Samstag, 3. September 2005

zwetschgen, kunst und pressluft.

und dann sass ich schon am bahnhof, eine laugenbretzel in der müden hand, und guckte züge.
ich mag züge gucken, ich mag bahnhofsathmosphäre. da ist man unterwegs, da sind emotionen, da gibt es crepes und abschiede, miesen becher-kaffee und willkommenstränen, liebevolle umarmungen und durchsagen für die verspäteten.
bei mir gabs gestern eine laugenbretzel, sonne auf den füssen und vorfreude auf einen frauentag mit lyssa, mitten im pott zu bochum, mitten in ihrem elterlichen garten.
sonne, schwimmende butter, pläne und verschwitzte shörts, dackelrollen, spinnenberge und ein von mir unter fachfraulichem kommando mütterlichen ton angefertigter strohkranz mit frischfleisch ( bilder uU bei lyssa, ich hab nur zwei hände und kann nicht binden UND flickrn), so kanns vergehen, das leben und die zeit.

wenn mir jemand gesagt hätte, welche wirkungen frisch eingemachte zwetschgen stunden nach verzehr entwickeln können, dann hätte ich nicht vier mal nachgeholt ( ich und mein bäuerlicher appetit, kaum halte ich mich mal ein paar stunden im grünen an einem stadtrand auf ), aus der lecker tupper-ware, denn als ich auf der rückfahrt einen bauch entwickelte, der mich einer schwangeren kaulquappe ähneln ließ, und m. zu hause ein erstauntes "huch?!" entlockte, dachte ich an cruise missiles, jede verflucht leckere matschzwetschge eine.
("jedes böhnchen ein tönchen, jede zwetschge ein knall.")

und sonst ?
ach ja, pavarotti, mein italienischer medizin-barde. ich hab immer noch keinen schimmer, ich bin dann eh nicht mehr da, hab ich für mich beschlossen. aber sollte ich, wo auch immer, an spontaner selbstentzündung oder ähnlichem plötzlich eingehen, dann sind zumindest meine daten und stimme bei sämtlichen radiosendern und zeitungshotlines gespeichert, die karten für düsseldorf zur verlosung anboten.
auch so eine sache. schwamm drüber.

kunstpunkte düsseldorf, ab … seit 27 minuten.
noch so eine sache. aber wie immer : hingehen.
diesmal müde wie bolle, da die fleissigen strassenbauer die GANZE VERDAMMTE NACHT mit ihrem fuhrpark die strasse rauf und runter sind. an vorderster front der gigantische wagen mit dem teer. der konnte laut piepen. direkt dahinter, wie putzerfische, die plättungsarmee.
zwei wagen, die quirlig hinter dem teerschütter herfuhren und alles plätteten, was der boden hergab. dann noch der reinigungswagen, jaaa, ich hab alles genau beobachtet, schlafen war ja eh nicht. dezent überreizt von 5 wochen strassenbau mit presslufthammer um 6:10, mit brüllenden bauarbeitern, mit laut piependen wagen und einer frisch runderneuerten strasse, in genau dieser stimmung geht’s gleich los, auf die kunstpunkte in düsseldorf, und wenn wir zurückkommen, sind die bauarbeiter für immer weg, um drei ist ende, hurra.

und sonst ?