Dienstag, 8. Juli 2025

Warten auf Kolping?

Ich muss noch einmal von meinem Soft Spot anfangen. Kolping Platz, Vater Kolping steht im Schatten in Stein gemeißelt. Wer war der eigentlich, wo ich jetzt täglich mein Heil suche?
„In seinem Handeln war er Seelsorger und Sozialreformer zugleich. In der Sprache des Volkes brachte er christliche Überzeugungen und Wertvorstellungen öffentlich zur Geltung. Er vermittelte Freude am Beten, Lernen und Arbeiten und konnte so Menschen gewinnen. Adolph Kolping gab ein Zeugnis des Glaubens in seiner Zeit.“ (Wikipedia)
Das in kurz. Vielleicht ist Sitzen im Grünen mein Beten in deutsch? Für meine sehr alte Native-Seele ist Naturbaden völlig normal, nur halt eher im Wald oder am Wasser statt auf einem Spielplatz mit Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke Düsseldorf.
Und jetzt komm ich kurz zum Punkt: Wieso möchte ich jeden Tag dahin? Ich hab nachgesehen: Seit spätestens Anfang Mai pilgere ich fast täglich hin soweit es die Zeit zulässt, das Wetter ist da zweitrangig.
Es fühlt sich vielleicht so an, wie warum andere sehr oft auf den Friedhof gehen um bei etwas zu sitzen was sie vermissen? Aber was vermisse ich? Mein Glück? Ist es vielleicht auf dem Spielplatz versteckt oder sogar begraben, und jetzt zieht es mich dahin? Selbst der Weg nervt mich nicht. Es gibt Wege, die sind kürzer und führen direkt ins Grüne, Hofgarten und so. Nervt. Der Weg dorthin, nur über kleine Straßen: Zack, gemacht, da. Dazwischen noch Altglas und Papier entsorgt, und bis vor fünf Wochen noch Kippen und Bio-Brot besorgt. Brot bleibt, Kippen nicht mehr. Ich bin offiziell entwöhnt. Mir fehlt nichts, außer zwischendurch das Ritual des Rauchens an sich. Die Pause von allem, tief einatmen, puuuuuh denken, Ruhe im Hirn. Sehr schnelles Dopamin für mein kleines rennendes Hirn, was nur Mangel und Spaß ausgleichen möchte, jede Sekunde.

Ich sitze also wieder hier, der Zaunkönig brüllt mit einem anderen Zaunkönig durchs Gebüsch, der Trinkwasserbrunnen hat aufgrund des starken Windes im Strahl Schieflage. Heute geht der Wasserstrahl stark nach links, was mich ans Pullern erinnert, und während ich deswegen angetriggert den Heimweg antrete denke ich „Punktrechnung vor Strichrechnung“, und auch da weiß ich nicht warum.

befindlichkeits-boje | © Lu um 18:21h | keine meldung | meldung machen?