Montag, 26. September 2005

de(r)montag(e)

so ist das, wenn einem keine knackige üschrift zum geschrumbel im kopf tolle idee in klammern zum montag einfällt. was soll das für ein tag werden, der nachts um 3:05 anfing, mit einem sound, als hätte mein nachbar ein ferkel in seinem garten angebissen ( obwohl das natürlich gar nicht geht, weil meine nachbarn türkischer herkunft und kein schwein und so, aber das ist ja hier grad wurscht ). zwischen kreischbeginn und aus dem fenster hängen um jeden tierquäler allein schon durch 3:05 aussehen in die flucht zu schlagen lagen echt trainierte 2,4 sekunden, dank beschleunigung in der kurve um den wäscheständer herum.
als ich dann bis zum bauchnabel aus dem fenster hing, kreischt "es" immer noch wie frisch abgestochen, aber ich dachte, bevor ich theorien über aliens mit lautsprecher im hals oder wirklich grad frisch sterbende plüschknäuel zu ende denke, entscheide ich mich für das nahe liegende, bzw. kreischende : elstern.
was auch immer zu solch einem kreischen ( nicht das normale schnattern, was die vollzeit machen, sondern wirkliches kreischen mit bis-in-die-knochen-hören! ) führte, also nachbars katz mit hüngerchen oder vielleicht was falsches gegessen, es war vorbei, als ich zwei mal laut in die hände klatschte.

to_ten_stille.
wenn man als eingreifender mensch mit einem nachtpuls von um die 90 dann wieder im plümo liegt, und nicht einschlafen kann, dann fragt man sich so gegen 4 uhr, ob man durch das klatschen das arme federgeschöpf vielleicht von der katz abgelenkt hatte, beide kurz verdutzt inne hielten, und die katz sich dann dachte und jetzt zerbeiss ichs und dann war ruhe, und ich mittäterin?

aber ich wollte mich eigentlich fragen, was das für ein tag wird, der mit nächtlichen unterbrechungen und einem mordshunger auf pizza doppelt käse seinen anfang nimmt ?
er sieht ganz normal aus, dieser montag morgen, die sonne scheint zuckersüss durch die fenster, die fellchen schnurren wie die nähmaschinen und ich, noch nicht ganz in dieser welt rufe dem bettverlassenden m. zu, er solle bitte sämtliche vorstellungsgespräche in hamburg auf freitage legen.
nee, is klar.

noch mit schlafzimmerblick eine kleine netztour, keine musik, keine pizza, nur kaffee und ich.
sowieso. die verbindung von morgens, sonnendurchfluteter küche und kaffeeduft, die könnte ich in dosen packen, so fröhlich macht mich das immer wieder.
und bei der neige meines glases, ich glaube nicht unbedingt an die montage und ihre oft angedachte und beschriebene schlechtigkeit. ich glaube eher an die bösartigkeit eines sonntags. schon als kind fand ich sonntage oft superlangweilig, überhauptnichtgemütlich und ambestenwennvorbei.
das hat sich irgendwie gehalten. wenn mein sonntag nicht mit netten dingen ausgefüllt ist, dann bekomm ich den sonntagskoller, und der passt vielleicht in den rahmen, aber macht keinen spass. er setzt sich zusammen aus buden-und verpflichtungskoller in netter begleitung von alles-zu und natur-überfüllt. all die orte, wo ich unter der woche gerne bin, sind von familien überlaufen, im wald menschen auf fernsehentzug, die alles gnadenlos anstarren, was ihnen über den weg läuft, oder die kolonnenfamilien, die zu siebent mit bollerwagen an papas fahrrad die fahrad- und fussgängerwege zu gefährlichen brennpunkten werden lassen, erst recht, wenn der familienhund nicht mit im bollerwagen sitzt, sondern mal total frei umherlaufen darf. waldorfhundeschule für städter. und kaum wird eins der jungesippe per namen ausgerufen, drehen sich fünf andere maries oder maxe aus fremdsippen um.
tja.

also läßt man die brikären orte, die mal eben erreichbar schnell gewesen wären, und fährt lieber "raus". und macht somit seinen umweltengel verbittert, weil man fährt mindestens eine halbe stunde autobahn "raus" um relativ allein die natur zu geniessen, wie man so schön sagt. und tut man das nicht rechtzeitig, verpasst sozusagen das zeitfenster, dann geht es uns wie gestern, und man verbringt zur strafe den kompletten nachmittag plus beginn des abends zwischen zwei müttern, erst die eine, dann die andere, die erst mal abstecken, mit was einem die andere denn schon abgefüttert hat.
4,5 stunden nicht wissen, was man reden soll. der kuchen schmeckt grauenvoll, und ich will keine kinderphotos gucken, wie ich blondgelockt und nordseenass auf papas schultern turne. die andere front fragt nach dem kuchen, den es gab. sie hätte auch noch einen gebacken. schade, dass enten keinen kuchen sollen, wir hätten gestern dem ganzen stadtweiher zu einer party verholfen.

jetzt ging mein faden mit dem kuchen, aber was solls.
kurz gefasst könnte hier auch stehen : sonntags schnell genug flüchten, dann montags keine lust auf pizza doppelt käse. basta.