Sonntag, 21. Juni 2009

#84

Heute dann mal tiefer ins Viertel, means: Rauf auf diesen Berg, dabei durch durch diesen Wald. Nach Wochen der Sportabstinenz Dank Virusdings stand ich keuchend in den Pedalen und als ich an M vorbei fuhr, tat ich dies quietschenden Rades und lachenden Anfalls. Weil:
Um uns herum rannten Kühe.
Schlechter als jeder Lynch-Gedanke stand ich inmitten hüpfender Kühe und dachte, na gut, und weiter gehts, vorbei an einem plötzlichen und sehr sehr großen Friedhof, und dann fällt auch noch der Wald ab, direkt an meiner linken Achillessehne Ferse, und das Wort 'Verwunschen' kommt mir in den Sinn, bis sich ebenfalls links plötzlich Wild durchs Dickicht schlägt, und ich wollte zu M noch so was wie 'ÄH!' rufen, dachte an Keiler und Zeugs, aber dann waren die Keiler plötzlich rot und groß, und was scheucht sich da neckisch durchs Dickicht? Rehe, meiner Seel', und das alles um die Ecke von da, wo Bett und Kaffeemaschine stehen, das ist ja irre.
Auf den Rückwegen noch mal versucht, das flitzende Rotwild mit dem Mobiltelefon zu erlegen, aber zu sehen nur grün und Punkte, also was solls. Sie waren da, Sie müssen mir glauben.
Zur Belohnung für all das Pedalenstehen: Ausblick!
Plötzlich eine Lichtung mit Bank und Tisch und unter uns Düsseldorf und Umland bis locker 60 km. Grevenbroich, der Fernsehturm, Bauhaus, alles zu sehen, alles so klein und wir da oben und Haus da knapp in der Nähe unten und die Glashütten zerfallend wie ein altes Gebiss.
Kurzes Heimatgefühl, oh Rheinland Du tolles Ding!

Auf dem Heimweg einen Mops gesehen. Das rundete alles ab.

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Sehr vergessen, wie schlimm ich bei den Osbournes richtiger Link lachen muss.

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Sommersonnenwende. Ich weiß, was ich vor einem Jahr tat, und vor zehn. Beides in Frankreich.
Und vor 16 starb meine Katze Lizzy und ich begrub sie mit Spielzeug und Decke in einer Holzkiste unter einem großen Baum am Rhein. Einen Monat später war Hochwasser und die Auen geflutet. Lizzy und ihre Holzkiste waren danach nicht mehr da, und ich frage mich heute, wo ihre Gebeine wohl strandeten.
Sommersonnenwende. Einer meiner drei liebsten Jahrestage.


#83

Auch Gott ist ab und an ein wenig fahrig und husch-husch bei seinen Auftragsbearbeitungen, aber ich will mich nicht beschweren. Statt der Kiste mit Gold, die ich bei der Gartenarbeit finde, traf nun gestern was anderes ein, und das ist laut und fein.
Ich bekomme ja mal wieder nichts mit, also auch nicht, dass die singende Hälfte einer meiner liebsten Bands, den Black Keys, plötzlich schnafte Sachen mit anderen macht, dazu Videos dreht, Konzerte leistet und generell eine Langspielplatte herausbringt, die ich schon nach einmal hören mag.

Dan Auerbach
Myspace mit allem

Mein frischer Wochensoundtrack, mit Lust auf Dröhnschuppen und dünnem Bier aus großen Gläsern.



(Mit Dank an den Überbringer dieser Platte.)

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