Freitag, 20. Februar 2009

order # 5.09

Jonathan?

Maam?

Jonathan, ich möchte auf den Arm, und zwar dringend!

Maam, ich bin ihr imaginärer Butler, sie würden, ich meine, ich kann doch gar nicht, also wenn es keine Umstände...

Jonathan, hör auf zu rebellieren und sei einmal eine Minute am Stück still.

...

Und halt die Arme auf, dann geht das besser.

...

Danke.

Frankreich, Maam?

Frankreich Jonathan. Sie haben dort einen roten Sonnenuntergang und Bier in den Händen.

...

Ich mache uns jetzt zur Dunkelheit und dem Regen eine Pizza. Aus der Folie. Seelisches Elend kann man nicht mit gutem Essen zelebrieren.

Ich ziehe mir eben etwas lockeres über Maam, und dann suche ich den schlechtesten Sender in diesem Fernsehgerät.

Danke Jonathan. Knoblauchscharf?

Knoblauchscharf, Maam.

jonathan unter deck | © Lu um 19:46h | keine meldung | meldung machen?

Mittwoch, 18. Februar 2009

#20 † Travis

Nach fünfzehn Jahren Windeln tragen und "gehalten werden" flippte er ein zweites Mal aus. Einmal vor ein paar Jahren, da rebellierte er für ein paar Stunden und legte den Verkehr lahm, ließ sich beschwichtigen und machte weiter wie er es gewohnt war.
Jetzt war die Freundin seiner Menschin dran. Er flippte bei ihrem Besuch aus, biß sie ein paar Mal ins Gesicht, und wurde dann von seiner Ziehmutter mit einem Messer mehrfach verletzt, die sich nicht anders zu helfen wusste.
Auf der Flucht vor dem Haus griff er -natürlich- die an, welche ihn aufhalten wollten. Er wurde ein paar Mal aus nächster Nähe angeschossen. Schleppte sich ins Haus, in sein vertrautes Zimmer und starb dort.

Mit dieser Nachricht von Travis, einem erwachsenen, 90 Kilo schweren Schimpansenmann (ich schreibe extra nicht "Männchen", er wiegt mehr als mancher Menschenmann) wurde ich heute Morgen quasi in den Tag entlassen.
Schimpansen sind uns vom Verhalten sehr nah, und sie können gleichwohl sozial wie auch stark gewalttätig reagieren.
Ich frage mich seitdem, wie sein Leben, sein Alltag und sein Anlass aussahen. Und muss immer an die Windeln und das artfremde Leben denken. Auch Schimpansenmänner brauchen echte Sozialkontakte, Liebe, Sex und ein Leben in angemessenem Umfeld. Sexuelles Frustrationsverhalten könnte da ein Motiv gewesen sein.
Dumme Menschin, armer Travis, und welch beschissenes Ende.

(...) "Der Schimpanse „Travis“ fiel nach Polizeiangaben über sie her. Die Frau habe schwere Gesichtsverletzungen erlitten, sagte Polizeisprecher Richard Conklin.

Um ihre Freundin zu retten, stach die Besitzerin am Montag mehrmals mit einem großen Küchenmesser auf den 15 Jahre alten Affen ein. Sie und zwei herbeigerufene Polizisten wurden ebenfalls verletzt. „Travis“ habe dann mehrere Beamte verfolgt, die sich in ihre Fahrzeuge flüchteten, sagte Conklin. Als der Affe die Tür eines Polizeiwagens öffnete, habe ihn ein Beamter mehrfach angeschossen. „Travis“ schleppte sich verletzt ins Haus seiner Besitzerin, wo er in seinem Zimmer tot aufgefunden wurde. "
Link


#19



(Ich würde jetzt sehr gern eine Jacke überwerfen, und in diese Ausstellung gehen können. Wurde die Zeitmaschine zufällig letzte Nacht erfunden?)


Dienstag, 17. Februar 2009

#18

"American Pie" ist doch das "Eis am Stiel" des Heute, oder?

Ausserdem vermisse ich schon heute den Urlaub, der von Freitag bis die Woche darauf somewhere in Frankreich mit lieben Freunden stattgefunden hätte. Ich kann das Salz riechen, den Muscadet, die Meerschnecken (lebend) und das Baguette (tot aber knackig). Ich kann mich riechen, wie ich nach Meerluft -und ich kann nur sagen, das ist das leckerste, wozu ich zu duften fähig bin. Sonne und Salz (frisch).

Ich werde arbeiten, und andere werden Helau rufen, und woanders wird es salzig in der Luft sein.

anker raus | © Lu um 21:57h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 16. Februar 2009

#17

14februar2009

(Sonic Youth Ausstellung, Farbfotografie)


Sonntag, 15. Februar 2009

#16

Ich befinde mich jetzt in einem gnädigen Wurzelalter.
Als mir eben bei miesestem Schneeregen und steinigstem grau vier bunte Jecken entgegenkamen und ein lautes "Helau!" entgegen riefen, da rief ich, unjeckig und in schlammfarben, ebenfalls laut "Helau!" zurück, Rheinländerin durch und durch (dursch un dursch), statt säuerlich zu gucken und stumm weiter zu gehen.
Lächelnd den anderen alles zu gönnen, wo sie Spaß dran haben, sei es nun eine ruhige Ecke ausserhalb, oder eine schwoofige mitten innerhalb der anstehenden fünften Jahreszeit (gibt es nur in den Karnevalhochburgen, bitte lassen sie ihren Kalender liegen), das ist auch eine Form von - ja, was eigentlich?

Mir hier in Düsseldorf sagen bei so wat: Man muss auch jönne könne.
In diesem Sinne:

Helau!


Samstag, 14. Februar 2009

#15

Und wenn man meint, es geht immer mehr, dann kommt von irgendwo ein Virus daher.


Donnerstag, 12. Februar 2009

order # 4.09

Jonathan?

Maam?

Jonathan, wir haben Hochwasser. An allen Ecken und sämtlichen Enden schlagen die Wellen an.

Oberkante Unterlippe, Maam?

Absolut. Wo pumpen wir zuerst ab, was meint er?

Die Flasche Bordeaux, Maam. Und wenn die trocken gelegt ist, dann kümmern wir uns um den Rest.

Prösterchen.

Prösterchen.