Montag, 14. Februar 2011
Nicht nur über das Tölchen könnt ich tippen, sondern auch und vor allem über "etwas", was ich nicht aus dem Sack lassen darf, weil total geheim und auch gewollt, aber es gäbe so viel zu - naja.
Andermal, bald, auf jeden.
Ich bin ja jetzt im Besitz einer ganzen neuen Welt in Form von "Sozialkontakten durch Hund". Eingeladen zu Kaffee und Kuchen "machenwirmal", über ausgetauschtes Sexualverhalten der jeweiligen Hunde im Dunkeln an der Düssel mit Wildfremden in Jacken mit Reflektoren. Kartenabende, "mal zusammen zum Rütter", Agility-Training mit der gefühlten kompletten Nachbarschaft, kurz: Menschen, die man immer nur über den Namen des Hundes benennt. Das geht dann so:
Man läuft mit dem Frauchen von Lea, Labrador-Mix, an der Düssel. Auf der anderen Seite kläfft ein Kilo graues Fell, da sagt das Frauchen von Lea dann, ach, das ist der Toni, der ist aber fett geworden, seit der kastriert ist. Ich denke dann als Newbie folgerichtig, dass Toni der Hund von dem Mann ist, der fortan nur "das Herrchen von Toni" sein wird, wahrscheinlich die kommenden Jahre hindurch. Dann kommen zwei Beagle angerannt, auf Toni zu. Das Herrchen von Toni ruft zum Menschen der Beagle (weibl.): Ist die Luzie noch heiß? und so weiter, und so fort. Ich bin jetzt an diesem Stadtrand also ganz sicher "das Frauchen von Leo", und vielleicht ist es diese Distanz, die einen im Dunkeln mit wildfremden Männern über Kastrationsabneigungen und Barfen diskutieren lässt, ein Speeddating der Kurzgeschichten, je nach Kläffertoleranz mal länger, mal kürzer. Ich, das Frauchen von Leo, werde wohl nie mit Jack-Russel-Besitzern mehr als einen Gesichtsausdruck teilen können, von einem ganzen Satz ganz zu schweigen, ist mein Hund bei dieser Rasse sehr eigen, und bei Sichtung sehr laut.
Es gibt Tage, da ist mein interner Autist am Zug, und ich gehe vielen müde des Smalltalk aus dem Weg. Aber an Tagen wie heute, mit Nachbarin (die ich mich Vornamen kenne und auch anspreche) und deren Hündin (ebenfalls mit Namen) wacker durch kniehohen Schlick im Wald stapfend, die Hunde, die sich einig die Nasen im Waldlaub wund schnüffeln, und ein verpasstes Erdbeben: Herrlich.
Und zur Woche scheint es ein Lied zu geben, und das höre ich jetzt, während ich den Schreibtischtag preise und abarbeite.
Andermal, bald, auf jeden.
Ich bin ja jetzt im Besitz einer ganzen neuen Welt in Form von "Sozialkontakten durch Hund". Eingeladen zu Kaffee und Kuchen "machenwirmal", über ausgetauschtes Sexualverhalten der jeweiligen Hunde im Dunkeln an der Düssel mit Wildfremden in Jacken mit Reflektoren. Kartenabende, "mal zusammen zum Rütter", Agility-Training mit der gefühlten kompletten Nachbarschaft, kurz: Menschen, die man immer nur über den Namen des Hundes benennt. Das geht dann so:
Man läuft mit dem Frauchen von Lea, Labrador-Mix, an der Düssel. Auf der anderen Seite kläfft ein Kilo graues Fell, da sagt das Frauchen von Lea dann, ach, das ist der Toni, der ist aber fett geworden, seit der kastriert ist. Ich denke dann als Newbie folgerichtig, dass Toni der Hund von dem Mann ist, der fortan nur "das Herrchen von Toni" sein wird, wahrscheinlich die kommenden Jahre hindurch. Dann kommen zwei Beagle angerannt, auf Toni zu. Das Herrchen von Toni ruft zum Menschen der Beagle (weibl.): Ist die Luzie noch heiß? und so weiter, und so fort. Ich bin jetzt an diesem Stadtrand also ganz sicher "das Frauchen von Leo", und vielleicht ist es diese Distanz, die einen im Dunkeln mit wildfremden Männern über Kastrationsabneigungen und Barfen diskutieren lässt, ein Speeddating der Kurzgeschichten, je nach Kläffertoleranz mal länger, mal kürzer. Ich, das Frauchen von Leo, werde wohl nie mit Jack-Russel-Besitzern mehr als einen Gesichtsausdruck teilen können, von einem ganzen Satz ganz zu schweigen, ist mein Hund bei dieser Rasse sehr eigen, und bei Sichtung sehr laut.
Es gibt Tage, da ist mein interner Autist am Zug, und ich gehe vielen müde des Smalltalk aus dem Weg. Aber an Tagen wie heute, mit Nachbarin (die ich mich Vornamen kenne und auch anspreche) und deren Hündin (ebenfalls mit Namen) wacker durch kniehohen Schlick im Wald stapfend, die Hunde, die sich einig die Nasen im Waldlaub wund schnüffeln, und ein verpasstes Erdbeben: Herrlich.
Und zur Woche scheint es ein Lied zu geben, und das höre ich jetzt, während ich den Schreibtischtag preise und abarbeite.
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