Dienstag, 12. April 2005
nachts in der orchidee.
und völlig wahllos geht erst der montag, und dann der dienstag drauf. "nichts gutes" zeichnet sich um meine mundwinkel, ich will alle auf einem meter abstand, und permanent koffein um wach zu bleiben. kann man sich unbewusst in narkolepsie hineinwünschen, wenn das aussen zu hell wird ?
nachts rutsche ich an den klebrigen blütenwulsten einer saftigen orchidee ab, schreie unterwegs und falle in einen tiefen see aus süßen verdauungssäften. wache ich auf, umfängt mich nur mein bett und mein leben und ich gehe kaffee brauen und leben.
"funktionieren" würde ich zu meinem ur-opa malte sagen. ich funktioniere grad nicht so ganz toll, ich habe noch nicht einmal benzin für die rebellion übrig, der tank ist im schuppen, opa, und der fisch noch im see.
opa. wie lange bist du nun schon weit weg ? zwanzig jahre ?
gestern hatte ich eine termin bei der arbeitsagentur. trotzdem nahm ich eine flasche wasser, einen apfel und eine kamera mit. getraut habe ich mich am ende nicht, die schlangen an den schaltern wo ALG II stand waren ewig, die leute hatten nichts zu tun, jeder einzelne hätte bemerkt, wenn ich ihn photographiert hätte. meine negative grundhaltung hielt sich übrigens nicht, der erwartete mann mit polyesterpulli mit frontalem elch und überkämmter glatze war nicht für mich, ich durfte zur frau nebenan. sie hatte halb ausgedrückte zigaretten im mickey mouse aschenbecher und ihre zimmerpflanzen starben ruhig, langsam und staubig. und dann diese permanente entschuldigung im gesicht, egal was sie sagte. auch als sie ans telefon ging guckte sie so, festgefressen entschuldigend, während sie mir zettel über zettel gab.
die findet mich prima, dachte ich, weil ich keine ahnung von dingen habe, die mir zustehen würden. da fehlt mir das natürliche interesse für, ich bin anders erzogen.
ich finde sie prima, sagte sie, ich wünschte alle wären so eigenständig.
das wiederum machte mich nachdenklich, und als ich das gebäude verließ fiel ich fast durch die treppe, so tief dachte ich nach. eigenständig heißt doch auch nur, dass man alles alleine macht. ist das prima gut ?
die schlange vor ALG II hatte sich in der kurzen viertelstunde verdoppelt, ging bis hinaus vor die eingangstür und alle guckten böse.
vor dem gebäude waren drei listenhunde mit maulkorb an die laternen gebunden, aber ich war zu müde, um wenigstens die zu photographieren, der kaffee ließ nach, der ort an sich ist energetisch auslaugend.
dienstag also- ich kitzel mit dem imaginären lauf die mandeln bis die sonne raus kommt.
und dann ein eis und eine blume, eine orchidee vielleicht.
nachts rutsche ich an den klebrigen blütenwulsten einer saftigen orchidee ab, schreie unterwegs und falle in einen tiefen see aus süßen verdauungssäften. wache ich auf, umfängt mich nur mein bett und mein leben und ich gehe kaffee brauen und leben.
"funktionieren" würde ich zu meinem ur-opa malte sagen. ich funktioniere grad nicht so ganz toll, ich habe noch nicht einmal benzin für die rebellion übrig, der tank ist im schuppen, opa, und der fisch noch im see.
opa. wie lange bist du nun schon weit weg ? zwanzig jahre ?
gestern hatte ich eine termin bei der arbeitsagentur. trotzdem nahm ich eine flasche wasser, einen apfel und eine kamera mit. getraut habe ich mich am ende nicht, die schlangen an den schaltern wo ALG II stand waren ewig, die leute hatten nichts zu tun, jeder einzelne hätte bemerkt, wenn ich ihn photographiert hätte. meine negative grundhaltung hielt sich übrigens nicht, der erwartete mann mit polyesterpulli mit frontalem elch und überkämmter glatze war nicht für mich, ich durfte zur frau nebenan. sie hatte halb ausgedrückte zigaretten im mickey mouse aschenbecher und ihre zimmerpflanzen starben ruhig, langsam und staubig. und dann diese permanente entschuldigung im gesicht, egal was sie sagte. auch als sie ans telefon ging guckte sie so, festgefressen entschuldigend, während sie mir zettel über zettel gab.
die findet mich prima, dachte ich, weil ich keine ahnung von dingen habe, die mir zustehen würden. da fehlt mir das natürliche interesse für, ich bin anders erzogen.
ich finde sie prima, sagte sie, ich wünschte alle wären so eigenständig.
das wiederum machte mich nachdenklich, und als ich das gebäude verließ fiel ich fast durch die treppe, so tief dachte ich nach. eigenständig heißt doch auch nur, dass man alles alleine macht. ist das prima gut ?
die schlange vor ALG II hatte sich in der kurzen viertelstunde verdoppelt, ging bis hinaus vor die eingangstür und alle guckten böse.
vor dem gebäude waren drei listenhunde mit maulkorb an die laternen gebunden, aber ich war zu müde, um wenigstens die zu photographieren, der kaffee ließ nach, der ort an sich ist energetisch auslaugend.
dienstag also- ich kitzel mit dem imaginären lauf die mandeln bis die sonne raus kommt.
und dann ein eis und eine blume, eine orchidee vielleicht.
Samstag, 9. April 2005
oberwasser mit koffein.
ich weiß ja nicht, welcher heilige geist mich gestern ritt, aber ich darf von meinem bescheidenen balkon ins viertel verkünden : mit mir gehts wieder !
die nachwehen des beerdigungsfiaskos wurden heute - am offiziellen eventwochenende - mit harald juhnke beerdigt, und standen mit charles unddiana camilla wieder auf.
man kann ja schon gar keinen fernseher mehr ansehen, da wird einem ja ganz wuschig bei dem rauf und runter der emotionen die dort durch die kanäle gejagt werden. einer ist betroffener als der andere, und ich warte ja auf die zusammenfassungen, wo der reporter aus versehen in der windsor-schalte schlimm betroffen in die kamera guckt, obwohl er da ja zuversicht ausstrahlen sollte.
wie dem auch sei, der papst ist da wo er hinwollte, und ich auch. ich liege nämlich in der fernseh-freien zone, tief in der eigenensee wanne mit einem tief dunklen kaffee und einem noch tieferen comic von schnuckel dirge ...
... und harre der geister die da kommen, obs nun der künftige papst ist, oder camilla- mir solls recht sein, solange sie mich nicht vollquasseln.
amen.
die nachwehen des beerdigungsfiaskos wurden heute - am offiziellen eventwochenende - mit harald juhnke beerdigt, und standen mit charles und
man kann ja schon gar keinen fernseher mehr ansehen, da wird einem ja ganz wuschig bei dem rauf und runter der emotionen die dort durch die kanäle gejagt werden. einer ist betroffener als der andere, und ich warte ja auf die zusammenfassungen, wo der reporter aus versehen in der windsor-schalte schlimm betroffen in die kamera guckt, obwohl er da ja zuversicht ausstrahlen sollte.
wie dem auch sei, der papst ist da wo er hinwollte, und ich auch. ich liege nämlich in der fernseh-freien zone, tief in der eigenen
... und harre der geister die da kommen, obs nun der künftige papst ist, oder camilla- mir solls recht sein, solange sie mich nicht vollquasseln.
amen.
Freitag, 8. April 2005
beisetzungsgedanken und kirschstreusel.
es ist windig in rom, die in roter trauer gekleideten kardinäle flattern im wind, das buch auf
dem braunen sarg um den papst flattert vor und zurück, als würde karel noch mal eben schnell eine stelle darin suchen.
ich für meinen teil flattere auch, aber nicht in rom, sondern in meinen privatgemächern, sprich: ich liege mitten in der couchdelle und habe elend. dank eines hormonellen kriegszustandes, den man nicht alle jahre mal eben so hinbekommt, hätte ich schon beim anblick des testbildes in tränen ausbrechen können.
nun muss ich etwas ausholen und zur erklärung sagen : ich bin die, die auf beerdigungen ( die ich mittlerweile gerne schwänze, freundet euch also gar nicht erst mit mir an, ich komm eh nicht. ) immer als erste heult. ich hab keine ahnung warum, ich kann auch nichts dagegen tun, aber ein toter und eine predigt und ein haufen traurige dagelassene, all das depremiert mich kellertief.
als 77 elvis starb war ich neun jahre alt, und durch diese nachricht tief verwirrt, und so lief ich durch die strassen in wersten und erzählte allen die es hören wollten oder eben nicht, dass elvis tot sei. meine erste trauerbewältigung, die ich bis heute eigentlich toll finde. raus damit, sonst setzt es sich fest.
als dann der mann unserer nachbarin beerdigt wurde, herr schmidt, da heulte ich genau so schlimm wie seine frau annemie. ich war 14 und hatte bis zu diesem tag meine oma mütterlicherseits, meinen hasen mucki und meine schildkröte kalinka unter die erde gebracht, ich war also quasi fast neu auf diesem gebiet, neu und unverbraucht. bis auf elvis, aber irgendwie zählt der nicht.
als ich fast raus war aus dem 16ten jahr, da gab mein von mir heiß und innig geliebter ur-großvater malte hoch oben im norden das leben auf.
er hatte zwei mal in seinem leben komplett vor vorne anfangen müssen, und ein drittes mal hatte er wohl keine lust mehr. er wurde 88, und ich ging abends stumm durch die strassen, weinte eher in mich hinein als laut hinaus, aber ich war ja auch nicht in einer kirche, ich sah keinen sarg.
als dann mein onkel hermann mit knappen 75 das zeitliche segnete, was als zigarrenraucher und schnapstrinker ein wirklich stattliches alter ist, da war ich 19, und ich gab alles in der kleinen kapelle auf dem friedhof. ich heulte mehr als meine tante olga, ich riss ihr förmlich die tempos aus der klippbox, und der pfarrer vorne fand kein ende. den leichenschmaus ließ ich dann weg, ich war fix und alle. habe ich schon erwähnt, dass mir onkel hermann nie wirklich nahe gestanden hat, nicht zuletzt wegen seines penetranten zigarrengestanks ? nein ? egal.
ab da war die schwelle durchbrochen.
ich brachte bis heute einen ex-freund, zwei eigene fellchen, den vater eines freundes des hauses, kurt cobain und zwei freunde unter die erde, nicht bei allen konnte ich anwesend sein.
und jetzt also der papst, den ich ja eigentlich nicht leiden konnte, ich abtrünniges schaf.
es sind so viele menschen in rom, es ist so viel trauer überall dort. der sarg ist wunderschön, und die männer, welche die feier besingen, die tun es auch wunderschön. so schön, dass ich in einem dauerheulzustand stecke, aus dem mich selbst der streuselkuchen nicht holen kann, in den ich zwischendrin immer herzhaft beisse. ich kann mir dieses phänomen nicht erklären, es ist keine weichkochung meiner seele durch dauerbeschallung der nachrichtensender, es ist auch kein spontaner ausbruch eines katholischen syndroms mit dem ich mich irgendwo angesteckt haben könnte. ich weiß es einfach nicht, aber mich berührt die beisetzung sehr, und auch da ist es wieder, das nicht ertragen können, wenn menschen im sarg liegen, wenn andere trauern, wenn was weg ist.
die musik ist feierlich, leise und sanft irgendwie, der dolmetscher geht mir auf die nerven, ich will nichts wörtlich verstehen, aber ich will den originalton, nur der ist echt.
ich mache jetzt eine kerze auf meinem kleinen altar auf dem balkon an, nur für den papst, den toten. das hab ich noch nie gemacht, und das werde ich wohl auch nie wieder tun, aber wenn selbst die islamische fraktion am klatschen ist, wenn einer der kardinäle was nettes über den johannes paul sagt, und alle traurig zum fenster hochnicken, wo er das letzte mal den ostersegen heruntergewunken hat, dann ist gegen ein teelicht auf dem balkon einer ungläubigen protestantin wohl auch nichts einzuwenden.
nachtrag 17:08 : in der mitte zieht sich die zeremonie arg in die länge, es gibt zu viel chor und die teilung des leibes christi geht einfach nicht rum. am ende kommt aber wieder schwung rein, die leute gröhlen santo und papa und schwenken ihre banner durch die luft.
da ich in der zwischenzeit nicht mehr heulen musste, machte ich mir so meine gedanken. am ende bin ich gar kein abtrünniges schaf, welches tief im herzen eine grundgute katholin ist, sondern eine polin mit lokalem papstbewusstein ?
( und während ich das tippte, kippte in der küche der spülberg um und ich hör jetzt auf, das war ein zeichen, mitten in meiner küche ... )
ps : kardinal ratzinger hat einen guten job gemacht !
dem braunen sarg um den papst flattert vor und zurück, als würde karel noch mal eben schnell eine stelle darin suchen.
ich für meinen teil flattere auch, aber nicht in rom, sondern in meinen privatgemächern, sprich: ich liege mitten in der couchdelle und habe elend. dank eines hormonellen kriegszustandes, den man nicht alle jahre mal eben so hinbekommt, hätte ich schon beim anblick des testbildes in tränen ausbrechen können.
nun muss ich etwas ausholen und zur erklärung sagen : ich bin die, die auf beerdigungen ( die ich mittlerweile gerne schwänze, freundet euch also gar nicht erst mit mir an, ich komm eh nicht. ) immer als erste heult. ich hab keine ahnung warum, ich kann auch nichts dagegen tun, aber ein toter und eine predigt und ein haufen traurige dagelassene, all das depremiert mich kellertief.
als 77 elvis starb war ich neun jahre alt, und durch diese nachricht tief verwirrt, und so lief ich durch die strassen in wersten und erzählte allen die es hören wollten oder eben nicht, dass elvis tot sei. meine erste trauerbewältigung, die ich bis heute eigentlich toll finde. raus damit, sonst setzt es sich fest.
als dann der mann unserer nachbarin beerdigt wurde, herr schmidt, da heulte ich genau so schlimm wie seine frau annemie. ich war 14 und hatte bis zu diesem tag meine oma mütterlicherseits, meinen hasen mucki und meine schildkröte kalinka unter die erde gebracht, ich war also quasi fast neu auf diesem gebiet, neu und unverbraucht. bis auf elvis, aber irgendwie zählt der nicht.
als ich fast raus war aus dem 16ten jahr, da gab mein von mir heiß und innig geliebter ur-großvater malte hoch oben im norden das leben auf.
er hatte zwei mal in seinem leben komplett vor vorne anfangen müssen, und ein drittes mal hatte er wohl keine lust mehr. er wurde 88, und ich ging abends stumm durch die strassen, weinte eher in mich hinein als laut hinaus, aber ich war ja auch nicht in einer kirche, ich sah keinen sarg.
als dann mein onkel hermann mit knappen 75 das zeitliche segnete, was als zigarrenraucher und schnapstrinker ein wirklich stattliches alter ist, da war ich 19, und ich gab alles in der kleinen kapelle auf dem friedhof. ich heulte mehr als meine tante olga, ich riss ihr förmlich die tempos aus der klippbox, und der pfarrer vorne fand kein ende. den leichenschmaus ließ ich dann weg, ich war fix und alle. habe ich schon erwähnt, dass mir onkel hermann nie wirklich nahe gestanden hat, nicht zuletzt wegen seines penetranten zigarrengestanks ? nein ? egal.
ab da war die schwelle durchbrochen.
ich brachte bis heute einen ex-freund, zwei eigene fellchen, den vater eines freundes des hauses, kurt cobain und zwei freunde unter die erde, nicht bei allen konnte ich anwesend sein.
und jetzt also der papst, den ich ja eigentlich nicht leiden konnte, ich abtrünniges schaf.
es sind so viele menschen in rom, es ist so viel trauer überall dort. der sarg ist wunderschön, und die männer, welche die feier besingen, die tun es auch wunderschön. so schön, dass ich in einem dauerheulzustand stecke, aus dem mich selbst der streuselkuchen nicht holen kann, in den ich zwischendrin immer herzhaft beisse. ich kann mir dieses phänomen nicht erklären, es ist keine weichkochung meiner seele durch dauerbeschallung der nachrichtensender, es ist auch kein spontaner ausbruch eines katholischen syndroms mit dem ich mich irgendwo angesteckt haben könnte. ich weiß es einfach nicht, aber mich berührt die beisetzung sehr, und auch da ist es wieder, das nicht ertragen können, wenn menschen im sarg liegen, wenn andere trauern, wenn was weg ist.
die musik ist feierlich, leise und sanft irgendwie, der dolmetscher geht mir auf die nerven, ich will nichts wörtlich verstehen, aber ich will den originalton, nur der ist echt.
ich mache jetzt eine kerze auf meinem kleinen altar auf dem balkon an, nur für den papst, den toten. das hab ich noch nie gemacht, und das werde ich wohl auch nie wieder tun, aber wenn selbst die islamische fraktion am klatschen ist, wenn einer der kardinäle was nettes über den johannes paul sagt, und alle traurig zum fenster hochnicken, wo er das letzte mal den ostersegen heruntergewunken hat, dann ist gegen ein teelicht auf dem balkon einer ungläubigen protestantin wohl auch nichts einzuwenden.
nachtrag 17:08 : in der mitte zieht sich die zeremonie arg in die länge, es gibt zu viel chor und die teilung des leibes christi geht einfach nicht rum. am ende kommt aber wieder schwung rein, die leute gröhlen santo und papa und schwenken ihre banner durch die luft.
da ich in der zwischenzeit nicht mehr heulen musste, machte ich mir so meine gedanken. am ende bin ich gar kein abtrünniges schaf, welches tief im herzen eine grundgute katholin ist, sondern eine polin mit lokalem papstbewusstein ?
( und während ich das tippte, kippte in der küche der spülberg um und ich hör jetzt auf, das war ein zeichen, mitten in meiner küche ... )
ps : kardinal ratzinger hat einen guten job gemacht !
Donnerstag, 7. April 2005
lecker.
und dann war da noch der big spender, welcher mir ähnlich eines drogendealers mit einschmeichelnder sugar-daddy kursiv stimme eine folge von "family guy"
vor die nase setzte.
damned, er hatte recht, es war wie eine
comic-crack-pfeife, ich will mehr, und zwar pronto!
hrmpf.
was noch ?
for the girls : im tempel ( also bei dm ) gibts limited edition bodylotion in tuben. soll heißen - ich dufte komplett wie eine schoko-kokus-praline und habe den ganzen tag heißhunger auf alles was genau so schmecken könnte.
erbitte gegengifte oder suchtbefriedigung.
vor die nase setzte.
damned, er hatte recht, es war wie eine
comic-crack-pfeife, ich will mehr, und zwar pronto!
hrmpf.
was noch ?
for the girls : im tempel ( also bei dm ) gibts limited edition bodylotion in tuben. soll heißen - ich dufte komplett wie eine schoko-kokus-praline und habe den ganzen tag heißhunger auf alles was genau so schmecken könnte.
erbitte gegengifte oder suchtbefriedigung.
Montag, 4. April 2005
gedanken, so flüchtig wie fliegen.
es war an sich eine luntypische situation. ich, die alte blasphemistin, von der die familie noch heiter schwärmt, ich, die wann auch immer den papst im TV gesehen hat in die runde fragte "und ? ist er schon vom mobil gekippt ?" ich, die ihn für seinen konservativen hang zur verhütungsfreien zone immer verachtet hat, also ich, die samstag abend zu einem spontanen tränenausbruch gut war, als die nachricht durch die sender ging, der papst hätte das zeitliche gesegnet. ich bin erstaunt, wie sehr mich die geschichte berührt hat, sah ich bei seinem wortlosen osterauftritt nicht mehr den bösen pontifex, sondern einen alten mann der nicht mehr konnte, das letzte wort, eine geste noch und dann ?
den sehen wir so nicht mehr wieder, sagte ich noch zu m. der neben mir sass, das war der letzte auftritt.
die tage darauf gingen nicht. die sender standen in einem unerbittlichen wettstreit, bei wem stirbt der papst jetzt live, wer ist in dem moment der angeschaltete, wenn die lichter in den gemächern ausgeknipst werden ? betroffenheit in stereo, harald juhnke stirbt still, leise und ohne entertainment bei berlin, und keiner hatte eine lange meldung frei. dafür hinzugezerrte allerorts, hier ein kapuzinermönch, dort ein kardinal mit kölschem dialekt, jeder konnte plötzlich was zum thema beitragen, jeder, der noch nicht auf dem weg nach rom war.
die fenster der privatgemächer, der volle petersplatz, die gesichter der menschen. ich bin immer noch berührt und das verwirrt mich, getaufte protestantin mit heidnischem altar auf dem balkon. irgendwann hab ich es, und kurz darauf ist er tot. das gefühl, als sähe man einen alten, störrischen elefanten in die knie gehen, kurz vor dem umkippen. er ist noch voller stolz und hat ein langes leben um sich, der elefant. man sieht ihn kippen, kann nichts tun gegen den lauf der dinge und es ist ja auch gut so, wie es ist, trotzdem die traurigkeit und das hinsehen.
ich erstaune mich immer wieder, und als ich gestern mittag zu m. sage, komm, wir setzen uns in den wagen und fahren auch nach rom, da meinte ich das genau so. ich bin nicht gläubig, ich wollte mich nicht in die reihe der ciao-sager stellen, aber ich hätte gern die situation für mich aufgeschnappt, wäre gern ein wenig näher rangegangen um zu gucken, ohne kameras und ohne künstlich betroffene news-sprecher. warum man es dann doch nicht tut ? die verpflichtungen, die woche und der gedanke "aber ich bin doch gar nicht gläubig" vielleicht.
und sonst ?
das leben ist schön. um mich herum verliebt sich mein unverliebtes umfeld ineinander, ich bekomme betont blumige mails, sehe bestimmte menschen bestimmt die nächsten vier jahre nicht mehr und die fetteste hummel des viertels bespringt grad meinen blühenden ranunkel von der seite.
spring-time.
ich habe das glück, auf meinem balkon zu liegen, die zeit zu haben, wireless sein, kontaktet und mit musik besprengt, kaffee bestückt und mit ein paar neuen sommersprossen bedacht, während die fellchen laut schnurrend den soundteppich geben.
bestimmt habe ich um die fünf dinge vergessen, die ich bis zwölf machen müsste, aber in diesem moment interessiert mich das genau so wenig, wie den lang ersehnten arzttermin bei meiner mir heiligen orthopädin. und was soll ich sagen ? ich bin schmerzfrei, wie in so vielen dingen, und somit kann ich nun auch diesen schwänzen und die zehn euro in ein paar neue flipflops investieren.
gibt es schon welche mit dem papst drauf ?
den sehen wir so nicht mehr wieder, sagte ich noch zu m. der neben mir sass, das war der letzte auftritt.
die tage darauf gingen nicht. die sender standen in einem unerbittlichen wettstreit, bei wem stirbt der papst jetzt live, wer ist in dem moment der angeschaltete, wenn die lichter in den gemächern ausgeknipst werden ? betroffenheit in stereo, harald juhnke stirbt still, leise und ohne entertainment bei berlin, und keiner hatte eine lange meldung frei. dafür hinzugezerrte allerorts, hier ein kapuzinermönch, dort ein kardinal mit kölschem dialekt, jeder konnte plötzlich was zum thema beitragen, jeder, der noch nicht auf dem weg nach rom war.
die fenster der privatgemächer, der volle petersplatz, die gesichter der menschen. ich bin immer noch berührt und das verwirrt mich, getaufte protestantin mit heidnischem altar auf dem balkon. irgendwann hab ich es, und kurz darauf ist er tot. das gefühl, als sähe man einen alten, störrischen elefanten in die knie gehen, kurz vor dem umkippen. er ist noch voller stolz und hat ein langes leben um sich, der elefant. man sieht ihn kippen, kann nichts tun gegen den lauf der dinge und es ist ja auch gut so, wie es ist, trotzdem die traurigkeit und das hinsehen.
ich erstaune mich immer wieder, und als ich gestern mittag zu m. sage, komm, wir setzen uns in den wagen und fahren auch nach rom, da meinte ich das genau so. ich bin nicht gläubig, ich wollte mich nicht in die reihe der ciao-sager stellen, aber ich hätte gern die situation für mich aufgeschnappt, wäre gern ein wenig näher rangegangen um zu gucken, ohne kameras und ohne künstlich betroffene news-sprecher. warum man es dann doch nicht tut ? die verpflichtungen, die woche und der gedanke "aber ich bin doch gar nicht gläubig" vielleicht.
und sonst ?
das leben ist schön. um mich herum verliebt sich mein unverliebtes umfeld ineinander, ich bekomme betont blumige mails, sehe bestimmte menschen bestimmt die nächsten vier jahre nicht mehr und die fetteste hummel des viertels bespringt grad meinen blühenden ranunkel von der seite.
spring-time.
ich habe das glück, auf meinem balkon zu liegen, die zeit zu haben, wireless sein, kontaktet und mit musik besprengt, kaffee bestückt und mit ein paar neuen sommersprossen bedacht, während die fellchen laut schnurrend den soundteppich geben.
bestimmt habe ich um die fünf dinge vergessen, die ich bis zwölf machen müsste, aber in diesem moment interessiert mich das genau so wenig, wie den lang ersehnten arzttermin bei meiner mir heiligen orthopädin. und was soll ich sagen ? ich bin schmerzfrei, wie in so vielen dingen, und somit kann ich nun auch diesen schwänzen und die zehn euro in ein paar neue flipflops investieren.
gibt es schon welche mit dem papst drauf ?
Donnerstag, 31. März 2005
moby, oder sauer macht auch nicht lustig.
was nützt dem menschen der beste vorsatz, wenn er die technik nicht bedenkt ?
kaum hatte ich zu hause alles unter sonne und dub gesetzt, bekam ich breitseite von meinem mp3player, der mir die stunde weg zur höhle deslöwen fitness versüssen sollte. proppenvoll war er, proppenvoll mit slipknot, marilyn manson, bauhaus, ein bißchen max herre ( wie kam der denn dazwischen? ), eine messerspitze patty smith und eine satte ladung pj harvey. ach ja, ein stück nick cave schwamm auch noch in der suppe, seis drum.
renitent und diszipliniert wie ich nun mal binhahahaha, riss ich mir nicht die stöpsel aus den ohren, sondern wippte die stunde durchgehend mit den zehen in den fast sommerlichen schuhen, schmiedete lecker dustere texte und zauberte eine wolke vor die sonne, einfach so.
hach.
ich setzte sozusagen alles auf die letzte karte, aufs studio. dort brüllt einem beim öffnen der alten stahltür zwar nicht direkt scooter ein "wiiiiickeeeeeed" ins ohr, aber eine launige mischung der top 1000 sorgt schon mal für spontan entwickeltes ohrschmalz als pfropfen gegen feature-sound. ich öffnete die tür in dem moment, wo ich den player ins off drückte, und was dröhnt mir entgegen ? moby.
nicht falsch verstehen, ich liebe moby, aber ich wollte doch frohsinn, happiness und generell etwas mehr sonne beim schwitzen - doch da hatte ich die rechnung ohne meinen trainer t. gemacht, der sich genau an diesem mittwoch nachmittag, wo ich auf sommerzeit umstellen wollte, seine gesamten zwei stunden jahresdepression nahm und durchgängig alte moby-sachen dudelte, dabei seufzend in sein zitronenwasser starrte und auch sonst ohne schwitzflecken den tag verbrachte. trainer t. hatte quasi seine tage, und ich das nachsehen. moby also.
nach 45 minuten war ich so wacker schwermütig wie meine oberkörpermuskulatur, den rest musste ich ja schonen, das lahme bein und so. auf der rückfahrt hielt ich durch und die ohrstöpsel in der tasche. kaum zu hause angekommen mein gegengift, die italienische sangesdroge, pavarotti musste her und alles wieder richten.
den kochwein kippend in der küche zu stehen, das viertel mit luciano zu fluten und dabei wild mit olivenöl um sich schwenken und laut
"Che gelida manina
Se la lasci riscaldar.
Cercar che giova?
Al buio non si trova.
Ma per fortuna
è una notte di luna,
e qui la luna
l'abbiamo vicinaaaaaaaa."
mitzusingen: unbezahlbar.
kaum hatte ich zu hause alles unter sonne und dub gesetzt, bekam ich breitseite von meinem mp3player, der mir die stunde weg zur höhle des
renitent und diszipliniert wie ich nun mal bin
hach.
ich setzte sozusagen alles auf die letzte karte, aufs studio. dort brüllt einem beim öffnen der alten stahltür zwar nicht direkt scooter ein "wiiiiickeeeeeed" ins ohr, aber eine launige mischung der top 1000 sorgt schon mal für spontan entwickeltes ohrschmalz als pfropfen gegen feature-sound. ich öffnete die tür in dem moment, wo ich den player ins off drückte, und was dröhnt mir entgegen ? moby.
nicht falsch verstehen, ich liebe moby, aber ich wollte doch frohsinn, happiness und generell etwas mehr sonne beim schwitzen - doch da hatte ich die rechnung ohne meinen trainer t. gemacht, der sich genau an diesem mittwoch nachmittag, wo ich auf sommerzeit umstellen wollte, seine gesamten zwei stunden jahresdepression nahm und durchgängig alte moby-sachen dudelte, dabei seufzend in sein zitronenwasser starrte und auch sonst ohne schwitzflecken den tag verbrachte. trainer t. hatte quasi seine tage, und ich das nachsehen. moby also.
nach 45 minuten war ich so wacker schwermütig wie meine oberkörpermuskulatur, den rest musste ich ja schonen, das lahme bein und so. auf der rückfahrt hielt ich durch und die ohrstöpsel in der tasche. kaum zu hause angekommen mein gegengift, die italienische sangesdroge, pavarotti musste her und alles wieder richten.
den kochwein kippend in der küche zu stehen, das viertel mit luciano zu fluten und dabei wild mit olivenöl um sich schwenken und laut
"Che gelida manina
Se la lasci riscaldar.
Cercar che giova?
Al buio non si trova.
Ma per fortuna
è una notte di luna,
e qui la luna
l'abbiamo vicinaaaaaaaa."
mitzusingen: unbezahlbar.
Mittwoch, 30. März 2005
konsequentjah.
und dann musste ich durchgreifen, fest, hart und durchgehend. ich nahm alle bösen ordner aus den iTunes-fängen, verschob slipknot, verschob type o negative, verschob den ganzen 80er-stuff, den ich erst kürzlich liebevoll zusammendigitalisiert hatte und stellte alles in die letzte ecke meiner ordner und machte die knarrige tür fest und vehement zu, zog den rostigen schlüssel und legte ihn unter die fussmatte.
jetzt düdeln knuffelig grasige dub-soundz durch die wohnung, es wabert und wummert, die fellchen schubbern sich rücklings über den boden und ich schmier mich jetzt ganzkörper mit sunlotion voll, trinke den rest der flasche sicherheitshalber aus, auf das ich jeden dunklen gedanken an slipknot am morgenauf ewig auf den herbst verlege, wo er hingehört.
(an now i tell ya babyyyy, jah...JAH... jah is beside u and my love is sooo ... *schallalla* .... so big as a mountaiiiin. so trueee...)
jetzt düdeln knuffelig grasige dub-soundz durch die wohnung, es wabert und wummert, die fellchen schubbern sich rücklings über den boden und ich schmier mich jetzt ganzkörper mit sunlotion voll, trinke den rest der flasche sicherheitshalber aus, auf das ich jeden dunklen gedanken an slipknot am morgen
(an now i tell ya babyyyy, jah...JAH... jah is beside u and my love is sooo ... *schallalla* .... so big as a mountaiiiin. so trueee...)
Dienstag, 22. März 2005
front.
das find ich jetzt alles ein wenig unausgeglichen.
auf der einen seite der last sind die dinge, welche diese woche anfangs noch zu kurz machten, und auf der anderen seite die ärztlich verordnete zwangsruhe.
damokles schwert baumelt über mir und heißt "sie haben eine zerrung!"
eine zerrung.
das kann spass über wochen bedeuten, und was den spass am meer angeht, dann muss der wohl im liegen erlebt werden, das endlose dünenabschreiten
kann ich wohl erst mal in der selbigen begraben.
die katz hat jetzt auch schonzeit, habe ich beschlossen. eine missgestimmte in der wohnung muss reichen, und so sind wir überein gekommen, dass sie still hält, wenn ich mit der bepanthen salbe ankomme, und wir uns dafür nicht zum arzt brasseln müssen. wir werden sehen.
und was macht frau jetzt, lahmgelegt und mit hässlichem salbenverband am bein ? wo ist die nächste videothek die alle wünsche auf DVD enthält, wo der eisdealer, wo der ritter der es holt, und wo der knapp der es bringt ?
und wo bleibt der angekündigte regen, und wo die post und wo ist der kaffeesatz hin verschwunden, den ich lesen wollte ?
ruhe bewahren, in eis packen, noch drei tage 'till ostern.
auf der einen seite der last sind die dinge, welche diese woche anfangs noch zu kurz machten, und auf der anderen seite die ärztlich verordnete zwangsruhe.
damokles schwert baumelt über mir und heißt "sie haben eine zerrung!"
eine zerrung.
das kann spass über wochen bedeuten, und was den spass am meer angeht, dann muss der wohl im liegen erlebt werden, das endlose dünenabschreiten
kann ich wohl erst mal in der selbigen begraben.
die katz hat jetzt auch schonzeit, habe ich beschlossen. eine missgestimmte in der wohnung muss reichen, und so sind wir überein gekommen, dass sie still hält, wenn ich mit der bepanthen salbe ankomme, und wir uns dafür nicht zum arzt brasseln müssen. wir werden sehen.
und was macht frau jetzt, lahmgelegt und mit hässlichem salbenverband am bein ? wo ist die nächste videothek die alle wünsche auf DVD enthält, wo der eisdealer, wo der ritter der es holt, und wo der knapp der es bringt ?
und wo bleibt der angekündigte regen, und wo die post und wo ist der kaffeesatz hin verschwunden, den ich lesen wollte ?
ruhe bewahren, in eis packen, noch drei tage 'till ostern.
Montag, 21. März 2005
zwischen kratzen und auswurf.
diese woche ist zu kurz.
knappe feststellung, aber brandheiss, live und in farbe. so stehe ich montags morgens mitten in meinem hafen, den schweren anker der zeit, der musse und der pflichten in der hand, das tau drängt das blut ins fleisch, und ich weiß gar nicht, wohin so schnell mit der süssen last.
meine beindoktorin empfängt montags erst ab vier, und ungünstig liegt sie auch noch. aber das hält mich ja seit jahren nicht von ihr ab, also mal wieder rauf mit dem spruch aufs shirt, unsichtbar zwar, aber passend zum montag vor eostre : wat mut dat mut.
und so lange wird gelahmt was das zeug hält, et nützt ja nüscht.
der felldoktor ist ebenso unbeugsam wie mein weibliches fellchen, die zwei könnten sich in einem späteren leben mal suchen und finden. sie kratzt sich seit tagen einen wolf, und sieht jetzt auch schon aus wie einer. völlig unbeherrscht hört man tagein tagaus dieses schrappschrappwetz, und ihre ohren sind wund, und ihr kinn sieht aus wie nach einem fight club für kitten.
der fellchendoc gibt trotz meiner blumigen formulierungen nicht nach. ich sag "ihre ohren hängen quasi in fransen und das kinn fällt ab, ich brauch nur rasch ne salbe“" und er "bringen sie katzä vorrbei."
ich "wir brauchen doch nur was zum einreiben, die katz und ich, wundsalbe, so was."
er " brrringän sie katzää vorrbai !"
ich weiss genau, wie das dann wieder ausgeht. katze missgestimmt weil korb+auto = scheisstag.
und der doc dann erst… er tätschelt sie kurz am kopf, sagt sachen wie "naaaa du süssa kattzä ?"und steckt ihr hinterrücks ein thermometer in den po, einfach so ( der musste sein, der reim ).
dann wird er ihr eine halskrause verpassen, weil madame ist ja unbeherrscht wie ein rudel rolliger kater und dann hab ich den salat.
sollte jemand mal das unglaubliche vergnügen gehabt haben, direkten augenkontakt zu seinem haustier zu pflegen, dem grad frisch eine halskrause verpasst worden ist, der weiss welche art von blick ich meine, und so kann sicherlich auch ein teddyhamster oder ein rottweilerkerl gucken, da bin ich mir sicher.
aber ich war ja beim hafen und meinem anker, mit dem ich grad am becken stehe und einfältig werde. einfältig, weil ich in der sonne auf dem balkon sitze, lahmen kann frau schließlich überall, und schrappschrappwetzen auch. die fellchen fangen abwechselnd fette, schillernde frühlingsfliegen, mein nachbar über mir raucht und lässt seiner bronchitis nebst auswurf freien lauf, und irgenwas blies eben sein lebenslicht in meinem kaffeemilchschaum aus, die form ist vom koffeein zerdellt, r.i.p.
( KÖNNTEN SIE MAL IN EIN TEMPO ? danke. )
mittags live und in farbe aus dem viertel, in dem die döner und die frauen nicht zur ruhe kommen.
noch vier tage bis zum meer, und das outlook spuckt mit terminerinnerungen um sich, dass einem ganz wuschig davon werden kann.
und ich ? ich klink mich aus. nach mir die sintflut, wofür hab ich denn meinen eigenen hafen mit sonnenterasse ?
knappe feststellung, aber brandheiss, live und in farbe. so stehe ich montags morgens mitten in meinem hafen, den schweren anker der zeit, der musse und der pflichten in der hand, das tau drängt das blut ins fleisch, und ich weiß gar nicht, wohin so schnell mit der süssen last.
meine beindoktorin empfängt montags erst ab vier, und ungünstig liegt sie auch noch. aber das hält mich ja seit jahren nicht von ihr ab, also mal wieder rauf mit dem spruch aufs shirt, unsichtbar zwar, aber passend zum montag vor eostre : wat mut dat mut.
und so lange wird gelahmt was das zeug hält, et nützt ja nüscht.
der felldoktor ist ebenso unbeugsam wie mein weibliches fellchen, die zwei könnten sich in einem späteren leben mal suchen und finden. sie kratzt sich seit tagen einen wolf, und sieht jetzt auch schon aus wie einer. völlig unbeherrscht hört man tagein tagaus dieses schrappschrappwetz, und ihre ohren sind wund, und ihr kinn sieht aus wie nach einem fight club für kitten.
der fellchendoc gibt trotz meiner blumigen formulierungen nicht nach. ich sag "ihre ohren hängen quasi in fransen und das kinn fällt ab, ich brauch nur rasch ne salbe“" und er "bringen sie katzä vorrbei."
ich "wir brauchen doch nur was zum einreiben, die katz und ich, wundsalbe, so was."
er " brrringän sie katzää vorrbai !"
ich weiss genau, wie das dann wieder ausgeht. katze missgestimmt weil korb+auto = scheisstag.
und der doc dann erst… er tätschelt sie kurz am kopf, sagt sachen wie "naaaa du süssa kattzä ?"und steckt ihr hinterrücks ein thermometer in den po, einfach so ( der musste sein, der reim ).
dann wird er ihr eine halskrause verpassen, weil madame ist ja unbeherrscht wie ein rudel rolliger kater und dann hab ich den salat.
sollte jemand mal das unglaubliche vergnügen gehabt haben, direkten augenkontakt zu seinem haustier zu pflegen, dem grad frisch eine halskrause verpasst worden ist, der weiss welche art von blick ich meine, und so kann sicherlich auch ein teddyhamster oder ein rottweilerkerl gucken, da bin ich mir sicher.
aber ich war ja beim hafen und meinem anker, mit dem ich grad am becken stehe und einfältig werde. einfältig, weil ich in der sonne auf dem balkon sitze, lahmen kann frau schließlich überall, und schrappschrappwetzen auch. die fellchen fangen abwechselnd fette, schillernde frühlingsfliegen, mein nachbar über mir raucht und lässt seiner bronchitis nebst auswurf freien lauf, und irgenwas blies eben sein lebenslicht in meinem kaffeemilchschaum aus, die form ist vom koffeein zerdellt, r.i.p.
( KÖNNTEN SIE MAL IN EIN TEMPO ? danke. )
mittags live und in farbe aus dem viertel, in dem die döner und die frauen nicht zur ruhe kommen.
noch vier tage bis zum meer, und das outlook spuckt mit terminerinnerungen um sich, dass einem ganz wuschig davon werden kann.
und ich ? ich klink mich aus. nach mir die sintflut, wofür hab ich denn meinen eigenen hafen mit sonnenterasse ?
Sonntag, 20. März 2005
lahm, lieblos und lovely.
so ihr kleinen buchstaben, heute posten wir mal restlos übernächtigt mit mieser laune im blutgang und einem lahmen bein.
das lahme bein kam mittwoch und machte durch schmerzen ähnlich wie muskelkater auf sich aufmerksam, und ich ignorierte. sport war am vortag, da fallen schon mal späne.
am nächsten tag wars dann permanent da und mein rechtes schienbein jaulte bei jeder bewegung. och, dachte ich, und machte wie gewohnt weiter, nur eben laaaangsaaaam. freitag wars dann zu spät für den arzt, als ich mal so weit war, und das wochenende eher kontraproduktiv für meine neue lahmheit. der erste buden- und bewegungskoller kam gestern mittag, gleichzeitig mit dem regen. abends dann ein programm, was sich nur die spassgötter da oben ausgedacht haben können. "mal kurz" in die altstadt, wen treffen, der natürlich nicht da war.
m. hätte mit mir auch auf dem behindertenparkplatz platz nehmen können, das lahme bein entwickelte sich zur stolperfalle. nach exakt 55 minuten dieses mallorca der düsseldorfer wieder verlassen, und punkt zwei der abendgestaltung "da is irgendwo so ne houseparty, da sind die alle" in angriff genommen, was zumindest für mich wörtlich so stehen bleiben kann.
okay, hier sind zwei wörter, welches passt nicht mit rein:
lahmes bein - houseparty ? na? genau.
lauwarmes mädchenbier, alte musik, satzteile wegen anschreien wegen lauter musik und tanzende nudeln im bauch wegen bass. vollbratzen und überflieger, ein verlorener hiphoppa und der starke wunsch nach einem arzt mit genesungsidee und einer kalten premium.
zu hause wollte weder das bein noch der schlaf, beide standen sich mit funkelnden augen im duell gegenüber, und ich dazwischen. wälzen, an käsebrote denken, wälzen, innerlich filme gucken, wälzen.
morgen gehe ich zum arzt, übermorgen wird der hafen getuned und in fünf tagen gehts ans meer, ostereier legen.
*gähnt gelangweilt ins leere internetz*
soundtrack zum sonntag : "isn't she lovely" von me first and the gimme gimmes
(hier gibts die stückweise for free.)
eingefahrene karma-pointz für heute : 1, allein fürs aufstehen.
wird noch.
das lahme bein kam mittwoch und machte durch schmerzen ähnlich wie muskelkater auf sich aufmerksam, und ich ignorierte. sport war am vortag, da fallen schon mal späne.
am nächsten tag wars dann permanent da und mein rechtes schienbein jaulte bei jeder bewegung. och, dachte ich, und machte wie gewohnt weiter, nur eben laaaangsaaaam. freitag wars dann zu spät für den arzt, als ich mal so weit war, und das wochenende eher kontraproduktiv für meine neue lahmheit. der erste buden- und bewegungskoller kam gestern mittag, gleichzeitig mit dem regen. abends dann ein programm, was sich nur die spassgötter da oben ausgedacht haben können. "mal kurz" in die altstadt, wen treffen, der natürlich nicht da war.
m. hätte mit mir auch auf dem behindertenparkplatz platz nehmen können, das lahme bein entwickelte sich zur stolperfalle. nach exakt 55 minuten dieses mallorca der düsseldorfer wieder verlassen, und punkt zwei der abendgestaltung "da is irgendwo so ne houseparty, da sind die alle" in angriff genommen, was zumindest für mich wörtlich so stehen bleiben kann.
okay, hier sind zwei wörter, welches passt nicht mit rein:
lahmes bein - houseparty ? na? genau.
lauwarmes mädchenbier, alte musik, satzteile wegen anschreien wegen lauter musik und tanzende nudeln im bauch wegen bass. vollbratzen und überflieger, ein verlorener hiphoppa und der starke wunsch nach einem arzt mit genesungsidee und einer kalten premium.
zu hause wollte weder das bein noch der schlaf, beide standen sich mit funkelnden augen im duell gegenüber, und ich dazwischen. wälzen, an käsebrote denken, wälzen, innerlich filme gucken, wälzen.
morgen gehe ich zum arzt, übermorgen wird der hafen getuned und in fünf tagen gehts ans meer, ostereier legen.
*gähnt gelangweilt ins leere internetz*
soundtrack zum sonntag : "isn't she lovely" von me first and the gimme gimmes
(hier gibts die stückweise for free.)
eingefahrene karma-pointz für heute : 1, allein fürs aufstehen.
wird noch.
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