Sonntag, 5. Februar 2006

fortbildungsfolgen.

Und dann sass direkt neben mir dieser Allgemeinmediziner aus Dortmund (womit ich meine Wochenerwähnung dieser Stadt nun auch wieder erfüllt hätte.). Erst schrieb er auf seinen vorbereiteten Papieraufsteller nur seinen Nachnamen, und legte zögerlich den Edding zur Seite. Kurz darauf nahm er ihn wieder zur Hand, zog die Kappe mit den Zähnen ab und setzte schnell noch ein Dr.med. davor, was etwas eng wurde, da sein Name schon endlos schien. Er schaffte es trotzdem, stellte den Aufsteller mit Namen nach vorn, lehnte sich kurz zurück, atmete tief ein und schnellte dann wieder nach vorn, um zu sehen, ob der Aufsteller auch richtig stand. Ich sagte nichts, grinste aber innerlich wie mit einem Kleiderbügel im Mund versehen.
Die Fortbildung begann und Dr.med. hüstelte exakt alle zwei Minuten kurz aber immer gleich, was fast eine Melodie ergab. Auch machte er dazu immer die selbe Bewegung mit dem rechten Arm, ein Synchronvorgang welcher mit Hüsteln begann und mit einem Ruck im rechten Arm beendet wurde.
Vor mir ein Gynäkologenpaar aus Essen, er mit zusammengekniffenen Augen, fast starr in einer Haltung sitzend, sie mit zwanghaft gestört, immer mit dem Kopf in Richtung Fortbildenden nickend, und nach jedem seiner Sätze sagt sie "Jaja", das zackig und knapp, und nicht langgezogen. Kam er an ihren Tisch, lächelte sie hündisch, und sagte doppelt "Jaja", und ging er weg, rammte sie ihrem starren Mann den rechten Ellenbogen in seine linke Hüfte, und lachte etwas zu laut.
Zurück zu Dr. med. aus Dortmund ( "Doppelt gemoppelt hält besser", sagte mein Ur-Opa Malte immer. ), und wie er die Wasserflasche für sich, nein, für uns entdeckte.
Erst drehte er sein Glas um, welches ganz nach RAMADA-Hotel-Art umgedreht auf dem Tisch stand, griff dann zur Flasche, drehte diese auf den Kopf, drosch einmal kräftig auf den Flaschenboden, nahm dann den Flaschenhals in die linke Hand und : drehte.
Kurz darauf waren wir alle nass.
Ich machs kurz, das war das einzige Bad an diesem Tag im Konferenzraum des Hotels. Aber kurze Zeit später schob ich einen kleinen Zettel nach links, wo meine Begleitung sass, und auf dem stand
"Hilfe, habe akustische Kriegserklärung aus DO neben mir sitzen und bitte um einen Kugelschreiber, damit ich mir das Gehör zerstören kann. Danke.",
weil sich Dr.med. jeden Schluck Sprudelwasser erst einmal durch sämtliche Hohlräume im Mund ( im Kopf ?) fliessen ließ, um ihn dann mit einem lauten Gulp!herunterzuschlucken. Das passierte im Takt mit dem Hüsteln und der dazu gehörenden Armbewegung.
Diese kleine Anekdote hat kein Ende, aber alle überlebten, und das ist ja auch irgendwie ein Happy End.

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Oh danke, ich fürchte ja immer, das Schepperl läge auf meiner Seite, wenn mich in Konferenzen / Schulungen / Besprechungen diese Art Geräusche bis zum Wahnsinn ablenken.

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Solche Mineralwassergeräusche fallen für mich unter Folter.

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Und Du bist sicher .....
.......dass der Doc aus Do. Allgemeinmediziner ist?
Nicht vielleicht doch Psychater oder so? Bei so vielen Macken .......
Gratulation zum Überleben mit heilen Gehörgängen! ;)
Lieben Gruss

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