Dienstag, 22. Mai 2007

Am

22.Mai 1999 zündete ich mir einfach keine Zigarette mehr an.
Ich hatte in diesem Moment nicht die leiseste Ahnung, wie das gehen sollte, Nichtraucher sein.
Heute, acht Jahre später, kann ich sagen, dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war. Dieses Freiheitsgefühl, dieses reine Gewissen, das vitale Körpergefühl, all das wurde größer mit jedem Tag ohne.

Wenn ich heute ein altes Photo sehe auf dem ich eine Zigarette halte, dann bin ich ganz innerlich und ganz allein vor mir ein wenig peinlich berührt, wie ich nur so lange konnte und ich wünsche es einem Jeden, das er auch irgendwann so ein Aufhördatum in einem alten Kalender findet.



'Ich mache nix mehr ohne Mikrofaser!'



Dann sind da die Dinge, die ich lieber täte, als die 1.068ste Kiste zu packen. Zum Beispiel eine Möwe bei Wind füttern. Venedig sehen (und nicht sterben.). Kino am Sonntag Nachmittag bei Herbst. Meloneneis am Rhein. Etwas auf einer Speisekarte bestellen, was man nur Ansatzweise übersetzt bekommt. Dem Kellner klar gestikulieren, dass dafür bitte nichts um die Ecke gebracht werden soll, sonst nehme man doch die Ofenkartoffel.
Überhaupt, einkaufen gehen. In Lebensmitteln mit den Augen wühlen, die beste Ananas.
Das Haus ist eine Festung, die Basis, Höhle, Nest, etwas zum rausgehen.
Mein Nest ist aktuell die Arche, von allem höchstens nur noch zwei, ausser die Fellchen, die bleiben im Rudel.
Noch eine Woche, eine Woche, eine Woche.

Eine Möwe bei Wind füttern. Meloneneis.

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