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Dienstag, 9. November 2010
Immerhin schläft man viel, in diesen dunklen Zeiten. Ich habe grad ganz viel satt, und das nimmt neben der Arbeit viel Raum in Kopf und Herzelein ein- Ich habs zum Beispiel satt, trotz sehr viel Arbeit kein Gold durch meine Finger klackern zu lassen. Ich habs satt, dass ich immer wieder Dank meiner Neugier und dem Spaß am Ausprobieren in Projekte gerate, die mich einnehmen, die sicher Karmapunkte zum klackern bringen, aber diese Stiefel, die mich aus dem Fenster anlachen, die nur für 2-3 Mal im Monat wären, unpraktisch aber wunderschön, die bezahlen diese Projekte nicht.
Ich habs satt, mich in Stiefel, Schränke und Stoffe zu vergucken, weil es am Ende auch nichts bringt, außer ein hübsches Äußeres des Wohnumfeldes. Ich habs satt, dass ich es satt habe, dass ich aus dem Konsum aussteigen möchte. Dazu habe ich Kunden satt, die pünktliches und zeitnahes Zahlen von Rechnungen scheinbar spießig finden. Weihnachten habe ich schon lange satt, weil die tolle Familie drumherum fehlt. Nehme mir jährlich aufs Neue vor, Weihnachten zu einem Fest mit Freunden zu machen, was die super finden. Bis wir alle wieder einzeln bei unseren verkrachten Familien sitzen und nach dem dritten Rotwein dem Korken schwören "nächstes Jahr aber, da bin ich im Urlaub!".
Jaja.
Dann habe ich es satt, dass bei all den tollen Dingen keine Zeit zum Schreiben bleibt. Wohin mit all den Gedanken, die hier ihr Heim haben, ein Wohnrecht, ihre letzte Zufluchtstätte?
Außerdem bin ich schwer scheinschwanger, was mit einem Hund aus Sardinien seinen Anlauf nahm, über einen schwarzen Mops aus Kaiserslautern seinen weiteren Lauf nahm, und momentan mit sporadischen (täglichen) Klicks auf Tierschutzseiten so dahin tröpfelt. Ich sehe den Nachbarn heimlich und mit nach vorne geschobener Unterlippe zu, wie sie Abends alle in Gummistiefeln und mit fröhlichen Hunden die Häuser verlassen. Man sieht ihnen an, dass sie sich alle schon auf die Zeit nach dem Spaziergang freuen, die Küchenfenster allerorts hell erleuchtet, es duftet nach Speck, nach Zwiebeln, nach Minestrone und nach Gemütlichkeit. Ich, die scheinschwangere, möchte auch stöhnen, sagen, herrjeh, was ein mieses Wetter draußen, aber muss ja, um dann in die Gummistiefel zu schlüpfen, den Hund in die lachenden Augen (und die randvolle Blase dahinter) sehen und sagen, komm jetzt, raus hier.
Außerdem habe ich es satt, dass Jobs abgesagt werden, kurzfristig, ich habs satt, nicht für ein halbes bis ein Jahr nach Kanada gehen zu können, weil ich keine Zahnärztin bin, und/oder über keinen Reichtum verfüge, der ansonsten das Ticket für einen guten Versuch wäre.
Ansonsten alles total gut, wirklich. Eine Eröffnung folgt der nächsten, die nächste kann ich sogar hier erzählen, und die ist Ende des Monats in dieser schönen Düsselstadt.
Dazu habe ich Yoga zurück entdeckt, und zwar richtiges Yoga, kein 45minütiges Fitnessstudiogebiege mit einem nebenan wummernden Spinningkurs, sondern das komplette Paket mit Chanten, Pranayama-Atmung, biegen und lächeln. Das bedeutet, ich habe endlich wieder eine Energiequelle für mich entdeckt, die funktioniert, und ich sitze dort wie auch hier meinem liebsten Elefanten gegenüber. Ganesha lächelt mich an, wenn ich mir zweifach um die Knie gewickelt durch die Beine sehe und dabei das atmen nicht vergessen sollte.
Immerhin schläft man viel in diesen dunklen Zeiten, und ich wende mich wieder der Arbeit zu, die mich ungeduldig am Ärmel zuppelt. Eine Pressemappe voll Text. Für Umme, weil Projekt.
Ich habs satt, mich in Stiefel, Schränke und Stoffe zu vergucken, weil es am Ende auch nichts bringt, außer ein hübsches Äußeres des Wohnumfeldes. Ich habs satt, dass ich es satt habe, dass ich aus dem Konsum aussteigen möchte. Dazu habe ich Kunden satt, die pünktliches und zeitnahes Zahlen von Rechnungen scheinbar spießig finden. Weihnachten habe ich schon lange satt, weil die tolle Familie drumherum fehlt. Nehme mir jährlich aufs Neue vor, Weihnachten zu einem Fest mit Freunden zu machen, was die super finden. Bis wir alle wieder einzeln bei unseren verkrachten Familien sitzen und nach dem dritten Rotwein dem Korken schwören "nächstes Jahr aber, da bin ich im Urlaub!".
Jaja.
Dann habe ich es satt, dass bei all den tollen Dingen keine Zeit zum Schreiben bleibt. Wohin mit all den Gedanken, die hier ihr Heim haben, ein Wohnrecht, ihre letzte Zufluchtstätte?
Außerdem bin ich schwer scheinschwanger, was mit einem Hund aus Sardinien seinen Anlauf nahm, über einen schwarzen Mops aus Kaiserslautern seinen weiteren Lauf nahm, und momentan mit sporadischen (täglichen) Klicks auf Tierschutzseiten so dahin tröpfelt. Ich sehe den Nachbarn heimlich und mit nach vorne geschobener Unterlippe zu, wie sie Abends alle in Gummistiefeln und mit fröhlichen Hunden die Häuser verlassen. Man sieht ihnen an, dass sie sich alle schon auf die Zeit nach dem Spaziergang freuen, die Küchenfenster allerorts hell erleuchtet, es duftet nach Speck, nach Zwiebeln, nach Minestrone und nach Gemütlichkeit. Ich, die scheinschwangere, möchte auch stöhnen, sagen, herrjeh, was ein mieses Wetter draußen, aber muss ja, um dann in die Gummistiefel zu schlüpfen, den Hund in die lachenden Augen (und die randvolle Blase dahinter) sehen und sagen, komm jetzt, raus hier.
Außerdem habe ich es satt, dass Jobs abgesagt werden, kurzfristig, ich habs satt, nicht für ein halbes bis ein Jahr nach Kanada gehen zu können, weil ich keine Zahnärztin bin, und/oder über keinen Reichtum verfüge, der ansonsten das Ticket für einen guten Versuch wäre.
Ansonsten alles total gut, wirklich. Eine Eröffnung folgt der nächsten, die nächste kann ich sogar hier erzählen, und die ist Ende des Monats in dieser schönen Düsselstadt.
Dazu habe ich Yoga zurück entdeckt, und zwar richtiges Yoga, kein 45minütiges Fitnessstudiogebiege mit einem nebenan wummernden Spinningkurs, sondern das komplette Paket mit Chanten, Pranayama-Atmung, biegen und lächeln. Das bedeutet, ich habe endlich wieder eine Energiequelle für mich entdeckt, die funktioniert, und ich sitze dort wie auch hier meinem liebsten Elefanten gegenüber. Ganesha lächelt mich an, wenn ich mir zweifach um die Knie gewickelt durch die Beine sehe und dabei das atmen nicht vergessen sollte.
Immerhin schläft man viel in diesen dunklen Zeiten, und ich wende mich wieder der Arbeit zu, die mich ungeduldig am Ärmel zuppelt. Eine Pressemappe voll Text. Für Umme, weil Projekt.
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