Sonntag, 5. Oktober 2008

tv-tipp.

Heute Abend um 21:45 kommt auf 3sat die 2007er Doku
"Roots Germania" von Mo Asumang.

(...)"Eine Neonazi-Band „widmete“ der Schauspielerin und TV-Moderatorin einen Mordaufruf. Um ihre Angst zu therapieren ging Mo Asumang in die Offensive: Sie befragte Neonazis nach ihrer Rassentheorie, erkundete die Quellen des Germanenkults und suchte in Ghana nach den eigenen Wurzeln. Ihr vielschichtiger Filmessay wurde 2008 für den Grimme-Preis nominiert." (TV-Spielfilm)

Selbst habe ich die Doku noch nicht gesehen, aber die zwei Happen auf youtube reichen mir, um mir heute Abend freiwillig die sehr peinlichen, dummen und rassistischen Aussagen mancher Interviewten anzusehen. Ich bin gespannt.

Hier die zwei Happen, 1 und 2.


Freitag, 3. Oktober 2008

tatsächliches taktwippen.

More news from nowhere, beste A., das lasse ich für Dich da oben laufen,
gerade ganz laut.



Ich könnte das Lied den ganzen Tag als Soundtrack hören, mit einem Anfang gegen sieben und einem ausblenden gegen Mitternacht. Obwohl ich Ausblenden nicht mag.
Fade out.
Was für Mamakinder.

(via)

schiffersklavier | © Lu um 13:46h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 2. Oktober 2008

zellenblues.

Nachdem die Tierärztin gestern grünes Licht gegeben hat und sämtliche rosa Fellchenschlünder wieder rosa leuchten statt rosa-rot, die Nieser leiser werden, das Futter wieder gegessen und generell alles ruhiger wird, habe ich mich heute einmal hingesetzt und Dinge geordnet. Ein magerer Versuch, wenn man vor einem Berg sitzt, aber gab es da nicht mal diesen Film mit oder von dem Mann der auf einen Hügel geht und von einem Berg hinunter kraxelte? So mache ich das nicht, hier wird Hügel für Hügel beguckt, erklettert, mit einer Fahne versehen und zack, auf zum nächsten.
Die Fellchen bekamen gestern jedes eine Drogenmaus, in Form eines Spielzeuges mit Katzenminze. Ich bekam den Katzenkrankenschwesterorden in Form eines Buttons mit einer netten Katze drauf. (Kein Wunder bei täglichen Besuchen mit EC-Karte zücken, aber nun gut. Besser den Button in der Hand als die Asche in der Urne, oder wie ging das?)
Hab mich dann heute hingesetzt, eine Folge Sopranos geguckt, Käsestullen gekaut und mir Gedanken gemacht zu den Dingen, die mir quer liegen. Toni Soprano regelt die Dinge flott und effektiv. Nebenbei erinnert er mich ein wenig an meinen Vater, was die Sache nicht immer einfacher macht. Dieses Blogdings zum Beispiel. Kennt ja jeder von den alten Hasen, dass man sich ab und an mit dem Gedanken befasst, wie es ohne wäre. Ich bin jetzt seit über sechs Jahren dabei, erzähle, lasse aus, erzähle, lasse raus. Hier ein Katzenbild, da eine launische Bemerkung. Ich habe tolle Sachen erlebt, die ich ohne mein Hausboot hier nicht erlebt hätte. Ich habe Freundschaften geschlossen und Blender erlebt, ich habe Geschichten vorgelesen und Sprüche geklopft. Ich hatte mit meiner miagolare immer eine gute Zeit. Aber dann erlebt man manchmal einzelne Sekunden, und dann kommt einem Unmut hoch. Dann zeigt sich die unschöne Seite, dieses gläserne, was Blogs manchmal draufhaben, und am Ende ist auch diese 'Community' wie ein Kaninchenzüchterverein. Da wird gelästert und angeblich gewusst, da wird schöngeredet und dumm daher geblökt wie bei dem Schafen. Blökt eines los, blökt kurz darauf die halbe Herde. In solchen Momenten, und meiner ist keine Woche alt, denke ich nur 'bah!' und würde mich am liebsten umdrehen, die Tür abschließen und den Schlüssel in den nächsten Fluss und gut ist.
Toni würde das so machen. Der würde sagen "Scheiß Schlüssel!" und platsch.

Keine Koketterie, kein 'ich schmeiß alles hin', aber ein interessanter Gedanke, den ich noch ein paar Meter weitergehen möchte.
Wie fühlt sich das wohl an, wenn man alle Netzdinge kappt? Kein Blog mehr, das zwischendurch twittern fällt weg, keine Bilder mehr auf ipernity, kein XINGen, kein last.fm, keine follower mehr hier, keine Kommentare dort, das alles einfach weg.

Was dann?
Herrliche Stille und den Fokus genauer auf andere, wenige Dinge? Oder deprimierende Ruhe ohne jedweden Austausch?

Ihr dürft gerne mitlaufen und dazwischenreden.


Dienstag, 30. September 2008

jede zelle ist voll gut drauf!

Körperzellenrock.


sechs minuten, um einen apfel zu vertilgen.

Nachdem ich eben ein wenig auf dem Klo sitzend geweint und dabei das lang vergeigte Sudoku quasi in einem Rutsch weggelöst habe, geht es besser. Selbstmitleid darf sein in, aber bitte nur ungestört, in homöopathischen Dosen und an einem Stück, dann hat man es durch und gut ist.

Meine ungebackene Torte des Tages geht einmal wieder nach draußen, an all die Mütter, die Frauen zu Hause, die den ganzen Tag spülen und Knaas wegknibbeln, Müll trennen und gesundes Essen kochen. An all die Frauen die am Abend verzagt und heimlich auf ihren abgesplitterten Nagellack schauen, auf das bekleckerte Shirt, die im Mittagstrubel kaputt gegangene Frisur und auf den kleinen Berg Dinge, die sie auch gerne einmal wieder tun würden.
Meine ungebackene Torte und ein wirklich ernst gemeintes TOLL! geht in eure Richtung, weil sonst sagt es euch ja keiner.
Ist ja nur Hausarbeit. Macht man doch nebenbei.

Meine letzte Woche bestand rein aus Schadensbegrenzung, über Stunden beim Tierarzt sitzen, Essen besorgen und zubereiten, Katzenfutter besorgen und im richtigen Takt in rosa Schlünder verteilen, Augentropfen geben, Salbe auf Wunden schmieren, telefonieren, Makler, Wohnungsanzeigen abackern, Hausanzeigen abackern, den Tischkalender befüllen und wieder streichen, und dazwischen den ewigen Wunsch, endlich die geschobene Arbeit in Angriff nehmen zu dürfen.
Wenn man Kugelschreiber zusammenschraubt oder Daten von hier nach da eingibt mag das in den Lücken gehen.
Wenn man sich aber über Dinge Gedanken machen muss, eine Idee austragen oder einen Menschen erfassen, analysieren und ihm genau das geben, was er braucht, dann ist eine Lücke mehr Prügel denn Geschenk. Vom Schreiben fange ich hier an dieser Stelle erst gar nicht an, sonst ist das Blog beleidigt. Braucht dann auch keiner noch dazu. Zwei kranke Altfellchen, zwei völlig von allem befreite Minifellchen, ein überarbeiteter Mann und dann noch ein beleidigtes Blog.
Bloß nicht.
Dazu schlecht geträumt, aber alles in dem Moment vergessen, als es in der Nacht im Nebenraum richtig schepperte. Zwei Fliegen mit einer Klappe, weil ich weiß jetzt, dass es Hugo & Irma einen feuchten Kehricht interessiert, ob man neben ihnen eine Atombombe zündet, wenn sie schlafen ("kümmert sich die Menschin drum, ich schlafe weiter"), und dass dieses Teil an der Duschwand doch nicht hält, wenn der Rückenschrubber auch noch dran hängt, und es einen unglaublichen Lärm macht, wenn das alles Nachts in die Wanne scheppert.

10Uhr22. Alles schläft, alles sauber, satt, in arbeitenden Maschinen, gesaugt und von Knaas befreit, mit Augentropfen befüllt, gekämmt, ausgeschüttelt, auf links gedreht, ausgetauscht, abgehangen, aufgehangen, belüftet und bewischt. Draußen herrlicher Regen, hier keine Lebensmittel zur Hand die frühstücksgeeignet sind, außer einem Apfel.
Der in Verbindung mit dem Steuermonat September, den ich morgen abzugeben habe, wird mir jetzt die nächste Stunde versüßen und den Magen füllen.
Dazu Donna Summers "She works hard for the money" auswechseln mit "On the radio".
Besserer Takt zum Belege sortieren.

An all die Schwestern da draußen, die grad auch lieber einen Bestseller schreiben würden, oder einem zufriedenen Steuerberater vor sich sitzen haben möchten, die Bilder malen, Berge besteigen, von Männern absteigen, die gerne grad durch den Regen joggen und abends nach Hause kommen wollen: Das Ablenkende wird groß und hört auf.
Bei der einen früher (bei mir), bei der anderen später (nach Studium des Kindes), aber es hört auf.
Und wir alle machen das (Chorus) TOLL!


Montag, 29. September 2008

montag. ein versuch.

Es gibt Dinge, die kann man mit kleinen Fellchen nicht mehr so gut verrichten, Nagellack entfernen zum Beispiel (Balkon), staubsaugen (nie), in Ruhe essen und arbeiten.
Ich stehe morgens in totaler Finsternis auf, rette die kleinen Pelzmatrosen vor dem Hungertod, stolpere zurück zu den alten und gucke in beleidigte Gesichter, fülle Näpfe, stelle den Milchtopf auf den Herd, siebe indes zwanzig kleine Katzenstreuklumpen in eine Tüte, überlege zwischenzeitlich, was für den Tag an Arbeit anliegt, liege dann die nächste halbe Stunde (immer noch in Schlafsachen) irgendwo auf dem Boden und spiele mit den zweien, halte sie den anderen zweien vom Pelz, beschwichtige wie auf dem Fussballplatz die Gemüter, komme wegen Bodenhärte am Ende kaum noch hoch, denke an Kaffee, gucke auf die Uhr, denke oh, schon kurz nach acht, und so weiter.
Abends das alles zum fünften Mal am Tag mit Medizin geben, Wärmflaschen für die Nacht, Augentropfen verteilen, Kopfküsse geben, sich über den Geruch der Minifellchen wundern, gegen Mitternacht ins Bett fallen und an die Sachen denken, die man wieder nicht geschafft hat, usw.

Aber machen auch viel Freud'.

Liste der Dinge, die man nicht mehr hat, wenn man kleine Katzen im Haushalt beherbergt:

- Wollmäuse in vergessenen Ecken.
(Neue Sammelstelle: Hosentasche)

- Unzerkratzte Körperpartien.
(68% Hautoberfläche: destroyed.)

- Stimmig aussehende Wohnung.
(überall liegen Decken und Kissen und Berge von Papierknäule, IKEA-Mäuse, Dinge, die man nicht mehr erkennen kann)

- Zeit für sich selbst.
( freier Gedankenplatz zum selbst ausfüllen)

- Das sichere Wissen, dass eine Katze neun Leben hat.
(Irgendwer wird sich sicher drauf setzen, oder ein Fenster nicht geschlossen sein, und wie ist noch gleich die Differenz zwischen Fellchens Körpergröße und einer beliebigen Schuhgröße?)

to be continued.


Sonntag, 28. September 2008

sonntagsmodus.

27september2008


Freitag, 26. September 2008

elternzeit.

Kleinkatzen im Haushalt stellen den üblichen Alltag, den wohlig warmen Trott zurück auf Null, Reset, Urknall.
Momentan habe ich tiefes Verständnis für die Mütter, die einem Mittags zur schon vor Wochen akribisch verabredeten Treffzeit die Tür öffnen und man sieht sich einer erwachsenen Frau gegenüber in einem vollgekleckertem Pyjama und Handtuch auf dem Kopf, über das sie sich dann selber wundert ("hab mir gestern Abend die Haare gewaschen") und in der Wohnung ist so eine Art Krieg ausgebrochen, der mit Lärm und Einschlafdudeluhren geführt wird.

Ich/ wir kommen hier seit dem Einzug von Irma und Hugo auch zu eigentlich nichts mehr, für das man Rechnungen schreiben kann. Überlege, meinem Steuerberater vorab eine Prognose für September inkl. Oktober per eMail zu schicken, damit er mich nächste Woche nicht direkt im Türrahmen erschießt.

Gestern dann– ganz Felleltern- mit geballtem Mutterstolz zur Tierärztin. Das ganze Wartezimmer plus Hunde direkt flüssig, kaum haben sie die beiden Minifellchen durch die Gitterstäbe gesehen. Die sassen grinsend und wackelnd auf der Wärmflasche im Korb und verbreiteten so etwas, was sie wach eigentlich nicht tun: ZEN.
Ich antwortete gelassen auf alle Fragen („Woher? Echt? So etwas gibt es im Tierheim? /„Sind die süß?!“ „Was kostet so eine Katze?“ „Brennen die Kratzer alle sehr?“) und bemühte mich in der Zwischenzeit um gute Stimmung bei Fellchen Nr. 3, die etwas unsüß, alt und garstig im anderen Korb sass und seit Tagen nichts essen will.
Später, nach viel gequirle und pieksen sassen M. und ich auf der Holzbank vor der Praxis und warten auf die Testergebnisse in Sachen FIV und FelV und überlegen, was wir machen, wenn eine oder beide positiv getestet wäre. Muss man auch nicht öfter haben, fühlt sich in etwa an wie die eigenen HIV-Tests irgendwann früher.
Beide negativ. Jubel!
Fellchen 3 bekam Spritzen contra Halsweh und pro Appetit und irgendwie war der Rest des Abends dann auch schnell weg.
Letzte Einstellung: die warmen Knödel vom Körper pflücken und schlafend auf die Wärmflasche legen, Licht aus, Nacht Jim-Bob, Nacht John-Boy.
So in etwa.

(Bilder gibt es durch den direkten Drücker auf das beerenfarbene Ipernity-Dingens rechts, oder wenn ich endlich herausgefunden habe, warum momentan copy&paste nicht funktioniert und das 'behoben' habe.)