Dienstag, 19. Oktober 2004

dienstag, öder

tag zwei im chaos, willkommen im alltag.
der beste ex-chef von allen genießt seine freiheit und steht abends mit headset in der küche und wirft spätzle ins kochende wasser, während wir telefonieren.
ich bin mit dem gedanken „wohin und warum und wann“ eingeschlafen und heute morgen wieder aufgewacht. die laune ist ein wenig hyper.
ich mag ja herausforderungen, aber muss es schon wieder dieses leidige arbeitsthema sein ?
dieser stillstand heute, die ruhe, während ich mich durch die zähe arbeitsmenge gearbeitet habe, die passte mir dann auch wieder nicht. die schweinehündin lag quer über dem schreibtisch und starrte mich permanent mit hochgezogenen augenbrauen an, aber was sollte ich tun ? nichts steht fest, und ich hab grad keine idee. allein schon der gedanke der bewerbungsprostitution geht mir auf die noch urlaubsgetoastete laune, und so erledigte ich alles stoisch mit dem hintergedanken, dass die, welche sich unter umständen demnächst durch meine arbeitsordner ackern und unterlagen archivieren müssen, doch den durchblick behalten, erziehung, da machste nix. das ist genau wie mit dem frischen schlüpfer, den meine mutter früher immer mit drohendem zeigefinger forderte, weil es könnte ja was passieren, ein schlimmer unfall, und dann würde ich allein ( hallo erziehungstherapeuten ? ) im krankenhaus liegen mit dem schlüpper vom vortag, himmel aber auch. ängste einer 6jährigen.
egal, es geht hier um die zukunft, ob mit oder ohne slip.

in der bahn habe ich nicht – wie gewohnt- gelesen, sondern mich über meine musikalische borderline-mischung im mp3-player gewundert. marilyn manson gab sich mit baby bash die klinke in die hand, und beide sangen was von suga während die uBahn durch die tube zuckelte.
die komische stimmung der letzten wochen hält also an. bin ich nicht unter leuten, bin ich im unfallgefärdet. ich gehe über die strasse, sehe eine kondompackung und denke „brav“ und eine sekunde später der gedanke an marilyn manson auf MTV und das ich in der ersten sekunde dachte „oh, boy george“ . und dann das hirn, welches jede kleinigkeit, jeden gedanken direkt in text umwandelt. text, text, text. lust auf zeit haben, lust auf zu ende denken, lust auf langeweile, telefonieren, rumkommen, etwas länger als dreißig minuten am stück tun, was nichts mit dem eigentlichen job zu tun hat.
dann die fragen in der inbox, ob ich nach berlin gehe nächste woche, lu- kommst ? lu- liest du ?
ich denke, leider nein. kein kopf, weit weg alles, jetzt nach urlaub fragen ? ich hätte lust auf die leute, den don mal schütteln, die elfe treffen, mit der gröner um die wette tonleitern rauf und runter jubeln, argh! , kutter und wer sonst noch alles den weg findet live und in farbe sehen, inkl. der besucher und after-lese-gelage. aber ich denke, leider nein. und es ist sicher nicht die letzte station, von daher freue ich mich auf die nächste gelegenheit.
aber ach… abend, ruhe, zeit. der rotwein schmeckt zu gut, die füsse sind kalt, und das diesmal nicht symbolisch, ich liege jetzt eine delle in die couch und schaue anderen beim leben zu.
alles hat seine zeit, und später denke ich beim einschlafen vielleicht mal über diese sache nach. diese sache mit den unfällen und der frischen unterwäsche, und unter umständen sollte ich meine mutter morgen mal anrufen und fragen, wen bitte meine höschen interessieren, wenn ich von einem getunten golf gti an der schlesischen strasse umgenietet werde.

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