Sonntag, 23. Juli 2006


mein heutiger, natürlich viel zu spät (nachsicht, ich bemühe mich seit gestern mit einer tasche voll geld um ein neues noteboook um dann auch wieder 1:1 mit der zeit und überhaupt mir selbst zu sein) getippter tipp gegen die stadthitze:

man nehme ein auto, zwei alte hip-hop CDs und ein haus der innenstadt mit mind. 9 stockwerken inkl. parkhaus, fahre dort hinauf und höre zuerst thomas d.'s Solo-pladde (greetz an nilz-hase ;-), und dann ein bißchen Disco-Fever und hänge sich mitten rein in ein paar böen, die von fernen gewittern zeugen.
hier regnets ja nicht.
überall.
nur nicht hier.

habe eben übrigens die hummer-barriere gebrochen, und so ein viech kalt auf schnittchen probiert, am häuslichen abendbrottisch. die fellchen hats kalt gelassen und ich fand den wein spannender.
und auch jetzt: kein wölkchen am himmel. befindlichkeitsbloggen jetzt nur noch mit wettereinlage. klamme haut an heißem gemüt. im hintergrund mc hammer, ganz schlimm mit can't touch this. alte bilder kommen hoch, mit ruhrpöttlichen death-metal-bands in die dedorfer baghwan disco, exotic pur leben mit cocktailschirmchen, mc hammer läuft im loop, alle bedrückt bis albern, sehr viel bier im umlauf, am ende tanzt ein langhaariger und offiziell sehr depressiver,, dessen prominenten namen ich hier nicht nennen sollte, quasi nackt auf einem marmor-podest und schreit, er wär disco und zum ficken bereit. alle irritiert, bis hin zum türsteher.

m. wechselt den background, plastic man und jan jelinek verscheuchen nackte metaller und ich geh jetzt mit dem fuss wippen.

logbuch | © Lu um 00:07h | keine meldung | meldung machen?

Samstag, 22. Juli 2006


wem diese tage zu heiss sind, empfehle ich einen besuch in der städtischen metro. ich kenne keinen vergleich schneller herunterzukühlen, als in dem dort angebauten "fleischzimmer". wie ich innerhalb von 30 sekunden laut schnatternd und mit die beine hochkriechender kälte durch die gänge fror, die atemwolke vor dem mund größer als die garderobe, und das alles auf der erfolglosen suche nach einem stück rotem bio-fleisch, das spottet jedem grad, welches mich später draussen empfing und wiederbelebte.

gestern übrigens die köstlichste dusche des jahres 2006 genommen, genau um 23:25 h. das war so nötig und so phantastisch, das ich nicht mehr loskam vom kühlen wasserstrahl, ich hing wie am strom und gluckste sehr zufrieden vor mich hin. werd ich halt keine wein-abhängige sondern duschsüchtig, was sich im winter dann in eine unnötige zwangsstörung wandelt.

und jetzt tu ichs wieder, cross-toxoman mit einem glas wein und mr. mojo, der mir L.A. woman vorsingen wird.

denkt dran: metro, fleischzimmer, mit nase zu!


Mittwoch, 19. Juli 2006


bei 43°C mit dem rad in den feierabend zu fahren ist eh schon eher freitod. aber dann, beim passieren der autowaschanlage, lächelnd darüber nachzudenken, einmal komplett und ohne schaum zu nehmen, das grenzt an sonnendebilität.

(und notiz an mich selbst: an der ampel immer BEIDE füsse auf den boden absetzen, weil du einen ROCK anhast, du NUSS!)


Mittwoch, 19. Juli 2006


37°C aussentemperatur, und das einzige was mich vom strukturierten alltag einer amöbe unterscheidet ist die fähigkeit, meine mittagspause in einem café zu verbringen, eigenständig essen zu bestellen und schorle zu trinken. nebenbei setzte heute das gedächtnis für wörter komplett aus, und erst gegen 19:15 in einem see wieder ein. zischend wie eine heisse pfanne unter kaltem wasser, so stieg ich -luft nach innen saugend- hinab ins nass. fürs protokoll: sich einen teich mit dessen einwohnern zu teilen kann für rasante augenblicke und erstaunliche anblicke wirklich gut sein. rasant, wenn man schwimmend direkt an seiner bauchdecke etwas anderes schwimmendes streift, und erstaunlich, wenn die vor einem dümpelnde herde kanadischer wildgänse komplett gleichzeitig abtaucht und man auf augenhöhe mit vier dutzend wackelnder bürtzel ist.



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manchmal bleibt einem nur das staunen.

netz-welt | © Lu um 00:41h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 17. Juli 2006


am ende lag ich dann den ganzen tag auf dem kühlen boden des balkons und war semi-glücklich. hätten wir uns an den eiern gerissen, dann hätte ich den ganzen tag die ohren an niederländischen boden gedrückt und den sandflöhen beim husten zugehört, während die nordsee schwappend meinen namen gegrollt hätte. ham wa aba nich. mein schlechter laune-koller mitsamt "hier ist eh alles kacke, ich geh heut nicht raus" hielt fruchtig vor, und so tatan wir dann auch genau das: endlich mal drinnen bleiben, einen ganzen tag. während draussen der teer weich wurde und die umwelt anfing, unter der mittagssonne zu wabern, lag ich auf dem boden des balkons, guckte schwalben in mobile-formation beim kreisen zu und nahm mein drittes nickerchen für diesen vormittag. da wir offiziell nicht da waren, rief keine der mütter mal eben durch, der fernseher staubte an, die fellchen pooften sonnensediert, und durch die heiligen hallen gröhlte die wunderbare piaf. was braucht man mehr (wenn es schon das meer nicht ist) als einen platz am boden, die laute piaf, einen halben liter häagen dazs (cookie&cream) für sich allein, und ein frisches sudoku-rätsel, auch als "killer-sudoku" betitelt? eben.
einmal im jahr gibt spuckt es genau so einen tag raus, und der wär jetzt mit gestern weg.

(noch drei tage, bis ich weiß, ob ich nun mein laptop oder den kaufpreis zurück bekomme. dann ist schluss mit lethargie und feist-fetter freiheit und seelenschaukeln!)


Donnerstag, 13. Juli 2006


tabula rasa. fressgelage und sporen werfen ...
während m. auf der couch bei einer 3sat-doku über pilze und ihre familien-rituale tief und fest schläft, spüle ich die reste des tages mit spüli, schwamm und einem glas rotwein weg, und frage mich in hochphilosophischer- wie neugieriger laune, wer alles aus blogsdorf eigentlich nicht mehr 100%ig (!) so schreiben kann, wie und was und worüber er will und die keule der zensur als fest integrierte taste auf seiner tastatur genau so leger nutzt wie die leertaste?

hand aufs herz, den rest auf den tisch, und das bitte in den kommentaren:
(ja, das war eine aufforderung, ein "genau" reicht schon, gründe dürfen, müssen aber nicht detailliert ausgeführt werden.
wer es dennoch tut, ist 100%ig porno!)



es hieß, es gäbe jetzt einen abendtarif, und zwei mal die woche könne man bis 21 uhr. so standen wir dann da, gestern abend. während uns kleine menschentrauben wie paare entgegenkamen, die ihre persönliche bestrahlungszeit längst überschritten hatten, ebenso wie das alter für hello kitty twin-sets, da fing ich an zu fremdeln. ich wollte mich nicht dazwischen legen und auf traubenstiele und zigarrettenkippen geparkt in froop-becher schauen.
da sah ich in kleiner ferne den see glitzern. sämtliche restbestände meines wasserhaushaltes wollten zur quelle, nach hause, rein ins nass, zurück ins wasser. ich blähte zwei verkümmerte kiemen und sagte zu m., man könne ja mal sehen, wie voll es jetzt, am frühen abend denn überhaupt noch sein kann, die familien müssen doch nach hause, weiter froops essen und explosiv gucken.
nach 30 metern über heissen teer und weiteren paarungen, die allesamt schirme auf kühltaschen drapiert hatten, das alles auf rädern mit biervorräten und terriern im schlepptau, standen wir an der kasse. hinter der absperrung konnte man es sich schön reden, und so sagte ich so was wie "geht ja noch" und schon waren wir drin. die kassiererin wünschte mechanisch viel spass, zeitlich genau abgestimmt auf unser verschwinden im drehkreuz.

links "normal", rechts FKK, wobei auffällt, das die umliegenden ihre köpfe wie badelandschaften nach rechts ausgerichtet haben. ich sehe eine wild hüpfende glockenlandschaft ins wasser rennen und drehe mich abrupt nach links, zu den trauerweiden.
aber dann, alles ausblenden und rein in die brühe, die morgens noch klar war, das weiß ich von früher. morgens ist der see köstlich klar und kühl, abends ist er trübe und warm gepullert hinein ins köstliche nass, und m. sagt noch, er schluckt nicht, irgendwie wäre ihm das suspekt. damit beendete er unsere schlechten stadtgedanken und die nächste viertelstunde taten wir das, was die seebewohner den ganzen tag machen: runterkühlen, schwimmen, auf fliegende bälle achten und bloss nicht schlucken.

später auf dem handtuch fehlt die steife meeresbrise und die tageshitze um die badesachen möglichst schnell wieder in einen trockenen zustand zu bekommen. ich sitze instinktiv mit leicht gegrätschten beinen um möglichst viel windstille an meine bikinihose zu bekommen, als dieser bengel direkt vor uns ein kleines plastikfernglas aus seiner tigger-tasche zieht und genau auf mein höschen zielt. der vater, peinlich berührt, versucht die situation zu retten und ruft "der sieht eh nix", was mich zu wilden ophtalmologischen spekulationen trieb.
währenddessen wurde m. von dem weiblichen part unseres nachbarpärchens angestarrt. durchgehend. sie lag mit dem kopf auf dem rumpf ihres mannes und starrte die 60 cm zu uns rüber. ich, die sich die letzten drei tage eh schon im mitmenschen angiften verdingte, hielt aufgrund der abendlichen idylle und des gerade frisch erschwommenen erholungseffektes ausnahmsweise mal den rand und überließ m. der jagenden im xl-einteiler mit busenverstärker, man kennt die männlichen grenzen, man weiß, wo man träge abschalten kann.

nach einer genauen filmlänge verließen wir das gelände, nicht ohne zu bemerken, dass man das jetzt ruhig öfter mal machen kann. zu hause beim duschen fand ich übrigens noch einen strunk algen in meinen haaren. da soll noch mal wer sagen, die natur fände man in der stadt gar nicht mehr.



3 Search request: brotspinne

(ICH sag nix, nur das da ein ungefickt fehlt))


Mittwoch, 12. Juli 2006


acht mal "in the round " von den cardigans, hintereinander.
auch wenn sie es in sanskrit sänge, würde sich musik und stimmlage genau mit meiner stimmung decken, der text ist ausnahmsweise nebensache. zu ernst gestimmt bei diesem wetter, und campingbusse bringen mich aus der tagesfassung.
letzte nacht träumte ich, ich würde zwei monate am meer in einer küche arbeiten. beim gemüseputzen hörte ich die wellen, roch die jodhaltige luft und warf kleine krebse zurück in die brandung.
es ging mir gut, ich hatte es nur mit gemüse zu tun.


BEKANNTMACHUNG:

ich habe mich NICHT von m. getrennt und ich bin auch NICHT ausgezogen!

wovon ich mich in der tat im unten stehenden "ciao!" posting getrennt habe, das ist der italienische fussball und was ich ausgezogen habe, das sind die italia-socken.

hätte ich mich getrennt, hätte das nichts mit meiner italienischen fahne zu tun, und ich würde das auch nicht mal eben so in einem posting abfrühstücken, sondern still leiden, oder euch alle mit nichs anderem als 6 Monate knallharten befindlichkeitsbloggen zu strapazieren, oder mit peinlichen bagger-content, der eigentlich total subtil dastehen sollte.

(für die, die jetzt "hä?" denken: das ist die sammelantwort auf ein paar mails und sms, bevor sich noch mehr um mein liebeswohl sorgen. oder um ihr eigenes. ;-)