters, für das Rad, da ist man flotter weg, wenn Bären oder die angesagten Thunderstorms für heute kommen. Kaum zwei Meilen rein in die Natur, fangen erst meine Finger, dann meine Hände, und dann direkt beide Arme an zu brennen wie Hölle. Sie werden hübsch rot und schwellen an. Am Ende von Peter’s Point springe ich vom Rad und halte mich in den kalten Lake, zische dabei erstaunlicherweise aber nicht. Ratlosigkeit, so etwas schafft kein Insekt, und ich bin ja nur Rad gefahren und von Natur aus Allergiefrei. In diesen Moment knackte es im Unterholz, und die Natur gab unsere Zimmernachbarn frei, das ältere Paar aus Cambridge. Und was hatten sie (natürlich!) in der Tasche? Allergiesalbe.
Überleben gesichert, auf die Räder, weiter gehts.
Kurz darauf schmierte mit einem leisen KNACK M.'s Gangschaltung ab. Einfach so. Und da wir schon so herrlich weit weg waren, konnten wir für das ganze Stück den Rückweg antreten, zu Fuß. Mitten drin, als Highlight, machten wir unser Lunchpaket im angesagten und pünktlich dazu eingetroffenen Thunderstorm platt. Man soll die Feste feiern wie sie fallen!

15.09.2009 (reisenotizen)

Als wir am späten Nachmittag (!) zum Ausleiher zurückkamen, gab es ein großes Hallo, als wir Rad, Knackpunkt ("Oh, so far away?") der Gangschaltung und meine roten Arme präsentierten. Da kam dann aber auch des Rätsels Lösung – ich muss an einer Pflanze mit dem wunderschönen Namen “Poison Ivy“ vorbeigefahren sein, und diese gestreift haben.
Passt. Pissblume.
Für morgen schon mal Witze gerissen, was denn wohl passiert, wenn wir uns mit dem Kanu in die Wildnis schlagen. Humor haben die Kanadier, genau so spritzig wie ihre Pflänzchen.

Es folgten: Abendsteak (drüben, in den Foodprints kommt Koch Len ins Spiel), Erfahrungsaustausch mit den Engländern, und als die Sonne Abends doch noch einmal herauskam, machten wir das selbe. A walk in the park.

15.09.2009 (reisenotizen)

God bless!

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Bilder zum Tag hier, der Food-Report hier.

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