Mittwoch, 23. Februar 2011
(...) "Anatomisch betrachtet haben wir mit Quallen ungefähr so viel gemeinsam wie mit einem Wackelpudding. Fast nichts also, sieht man von dem Wackelpudding-Gewebe an meinem und vielleicht Ihrem Wohlstandsbauch einmal ab. Mit viel Wohlwollen lassen sich Magen, Muskeln und Augen vergleichen, erläutert Jamie. Der Rest ist anders. Moment mal! Quallen haben Augen?
Bei Seewespen sind es 'vier Sets mit jeweils sechs Augen'- Jamie deutet auf stecknadelkopfgroße schwarze Punkte im Inneren der glockenförmigen Meduse. Im Inneren? 'Jipp, sie gucken einfach durch den eigenen Körper nach außen, so was geht, wenn man durchsichtig ist. Möglicherweise verbessert der Gallert sogar die Sicht, wie ein Prisma.'
Was genau die schwimmenden Wabbelklumpen erkennen können, ist noch ziemlich unerforscht. 'Es reicht aber offensichtlich, um Beute auszumachen und zu verfolgen.'
Verfolgen?
Seewespen sind aggressive Jäger, kein passives Treibgut. Sie können mit ihren pulsierenden Schwimmbewegungen bis zu 3,5 Knoten (etwas 9 Stundenkilometer) erreichen, damit würden sie bei den olympischen Spielen im Freistil Gold holen. Die Medaille könnte man ihnen mangels Hals natürlich nicht umhängen, außerdem wären alle anderen Schwimmer tot, was der Siegesfeier sicherlich einiges von ihrem Charme nehmen würde. Trotzdem eine tolle Leistung.
Einmal in Kontakt mit den Tentakeln, sind Shrimps und kleine Fische sofort bewegungsunfähig. Seewespen sind zwar schneller als jeder Mensch, im Vergleich zu Fischen aber doch lahm, daher ist sofort wirkendes Gift ihre einzige Chance. Die Greifarme transportieren Beute an die Unterseite des etwas kastigen Körpers, zum unsichtbaren Mund. Eine Minute später steckt der Fisch in einer durchsichtigen Qualle wie eine Fliege im Bernstein, von außen klar zu sehen, aber unbeweglich und tot. Dann beginnt, auch das ist mit bloßen Auge prima zu beobachten, der Zersetzungsprozess. Der Fisch löst sich langsam auf, wie eine Alka Seltzer im Wasserglas - allerdings ohne zu sprudeln."
(Auszug über die Seeswespe aus dem Buch von Dirk Steffens
"Tierisch! Expeditionen an den Rand der Schöpfung")
Bei Seewespen sind es 'vier Sets mit jeweils sechs Augen'- Jamie deutet auf stecknadelkopfgroße schwarze Punkte im Inneren der glockenförmigen Meduse. Im Inneren? 'Jipp, sie gucken einfach durch den eigenen Körper nach außen, so was geht, wenn man durchsichtig ist. Möglicherweise verbessert der Gallert sogar die Sicht, wie ein Prisma.'
Was genau die schwimmenden Wabbelklumpen erkennen können, ist noch ziemlich unerforscht. 'Es reicht aber offensichtlich, um Beute auszumachen und zu verfolgen.'
Verfolgen?
Seewespen sind aggressive Jäger, kein passives Treibgut. Sie können mit ihren pulsierenden Schwimmbewegungen bis zu 3,5 Knoten (etwas 9 Stundenkilometer) erreichen, damit würden sie bei den olympischen Spielen im Freistil Gold holen. Die Medaille könnte man ihnen mangels Hals natürlich nicht umhängen, außerdem wären alle anderen Schwimmer tot, was der Siegesfeier sicherlich einiges von ihrem Charme nehmen würde. Trotzdem eine tolle Leistung.
Einmal in Kontakt mit den Tentakeln, sind Shrimps und kleine Fische sofort bewegungsunfähig. Seewespen sind zwar schneller als jeder Mensch, im Vergleich zu Fischen aber doch lahm, daher ist sofort wirkendes Gift ihre einzige Chance. Die Greifarme transportieren Beute an die Unterseite des etwas kastigen Körpers, zum unsichtbaren Mund. Eine Minute später steckt der Fisch in einer durchsichtigen Qualle wie eine Fliege im Bernstein, von außen klar zu sehen, aber unbeweglich und tot. Dann beginnt, auch das ist mit bloßen Auge prima zu beobachten, der Zersetzungsprozess. Der Fisch löst sich langsam auf, wie eine Alka Seltzer im Wasserglas - allerdings ohne zu sprudeln."
(Auszug über die Seeswespe aus dem Buch von Dirk Steffens
"Tierisch! Expeditionen an den Rand der Schöpfung")
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