Montag, 2. Juli 2007
für eine kurze unterbrechung
Ich brassel mich in den knappen freien Momenten nachhaltig durch den Bachmann-Preis 2007, den man wunderbar hier in Häppchen seinem Gemüte zufüttern kann, und beschloss gerade jetzt, nie wieder das ob rheinisch 'op' zu sprechen, sondern nur noch (fast klagend) 'oohb'. So.
Ansonsten ein Montag. Draußen ergeben sich streckenweise Wolkenbrüche, in denen man nicht stehen sollte, ich würde gern eine Passage aus 'Was man beim organisieren so überlebt' zum Besten geben, zB wie ich gestern nur eine kurze Nachfrage hatte, und mitten in einer rheinisch/italienischen/niederländischen Geburtstagsgesellschaft quasi gefangen wurde -ich wollte nicht durchs Bild laufen, während erst Paul, dann Hans und am Ende noch Giovanni ellenlange Reden auf Wölfchen, den 60jährigen Geburtstagsmenschen hielten, und ich - hinter den Senioren an die Wand gelehnt- somit zuerst in die wirklich erquickliche Geschichte mit allen im Hofbräuhaus kam, dann eine deutsch-italienische Geburtstagsrede zum Besten gegeben wurde und am Ende und ungewollt ich, die rennende Fremde, von den vier Familienterriern, die sich offensichtlich langweilten und mich geistesgegenwärtig als nicht zum Rudel gehörend zum Laufspielen anheizten, laut kieksend durchs Geburtstagsvideo eilend, kurz vor einem Sprung ins sehr nahe Gewässer, aber (wo war ich? warte, ich fang euch alle textlich wieder ein -) um zum Ende zu kommen, für Anekdoten bleibt natürlich keine Zeit mehr, es ist schließlich Montag.
In meinem Hinterkopf die Radisch, wie sie ein jedes Wort aus meinem Zeigefinger schmallippig zerreisst.
Ansonsten ein Montag. Draußen ergeben sich streckenweise Wolkenbrüche, in denen man nicht stehen sollte, ich würde gern eine Passage aus 'Was man beim organisieren so überlebt' zum Besten geben, zB wie ich gestern nur eine kurze Nachfrage hatte, und mitten in einer rheinisch/italienischen/niederländischen Geburtstagsgesellschaft quasi gefangen wurde -ich wollte nicht durchs Bild laufen, während erst Paul, dann Hans und am Ende noch Giovanni ellenlange Reden auf Wölfchen, den 60jährigen Geburtstagsmenschen hielten, und ich - hinter den Senioren an die Wand gelehnt- somit zuerst in die wirklich erquickliche Geschichte mit allen im Hofbräuhaus kam, dann eine deutsch-italienische Geburtstagsrede zum Besten gegeben wurde und am Ende und ungewollt ich, die rennende Fremde, von den vier Familienterriern, die sich offensichtlich langweilten und mich geistesgegenwärtig als nicht zum Rudel gehörend zum Laufspielen anheizten, laut kieksend durchs Geburtstagsvideo eilend, kurz vor einem Sprung ins sehr nahe Gewässer, aber (wo war ich? warte, ich fang euch alle textlich wieder ein -) um zum Ende zu kommen, für Anekdoten bleibt natürlich keine Zeit mehr, es ist schließlich Montag.
In meinem Hinterkopf die Radisch, wie sie ein jedes Wort aus meinem Zeigefinger schmallippig zerreisst.
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tibits,
Dienstag, 3. Juli 2007, 00:54
Ach die Radisch ist doch mittlerweile fast handzahm verglichen mit Corino. Vor dem musst du dich in Acht nehmen. ;o)
Was mich viel mehr erstaunte, war die Menge an modernen slam-, open mike- und prosanova-artigen Texten. Bei Jörg Albrecht (den haben wir ja in Köln zuletzt live gesehen) frage ich mich übrigens schon seit Freitag, wie hat er es nach Klagenfurt geschafft? Er war bewusst sicher nur als Muntermacher und Retter vor dem Nachmittagsschlaf eingeladen worden. ;o)
Ansonsten kann ich auch nur sagen, meine Festplatte ist um einige freie Gigabyte ärmer geworden und ich kämpfe mich tapfer durch, wenn ich die Zeit finde.
Was mich viel mehr erstaunte, war die Menge an modernen slam-, open mike- und prosanova-artigen Texten. Bei Jörg Albrecht (den haben wir ja in Köln zuletzt live gesehen) frage ich mich übrigens schon seit Freitag, wie hat er es nach Klagenfurt geschafft? Er war bewusst sicher nur als Muntermacher und Retter vor dem Nachmittagsschlaf eingeladen worden. ;o)
Ansonsten kann ich auch nur sagen, meine Festplatte ist um einige freie Gigabyte ärmer geworden und ich kämpfe mich tapfer durch, wenn ich die Zeit finde.
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Lu,
Dienstag, 3. Juli 2007, 12:36
taz
(...)"Die Beziehungsarbeit, die Ich-Suche, der Kampf mit den eignen Wahrnehmungen, all diese altehrwürdigen Obsessionen der Literatur sind in den aktuellen Klagenfurt-Texten auffindbar - aber oft eingebunden in den Willen, sie in geschmeidige, literarisch bewährte Formen zu bringen."
ganzer artikel
VERGNATZT muss ich andauernd denken, wenn ich den juroren zuhöre. sprache entwickelt sich, literatur entwickelt sich, juroren sitzen das schweigend aus und hoffen, dass es vorbei geht?
oder hier
(...) "-der schützenswerte Kern des Klagenfurter Rituals ist die offengelegte Arbeit am kulturellen Gedächtnis!
Die Wege sind nämlich kurz: vom Text zum Zuhörer zum Juror zum Urteil - und zurück. Alle, Leser wie Juroren, müssen perfekt vorbereitet sein und nicht zuletzt ein gutes Gleichgewicht zwischen ausschweifendem Klagenfurter Nachtleben und literarischer Fitness praktizieren. Das Ritual soll das Geschachere um die Kandidaten zum diskursiven Prozess durchsichtig machen - und auch das kritische Urteil in seinem Entstehen. So war es dieses Jahr eine untragbare Situation, dass ausgerechnet bei einem offensichtlich kontroversen Text wie "Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends" von Peter Licht der Juror Karl Corino, der nach einer Unterbrechung wieder der Bachmann-Jury angehört, demonstrativ auf sein Statement verzichtete - wie auch zwei weitere Jury-Mitglieder. Das Publikum im Sendesaal zischte unwillig. Am nächsten Morgen kam es zu einem förmlich fauchenden Schlagabtausch zwischen Jury- Präsidentin Iris Radisch und Corino, der während der Preisträgerermittlung noch einmal ins Fettnäpfchen trat und bei der Stichwahl zwischen zwei Autoren murmelte: "Pest und Cholera" - der Ton lief mit... Das ziemt sich nicht."
ganzer artikel
VERGNATZT muss ich andauernd denken, wenn ich den juroren zuhöre. sprache entwickelt sich, literatur entwickelt sich, juroren sitzen das schweigend aus und hoffen, dass es vorbei geht?
oder hier
(...) "-der schützenswerte Kern des Klagenfurter Rituals ist die offengelegte Arbeit am kulturellen Gedächtnis!
Die Wege sind nämlich kurz: vom Text zum Zuhörer zum Juror zum Urteil - und zurück. Alle, Leser wie Juroren, müssen perfekt vorbereitet sein und nicht zuletzt ein gutes Gleichgewicht zwischen ausschweifendem Klagenfurter Nachtleben und literarischer Fitness praktizieren. Das Ritual soll das Geschachere um die Kandidaten zum diskursiven Prozess durchsichtig machen - und auch das kritische Urteil in seinem Entstehen. So war es dieses Jahr eine untragbare Situation, dass ausgerechnet bei einem offensichtlich kontroversen Text wie "Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends" von Peter Licht der Juror Karl Corino, der nach einer Unterbrechung wieder der Bachmann-Jury angehört, demonstrativ auf sein Statement verzichtete - wie auch zwei weitere Jury-Mitglieder. Das Publikum im Sendesaal zischte unwillig. Am nächsten Morgen kam es zu einem förmlich fauchenden Schlagabtausch zwischen Jury- Präsidentin Iris Radisch und Corino, der während der Preisträgerermittlung noch einmal ins Fettnäpfchen trat und bei der Stichwahl zwischen zwei Autoren murmelte: "Pest und Cholera" - der Ton lief mit... Das ziemt sich nicht."
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Lu,
Dienstag, 3. Juli 2007, 13:18
PeterLicht, ich bin grad bei LeterLicht angekommen.
Herrlich!
Herrlich!
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Lu,
Dienstag, 3. Juli 2007, 13:41
Licht-Diskussion: Nüchtern und Mangold super, Daniela Strigl spricht mal wieder abgehackt wirr, und sieht aus wie ein Familienmitglied von Jörg Albrecht.
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tibits,
Dienstag, 3. Juli 2007, 23:59
Die Jury ist doch fast jedes Jahr gleich gestimmt. Wobei ich der Meinung bin, dass es nicht gut getan hat Corino zurückzuholen.
Ein Spinnen hat mir doch schon etwas gefehlt.
Frau Strigl spricht schon seit Jahren wirr und ist jedes Jahr gekleidet als wäre Humana ihr Hauptsponsor.
Wie oft hat dieses Jahr Frau Rakusa rhizomatisch gesagt? Ich bin ja noch nicht alle durch, habe es aber dieses Jahr bisher kein einziges Mal von ihr vernommen.
In meinem Blog hab ich doch glatt in der Hektik aus Corino einen Kurt gemacht und auch noch falsch zitiert. Das ist jetzt aber bereinigt. Wobei mein Fauxpas noch weniger groß ist als jener der taz die ihn kur(t)zerhand zum Kurt Oesterle machte. Sehr peinlich. Aber Namen, so viele Namen. Da kam ja auch einmal die Frau Mangold vor, als Daniela Strigl gemeint war.
Ein Spinnen hat mir doch schon etwas gefehlt.
Frau Strigl spricht schon seit Jahren wirr und ist jedes Jahr gekleidet als wäre Humana ihr Hauptsponsor.
Wie oft hat dieses Jahr Frau Rakusa rhizomatisch gesagt? Ich bin ja noch nicht alle durch, habe es aber dieses Jahr bisher kein einziges Mal von ihr vernommen.
In meinem Blog hab ich doch glatt in der Hektik aus Corino einen Kurt gemacht und auch noch falsch zitiert. Das ist jetzt aber bereinigt. Wobei mein Fauxpas noch weniger groß ist als jener der taz die ihn kur(t)zerhand zum Kurt Oesterle machte. Sehr peinlich. Aber Namen, so viele Namen. Da kam ja auch einmal die Frau Mangold vor, als Daniela Strigl gemeint war.
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Lu,
Mittwoch, 4. Juli 2007, 12:17
Frau Strigl ist als Gesamtkomplex besehen sicher ein echter Knaller, und die taz hat sich sicher nur die Mühe des Quersehens gemacht (oder in Blogs recherchiert) da kann einem so ein faux pas schon mal aus der Tastatur rauschen.
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