Dienstag, 29. September 2009

#118

Katerkerl Hugo hat Herpesviren, hustet und hatte gestern in der zigjährlichfachen Karriereleiter seiner Tierärztin den ersten Langzeitschluckauf ihrer Wirkungszeit, und das war so:

Nachmittags wegen besagter Viren zur Untersuchung, inklusive Thermometer und Vaseline. Rachen rot, Kater schluckt schwer und hustet einmal pro Stunde wie adulter, alter Ochse. So. Drei Spritzen (ohne Klagen), ein Kopfkuss der Doktorin (mit Augenaufschlag, also er), und abends neben dem Husten plötzlich diese Untöne mit Körperwallung, eben wie Hicksen nur anders.
Ab 20 Uhr Unruhe im Haus, was wenn Katz ab Mitternacht anfängt, schlecht Luft zu bekommen? Also Doktorin angerufen und Symptome geschildert. Schwer zu sagen alles, aber Katz wäre ja durch die drei Spritzen und Kopfkuss komplett abgesichert, also Ruhe bewahren. Eine weitere Stunde durchgehend und immer schlimmer tönende Katz gepackt und Doktorin angerufen. Gemeldet mit "Ich noch mal und besser jetzt als um Mitternacht!", und hickenden Katz an die Muschel gehalten. Lachen unterdrückt, alles schlimm genug. Doktorin im akustischen Bilde und sagt, ich solle ihn erneut füttern und in 30 Minuten nochmal anrufen, mal sehen was passiert. Ich also Katz vom Rest getrennt und unter von Husten unterbrochenen Jubelbekenntnissen ein zweites Abendmahl eingenapft. Kater Hugo in aller Ruhe Napf leer gemacht, mit einem Seufzer meine Sitzposition geortet, rübergewankt, auf die Beine gelegt und leise schnurrend eingeschlafen, ohne Hickser und Huster.
Flüsternd Doktorin angerufen, dass wir uns alle entspannen können, Kater Hugo schläft und der Rest jetzt egal. Und das ich seit 30 Jahren Katzen als Mitbewohner habe und so etwas- und sie so 'ich auch nicht!' und dann war Ruhe.

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Stand heute: Kater Hugo bekommt weiterhin Antibiose und anderes, und ich darf ebenfalls die nächsten sieben Tage Antibiotika für mein Urlaubsmitbringsel (nasse Hosen beim Kajaken, sie verstehen) schlucken und Askese üben.

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Ab morgen. Heute nur noch dieser eine Wein.

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Eine Woche zurück, und dann eben dieser Moment im dunklen Garten mit den wild rumtösenden Bäumen allerorts.
Herbst, dachte ich. Herbst, und keine Ahnung, was kommt.