Samstag, 15. Oktober 2011


Heute Morgen um 5:57 die Augen aufgeschlagen, hoch entsetzt zuerst, dann tief zufrieden, weil: ich noch Minuten vorab mit einer Düsseldorfer Fotografin,mit der ich bei Facebook verbuddyt bin, Schulter an Schulter gegen Zombies gekämpft habe. In einem alten Schulgebäude. Wir hielten uns sperrige Stühle vor die Körper, versuchten, uns nicht zu bewegen, weil bewegen hieß, sie konnten uns wahrnehmen. So standen wir teilweise gefühlt eine Ewigkeit in Ecken, keuchten nach innen, und vor uns wankten diese Kolosse. Wir sahen, wie wie anderen die Augen heraus rissen und stachen ihnen die Stuhlbeine in die Oberkörper.
Im Ernst: Ich habe nicht die geringste Ahnung, aus welchem Archiv sich mein Hirn letzte Nacht die Anregung geholt hat, am Ende lag es an den nach 21:30 vertilgten gegrillten Pfifferlingen, die als Topping eines Risottos daher kamen. Das post-Vortragsessen mit Udo "the Lawblog" Vetter, nach seinem Vortrag bei uns im Coworking Space zum Thema "sicheres Publizieren im Web". Wer da Interesse und 1h25 Zeit hat, hier kann man es nachsehen, und ja, ich musste ab und an durchs Bild rennen, weil auch späte Gäste schließlich einen Platz zum sitzen brauchten.
Was noch?
Sonne. Arbeit. Waldspaziergänge mit dem Tölchen und der Gedanke, dass heute vor einer Woche Amrum war. Dazu richte ich seit vorgestern mein neues Smartphone ein,was früher bedeutete, man steckt seine SIM-Card um. Heute liest man Foren zwecks Datensicherung, dann liest man Foren, wie man die Daten+ (Danke Googli) wieder weg bekommt, dann erinnert man sich nicht an alle Zugangsdaten seiner ganzen Mailkonten, sperrt aus Versehen sein Display, hört den neuen Klingenton nicht, und macht brilliante Aufnahmen, so noch nicht dagewesen, und misst die Nummer des Lebensgefährten, die man auch nach knappen neun Jahren noch nicht drauf hat.
Jetzt bloß nicht überfahren werden!

Ich geh schlafen, wir sind ja schließlich nicht in Disneyland.
Morgen, so das Telefon will, tolle Bilder von einem Friedhof, also einem Inselfriedhof. Und Schafen.

logbuch | © Lu um 01:05h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 13. Oktober 2011


Landregen, den ganzen Tag. Laune ungebremst, dazu den ganzen Tag trocken Ernährungstagebücher ausgewertet und fluffig weggetippt. Der Kunde soll ja schließlich Spaß haben, zwischen all den Fakten. Zur Feier gegen 17 Uhr den Hundeladen geentert,also den "richtigen", nicht so einen Zooladen wo ich Coco heraus gerettet habe, für ihre 4 Euro 80. Dort mit Karte ein richtiges Hundebett erstanden, also so eins von der Sorte, wo man/Mensch selbst gern in Embryo-Haltung hinein sinken würde, weich und formschön. Und das alles nur, damit das Tölchen es gut hat, wenn der Mann es aus der Bettmitte schmeißt. Er sagt, der Hund im Bett nervt ihn, ich sage, er eifersüchtelt, weil ich jetzt morgens mit dem Hund rummache, statt mit ihm. Das Ding ist aber nur, dass das Tölchen morgens mit blendender Laune aufwacht, sich einen Ast abfreut, wenn er mich sieht und dann gut gelaunt richtig Gas gibt. Das volle Programm, mit rücklängs durchs Bett robben, lustige Geräusche machen, mir die Ohren abknutschen, albernes Gähnen, hüpfen ... ich meine sorry, aber das bekommt kein Kerl über 12 hin.
Und sonst so?
Morgen ist Udo Vetter bei uns im Coworking Space in der Garage Bilk. Wer Lust hat: Ab 19 Uhr spricht er über sicheres Publizieren im Netz. Das Tölchen lass ich derweil in seinem neuen Luxusbett.

Ich verlasse euch alle für heute mit Werbung.



<3


Freitag, 30. September 2011

And this one is for you!



Ich widme meinen aktuellen Lieblingssong meinem lieben Freund R., der grad in einer Achterbahn sitzt und die volle Fahrt gebucht hat.

Ich denke die ganze Zeit an Dich, und alles wird! Sobald es geht, bin ich da, und dann kannst Du Dir mal flott das hinten offene Krankenhaushemd zuhalten, und mit mir über den Sänger lästern
(den ich natürlich ab fab finde!).

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Donnerstag, 21. Juli 2011

Über Alles und Jenen.

Der war aber ein hartnäckiger, der Virus. Geht grad rum! war einer der meist gehörtesten Sätze, das half den Nebenhöhlen aber auch nicht aus dem Schlamassel. Immerhin frischte es meine Erinnerung auf, die irgendwo in der Jugend endete, Erinnerungsinhalt: Wenn Deine Nebenhöhle randvoll ist, alle Ausgänge zugeschwollen, dann schmerzt jeder einzelne Zahn (ab Augenzahn) und das Auge rollen ist auch eine doofe Idee.

Habe direkt passend zur akuten Misere einen neuen Hausarzt getestet. Meine 'alte' Ärztin ist in den letzten Jahren zu einer reinen Antibiotika-Ausgabestelle geworden, da bestand Handlungsbedarf.
Anamnese sehr ausführlich, der Erstkontakt dauerte über dreißig Minuten, und am Ende wollte er sich dringend meine Leber ansehen.
Ich hätte vorher mit ihm wetten sollen!
Drei Tage, drei Röhrchen Blut und eine ausgiebigen Oberbauch-Sonographie später gab er ausgelassen zu, dass er das nicht gedacht hätte. Meine Leber ist im Ultraschall komplett unauffällig (die Nachbarschaftsorgane übrigens auch), und mein Blutbild 'wie das einer jungen Frau'.
Wikingergene.

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In der Zeit ebenfalls neu getestet: Einen Film via iTunes leihen. In meinem Fall war es "Lemmy", die Doku über Lemmy Kilmister. Dieser Mann ist einzigartig. Irgendwann werde ich übrigens einen Hund oder einen großen roten Kater finden, der den Lemmy-Faktor hat.



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Kaum zurück unter den Lebenden, direkt das dringende Bedürfnis nach anderen Menschen gehabt. Nach anderen Menschen, gemeinsamen Essen und Wein trinken. Was passte besser, als direkt am nächsten Tag an einen anderen Rand von Düsseldorf zu fahren, um das erste Mal selbst zu Wursten?
Wenn schon Fleisch essen, dann bitte auch einmal selbst Hand anlegen, und Därme wässern und füllen.

16juli2011 16juli2011 16juli2011


Wir fingen nachmittags um 16 Uhr an, und fielen Nachts um 3 aus der Hütte. Der Hund schlief schon im sitzen tief und fest, die frisch gemachten und direkt gegrillten Würste waren unglaublich lecker, die Weinkiste danach leer und alle sechs Anwesenden und zwei Hunde sehr glücklich und sehr satt.

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Keine zwölf Stunden später sass ich wieder vor köstlich gefüllten Gläsern mit einem Tisch voll netter Menschen und feierte meine Genesung mit Häppchen und Schlückchen, derer viele. Dazu gab es einen tiefen Einblick in gestresste Oberkasseler, die ihre Contenance mit ihren Parkplätzen verlieren. In der Idylle ist Krieg, die größte Kirmes am Rhein hat ihre Tore geöffnet.
Wir indes futterten den Tisch leer und wälzten Zukunftsgedanken, und ich bekam eine neue Lektion in Sachen "Österreich und seine Weine" über die Geschmacksknospen in die jugendliche Blutbahn.

17juli2011

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Prompt zum Montagmorgen: Lust auf weitere Bespassung!
Ich twitterte um 11:02 folgendes in die Luft "Falls heute wem die Fortuna-Begleitung wegknickt: Ich wär ja parat und würde LückenbüßerIN spielen :) #F95 #ole"

Siebeneinhalb Stunden später treffe ich mich mit Rainer Dank seiner Antwort die da ging "Es gibt sogar für die Support Area noch ausreichend Karten an der Abendkasse. Und ich würd dich sogar mit in meinen Block nehmen ;--)) Treffpunkt 18:45 an den Kassenhäuschen auf der Südplattform." an einer Laterne mitten im Getöse.
Es folgten Stunden lautes und schiefes Singen, Bier aus Plastikkübeln, Bier Ganzkörper (je Tor eine Welle von oben), fremde Männer die sich die Shirts vom Leib reissen, links die Ultras, weit gegenüber die Besucherecke, in der die Fans vom Vfl Bochum in Grund und Boden gesungen wurden.
Kopf ausknipsen, Spass haben, und nicht an die Rückfahrt mit der Bahn denken. Mein Tipp, 2:0 für die Fortuna, wurde dann auch löblich in der zweiten Halbzeit umgesetzt.

Zu Hause (fragt nicht nach der Rückfahrt!) spiele ich M. in den sicheren Kissen die Videos auf meinem Mobiltelefon vor, welche ich kurz vorher in der Fankurve aufgenommen habe. Er hatte den Abend in einer Galerie bei einem Konzert verbracht.
Der Blick: Gold wert!
("Die Fortuna ist mein Verein, mein Herz das schlägt für Düsseldorf am Rhein, da kannst Du jeden in Deutschland fragen, F95 ist einfach nicht zu schlagen.")

18juli2011

Das wird wiederholt, sobald ich einen anderen Rückweg habe.

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(...)"6) eine Finanzbeamtin kündigt mir an, mit welcher Wollust sie mir gerne ihre metallbewehrten hohen Hacken ins Fleisch bohren würde. Sie sei auch schon mit einer Freundin in Clubs gewesen, wo sich Leute zum Auspeitschen an die Decke hängen.
Mir tut schon vom Hören alles weh; ich denke an meine nächste Steuererklärung, heuchle Angst und verabschiede mich, ohne zuviel Aggression bei ihr zu provozieren."

Bitte HIER den ganzen Text lesen.

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Teste Google+ seit Tagen, habe aber nur wirklichen Spaß mit Pinterest.

20.07.2011


Donnerstag, 7. Juli 2011


Gegenüber liegt in der schweren Nachmittagssonne das Abrissgelände der Glashüttenwerke. Vor einem Jahr noch bellte dort der einsame Schäferhund, der nichts mehr zu bewachen hatte. Es brannte, es wurden Nachts Scheiben zerbrochen, Herzen erobert und Feste gefeiert. Seit Monaten ist es still, umzäunt, geregelt. Bis eben.
Ich gehe mit dem Tölchen auf der anderen Seite der Gleise, wir beide ducken uns unter der Hitze, der stechenden Sonne, ich denke an die nächtlichen Glühwürmchen und wo sie jetzt, am Tage, also wo sie ihre Lampen laden für die Nacht. Das Tölchen denkt nichts, es rennt Schmetterlingen und Düften hinterher.
("...und darum bleib Optimist, lalalalalala, bleib wie Du bist-")
Irgendwer singt, es kann nur auf dem Glashüttengelände sein.
Ich laufe weiter, die Stimme geht von schräg auf sicher, wird beständiger, bekommt Kraft.
("Bleib Optimist, egal wo Du bist, ich sag Dir, bleib Optimist...")
Meine innere Stimme wechselt von genervt (scheiß Stimme, sicher besoffene Assis drüben auf dem Gelände!) auf Neugier (guck an, er hält plötzlich Töne, traut sich was, singt aus dem Bauch-), die Sonne drückt derweil weiter.
Das Tölchen zieht mich aus dem Song, weiter in die Düssel, über die Nachmittags leere Pferdewiese, zurück auf den Pfad.
Da ist er wieder, obwohl schon fast eine Stunde her, und singt.
Singt seine Optimisten-Zeile ein ums andere Mal, mittlerweile weich, bestimmt, voller Inbrunst. Mein inneres Bild löscht den Assi, löscht den angetrunkenen Bauarbeiter, und zeichnet einen Landstreicher, Wandersmann, der die Gleisen entlangzieht, schon seit Wochen, und nun Rast macht an unserem Stadtrand, drüben, auf dem Gelände. Er isst hartes Brot mit Dauerwurst, trinkt ein zu warmes Bier aus der Flasche und singt sich fröhlich und zu guten Dingen.
Meine Laune singt mit, ich bin neugierig, schließe schnell die schwere Haustür, leine den Hund ab und versuche, irgendwen aus den Fenster zu den Schienen hin zu erkennen. Die Büsche sind in grüner Pracht, alles ist üppig und wild. Aber ich höre den Gesang, irgendwo muss wer sein, muss er sein, der Wandersmann.
Dann sehe ich den Barden. Er steht auf dem Flachdach gegenüber, im Hintergrund alles frisch gesprayt, und er stakst ein wenig hiphoppig hin und her, und vor ihm ein anderer, er hält die Kamera.
Sie drehen ein Video, sicher für youTube, er singt, das er Optimist bleibt, und ich das auch soll, und ich lächle dem Wandersmann hinterher, der sich grad in Luft auflöst.


Montag, 4. Juli 2011


Zeit in Reinform ersetzte ich im Bus sitzend direkt gegen Zeit in Rohform. Was, also so überhaupt, ist für mich noch Zeit als Rohmasse? Mit was gefüllt, wie gewürzt, generell wie genutzt und gefuttert? Früher (tm) hat man es sich auf der Couch mit einem Buch und einem Tee *gemütlich gemacht.
Wo bekomme ich heute die innere Ruhe her, über Stunden quasi nichts tuend auf der Couch zu liegen? Es ist immer etwas zu tun, man ist nie so weit fertig, dass ein paar Stunden Couch dabei herausspringen, ein paar Tage ganz weg vom Fenster - nicht dran denken. Bücher, da brauche ich heute Woche für, was ich früher an einem Tag weggelesen habe, oder vielleicht zwei.
Freue ich mich heute den ganzen Tag auf die nächsten Seiten meines aktuellen Buches, liege ich irgendwann nach 23 Uhr im Laken, klappe das Buch auf und nach drei Mintuten darunter zusammen. Werde wach, weil mir das Hardcover ins Gesicht fällt, und das Tölchen direkt hinterher wischt. Licht aus, Koma.
Da braucht man schon mal ein paar Wochen für ungezählte Seiten, nicht dran denken.
Hätten wir also ungelesene Seiten auf der einen, und ungeschriebene auf der anderen Seite. Macht wieviel?
Ungezahlt.

Man steht jeden Tag auf und kann sich entscheiden.
Jeden Tag.
Neu.

Ich mein ja nur.


Montag, 20. Juni 2011


Zwei Dinge direkt zu Anfang. Letzte Woche verstarb mein langjähriger Begleiter 'Lockenstab', und ich kenne jetzt Bern, zu dem ich immer Bernd sagen möchte. Das erste ist ein leidvolles Thema, das zweite mehr so wie die innere Autokorrektur, also störend statt praktisch. Oder habt ihr schon einmal via Smartphone Rechnungs-Docs verschickt, und das Mobile machte in wirklich letzter Sekunde "Mit bester Genesung" aus dem ewig gültigen "Mit besten Grüßen"?

Bei Lockenstab weiß ich gar nicht mehr so genau, wie er in mein Leben trat. Es ist eine Tchibo -Marke, und ich erinnere mich an keinen Moment in meinem Leben, wo ich das Tchibo Paradies betrat und etwas erwarb. Nie. Nix außer Kaffee, African Blue, der war toll, stark und ohne Bling, einfach guter Kaffee für einen Milchkaffee wie ich ihn morgens bevorzuge. So.
Soll heißen, irgendwann, unbewusst, trat Lockenstab in mein Leben und verhalf mir ab und an bei Bedarf zu Locken. Kann nicht viel oder oft gewesen sein, Photos und Erinnerung sprechen da eine deutliche Sprache. Dennoch: Brauchte ich ihn, stand er parat. Letztes Jahr dann wurden die Haare wieder länger, Lockenstab löste das Glätteisen ab, und ich hatte sehr tiefe Gründe für Wallawalla-Haare und mehrtägige Mähne. Lockenstab machte mit, was die Wattzahl her gab, und vor ein paar Wochen fiel es mir dann auf, ganz leise im Hintergrund. Er machte andere Geräusche als sonst, etwas mühseliger, ächzender. Da kamen mir erste Bedenken, das Lockenstab nicht unsterblich ist, grad bei seinen günstigen Tchibo-Genen.
Nicht, dass die Natur mir keine Locken mit auf den Weg gab, nein nein! Aber statt einer symetrischen und attraktiven Reihe toller Locken habe ich mehr so eine ungezähmte Strubbelstruktur, nach der Formel: Zwei Locken, eine fallen lassen. Mut zur Lücke, und bei Regen fluffig wie ein Schaf. Da lässt sich keine Medaille mit gewinnen, da muss man eingreifen, die Kontrolle behalten, dann gehen Natur und Technik Hand in Hand.
Dann kam die letzte Woche, und der Tod von Lockenstab.
Grad, wenn es richtig dringend und eilig ist, dann versterben technische Geräte besonders auffällig. Bei mir war es vor einem Event mit vorheriger Essverabredung, im letzten Viertel machte es bröööööööööh, und dann die totale Stille, und ich stand staunend mit einer 3/4tel Frisur schwer curly, und einem viertel sehr glatter und fader Haare vor dem Spiegel im Badezimmer.
Schweigendes Starren, sehr lange Minuten, auf den stillen Lockenstab. Keine Regung. Ich drückte den Knopf, pustete ins Gitter am Hintern des Stabes, ich kühlte und quasselte auf ihn ein: Keine noch so geringe Chance. Tod. Direkt vor meiner Nase.

Am nächsten Tag, mit seltsamer Frisur, zu einem technischen Großanbieter meiner Wahl in der Nähe. Minutenlanges Starren auf die aktuelle Auswahl, die so gar nicht mehr aussahen wie ein Lockenstab, Gott hab ihn selig. High-Tech-Monster, in lila, in Chrome, mit 6fach-Stufe und Kaltluftfächer. Mehrere Aufsätze, Voluminizer und die Möglichkeit auf Glanzhaar.
Na gut. Gekauft, zu Hause, losgelegt.
Nach 40 Minuten, was die fast 3fache Zeit meiner normalen Frisierzeit darstellte, hatte ich eine Art latscherte Wellen auf dem Kopf. Ich konnte zwirbeln, eindrehen, ausrollen, auskühlen, nichts schaffte es, mir mein gewohntes Ergebnis zu liefern.
Also entschloss ich mich, damit für diesen Abend zu leben, morgen ist ein neuer Tag, und dann weiter sehen.

Am nächsten Morgen, ein Morgen, wo eine wohl sitzende Frisur mir das Leben nicht nur erleichtert, sondern sogar verschönt hätte!, stand ich auf und sah mich mit einwandfrei glatter wie glanzloser Frisur vor dem Spiegel stehen.
Depressionen machten sich breit.
Keine Zeit, ein toter perfekter Lockenstab vor der Nase, und ein unbekannter Neuling im Regal. Augen zu und durch, immerhin stehen am Wochenende wichtige Gespräche und Treffen in der Schweiz an, da sollte die Frisur schon sitzen. Knappe 50 Minuten Schwerstarbeit, aufdrehen, heiß föhnen, abwarten.
Nach 70 Minuten Sauerkrautfrisur.
Depressionen machten sich breit.
In der Schweiz sehen mich alle nur mit regennasser Frisur, und ein sehr reicher Meetingpartner fliegt mit dem Privatjet ein, und ich sitze ihm drei Stunden mit einer geflochtenen Hippie-Frisur gegenüber, und erwähne den Verlust des zu früh verstorbenen Lockenstabes mit keinem Wort. Augen auf und durch.
Jedenfalls ist der Ersatzstab wieder zurück in seinem Technikmarkt, ich weiterhin auf der Suche nach einem verlässlichen Partner, und bis dahin: Beten und Haargel.

Für Bern ist es jetzt zu spät, das tippe ich euch morgen weg.
Zur Nacht etwas Bella Notte.

logbuch | © Lu um 20:24h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 10. Juni 2011


Beim Blogschrubben habe ich offensichtlich etwas zu scharf gefegt, denn jetzt sehe ich keine Referrer mehr (neues Problem), was sehr schade ist, da Suchanfragen oft eine ganz eigene kranke Poesie inne haben. Und laut einiger Mails können nicht alle bei mir kommentieren (altes Problem), was ich ebenfalls sehr schade finde, da ich den Austausch ja mag. Ansonsten fühlt es sich immer ein wenig an, wie in eine leere Tüte brabbeln.

Dazu sitze ich seit zwei Tagen am Rechner und erlebe wenig, da ich quasi durchgehend auf eine bahnbrechende Mail warte. Zähne putzen, arbeiten, Hund lüften, schlafen und Dinge tun: Klar. Dennoch ist Warten für mich eine Art geistiger Lähmung mit körperlichen Verspannungserscheinungen. Gehe zur Genesung alle halbe Stunde runter zu meinem neuen Froschteich, in dem noch kein Frosch wohnt, und arbeite nach ein paar Minuten ins leere Wasser starren einfach weiter.
Die endlosen Tiefen eines Freitags.
Müsst ihr mal sehen!


Donnerstag, 9. Juni 2011


Und kaum schreibt man den Satz mit den sieben Sachen zu Ende, klingelt das Telefon. Jahrelanges retten von Regenwürmer, zig gnadenlos betrunkene Fruchtfliegen mit ruhigem Finger aus dem Wein gerettet und in einem Tropfen Quellwasser ernüchtert, gebürstete Katzen, gelüftete Hunde, zufriedene Kunden, pünktlich abgelieferte Steuer und der sonntägliche Anruf bei Mutti.
Alles kommt zurück, irgendwann.

Ansonsten schlimm müde, immer noch, und überreif was Urlaub angeht. Der Gedanke, tagelang rein nichts zu tun zu haben als sich um das nächste Essen Gedanken zu machen, in ein Meer zu springen, Bücher am Stück zu lesen, ein Stück mehr Welt sehen-

Kanada lockt. Kalifornien auch. Holland, Österreich, Italien. Spanien. Die Schweiz? Geliebte Nordsee. Ach.


Donnerstag, 24. März 2011


Herrjeh, 20.15, und zur schlimmsten TV-Zeit fällt mir ein: Tagebuchbloggen vergessen. Also keine 34er Models an Heidi, sondern kurze Konzentration mit: Was war denn noch?
Gestern? Schnaftes Wetter, ungewohnte Kopfschmerzen, der Miniwolf macht bei unter 20° leicht schlapp trotz Schnauze plus Nase, und das spektakulärste erlebe ich zur Zeit des Nächtens, wenn ich komatös nachhole, was ich der Frühjahrsmüdigkeit am Tage nicht zugestanden habe.
Träume.
Diese Nacht habe ich einen Riesenschnauzer (schwarz wie Leo) gerettet, ein Auto gestrichen (VW-Bus, mattschwarz mit bunten Gardinchen und gefülltem Kühlschrank und frischer, weißer Bettwäsche auf der Liegefläche!) eine Katze mit der Flasche gesäugt, zwei Brücken (aus Naturstoff gebaut und wackelig as hell) zu Fuß nicht geschafft (Fallangst), und Nikki Sixx Arme abgeleckt.
Fragt nicht, aber das alles macht für mich schon Sinn und ist eine lustige Abarbeitung der letzten zwei Wochen, wobei ich Herrn Sixx leider nicht getroffen habe, noch nicht mal einen Arm.



Rock'n'Roll. Nützt ja nischt.

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