Dienstag, 10. Januar 2006

damokles!

Warum auch immer, es ist ein komisches Gefühl, Heute, wegen diesem Ziehen da, zum Arzt zu gehen. 2005 winkt noch am Horizont, ich erwarte generell nur Zettel von Hiob, und keine Pakete von Fortuna. Ich sehe meinen Arzt gleich vor mir, wie er die Stirn runzelt und sagt, hmmm, ich weiß ja auch nicht genau, aber wir schneiden Sie am besten mal von Kopf bis Fuss auf, reissen alles auseinander und gucken uns mal so richtig schön durch Sie hindurch. Das Hirn in Lake, das Herz in Tunke, die Lunge kommt auf Eis und den Rest, der wird sich dann nach Jahren schon wiederfinden.
Ich werde tränenerstickt sagen, dass ich doch nur so ein diffuses Ziehen hätt, man könnte kaum von richtigem Schmerz reden, aber er würde jovial aufkichern, mir über den Tisch hinweg den Kopf tätscheln und sagen, machen sie sich schon mal von allem frei, wir beide gehen jetzt zusammen in die volle Narkose.
Narkose. Kontrollverlust. Alle da ausser ich.
Aber ich schweife ab. Heute ists Essig mit bambootscha.


verblieben.

Er hängt am rechten Henkel des Kartoffeltopfes, in dem, wenn Topfmangel herrscht, auch schon mal die Spaghetti weich werden. Beim spülen glitzert er im Lampenlicht, still und stumm und doch ... mein rechter Zeigefinger reagiert auch ohne Tonreiz und Glitter. Ein Ziehen durchfährt erst den Finger, dann die Hand. Es ist ein Metallfaden eines akopatz, oder wie sein Name auch sei.
Erst schrubbte ich mit ihm vor Wochen das Angebrannte aus dem Topf, dann verfing er sich am Henkel, ich zog, er hing, ich zog, er schnitt. Blut in Spülwasser, ein eingeprägtes Gefühl in einem dafür vorgesehenen Hirnteil. Gleiche sparte wie Papierschnitte zwischen den Fingern, tackern eines Fingers oder das schneiden der Zunge mit Papier.

logbuch | © Lu um 10:30h | keine meldung | meldung machen?