Mittwoch, 2. Juni 2004
notiz
männer generell erst mal toll finden, die ihre freundin immer als einzige oder inhalt meines lebens benennen, und nicht als "schatzi" be-schreiben.
mit "egal" ignorieren, dass das alles nur von einem autor stammt, weil es eine der wenigen, romantischen seiten anspricht.
andere männer generell erst mal als total mies und unsexy einstufen, und auch dort belassen, weil sie auf den monat wissen, wann und wie lange welche schuhe vor drei jahren "in" waren, und welche eben nicht. fassungslos vor dem fernseher sitzen, und darüber nachdenken, dass der das ernst meinte.
mit "egal" ignorieren, dass das alles nur von einem autor stammt, weil es eine der wenigen, romantischen seiten anspricht.
andere männer generell erst mal als total mies und unsexy einstufen, und auch dort belassen, weil sie auf den monat wissen, wann und wie lange welche schuhe vor drei jahren "in" waren, und welche eben nicht. fassungslos vor dem fernseher sitzen, und darüber nachdenken, dass der das ernst meinte.
Freitag, 28. Mai 2004
mädchen-mittag
ich bin 22 km mit dem rad quer durch natur, über berge, ein paar stöcke und über ein paar steine auch, das alles in 30 minuten. direkt im anschluss 3,6 km gerudert, aber fragt nicht wie. die fische hätten danach applaudiert, wäre ich in einem see, und nicht auf einer simulation geritten.
und weil ich grad so hübsch warm und flüssig war, hab ich unter r.'s anleitung noch einem sandsack das nasenbein gebrochen, und die eier ins nirvana gejagt.
mittagspause im fitness-studio, oder : wer ist der nächste bitte?
und weil ich grad so hübsch warm und flüssig war, hab ich unter r.'s anleitung noch einem sandsack das nasenbein gebrochen, und die eier ins nirvana gejagt.
mittagspause im fitness-studio, oder : wer ist der nächste bitte?
schaum-traum beim 7:0
während engelchen + teufelchen sich vor dem kleinen fernseher im schlafzimmer lümmelten, und deutschland gegen malta verfolgten, dämmerte ich ab dem 4:0 stück für stück tiefer in den schlaf, noch einen gedanken beim "angel-fucker"-shirt des schwefelhelden oben auf dem regal.
der baum vor dem fenster, der lullte mich mit seinem rauschen ein, plötzlich fand ich mich unter ihm wieder, in einem zelt liegend.
genauer : in unserem zelt liegend und ich hatte plötzlich den gefühlten umfang eines wal-weibchens mit akutem windabgang. noch genauer : ich war im 9 monat und kam gerade nieder, um es noch nett auszudrücken.
über mir rauschte der baum und ich war kurz verwirrt, bekam dann aber eine zünftige press-wehe und brüllte flüche in die nacht, wie es in der gleichen sekunde wohl tausende anderer frauen auch taten, nur in schönen, warmen betten, und nicht auf einer iso-matte vom aldi, direkt vor dem heimischen fenster.
der gedanke, was unsere streng allah-gläubigen nachbarn zu meinen lauten äußerungen sagen würden machte mir ein wenig sorgen, ein nächster, ob man vielleicht deren ur-großmutter zu mir bringen könnte, die sicherlich schon 65 kinder in irgendwelchen dörfern zur welt gebracht hatte, dann noch mal tief atmen, und schwupps kam etwas, was mir die luft aus den lungen, aber leider nicht die frucht aus den lenden presste.
los,holt sterile tücher und heissen kaffee, hörte ich m. draussen rufen, und ich wollte antworten, dass es heißes WASSER bräuchte, um sein kind zu gebären, und das mit dem kaffee wäre ja nett, aber heißes wasser solle er gleich mit ordern, den kaffee nehm ich dann später zu mir.
dann ein schrei, nicht meiner, 7:0, 7:0 der schwefelkerl zappelte und schmiss mit chips um sich, während das engelchen die malta-fahne aus dem fenster pfefferte.
ich, wieder wach, meinen bauch anstarrend, der flach und knurrend ein stück unter mir lag, dachte an die verwischung von büchern und camping-erlebnissen, an traumdeutung und den sinn, eine idee geboren zu haben. autsch.
der baum vor dem fenster, der lullte mich mit seinem rauschen ein, plötzlich fand ich mich unter ihm wieder, in einem zelt liegend.
genauer : in unserem zelt liegend und ich hatte plötzlich den gefühlten umfang eines wal-weibchens mit akutem windabgang. noch genauer : ich war im 9 monat und kam gerade nieder, um es noch nett auszudrücken.
über mir rauschte der baum und ich war kurz verwirrt, bekam dann aber eine zünftige press-wehe und brüllte flüche in die nacht, wie es in der gleichen sekunde wohl tausende anderer frauen auch taten, nur in schönen, warmen betten, und nicht auf einer iso-matte vom aldi, direkt vor dem heimischen fenster.
der gedanke, was unsere streng allah-gläubigen nachbarn zu meinen lauten äußerungen sagen würden machte mir ein wenig sorgen, ein nächster, ob man vielleicht deren ur-großmutter zu mir bringen könnte, die sicherlich schon 65 kinder in irgendwelchen dörfern zur welt gebracht hatte, dann noch mal tief atmen, und schwupps kam etwas, was mir die luft aus den lungen, aber leider nicht die frucht aus den lenden presste.
los,holt sterile tücher und heissen kaffee, hörte ich m. draussen rufen, und ich wollte antworten, dass es heißes WASSER bräuchte, um sein kind zu gebären, und das mit dem kaffee wäre ja nett, aber heißes wasser solle er gleich mit ordern, den kaffee nehm ich dann später zu mir.
dann ein schrei, nicht meiner, 7:0, 7:0 der schwefelkerl zappelte und schmiss mit chips um sich, während das engelchen die malta-fahne aus dem fenster pfefferte.
ich, wieder wach, meinen bauch anstarrend, der flach und knurrend ein stück unter mir lag, dachte an die verwischung von büchern und camping-erlebnissen, an traumdeutung und den sinn, eine idee geboren zu haben. autsch.
Donnerstag, 27. Mai 2004
keine leitung
bernd, das depremierte kastenbrot hat mich runtergezogen, das wetter, die kälte hat mich runtergezogen, meine schuhe gingen mir auf den geist, die "ich hab aber keine zeit"sätze, die gehetzten sachen, die man so tun muss, all das geht mir akut auf alles, und so schaffte ich es gestern abend, beim kochen der nudeln den wein für die sauce zu kippen, und weil der noch ging, nahm ich den rest aus der flasche direkt hinterher.
nach zwanzig minuten war das essen fertig, und ich halbwegs betrunken. zwischen den penne-happen lachte ich albern zu blöden BB bildern, weil dann ist es ja eh egal und das niveau plätscherte in der unteren schublade vor sich hin, gestört hat das aber nicht.
kurzer trink-spass, schnelle reue, kopfweh noch vor zehn uhr.
scheiß abend, ich kanns nicht leiden, wenn ich so maulig bin.
die ungefickte brotspinne fällt mir dann immer ein, ein comic im geiste, eine haarige thekla mit gewaltigen unterhosen in xxl und anderer pointenloser kram, der ein paar sekunden spass macht.
und wenn man schon zickt, kann man doch auch gleich sonderbar werden, den elektro-smog im schlafzimmer beklagen, alle fenster auf, luft bekommen, und einen baum bekommen.
der baum vor dem schlafzimmerfenster, fett blühend, grün, voller leben und saftig, vor allem kleine leben. insekten. auch saftig meinen die fellchen.
dieser baum vor dem fenster war gestern abend so mächtig, so da, fast, als wollte er in den raum schwappen, hallo sagen, mitwohnen, was weiß ich. ich versuche es nicht als eso-öko-geschwafel enden zu lassen, wollte aber das ding mit dem baum noch erzählen, damit es nicht am ende heißt, die lu wäre genervt wegen ihrer schuhe, oder besäuft sich weil sie eine brotspinne sei.
all das könnt ihr vergessen.
merkt euch nur das bild eines grünen baumes.
danke.
nach zwanzig minuten war das essen fertig, und ich halbwegs betrunken. zwischen den penne-happen lachte ich albern zu blöden BB bildern, weil dann ist es ja eh egal und das niveau plätscherte in der unteren schublade vor sich hin, gestört hat das aber nicht.
kurzer trink-spass, schnelle reue, kopfweh noch vor zehn uhr.
scheiß abend, ich kanns nicht leiden, wenn ich so maulig bin.
die ungefickte brotspinne fällt mir dann immer ein, ein comic im geiste, eine haarige thekla mit gewaltigen unterhosen in xxl und anderer pointenloser kram, der ein paar sekunden spass macht.
und wenn man schon zickt, kann man doch auch gleich sonderbar werden, den elektro-smog im schlafzimmer beklagen, alle fenster auf, luft bekommen, und einen baum bekommen.
der baum vor dem schlafzimmerfenster, fett blühend, grün, voller leben und saftig, vor allem kleine leben. insekten. auch saftig meinen die fellchen.
dieser baum vor dem fenster war gestern abend so mächtig, so da, fast, als wollte er in den raum schwappen, hallo sagen, mitwohnen, was weiß ich. ich versuche es nicht als eso-öko-geschwafel enden zu lassen, wollte aber das ding mit dem baum noch erzählen, damit es nicht am ende heißt, die lu wäre genervt wegen ihrer schuhe, oder besäuft sich weil sie eine brotspinne sei.
all das könnt ihr vergessen.
merkt euch nur das bild eines grünen baumes.
danke.
Mittwoch, 26. Mai 2004
fuct.up

what a girl wants, what a girl needs ...
Dienstag, 25. Mai 2004
los lassen
los, lass los!
geht nicht, ich häng doch schon halbwegs schief.
lass lohooos, ich pass auf.
geht nicht. das hält doch nie im leben.
das hält, loslassen. jetzt !
und so kam es, dass ich kurz nach halb eins am mittag kopfüber in einem gerät hing, und gerade noch "kettler" lesen konnte, bevor ich den fussboden sah.
boot-camp-meister r. hatte mich in diese lage gebracht, ich solle "mal aushängen", meine wirbelsäule entlasten, und überhaupt, ich soll doch mal LOSLASSEN, und zwar jetzt und sowieso.
ich hielt 40 sekunden durch, mein winseln wurde geflissentlich überhört. ich versuchte derweil, meinen focus auf meine jubelnde wirbelsäule zu richten, die sich genüsslich streckte und mal eben alles abhanden gekommene wieder an den richtigen ort verstaute, während mein kopf lauthals moserte, ich hätte ja wohl den verstand in den dünen gelassen, und den rest als überflüssig gekennzeichnet.
na ja, langes winseln, apruptes ende.
r. brachte mich mit einem lachen und einem ruck wieder in die normale lage, meine augen guckten gläsern aus puterrotem kopf, ich sah noch drei vier sternen hinterher und sagte gelassen, "cool", während meine beine halt suchten.
fitness fängt im kopf an, und mein hirn ist meine größte problemzone, da kommt der hintern noch jahre nicht hinterher.
geht nicht, ich häng doch schon halbwegs schief.
lass lohooos, ich pass auf.
geht nicht. das hält doch nie im leben.
das hält, loslassen. jetzt !
und so kam es, dass ich kurz nach halb eins am mittag kopfüber in einem gerät hing, und gerade noch "kettler" lesen konnte, bevor ich den fussboden sah.
boot-camp-meister r. hatte mich in diese lage gebracht, ich solle "mal aushängen", meine wirbelsäule entlasten, und überhaupt, ich soll doch mal LOSLASSEN, und zwar jetzt und sowieso.
ich hielt 40 sekunden durch, mein winseln wurde geflissentlich überhört. ich versuchte derweil, meinen focus auf meine jubelnde wirbelsäule zu richten, die sich genüsslich streckte und mal eben alles abhanden gekommene wieder an den richtigen ort verstaute, während mein kopf lauthals moserte, ich hätte ja wohl den verstand in den dünen gelassen, und den rest als überflüssig gekennzeichnet.
na ja, langes winseln, apruptes ende.
r. brachte mich mit einem lachen und einem ruck wieder in die normale lage, meine augen guckten gläsern aus puterrotem kopf, ich sah noch drei vier sternen hinterher und sagte gelassen, "cool", während meine beine halt suchten.
fitness fängt im kopf an, und mein hirn ist meine größte problemzone, da kommt der hintern noch jahre nicht hinterher.
Dienstag, 18. Mai 2004
anke am abend
" ich will meinen harald wieder haben " maulte ich um exakt 23:18 los, drei minuten nach sendebeginn der neuen late night mit anke engelke.
ich mag die frau. ich mag sie wirklich, und bei "ladykracher" lieg ich meist laut quietschend vor freud' zwischen den sofaelementen.
aber bitte, die late night ist nicht ladykracher, und anke sagt, sie wäre nicht schmidt, und sie möchte auf gar keinen fall mit schmidt verglichen werden.
okay, schmidt brachte das aktuelle zuerst, anke brachte das aktuelle zuerst, schmidt brachte es genüßlich und souverän, anke las schmaläugig ab und vergass den augenkontakt zur kamera, schmidt ging danach in seine ecke, anke ging in ihre ecke, bei schmidt war es dunkel, bei anke weiß, schmidt hatte einen schreibtisch, anke die apple-version eines spiegel-ei in übergröße, schmidt hatte seine gäste im griff, anke war mit ihrem gast befreundet.
okay, es war die erste, und auch ich habe mich sehr über die frauen-typen aus ladykracher gefreut, und die haben sich auch alle mühe der welt gegeben, um anke die gleichen strähnchen zu verpassen, wie s.j. parker, aber, und das machte meine nächtliche freude mit harald im bett immer aus :
die ironie, der feine wortwitz, das gekonnte umgehen mit wörtern, das reflektieren des tagesgeschehens ...
anke engelke steht für den legeren umgang mit den frauen-spleens unserer zeit, und ob das ausdauernd für eine late-night reicht wird sich zeigen.
ich hab im 2. werbeblock auf "off"gedrückt, und mich meinem persönlichem late-night programm gewidmet.
zur gleichen minute flog das engelchen noch hektisch durch den keller, immer noch in den grün-weißen werder bremen pulli gehüllt, und suchte sein überlebens-equipment zusammen, während das teufelchen sich vor dem display hockend auf die schenkel schlug, dass es nach schwefel stank, als er den gestrigen tag im internetz nachlas, im kopfhörer auf höchste volume-stärke die neue CD von the streets
ich mag die frau. ich mag sie wirklich, und bei "ladykracher" lieg ich meist laut quietschend vor freud' zwischen den sofaelementen.
aber bitte, die late night ist nicht ladykracher, und anke sagt, sie wäre nicht schmidt, und sie möchte auf gar keinen fall mit schmidt verglichen werden.
okay, schmidt brachte das aktuelle zuerst, anke brachte das aktuelle zuerst, schmidt brachte es genüßlich und souverän, anke las schmaläugig ab und vergass den augenkontakt zur kamera, schmidt ging danach in seine ecke, anke ging in ihre ecke, bei schmidt war es dunkel, bei anke weiß, schmidt hatte einen schreibtisch, anke die apple-version eines spiegel-ei in übergröße, schmidt hatte seine gäste im griff, anke war mit ihrem gast befreundet.
okay, es war die erste, und auch ich habe mich sehr über die frauen-typen aus ladykracher gefreut, und die haben sich auch alle mühe der welt gegeben, um anke die gleichen strähnchen zu verpassen, wie s.j. parker, aber, und das machte meine nächtliche freude mit harald im bett immer aus :
die ironie, der feine wortwitz, das gekonnte umgehen mit wörtern, das reflektieren des tagesgeschehens ...
anke engelke steht für den legeren umgang mit den frauen-spleens unserer zeit, und ob das ausdauernd für eine late-night reicht wird sich zeigen.
ich hab im 2. werbeblock auf "off"gedrückt, und mich meinem persönlichem late-night programm gewidmet.
zur gleichen minute flog das engelchen noch hektisch durch den keller, immer noch in den grün-weißen werder bremen pulli gehüllt, und suchte sein überlebens-equipment zusammen, während das teufelchen sich vor dem display hockend auf die schenkel schlug, dass es nach schwefel stank, als er den gestrigen tag im internetz nachlas, im kopfhörer auf höchste volume-stärke die neue CD von the streets
Dienstag, 11. Mai 2004
ein film ...

der pianist
... bei dem ich andauernd beide hände vor dem gesicht hatte;
bei dem ich immer dachte "NEIN!";
bei dem ich wußte, warum ich über 1,5 jahre gebraucht habe, bis ich ihn mir ansehe;
bei dem ich auf ihn hier verlinke, da er schon etwas drüber geschrieben hat;
bei dem ich nachts darauf im traum erschossen wurde.
liebes tagebuch,
gestern hat es geregnet und ich fand den montag doof.
nach 4wöchiger abstinenz bin ich nach ebenfalls langer pausen-abstinenz in mittagspause gegangen, ins fitnesstudio.
nach 15 minuten ergometer verdampfte meine frisur, die eh keine war, nach 20 minuten an den geräten hatte ich pudding statt muskeln im oberkörper ( der rest schlug sich wacker, doch doch ), nach 10 minuten nordic walker brannte mein hintern wie feuer und nach insgesamt 60 boot camp minuten blieb ich auf der erstbesten blauen matte am boden liegen und schwitzte dekorativ vor mich hin, die wangen röter wie heidi von der alm.
heute habe ich einen muskelkater, der sich gewaschen hat, und meine arme dümpeln schlaff auf der tastatur vor sich hin.
das schwimmen am abend wird sicherlich toll, hurra !
als ich heute morgen in der uBahn sass, da klappte eine frau vor mir ein uta danella buch auf, und ihr lesezeichen war eine gezeichnete katze die einfältig dreinschaute.
"boah, wie typisch" dachte ich, wegen frau, buch und lesezeichen.
als ich dann ein paar minuten später mein buch aus der völlig überfüllten tasche fummelte und MEIN lesezeichen zwischen die letzte seite und buchdeckel klemmte, da guckte mich die frau mit dem danella buch kurz über ihre brillengläser an, und ich fragte mich, ob sie auch "tsess, typisch" dachte, ich mit meinem kiwi-buch und der "free tibet" - postkarte, die ich immer als lesezeichen nehme ?!
als ich kurz darauf über die rheinbrücke fuhr, da sah ich die ganze flotte an hotelschiffen, welche zur zeit, zur drupa-zeit, grad zweireihig am rhein geparkt sind. die ganze stadt liegt unter dunst, der fernsehturm ist kaum zu erkennen, und ich bin ein wenig neidisch auf die messegäste, die auf einem boot auf dem rhein schlafen können. das gluckert sicher ur-gemütlich, und riecht halt so, wie nur unser väterchen rhein rum-müffeln kann.
dabei muss ich an den piraten denken, der auf einem segelboot in meinem favorisiertem stadtteil flehe wohnt. die piratenflagge gehisst, mit einem briefkasten an land, auf dem stolz xxx xxx , Pirat steht, und ich immer ganz neugierig, wieso und warum, und wie und ob immer noch gerne und überhaupt ...
letzte woche haben m. und ich ihn abends gesehen, als wir mit skateboard und inlinern den deich rauf und runter sind. 1000 fragen brannten in mir, aber der pirat setzte in aller seelenruhe mit seinem kleinen kanu über, ging zu seinem jeep und fuhr weg. wäre er gestolpert, und das auch noch in meiner nähe, der arme wäre reif gewesen.
aber so ... man will ja nicht stören. aber irgendwann !
noch in piratesken gedanken versunken fahre ich an dem supermarkt vorbei, in dem ich gestern abend einkaufen war.
folgendes war passiert : ich packte an der kasse meine sieben sachen aufs band, hinter mir ein asiatisches pärchen mit einem ganzen wagen voll süßkram. und ich denk noch besorgt, ob die auch mal zwischendurch was gesundes essen, da werden die beiden von einer sehr böse dreinschauenden, sehr nervösen und im stress befindlichen frau angeranzt, ob sie mit ihren "zwei teilen mal eben vor könnte ?!" , wobei ihre frage eher eine aufforderung statt einer bitte gleichkam, der ton macht dann halt doch die musik. die angeranzte asiatin guckt verwundert, dann kurzer austausch mit mann, dann eine gedankliche lampe, die grell leuchtend aufging und sie wühlte in aller seelenruhe in ihrer handtasche, brachte ein handy zum vorschein, diskutierte mit dem mann noch zwei, drei sätze, und sagte dann in halbwegs astreinem höflich-deutsch, sichtlich triumphierend "es ihis jähäz nach sechs kurz", lächelte verbindlich und fing an, das band mit ihrem wageninhalt zu füllen. ich biss mir ganz vorne und ganz fest auf die zungenspitze, um nicht laut johlend über meinem schafskäse aufs band zu schlagen, der gesichtsausdruck der drängelnden wurde auf der stelle leer und ohne wind in sämtlichen segeln. sie machte noch mal kurz ihren mund auf, sah für eine sekunde aus wie ein karpfen der luft holt, und dann war ruhe.
so, liebes tagebuch. das war das mit dem montag. und so doof war der ja gar nicht.
nach 4wöchiger abstinenz bin ich nach ebenfalls langer pausen-abstinenz in mittagspause gegangen, ins fitnesstudio.
nach 15 minuten ergometer verdampfte meine frisur, die eh keine war, nach 20 minuten an den geräten hatte ich pudding statt muskeln im oberkörper ( der rest schlug sich wacker, doch doch ), nach 10 minuten nordic walker brannte mein hintern wie feuer und nach insgesamt 60 boot camp minuten blieb ich auf der erstbesten blauen matte am boden liegen und schwitzte dekorativ vor mich hin, die wangen röter wie heidi von der alm.
heute habe ich einen muskelkater, der sich gewaschen hat, und meine arme dümpeln schlaff auf der tastatur vor sich hin.
das schwimmen am abend wird sicherlich toll, hurra !
als ich heute morgen in der uBahn sass, da klappte eine frau vor mir ein uta danella buch auf, und ihr lesezeichen war eine gezeichnete katze die einfältig dreinschaute.
"boah, wie typisch" dachte ich, wegen frau, buch und lesezeichen.
als ich dann ein paar minuten später mein buch aus der völlig überfüllten tasche fummelte und MEIN lesezeichen zwischen die letzte seite und buchdeckel klemmte, da guckte mich die frau mit dem danella buch kurz über ihre brillengläser an, und ich fragte mich, ob sie auch "tsess, typisch" dachte, ich mit meinem kiwi-buch und der "free tibet" - postkarte, die ich immer als lesezeichen nehme ?!
als ich kurz darauf über die rheinbrücke fuhr, da sah ich die ganze flotte an hotelschiffen, welche zur zeit, zur drupa-zeit, grad zweireihig am rhein geparkt sind. die ganze stadt liegt unter dunst, der fernsehturm ist kaum zu erkennen, und ich bin ein wenig neidisch auf die messegäste, die auf einem boot auf dem rhein schlafen können. das gluckert sicher ur-gemütlich, und riecht halt so, wie nur unser väterchen rhein rum-müffeln kann.
dabei muss ich an den piraten denken, der auf einem segelboot in meinem favorisiertem stadtteil flehe wohnt. die piratenflagge gehisst, mit einem briefkasten an land, auf dem stolz xxx xxx , Pirat steht, und ich immer ganz neugierig, wieso und warum, und wie und ob immer noch gerne und überhaupt ...
letzte woche haben m. und ich ihn abends gesehen, als wir mit skateboard und inlinern den deich rauf und runter sind. 1000 fragen brannten in mir, aber der pirat setzte in aller seelenruhe mit seinem kleinen kanu über, ging zu seinem jeep und fuhr weg. wäre er gestolpert, und das auch noch in meiner nähe, der arme wäre reif gewesen.
aber so ... man will ja nicht stören. aber irgendwann !
noch in piratesken gedanken versunken fahre ich an dem supermarkt vorbei, in dem ich gestern abend einkaufen war.
folgendes war passiert : ich packte an der kasse meine sieben sachen aufs band, hinter mir ein asiatisches pärchen mit einem ganzen wagen voll süßkram. und ich denk noch besorgt, ob die auch mal zwischendurch was gesundes essen, da werden die beiden von einer sehr böse dreinschauenden, sehr nervösen und im stress befindlichen frau angeranzt, ob sie mit ihren "zwei teilen mal eben vor könnte ?!" , wobei ihre frage eher eine aufforderung statt einer bitte gleichkam, der ton macht dann halt doch die musik. die angeranzte asiatin guckt verwundert, dann kurzer austausch mit mann, dann eine gedankliche lampe, die grell leuchtend aufging und sie wühlte in aller seelenruhe in ihrer handtasche, brachte ein handy zum vorschein, diskutierte mit dem mann noch zwei, drei sätze, und sagte dann in halbwegs astreinem höflich-deutsch, sichtlich triumphierend "es ihis jähäz nach sechs kurz", lächelte verbindlich und fing an, das band mit ihrem wageninhalt zu füllen. ich biss mir ganz vorne und ganz fest auf die zungenspitze, um nicht laut johlend über meinem schafskäse aufs band zu schlagen, der gesichtsausdruck der drängelnden wurde auf der stelle leer und ohne wind in sämtlichen segeln. sie machte noch mal kurz ihren mund auf, sah für eine sekunde aus wie ein karpfen der luft holt, und dann war ruhe.
so, liebes tagebuch. das war das mit dem montag. und so doof war der ja gar nicht.
Freitag, 7. Mai 2004
die lange nacht von 19 bis 3
diesen samstag ist es wieder soweit. düsseldorfs museen rufen auf zum kultur-gau, die lange nacht der museen soll den couch-trägen bürger in die ausstellungen und die kunst ins big-brother-träge hirn treiben.
ich hab zwar dank daddy ein wenig ostzonen (erneut neu entdecktes wort, love it ) -blut in meinen rheinländischen venen, aber das schlange-stehen ist mir eben so fremd wie lächelnd in shuttle-bussen durch die nacht zu fahren.
der preis und die plakate machen den düsseldorfer nebst umliegenden käffern dann mobil, man muss doch mal raus, und die 16 ausstellungen wollte man doch eh die ganze zeit schon mal, komm jetzt, und zieh dich ganz in schwarz an, das zeugt von intellekt und nicht-angepasst-sein, und in der kunstszene trägt man je eh nur ... schwarz .
so. ich mache die schublade schnell und mit einem lauten knall wieder zu und schreibe in meinen kalender
" samstag nicht in die austellung/innenstadt/hühner hugo ".
und dabei wollte ich doch so gerne. das rote sofa, das wollte ich morgen gerne sehen, bleiben wir bei regen doch in der stadt, da hätte man doch zum horst gehen können, zum ...
Horst Wackerbarth – Die Rote Couch

(...) Er setzt Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche auf ein rotes Sofa. Fotografiert sie und interviewt sie. Mehr als 100.000 Kilometer ist Wackerbarth inzwischen durch Europa gereist. In mehr als 30 Ländern hat er Menschen fotografiert und ihnen die die immer gleichen Fragen gestellt: "Was passiert nach dem Tod?", "Was war Ihr größter Fehler?", "Was ist Ihr größter Wunsch?", "Wovor haben Sie Angst?", "Was bedeutet Arbeit für Sie?", "Wer hat Ihrer Meinung nach das Universum erschaffen?". Für dieses Projekt reist Wackerbarth mit seinem Assistenten auf eine sehr archaische Art durch Europa: in einem Renault Kangoo, die rote Couch auf einem Anhänger hinter sich ziehend.
... wären da nicht die shuttle-busse und zig-hunderte von eintags-museen-gängern, die einen anlass brauchen, ein happening, häppchen und prosecco, oder einfach nur gern in der menschenmenge versinken, während sie am ende der wand, fast unter der decke noch ein stück warhola erahnen können.
ich wünsche allen viel spass die das können, in rudeln um den ehrenhof und so, aber ich alte, rudel-phobische weltenverbesserin wünsche mir vom kunst- und eintrittspreisgott, dass er den bildungshungrigen menschen jeden tag im jahr für einen erschwinglichen obulus ins museum läßt, seinen hunger nach anderen formen stillen, bildend und nicht bebildert durchs TV. und dafür werde ich ihm heute eine orange und 'ne kerze spendieren. hey ya !
ich hab zwar dank daddy ein wenig ostzonen (erneut neu entdecktes wort, love it ) -blut in meinen rheinländischen venen, aber das schlange-stehen ist mir eben so fremd wie lächelnd in shuttle-bussen durch die nacht zu fahren.
der preis und die plakate machen den düsseldorfer nebst umliegenden käffern dann mobil, man muss doch mal raus, und die 16 ausstellungen wollte man doch eh die ganze zeit schon mal, komm jetzt, und zieh dich ganz in schwarz an, das zeugt von intellekt und nicht-angepasst-sein, und in der kunstszene trägt man je eh nur ... schwarz .
so. ich mache die schublade schnell und mit einem lauten knall wieder zu und schreibe in meinen kalender
" samstag nicht in die austellung/innenstadt/hühner hugo ".
und dabei wollte ich doch so gerne. das rote sofa, das wollte ich morgen gerne sehen, bleiben wir bei regen doch in der stadt, da hätte man doch zum horst gehen können, zum ...
Horst Wackerbarth – Die Rote Couch

(...) Er setzt Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche auf ein rotes Sofa. Fotografiert sie und interviewt sie. Mehr als 100.000 Kilometer ist Wackerbarth inzwischen durch Europa gereist. In mehr als 30 Ländern hat er Menschen fotografiert und ihnen die die immer gleichen Fragen gestellt: "Was passiert nach dem Tod?", "Was war Ihr größter Fehler?", "Was ist Ihr größter Wunsch?", "Wovor haben Sie Angst?", "Was bedeutet Arbeit für Sie?", "Wer hat Ihrer Meinung nach das Universum erschaffen?". Für dieses Projekt reist Wackerbarth mit seinem Assistenten auf eine sehr archaische Art durch Europa: in einem Renault Kangoo, die rote Couch auf einem Anhänger hinter sich ziehend.
... wären da nicht die shuttle-busse und zig-hunderte von eintags-museen-gängern, die einen anlass brauchen, ein happening, häppchen und prosecco, oder einfach nur gern in der menschenmenge versinken, während sie am ende der wand, fast unter der decke noch ein stück warhola erahnen können.
ich wünsche allen viel spass die das können, in rudeln um den ehrenhof und so, aber ich alte, rudel-phobische weltenverbesserin wünsche mir vom kunst- und eintrittspreisgott, dass er den bildungshungrigen menschen jeden tag im jahr für einen erschwinglichen obulus ins museum läßt, seinen hunger nach anderen formen stillen, bildend und nicht bebildert durchs TV. und dafür werde ich ihm heute eine orange und 'ne kerze spendieren. hey ya !
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