Mittwoch, 9. März 2005

schmidt.zeit

ZEIT: Und Joschka Fischer? Übersteht er die Visa-Affäre?

Schmidt: Nicht nur das. Er wird stärker sein als vorher. Ohne ihn sind die Grünen wie Queen ohne Freddie Mercury. Bei der Tsunami-Katastrophe haben wir Joschka in seiner neuen Lieblingsrolle erlebt: Schwarzer Krisenstabs-Rolli, keine Zeit für Interviews und nur noch betroffen gucken. Da sind er und der Kanzler ein perfektes Team: Wenn es irgendwo rumst, sind die beiden so menschlich. Da hat die CDU keine Chance. Allein die Meldung: »Der Kanzler hat extra seinen Urlaub in Hannover unterbrochen.« Als Zyniker höre ich schon die Gattin keifen: »Jetzt hast du wieder einen Grund wegzugehen!« Überhaupt ist der Kanzler in großer Form, er hat es ja sogar geschafft zu erklären, dass HartzIV funktioniert. Das Tolle an der neuen Arbeitslosen-Statistik ist, hat er gesagt, jetzt kennen wir wenigstens mal die richtigen Zahlen, um die Details kümmert sich der Wolfgang. So, liebe Freunde und Freundinnen, jetzt gehe ich aber zum 75.Geburtstag von Erich Böhme.

komplettes interview


freizwänge oder zwangsfrei ?

" Freiheit ist nämlich, wenn man sich morgens fragt, was man wohl tun wird.
Zwang ist, wenn man es weiß. "

( Harry Rowohlt )

(( noch zwei mal schlafen und aufstehen ))


Samstag, 5. März 2005

film.zitat

"es gibt tausend andere möglichkeiten sich das leben zu nehmen- warum fahren sie gegen eine wand ?"

"wer sagt ihnen denn, dass ich mich umbringen wollte ?"

"es gab keine bremsspuren.
wenn sie ihr leben beenden wollen, dann beenden sie doch ihr leben. aber dafür müssen sie doch nicht sterben."


Sonntag, 27. Februar 2005

closer.

jude law hat keine schönen hände, das fiel mir direkt nach den gestelzten anfangsszenen auf.
und london sah größer aus, als ich es in erinnerung hatte.
julia roberts wirkte herber als sonst, und clive owens texte hätte ich gern gesammelt, er hatte die besten im film.
alle gehen sehr inkonsequent mit der liebe um, verspielen sie stück um stück, reden von der wahrheit und ihrer liebe um doch im nächsten moment aufs neue zu betrügen und zu verspielen.
ich war ein wenig gequält in den wahrheiten der paare, ass zu viele colafläschchen, während sie sich verletzt anschwiegen.
der film zeigte das was er sollte. die probleme, mit denen sich menschen jenseits der romantik und der teeniejahre abplagen, auseinandersetzen und teilweise daran scheitern.

am ende blieb mir ein zuckerklumpen aus weichgummi, mein gedanke, dass man liebe auf den ersten blick nicht so verspielt und ein lied...

"And so it is
Just like you said it should be
Life goes easy on me
Most of the time
And so it is
The shorter story
No love, no glory
No hero in her sky"


seite zu "hautnah".


Sonntag, 6. Februar 2005

kk.3



"Früher sind die Leute ins Kino gegangen, um den oder jenen spielen zu sehen. Der Regisseur war piepegal. Heute schreiben Leute, die glauben, eine Einstellung hundertzwanzigmal wiederholen zu müssen, ihren Namen größer als Shakespeare. Das kotzt mich an."

Klaus Kinski


Mittwoch, 26. Januar 2005

zufallskunst

das TV läuft lautlos, ich lese im internetz und plötzlich läuft ein lied durchs notebook ... es kreuzt sich dieses 28 feuchte-aerobic-schicksen-stehen-alle-total-auf-einen-deppen-mit-stirnband-video, ( eric prydz "call on me" )mit hildegard knefs "sei doch mal verliebt".

ganz_großes_tennis !

( und demnächst kombiniere ich klingelton-werbung mit alten DAF,
kiss und slime platten. )


Samstag, 8. Januar 2005

kk.2



"Am Abend standen alle Bäume grau und krank
im Wald herum, weil in dem Wiesengrund der Tag ertrank.
Du aber warfst die Kleider fort vom Leib
und hast ein weisses Licht
mir angezündet, Abendweib,
mit Wurzelhaar und Tiergesicht.
Und immer werden meine Augen hell und weit,
wenn in dem Wald der weisse Mond erscheint.

Die Bäume wuchsen in den Mai hinein
und wollten nicht mehr grau und einsam sein.
Ich aber weiss nicht, wo du weilen magst,
ich weiss nur, wie du hautnacktheiss
an meinem Munde lagst.
Und über uns der Mond zog seinen Kreis
die lange Nacht
und hat mich krank gemacht.

Ich bin nach deinem roten Mund so krank,
der sich an meinem Blut betrank.
Das werd ich manche Nacht im Wald
noch wissen... du, warum kommst du nicht mehr
zurück, im weissen Kleid. Bald bin ich alt
und wie die Bäume krank und leer...
Und könnte sein wie einst im weissen Licht,
dein Nachtgemahl mit Wurzelhaar und Tiergesicht."


(Kinskis Fassung Ich bin nach deinem roten Mund so krank, basierend
auf Eine neue Ballade, gedichtet für Mira l'Ydolle von F. Villon )


Dienstag, 21. Dezember 2004

kk.1



"Ich bin Franzos, was mir gar nicht paßt,
geboren zu Paris, das jetzt tief unten liegt;
ich hänge nämlich meterlang an einem Ulmenast
und spür am Hals, wie schwer mein Arsch hier wiegt."


( Villon nach der Verkündigung seines Todesurteils )


abgeschrieben

"Ich schickte ihr als Kurznachricht zwei Leerzeichen.
Nach einer Weile kamen drei Leerzeichen zurück, und ich
fand, dass sie etwas für mich übrig hat." (...)

Peter Glaser Geschichte von Nichts


Freitag, 19. November 2004

status yo!




was treibt eine warm auf der couch zusammengerollte frau, nennen wir sie mal lu, am späten donnerstagabend in solide, deutsche unwetter ? genau. kultur. HipHopKultur.
die spätvorstellung lockte mit status Yo!, und um punkt 23:00 sassen m. und ich im kino. mutter.seelen.allein!
nach einer halben stunde werbekrampf ( was waren das noch für zeiten, als man die kinowerbung nicht verpassen wollte, und wann hörten sie so plötzlich auf ? ) dann endlich …
(...) "Status Yo!" versteht sich als dokumentarische Fiktion, die das Lebensgefühl einer Hip Hop-begeisterten Generation einfängt. (berliner mopo )
schräge dialoge, schneller szenenwechsel, zwei lacher.
(...) Dieser Film ist rau. Gedreht mit jugendlichen Laiendarstellern aus Berlins Underground zeigt er eine Generation auf der Suche nach Selbstbestätigung, Respekt und sicher auch dem Sinn des Lebens. ( berliner zeitung )
er hatte mehr höhen wie tiefen, richtig gute bilder mittendrin, stylez, tags und zünftigen, deutschen hiphop. er hatte auch botschaften und ein paar insider, auch wenn er meiner meinung nach NUR für menschen mit ausgeprägter neigung zum hiphop ist. meine mutter zB wüßte nach status yo! nicht wirklich, was das lebensgefühl eines hiphoppers unbedingt ausmacht, ausser kiffen und pech haben, aber m. und ich haben uns mächtig amüsiert und die musik war so ungeschliffen wie bei den freestyle-jams in den städtischen jugendclubs, der film war ungeschliffen und als wir mitten in der nacht als letzte aus dem multiplex-kino ins sturmtief fielen, ... da fühlten wir uns auch irgendwie so voll real, alter, weißte, und mit kreide schmierten wir ein paar tags, und alles war so underground und echt krass, alter, weißte, und ach ja…
wer (deutschen) hiphop mag, der sollte in diesen liebevoll gemachten film reingehen. auf jeden!