Mittwoch, 1. September 2010

01.09.2009 - This is Elvis Radioooo.

Halifax - (über Martinique Beach - Clam Harbour Beach -Sheet Harbour nach) Liscomb
28°, Sonne

Das kanadische Frühstück, das lerne ich just in Barbaras Küche, könnte zu Kriegszwecken als kulinarische Atombombe eingesetzt werden. Dazu läuft laut der kleine Küchenfernseher und Barb brät und erzählt von ihren Katzen und Töchtern. Oder umgekehrt. Habe Zuckerschock, Insulin frisst mein Sprachzentrum auf.

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Mit Auto Henry den ersten Supermarkt angesteuert. Wie irre durch endlose Hallen, meilenweite Flure, verstecken hinter gigantischen Frühstücksflockenkartons und Kälteeinbruch in der Milchabteilung.
Am Ende 2 Bagel und eine Stange Wasser gekauft.

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Kanada ist durch den Wald weg sauber. Überall sind behindertengerechte (und dadurch herrlich geräumige) Toiletten, an jedem Strand, inkl. Häuser für den flotten Kleiderwechsel, Pepsiautomaten, Telefone und: Holzwege bis zum Sandstrand. Fühle mich sehr bepuschelt durch den ganzen Service in freier Wildbahn.

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Erster Vollkontakt mit kanadischen Squirrels. Laut, lustig, flott zu Fuss. Musste direkt an dieses



Bild denken, was vor ein paar Wochen erst durchs Netz ging. Mache viele Photos in der Hoffnung, uns passiert dieser Zufall auch.

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Kanadische Snacks könnten Schwester-Bombe des Frühstücks sein. Was da so alles zwischen zwei Scheiben Weißbrot abgelegt wird und in Bratensauce ersäuft: Respekt. Alibi-Gemüsestäbchen daneben, Pommes drauf, ready for take off.

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Ich denke, wir werden die kommenden drei Wochen vor allem mit einer Sache beschäftigt sein: Durchs Grüne fahren.

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Mitten im Wald Stau. Eine Straße wird 'gemacht', nebenher ein paar empor wollende Bäume maschinell getötet, viel Absperrung und noch viel mehr Leute mit STOP und SLOW-Schildern. Alle winken nett, lachen, und am Ende bringt uns ein FOLLOW ME-Wagen durch die Schotterstraße.
Alle so nett, könnte ein Jubeltränchen abgeben.

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Im neuen Zimmer Klaustrophobie (umgebaute Garage, nur ein winziger Fensterschlitz über dem Bett), Lärm von oben, Ameisen in zwei Größe und Ausstattungen von unten, und in der Luft hängt ein Hauch nasser Lappen. Flucht nach vorn, die Schotterstraße der netten Menschen zurück, Restaurant finden.

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Im Restaurant ein englisches Ehepaar um die 70. Die hatten seit tagen quasi niemanden getroffen und so erzählten wir uns alles über das Reisen, über Wale, über Chablis, Reisen und wie der Fisch denn so ist.
Den Schotterweg zurück verbringe ich mit fest an die Windschutzscheibe gepresster Nase.
Moose (kanadische Elche), Bären, Backenhörnchen und Waschbären, und alle um uns herum im Dickicht. Ich schwöre, ich bringe mich und M. um, sollten wir auch nur einen Frosch plätten.
Zurück im Zimmer ist es still. Nur die Ameisen schnarchen leise zweistimmig in der Ecke.

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Bilder zum Tag hier, der Food-Report hier.

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