Sonntag, 30. Dezember 2007

abgesang nullsieben.

Ich bin aber auch Emo, dieser Tage. Ich könnte jetzt so in die weite Welt hinaus schreiben, wie froh ich bin, wenn sich dieses Jahr morgen Nacht auf den Weg ins Nirvana für beschissene Jahre macht, ich heule ihm keine Wunderkerze hinterher. Ich nicht!
So.
Wär aber falsch, aus der lädierten Hüfte weg so einen Platz zu tippen. Ist ja nicht so, eigentlich, dass ganz 2007 für die Tonne war, auch wenn ich jetzt, in diesem zuckrigen Moment so tief im Tümpel plantsche, dass ich den Grund schmecken kann und die Weitsicht eingetrübt ist, von all dem Schlick.
Von all dem Schlick.
Hübscher Buchtitel, nebenbei, hätte Stuckrad-Barre nicht schon die ganze Poplitertaur kaputt gemacht.

2007 fing töfte und salzig an. Vier Leute am Meer, eine große Platte mit ehemaligen Meeresbewohnern, Noro und Sturm.
Und der Gedanke, das 2007 besser wird als 2006.

So war es auch. Ein paar kleine Reisen, ein paar Blicke aufs Meer, viel abverlangte Disziplin und noch mehr Einsichten am offenen Selbst. Nur einmal Hamburg, keinmal Paris, eine Prüfung mit 2 besiegelt, zwei mal knapp 30 Kilometer vor England geschwommen, zu viele Fische gegessen, und zu wenig Bücher gelesen. 2008 soll das andersrum, ich schwöre es dem Meer. Eine Wohnung gewechselt, einen Chef verlassen, beides langwierig und von Nöten.
Ab September persönlicher Aufschwung. Passend zu frohlockenden Astrologen ging mit dem Saturn tatsächlich das Lebensgefühl 'Blei & Kaugummi', und ich tat wie versprochen 5 Mark ins Astroschwein. Das ich so etwas noch erleben darf.

Ausgesprochene und für mich angedachte Aussichten und Taten die begangen werden sollen für 2008, alles klingt wie ein Ü-Ei, doch ich traue nach so langer Durststrecke keinem Braten und keinem Versprechen mehr und sage 'Mal sehen', versuche mich an Schlafstörungen und konsumiere zyklisch zu viel Rotwein, habe zwei mal Hagen Rether live gesehen, einmal Rowohlt und der Grund, warum ich tatsächlich noch einmal mit der Masse 'Ton' in Berührung komme, ist auch kein toller.

Mir fehlt mein roter Begleiter. Mir fehlt Licht. Mir fehlt meine Kraft. Und im Kino war ich auch zu selten.

Meine Bücherliste 2007 war so:

Saša Stanišić -Wie der Soldat das Grammofon repariert

Jan Weiler - In meinem kleinen Land

Ondřej Undéty (Hrsg.) - Berlin oder so.

Stephen Clarke - A year in the merde

Anna Gavalda - Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet.

Paul Fattaruso - Isabellas Liebe zum Flügelhorn

Matias Faldbakken - The Cocka Hola Company

Erica Jong - Den Dämon verführen

Harald Schmidt - Sex ist dem Jakobsweg sein Genitiv

Felix 'Flix' Görmann - Held

Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

Manuela Golz - Ferien bei den Hottentotten

Diane Broeckhoven - Ein Tag mit Herrn Jules

Ralf König - Hempels Sofa

Mein Lieblingsbuch 2007 war das von Saša Stanišić , den Vogel für den besten Titel hat meines Erachtens Harald Schmidt abgeschossen. Bei Fragen, fragen!
Die Fachliteratur habe ich weggelassen, hier geht es nur um die Spaßliste, und diese ist so kurz, dass sie als Liste aber gerade noch so durchgeht.
Aber gerade noch so.

2008 darf also gerne kommen, ich bin zu Hause.

(Zum für mich ganz neuen Thema 'Vorsätze' kommen wir dann morgen, wenn es mir noch schlechter geht. Weil erst dann ist die Basis für Schlingern und Hoffen auf der richtigen Temperatur.)